Klotzbeute

Wicheler
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Klotzbeute

#1

Beitrag von Wicheler » So 13. Dez 2015, 18:34

Hallo,

imkern im "Baumstamm, das wäre mein Traum. So ein klein wenig vorgebildet bin ich schon, mein Vater hatte früher Bienen, Schwarm einfangen, Schleudern, usw. hab ich schon als Schuljunge gemacht/machen müssen. Naja, früher hatte man halt andere Interessen, die wesentlich wichtiger waren :pfeif:

Ich habe ja in einem anderen Beitrag, Fischteich natürlicher gestalten, schon geschrieben, daß da auch ein Bienenvolk hin soll. Ich schwanke aber noch, ob ich einen dort (noch) wachsenden Kiefernstamm oder ein Stammstück nehmen soll. Da das Teichgrundstück mitten im Wald liegt wäre ein fester Stamm wahrscheinlich sinnvoller/ diebstahlsicherer.
Kann mir hier vielleicht jemand "ein wenig unter die Arme greifen" beim imkern in einer Klotzbeute? Das Bauen einer solchen Bienenbehausung ist nicht das Problem, das mach ich mit Links. Ich habe jetzt mal in den Weiten des WWW rumgesucht und mir einige Anregungen (das ist z.B. Interessant https://www.landlive.de/boards/thread/18026/page/1/ ) geholt. Mir schwebt allerdings eine Doppelstöckige Beute vor, unten der normale Brutraum und oben einen gaaaaanz kleinen Honigraum drauf. Eine kleine Belohnung, so 2-3 Honigwaben, möchte ich ja für meine Arbeit auch haben :holy:
Funktioniert so ein Minihonigraum?
Ansonsten sollte das Volk möglichst natürlich leben, heißt, ich möchte im Herbst möglichst nicht füttern, weil ich den gesamten Honig für mich selbst räubere. Varroa und so, da muß ich mich erst noch richtig schlau machen, das kommt später.
Wir hatten da früher schon mal Bienen stehen, das gab wunderbaren, nicht ganz dunklen Waldhonig, da ist die nächste Wiese mind 1,5km entfernt, sonst nur Laub-, Misch-, Tannenwald und eine einmal im Jahr gemähte Bachaue im Landschaftsschutzgebiet. Eigentlich die allerbesten Voraussetzungen .....und wenn dann noch meine Wildhecke dazu kommt :daumen: Die sollte, wenn sie fertig ist, auch so 100m lang sein.
Habt ihr Tipps? Immer her damit, da ist für mich noch viel Neuland und noch plane ich. Ich möchte noch mal erwähnen, mir geht es "in dieser Ecke" nicht um Ertrag, sondern einfach nur um ein Stück funktionierender Natur. Natürlich möchte ich auch ein wenig Honig und ab und zu auch einige Fische für mich entnehmen, aber nur in geringen Mengen.
Gruß Dieter

bienengarten
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Re: Klotzbeute

#2

Beitrag von bienengarten » So 13. Dez 2015, 23:05

Hallo

Also das mit dem gaaaaanz kleinen Honigraum seh ich kritisch. Wenn man bedenkt das durchschnittlich 20 -25 kg als Ertrag reinkommen wird es
mit 2 oder 3 Honigwaben ziemlich eng werden.
Deine Bienen werden weiter sammeln auch wenn der kleine Honigraum voll ist. Dann wird das Brutnest zugehonigt.
Also entweder öfter den Honigraum leeren oder gleich genügend Platz einplanen.
Auch ist Waldhonig zum überwintern eher ungeeignet.Wenn du also überwiegend Waldtracht hast wirst du ums abschleudern und auffüttern nicht
drum rum kommen.

Gruß Dieter
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Wicheler
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Re: Klotzbeute

#3

Beitrag von Wicheler » Mo 14. Dez 2015, 00:20

Hallo Dieter,

ich kenn zwar die Abläufe beim imkern, aber nicht das WARUM Hab halt nur meinem Vater vor 40/50 Jahren geholfen, deshalb frage ich noch mal gezielt nach.

Der kleine Honigraum, ist nur, um ein wenig Wabenhonig ohne Brut zu entnehmen. Den möchte ich im Herbst zumachen und damit den Brut (Lebens)raum nach oben besser isolieren. Richtig Ertrag möchte ich nicht erwirtschaften. Soll nur naturnahes Hobby sein.

Eigentlich möchte ich erreichen, daß die Bienen mit ihrem eigenen Honig überwintern. Früher wurden die Honigräume geschlossen und dann zugefüttert. Dieses Futter wurde dann doch auch im Brutraum eingelagert. Wäre doch das Gleiche, wenn der überschüssige Honig sofort dort eingelagert würde. Mach ich hier einen Denkfehler? Genügend Platz im Brutraum soll natürlich sein. Der Brutraum wird wahrscheinlich nicht sehr breit, dafür aber höher werden. Dürfte m.E. im Winter für den Wärmehaushalt sogar förderlich sein.

