Mein Waldbienen- Klotzbeutenstand

Wicheler
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Mein Waldbienen- Klotzbeutenstand

#1

Beitrag von Wicheler » Di 13. Sep 2016, 20:42

Hallo,

mein neuer Waldbienenstand für meine Klotzbeute, etwas größer, die soll ja nicht alleine bleiben. Ein Teil des Grundgerüstes steht nun. in einem anderen Beitrag wurde mir ja allgemein davon abgeraten, Erle für das Gerüst zu verwenden. Die wäre schön einfach zu verarbeiten gewesen und wunderschön gerade gewachsen...... Nun hab ich halt echte, deutsche Eiche genommen. ......und ich muß sagen, dieses krumme, knorrige Holz sieht einfach nur gut aus, macht mir immer mehr Spaß :daumen:
:hmm: Gut, daß ihr mich von der Erle abgehalten habt :daumen:

Hier mal ein erstes Bild.
K640_unterstand.JPG
K640_unterstand.JPG (50.52 KiB) 2751 mal betrachtet
Das ganze Gerüst ist nur mit Holznägeln zusammen gefügt. Eigentlich wollte ich ja alles wie beim Fachwerk verzapfen, aber das wäre bei den krummen Hölzern eine Lebensaufgabe geworden. Als habe ich versucht, einige Astgabeln einzubauen, wie z.B. die hintere, rechte Stütze. Die steht mir dem linken Ast in einem senkrechten Holznagel, der rechte Ast hat einen waagerechten Holznagel in den rechten waagerechten Stamm und Einen in den hinteren, nach links gehenden, waagerechten Stamm. Außerdem ist das untere Stück etwas ausgeklinkt und steht zusätzlich noch auf dem hinteren Stamm auf. Ich habe und werde bewußt viele Astgabel einbauen, das spart mir die stabilisierenden schrägen Streben.

Wie sagte mein :opa: immer: Dreieck steht, Viereck vergeht :daumen:


Die hintere und die rechte Wand bekommen noch ein Weidengeflecht als Windschutz. Das ist die West- und Nordseite. Die linke Seite bleibt offen, das ist fast Südseite, ein wenig nach Osten gerichtet. Da kommt eine "Plattform" hin, auf der die Klotzbeuten stehen.

Danach muß ich mich an die Schindeln machen, ein Schindelmesser hab ich mir mittlerweile gedengelt, liegt vorn auf dem Klotz, kann man aber schlecht erkennen. Ist aber gut zu gebrauchen, um Scheiben abzuspalten, aus denen man die Holznägel (natürlich Eiche/ Kernholz) schnitzen kann.
Gruß Dieter

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Re: Mein Waldbienen- Klotzbeutenstand

#2

Beitrag von Wicheler » So 18. Sep 2016, 21:10

Hallo,

ich habe eben mal überlegt, die Klotzbeute schon mal in den Unterstand zu stellen. Das Bord, wo sie später drauf stehen soll, mach ich später, denn wenn sie noch auf der Erde steht pflanzt sich der Schall vom Hämmern nicht direkt auf die Beute fort. So könnte ich vorerst mal eine Plane aufs Dach nageln, damit sie im Trocknen steht und hätte Zeit für meine Schindeln. Das Blechdach auf dem Klotz gefällt mir nämlich garnicht und wenn der Regen drauf trommelt wird es die Bienen vielleicht auch stören (hab ich mal irgendwo gelesen).

