Bienen- füttern Futterteig/Flüssigfutter

Wolkenflug
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Bienen- füttern Futterteig/Flüssigfutter

#1

Beitrag von Wolkenflug » Sa 21. Aug 2010, 19:29

Meine Grüße

Heut hab ich ja mal wieder meine Bienen gefüttert, bzw. Futtergeschirr aus den Völkern herausgeholt. Währenddessen hab ich mir mal Gedanken über das (mein) Auffüttern gemacht

Die meisten meiner Wirtschaftsvölker haben Aussenstände. Diese wurden Aufgrund Minimierung der Anfahrten mit je einem Kubitainer Flüssigfütter+Steigrohr versorgt. Varroabehandlung läuft, eventuell bekommen sie nochmals was. Ich neige da immer noch zur Überversorgung.

Der allgemeine Rat zwecks aufpäppeln von Ableger über das Frühjahr/Sommer geht ja in Richtung Flüssigfutter. An diesen Rat hab ich mich aber überhaupt nicht gehalten :rot: :pfeif:
Meine haben Futterteig bekommen. Flüssigfutter-fütterung ist mir ehrlicherweise viel zuviel Aktionismus. Muss man da bei Ablegern nicht ständig kontrollieren? Kleine Mengen muss man doch ständig nachgiessen. Grosse Mengen und es gärt vielleicht?
Oder rede ich mir meine Faulheit nur schön?
Meine Ableger haben diese 2,5Kg Pakete bekommen. Loch in die Folie mit Loch nach unten auf die Rähmchen gelegt und fertig. Sporadisch mal reingeschaut wie weit sie sind. Dank Plexiglas ist auch nur Deckel hoch und man kann sie ohne grossartige Störung beobachten.
Den Teig müssen sie zwar noch verdünnen und deswegen Wasser holen. Aber wofür hab ich den einen Teich, der nicht weit weg ist. Meine Regenrinnen sind sogar noch näher,die finden sie als Quell auch toll.
Den Ablegern gehts toll, haben sich gut entwickelt. Hab ich da nur Glück gehabt? Eigentlich würd ich die Methode ja gern beibehalten.
Oder ist das ein katastrophaler Fehler?

Meine ganzen Schwärme hab ich übrigends auch gepäppelt, sie sollen mich ja auch lieb haben :rot: .
Ist ja wohl auch nicht gängige Praxis. Damit sie auch für länger einen Auftrag haben, natürlich auch mit Futterteig. War das einfach nur Geldverbrennung? Gut getan hat diese Überversorgung scheinbar.
Heute hab ich meine restlichen Futterteige verteilt, haben sich auch alle wieder draufgestürzt, heißt es aber nicht auch, dass man später im Jahr nicht mit Futterteig füttern sollte?

Wenn ich so den Text überfliege, gibt es eigentlich überhaupt eine Gelegeheit/Jahreszeit für Futterteig? :hmm:

Wolkenflug

Sabi(e)ne
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Re: Bienen- füttern Futterteig/Flüssigfutter

#2

Beitrag von Sabi(e)ne » Sa 21. Aug 2010, 21:37

Aloha, :moin: ,
du kannst es dir bei den Ablegern und Schwärmen noch einfacher machen, und gleich die 15kg Pakete in einer Halbzarge drauflegen, wenn du genug Wasser in der Nähe hast - was ja wohl der Fall zu sein scheint.
Flüssigfutter hält nur grundsätzlich den Bautrieb besser im Gang, und die Bienen sind im Sommer froh über jedes Gramm Wasser, was sie NICHT holen müssen....deshalb bleib ich da bei Zuckerwasser/verd. Honig, auch und grad bei den Schwärmen.
Dieses Jahr hab ich zum ersten Mal seit Jahren die Schwärme NICHT gefüttert, weil der Mann meinte, das gäb Räuberei, und sich mit Händen und Füßen wehrte - heute hat er bei der Durchsicht festgestellt, daß ich wohl doch recht haben könnte, die sind alle nicht halb so gut abgegangen wie die von vor zwei Jahren, die ab dem ersten Abend täglich ihren halben Liter 1:1 bekamen.... :bang:

Futterteig ist absoluter Mist, wenn man wie die Bucki-Imker erst sehr spät (Ende September/Anfang Oktober) beginnt, ernsthaft einzufüttern, das kriegen die Bienen dann nicht rechtzeitig hin mit den tiefen Nachttemperaturen. Da ist dann unverdünnter Sirup das beste, da schaffen sie manchmal 14 kg in 48 Stunden...mit einer Futterzarge haben sie ja eine ganz andere Angriffsfläche als an Teig.
Ansonsten ist es halt eine Glaubensfrage, wie bei vielen Dingen, ob man flüssig oder Teig füttert. :watt:
Wichtiger ist eh die Pollenversorgung.