:hmm: Warum ist Waldhonig zum Überwintern nicht geeignet?
Gruß Dieter

Sabi(e)ne
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Re: Klotzbeute

#4

Beitrag von Sabi(e)ne » Mo 14. Dez 2015, 11:25

Waldhonig ist Mist zum Überwintern, weil die Bienen davon die Sch****** kriegen - zu viele Ballaststoffe, die sie dann in der Kiste hinterlassen.
Deshalb wurde ja die Zuckerfütterung erfunden - nahezu ballaststofffrei.
Ganz früher, als noch richtige Urwälder statt Holzplantagen gab, war der meiste Honig Waldhonig und Waldblütenhonig.
Und die Völker waren winzig, mit hoher Ausfallquote jedes Jahr - dafür gab es viel mehr Schwärme.
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Re: Klotzbeute

#5

Beitrag von Waldläuferin » Mo 14. Dez 2015, 12:19

Dieses Futter wurde dann doch auch im Brutraum eingelagert. Wäre doch das Gleiche, wenn der überschüssige Honig sofort dort eingelagert würde.
Die Bienen tragen den Honig je nach Jahreszeit woanders ein. Erstmal brutnestfern nach oben, dann hast Du dort viel zu wenig Raum. Vor dem Schwärmen näher an die Brut. Die schwärmen Dir also in einer so kleinen Beute um die Ohren, bis nicht mehr viel da ist. Falls aber doch, tragen sie erst zum Winter wieder brutnestnah ein.
Daher überprüfe noch mal Deinen Bauplan.
Infos auch bei den Immenfreunden im Forum. http://www.immenfreunde.de/forum/
Fertig ist besser als perfekt.

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Re: Klotzbeute

#6

Beitrag von bienengarten » Mo 14. Dez 2015, 13:08

Hallo
Wicheler hat geschrieben:
Eigentlich möchte ich erreichen, daß die Bienen mit ihrem eigenen Honig überwintern. Früher wurden die Honigräume geschlossen und dann zugefüttert. Dieses Futter wurde dann doch auch im Brutraum eingelagert. Wäre doch das Gleiche, wenn der überschüssige Honig sofort dort eingelagert würde. Mach ich hier einen Denkfehler? Genügend Platz im Brutraum soll natürlich sein. Der Brutraum wird wahrscheinlich nicht sehr breit, dafür aber höher werden. Dürfte m.E. im Winter für den Wärmehaushalt sogar förderlich sein.

:hmm: Warum ist Waldhonig zum Überwintern nicht geeignet?
Zum überwintern ist Waldhonig wegen seines hohen Ballaststoffgehalts ungeeignet ,damit kannst du das Volk nicht über den Winter bringen.
Zum überwintern eignet sich nur Futter da so gut wie keine Ballaststoffe hat.Die Bienen können im Winter zum abkoten nicht aus dem Stock weil sie sonst verklammen ( erfrieren ) würden. Wie sabiene schon geschrieben hat machen sie ihr Geschäft dann in der Beute was zu Krankheiten führt.Man ka... ja auch nicht in die Vorratskammer.......
Soviel zum überwintern mit Waldhonig.

Das Brutnest ist im Sommer wie der Name schon sagt zum brüten da und nicht um Honig einzulagern. Es geht nur eines von beiden - entweder Brut oder Honig.
Die Bienen brauchen aber Platz für beides.Daher würde ich den Honigraum normal bemessen .Damit löst du beide Probleme ,du bist den Waldhonig los und die Bienen haben Platz .
Auch zur Wabenhygiene eignen sich die leeren Waben des Honigraums sehr gut. Alte Brutwaben raus und durch die leeren Waben des Honigraums ersetzen.

Hoffe ich habs verständlich erklärt

Gruß Dieter
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Re: Klotzbeute

#7

Beitrag von Wicheler » Mo 14. Dez 2015, 13:23

Sabi(e)ne hat geschrieben:Waldhonig ist Mist zum Überwintern, weil die Bienen davon die Sch****** kriegen - zu viele Ballaststoffe, die sie dann in der Kiste hinterlassen.
Deshalb wurde ja die Zuckerfütterung erfunden - nahezu ballaststofffrei.
Ganz früher, als noch richtige Urwälder statt Holzplantagen gab, war der meiste Honig Waldhonig und Waldblütenhonig.
Und die Völker waren winzig, mit hoher Ausfallquote jedes Jahr - dafür gab es viel mehr Schwärme.
Hallo,

danke für deine Antwort.
Ich habe ja schon geschrieben, wir hatten früher Bienen an diesem Platz stehen. Der Honig von dort war kein richtiger, dunkler Waldhonig, sondern etwas heller. mir hat er besser geschmeckt wie richtiger Waldhonig (mit einem anderen Imker wurde schon mal Honig getauscht, der hatte auch sortenreinen Honig).
Es sind zwar auch Tannen dort in der Nähe, aber auch sehr viel Laubbäume wie Hasel, Erle, Weide, wenig Buchen und halt das einmal im Jahr gemähte Landschftsschutzgebiet. Dort wachsen viele Sumpfpflanzen und andere, feuchtigkeitsliebende Pflanzen die auch blühen. Der Honig ist also eher ein "Mischmasch" aus Wald- und Blütenhonig. In meine Wildhecke will ich ja auch noch verschiedene, nacheinander blühende Pflanzen integrieren.
Meinst du, das könnte mit einem solchen "Quer durch den Sommerhonig" und ohne Fütterung oder ev. mit wenig zufüttern funktionieren?
Gruß Dieter