Mal eine laienhafte Frage, macht es den Bienen etwas aus, wenn ich den Klotz in den Unterstand stelle und das Flugloch ca 3/4m seitlich zurück versetzt ist?
Gruß Dieter

Sabi(e)ne
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Re: Mein Waldbienen- Klotzbeutenstand

#3

Beitrag von Sabi(e)ne » So 18. Sep 2016, 21:44

Nein, du machst jetzt keine Veränderungen - das bekommt den Bienis gar nicht.
Umstellen kannst du im Frühjahr, bevor sie loslegen mit dem Reinigungsflug.
Und hämmern vergiß ganz schnell - da fallen die Bienen von den Waben.
Es geht alles Richtung Winter - und da läßt man schön die Finger raus - außer zu Ende aufzufüttern und Mäusegitter dranzumachen.
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

viktualia

Re: Mein Waldbienen- Klotzbeutenstand

#4

Beitrag von viktualia » Mo 19. Sep 2016, 11:32

Nicht dass ich auch nur entfernt Ahnung von Bienen hätte,
aber um das Regengeräusch zu mindern, müsstest du doch nur Rindenstücke auf das Blech drauflegen.
Also ein Rindendach zusammenstellen, in sich befestigen, das dann aufs Blech klemmen/binden.

(Die Klotzbeute ist aber nicht dieser geniale Waldschrat daneben? Oder?)

Und die Hüttenkonstruktion ist ja eins der schönsten Dinge, die mir hier bislang begegnet sind.
Mein Pa ist auch ganz heiss auf Nägel schnitzen beim Fachwerk; irgendwie hat das was, so zu arbeiten, wie es viele, viele Jahre lang gemacht wurde.
"Ahnenkult" nicht als was religiöses, sondern wie ne Kneipp Kur für die Seele.

(Stellst du das Werkzeug fürs schnitzen nochmal deutlicher rein, bitte?)

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Re: Mein Waldbienen- Klotzbeutenstand

#5

Beitrag von Wicheler » Mo 19. Sep 2016, 20:56

viktualia hat geschrieben:
(Die Klotzbeute ist aber nicht dieser geniale Waldschrat daneben? Oder?)
Doch, der "Waldschrat" ist mein Kopffüßler, meine Klotzbeute. Hier ist ein besseres Bild:
http://www.selbstvers.org/forum/viewtop ... e&start=30
viktualia hat geschrieben:
Und die Hüttenkonstruktion ist ja eins der schönsten Dinge, die mir hier bislang begegnet sind.
Mein Pa ist auch ganz heiss auf Nägel schnitzen beim Fachwerk; irgendwie hat das was, so zu arbeiten, wie es viele, viele Jahre lang gemacht wurde.
"Ahnenkult" nicht als was religiöses, sondern wie ne Kneipp Kur für die Seele.

(Stellst du das Werkzeug fürs schnitzen nochmal deutlicher rein, bitte?)
Danke für die Blumen!
Das Schnitzwerkzeug ist ein Schindelmesser, hab ich mir aus einem alten Stück Eisen gedengelt. Ob es genau dem Original entspricht? Keine Ahnung, hab's nach Bildern aus dem www nach Augenmaß gemacht. Damit kann man schön "Platten" in der Dicke des Durchmessers des Loches vom Holz abspalten. Von diesen Platten dann nochmal Vierkantstäbe abgespalten, und die Kanten mit einem normalen Messer nochmal gebrochen, dann hat man schöne Holznägel.
K640_schindelmesser.JPG
K640_schindelmesser.JPG (44.51 KiB) 2671 mal betrachtet
Hab heute Nachmittag nochmal ein wenig weiter gebaut und einen Teil des Weidengeflechtes angefangen. Leider war es schon fast zu dunkel zum Photographieren, aber ich glaube, man kann den Fortschritt erkennen.
K640_unterstand2.JPG
K640_unterstand2.JPG (51.51 KiB) 2671 mal betrachtet
:rot: die Flasche (Mist, nicht aufgepaßt) vorn ist natürlich "Gleitöl" für die Holznägel :pfeif:
Gruß Dieter

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Re: Mein Waldbienen- Klotzbeutenstand