LG, Sabine
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And resistance is fertile. :-)

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Wolkenflug
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Re: Bienen- füttern Futterteig/Flüssigfutter

#3

Beitrag von Wolkenflug » So 22. Aug 2010, 09:34

Danke für die Antwort :-)

Da ich ja alle gleichzeitig fütter, hab ich da eigentlich nicht soviel Angst vor der Räuberei. Klar, Flüssigfutter ist natürlich mehr förderlich für den Baubetrieb, speziell wenn er auch noch verdünnt ist. Fand aber, dass die Bienis auch mit Teig zufriedenstellend gebaut haben. Sind alle zweizargig, nach der zweiten Honigernte alle Schwärme/Ableger einmal durchkontrolliert und überzählige Honigwaben der Wirtschaftsvölker mit unausgebauten Mittelwänden aus den Schwärmen/Ablegern getauscht. Bis auf ein Volk brauchte ich da immer nur so zwischen 2-4Waben austauschen. Ich denke mal, dass ist wohl ok. Pollen gibt es noch, die Ableger sind in der Phacelia drin, die Wirtschaftsvölker stehen in der Heide. Es ist nicht soviel Heide, dass ich irgendwann mal Heidehonig ernten kann, aber Pollenstrom ist gesichert :-)
Gestern hab ich ja mal wieder meinen Rapsbauern besucht, der will mich nächstes Jahr wiederhaben :michel:
Hat mir schon gleich gesagt, wo nächstes Jahr sein Raps steht und das es da auch gute Ecken gäbe, wo ich meine Völker verstecken kann :-)
Imkerkollege will nächstes Jahr wohl mit mir zusammenwandern, dann wird es wahrscheinlich auch meine erste Wanderung in die Linde. Er arbeitet bei der deutschen Bahn, die hat Grundstücke an der Wümme, wo viele, viele Linden stehen mit feuchten Füßen. Einen LKW-Fahrer hat er auch an der Hand, der mit seinem LKW gern unsere Bienis spazierenfährt. Nie wieder Caddy-transport :michel:
Hach, Imkerei im August ist herrlich, endlich hat man mal wieder Zeit in die Zukunft zu schauen :-)

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Winnie07
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Re: Bienen- füttern Futterteig/Flüssigfutter

#4

Beitrag von Winnie07 » Mo 23. Aug 2010, 07:57

Meine Bienen sind momentan massiv zu den Wiesenflockenblumen unterwegs (auf den Wiesen nebenan summt es gewaltig :) ).
http://www.kraeuter-almanach.de/kraeute ... nblume.htm

Ansonsten zur Fütterung - ich füttere "ganz normal" (wie hier üblich) frühabends (wegen der Räuberei) mit Futterwanne von oben, jeweils eine Mischung aus 3kg Zucker und 2l Wasser. Ist mir noch nie schimmelig geworden, meistens ist es am nächsten Tag weg. Wenn es nicht gut angenommen wurde, warum auch immer, wird es auch nicht schimmelig, ein paar Bienen hat's erwischt, die sind dann quasi eingelegt ;) ...ich muss auch zu den Bienen fahren, 20 Minuten, bin auch nicht jeden Tag dort .
lg
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Re: Bienen- füttern Futterteig/Flüssigfutter

#5

Beitrag von fuxi » Mo 23. Aug 2010, 12:39

Darf ich als Bienen-Laie einmal zaghaft fragen, warum die überhaupt gefüttert werden müssen?
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Re: Bienen- füttern Futterteig/Flüssigfutter

#6

Beitrag von Bunz » Mo 23. Aug 2010, 12:52

Weil der Mensch ihnen den Wintervorrat (Honig) wegnimmt.
Ja, ja, ja, ja, es ist noch etwas komplizierter, aber vereinfacht ausgedrückt ist es so.
lg
Bunz
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Re: Bienen- füttern Futterteig/Flüssigfutter

#7

Beitrag von fuxi » Mo 23. Aug 2010, 13:04

Danke Bunz :)

Nur habe ich auch im Warré-Buch eine Bauanleitung für eine Futterzarge gefunden und auch dorf wird begefüttert. Dabei dachte ich immer, dass das eine Betriebsweise sei, bei der nur der reine Überschuss genommen wird.
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Wolkenflug
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Re: Bienen- füttern Futterteig/Flüssigfutter

#8

Beitrag von Wolkenflug » Mo 23. Aug 2010, 19:41

Bunz hat geschrieben:Weil der Mensch ihnen den Wintervorrat (Honig) wegnimmt.
Ja, ja, ja, ja, es ist noch etwas komplizierter, aber vereinfacht ausgedrückt ist es so.
lg
Bunz
Ach, viel komplizierter ist es eigentlich wirklich nicht :-)

@fuxi:
Es kann ja z.B. auch sein, dass der Imker in einer sehr bescheidenen Gegend sitzt, das Jahr so schlecht lief etc., dass die Bienen kein Futter reinkriegen und ohne Zufütterung verhungern würden.
Kenne mich mit warre nicht aus, aber es muss ja nicht heißen dass alle Imker mit dieser Beute nur den überschuss herausholen.

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Re: Bienen- füttern Futterteig/Flüssigfutter

#9

Beitrag von Bunz » Di 24. Aug 2010, 05:35

Hallo fuxi,
nein, es ist so, daß der Imker immer ein Bißchen herumeiert.
Also: Ich habe es immer mal, daß da im Frühling noch eine Menge kandierten Honigs in der Beute ist.
Es ist nicht immer einfach, den Überschuß in seiner Größe abzuschätzen. Mal beläßt man zuviel, und es kann passieren, daß man zuviel weggenommen hat, dann muß man zufüttern. In der Regel wird halt Zucker genommen. Hm.
Mit der Betriebsweise hat das nichts zu tun, lediglich, daß die Warre eine bienenfreundlichere zu sein scheint.
lg
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Re: Bienen- füttern Futterteig/Flüssigfutter

#10

Beitrag von fuxi » Di 24. Aug 2010, 09:55

Wieder eine Facette mehr erkannt :)
Danke.

Vielleicht trau ich mich nächstes Jahr auch endlich mal an Bienen.
Der Warré-Bauplan liegt für den Winter schon im Keller neben dem Werkzeug.
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