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Re: Klotzbeute

#8

Beitrag von Wicheler » Mo 14. Dez 2015, 13:33

Waldläuferin hat geschrieben: Die Bienen tragen den Honig je nach Jahreszeit woanders ein. Erstmal brutnestfern nach oben, dann hast Du dort viel zu wenig Raum. Vor dem Schwärmen näher an die Brut. Die schwärmen Dir also in einer so kleinen Beute um die Ohren, bis nicht mehr viel da ist. Falls aber doch, tragen sie erst zum Winter wieder brutnestnah ein.
Daher überprüfe noch mal Deinen Bauplan.
Infos auch bei den Immenfreunden im Forum. http://www.immenfreunde.de/forum/
Hallo,

So einen richtigen Bauplan hab ich noch nicht, ich such halt erst mal alle Infos zusammen, die ich bekommen kann. ......aber mit meinen Suchbegriffen im www komme ich meist auf diese normalen Imkerseiten. Da ist dein link schon hilfreicher, da habe ich demnächst was zu lesen, Danke. Das mit dem Schwärmen kann man bestimmt auch in den Griff bekommen. Mein Vater hat sie allerdings immer Schwärmen lassen und ich durfte die Schwärme dann einfangen wenn ich aus der Schule kam. Mit 10 war ich da schon fit drin :)
Gruß Dieter

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Re: Klotzbeute

#9

Beitrag von Wicheler » Mo 14. Dez 2015, 13:46

bienengarten hat geschrieben:Hallo


Zum überwintern ist Waldhonig wegen seines hohen Ballaststoffgehalts ungeeignet ,damit kannst du das Volk nicht über den Winter bringen.
Zum überwintern eignet sich nur Futter da so gut wie keine Ballaststoffe hat.Die Bienen können im Winter zum abkoten nicht aus dem Stock weil sie sonst verklammen ( erfrieren ) würden. Wie sabiene schon geschrieben hat machen sie ihr Geschäft dann in der Beute was zu Krankheiten führt.Man ka... ja auch nicht in die Vorratskammer.......
Soviel zum überwintern mit Waldhonig.

Das Brutnest ist im Sommer wie der Name schon sagt zum brüten da und nicht um Honig einzulagern. Es geht nur eines von beiden - entweder Brut oder Honig.
Die Bienen brauchen aber Platz für beides.Daher würde ich den Honigraum normal bemessen .Damit löst du beide Probleme ,du bist den Waldhonig los und die Bienen haben Platz .
Auch zur Wabenhygiene eignen sich die leeren Waben des Honigraums sehr gut. Alte Brutwaben raus und durch die leeren Waben des Honigraums ersetzen.

Hoffe ich habs verständlich erklärt

Gruß Dieter
Hallo,

scheinbar geht's doch nicht so natürlich, wie ein "wildes Bienenvolk" lebt.
Eigentlich hätte ich ja Wildbau bevorzugt, aber (ich hab ja mittlerweile auch im www rumgestöbert) dann müßte ich ja auch regelmäßig Waben mit Brut entnehmen und die Nachbauen lassen. Sonst fehlte ja die, auch von dir angesprochene, Wabenhygien. Ich werde also irgendwie passende Rähmchen bauen müssen. Langsam wird es interessant, nur Loch in den Stamm und Bienen rein ist wohl nicht. Naja, der Winter ist noch lange, da hab ich noch Zeit, um mich "Bienenfit" zu machen.
Gruß Dieter

bienengarten
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Re: Klotzbeute

#10

Beitrag von bienengarten » Di 15. Dez 2015, 07:40

Wenn du sowieso doppelstöckig bauen willst wie wäre es die Hohlräume so zu dimensionieren das du ganz normale Rähmchen einfach hochkant von vorne reinstellen kannst ?
Oben und unten jeweils hinten und vorne eine Leiste wo die Rähmchen ein wenig aufliegen und gut is. Dann kannst du Honig ernten,Waben ziehen zum tauschen,kontrollieren und wenn du dir noch eine passende Kiste zusammenbaust wo du das Volk kurzzeitig umlogieren kannst sollte auch die Varroa
Behandlung und das auffüttern kein Problem sein.

Nur so als Denkanstoss :pfeif:

Gruß Dieter
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