#6

Beitrag von Wicheler » Fr 23. Sep 2016, 20:40

Hallo,

so langsam kann man erkennen, was es werden soll, hab bis jetzt 17 Nägel verwendet, 16 für die Sparren und Einen, zum Halten einer Stütze, weil die sich immer wegdrehen wollte. Der Mensch ist halt eine Fehkonstruktion, dem fehlt mind. ein dritter Arm mit einer Hand dran:
K640_Unterstand3.JPG
K640_Unterstand3.JPG (54.61 KiB) 2643 mal betrachtet
Die Flechtwände herstellen, da brauchte man eigentlich eine Großfamilie, kostet zwar nichts, ist aber unheimlich zeitaufwändig. Ich schätz mal, noch ca 110 Weidenruten schneiden, schälen, reinflechten...... 70 sind schon drin, langsam wird meine Weidenplantage leer! Naja, die wachsen ja nach und nächstes Jahr kann ich ja den Rest machen, will ja 100 Jahre alt werden :kaffee: Eigentlich könnte ich die Wände ja auch mit Lehm .......

Meine "Fischwächter" sind immer noch sehr aktiv, die stört das Arbeiten überhaupt nicht, sind sogar wieder ruhiger geworden.
K640_bienen.JPG
K640_bienen.JPG (50.23 KiB) 2643 mal betrachtet
finden immer noch Pollen, nebenan blüht z.Z. viel Efeu, da hab ich schon die eine oder andere meiner Bienen wieder erkannt :pfeif:
Gruß Dieter

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Re: Mein Waldbienen- Klotzbeutenstand

#7

Beitrag von Wicheler » Sa 24. Sep 2016, 22:41

Hallo,

hab mir mal alte Bilder angesehen, hier bei uns gab es viiiiel früher eigentlich eher Strohdächer ( http://h-bensberg.de/html/letztes_strohdach.html ). Jetzt bin ich ein wenig angefixt, :hmm: ....soll ich? Wär mal ganz was Neues :hmm:

Hat jemand eine Adr., wo ich das alte, langstielige Roggenstroh/ Saatgut herbekomme? Gibt's das überhaupt noch?

......und den Roggen vermälzt, ein Bier draus gebraut und beim Dachdecken getrunken.... :hmm: Die Idee gefällt mir immer mehr..... Das wär mal eine schöne Spielerei :holy:
Gruß Dieter

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Re: Mein Waldbienen- Klotzbeutenstand

#8

Beitrag von Rohana » So 25. Sep 2016, 07:25

Definiere "langstielig"? Roggen ist per se ziemlich lang.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Mein Waldbienen- Klotzbeutenstand

#9

Beitrag von Wicheler » So 25. Sep 2016, 08:19

Hallo Rohana,

in dem link, den ich oben angegeben habe steht z.B. das:

Es eignete sich von unseren Stroharten nur das Roggenstroh zur Dacheindeckung, da es seinerzeit einen sehr langen Halm hatte.

Ich glaube, ich bin schon fündig geworden:

http://permakultur.net/?mdoc_id=1001066

Ausführlicher ist der link darin.

:hmm: Da könnte ja auch noch ein Stülper drin sein :)

Meine Frage bezog sich eigentlich auf den Satz oben aus dem ersten link. Gefühlt kenn ich eigentlich nur noch so kleines Getreide, wenn ich da an früher denke, wie wir als Kinder in den Housten (oder wie heißen die zusammen gestellten Garben richtig?) gespielt haben. Zwei Meter, das ist schon gewaltig für meine 1,4m Dachhälfte, aber für einen Bienenkorb, mal schauen.

Vor allem, der Satz:
Man kann den Samen auch nur in den Grasboden einrechen, und es wächst fasziniert mich.
Gruß Dieter

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Re: Mein Waldbienen- Klotzbeutenstand

#10

Beitrag von Rohana » So 25. Sep 2016, 08:36

Wenn man ans Stroh will, mag es Sinn machen, die meisten Menschen bauen Getreide an, um Körner zu ernten und das Stroh kommt nebenbei :aeh: Roggen ist immernoch das Getreide mit dem längsten Stroh. Ich glaub kaum, dass man "früher" extra 2 volle Kornerträge verschenkt hat, um möglicherweise längeres Stroh zu bekommen :pfeif:
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