Ich kann's langsam wirklich nicht mehr ertragen....
- kraut_ruebe
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Re: Ich kann's langsam wirklich nicht mehr ertragen....
ich denke, bei mir haben die milben einen langsamen vermehrungszyklus. einfach, weils sies bislang noch nicht geschafft haben, die bienen zu überrennen. ich weiss jetzt gar nicht ob man da forschungsmässig schon soweit ist, um sagen zu können, was diese biester soweit einbremst, dass sie auf einem erträglichen maß bleiben?
ich hab schon vor nem jahr oder so aufgehört, all die neuen studien zu lesen. so wahnsinnig viel theorie! man braucht das wohl, aber mich macht das müde. ich fand immer, es wird soviel an der biene geforscht. biene macht dies, biene macht das, biene macht jenes. im endeffekt, egal wer und wie sich das ansieht, macht die biene ihre sache immer gut. süsser kleiner tausendsassa biene
nach unzähligen gelesenen seiten in verschiedenen sprachen bin ich ganz beim bush. trust the bees.
eher wenig fand ich theoretisches was das leben des parasiten anlangt. bisserl was gibts, aber nicht genug um zu wissen, wann, warum und wie die miben sich so explosionsartig vermehren bzw. wie man die davon abhalten kann sich so gut zu fühlen, dass sie so übermächtig werden kann.
vielleicht gibt es da inzwischen schon mehr wissen?
hohe temperaturen scheinen in der praxis jedenfalls wirklich schlecht zu sein für die milben. mein all-time-high von 12 milben in einer woche war im september 2013. 2 bis 3 wochen nach einer achtwöchigen extremen hitzeperiode mit über 40 grad im schatten.
ich hab schon vor nem jahr oder so aufgehört, all die neuen studien zu lesen. so wahnsinnig viel theorie! man braucht das wohl, aber mich macht das müde. ich fand immer, es wird soviel an der biene geforscht. biene macht dies, biene macht das, biene macht jenes. im endeffekt, egal wer und wie sich das ansieht, macht die biene ihre sache immer gut. süsser kleiner tausendsassa biene
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eher wenig fand ich theoretisches was das leben des parasiten anlangt. bisserl was gibts, aber nicht genug um zu wissen, wann, warum und wie die miben sich so explosionsartig vermehren bzw. wie man die davon abhalten kann sich so gut zu fühlen, dass sie so übermächtig werden kann.
vielleicht gibt es da inzwischen schon mehr wissen?
hohe temperaturen scheinen in der praxis jedenfalls wirklich schlecht zu sein für die milben. mein all-time-high von 12 milben in einer woche war im september 2013. 2 bis 3 wochen nach einer achtwöchigen extremen hitzeperiode mit über 40 grad im schatten.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.
Re: Ich kann's langsam wirklich nicht mehr ertragen....
Für die Theorie, daß den Milben Hitze nicht bekommt, haben sie mich im IF gestern ausgelacht.
Dabei steht fest, daß die Warmhaltigkeit der Beuten/Bruttemperatur ganz extrem wichtig ist.
Jedes °C unter der normalen Temperatur verlängert die Verdeckelungszeit der Milben - deshalb machen wir z.B. keine Ableger mehr, sondern nur noch Schwärme.
Die Ableger werden ja meist sehr sparsam gebildet (Gruselthema Liebig mit den Ein-Waben-Ablegern) und können mangels Masse dann die Temperatur nicht aufbringen, und dann geht die Milbenzucht los...
Dito "Re-Invasion im Herbst" - die kommt von innen, nicht von außen, mangels genug Wärme und dann entsprechend langen Verdeckelungszeiten.
Da wird aus einer fruchtbaren Milbe innerhalb von ein paar Wochen sehr viele, und das auf ein Volk umgerechnet - dann hat man den Salat.
Und wie gesagt, kaum jemand guckt nach den Milbenfüßen.
Und es ist extrem schwer festzustellen, wie lange eine Milbe schon tot ist, wenn sie auf der Windel landet, und woran sie gestorben ist - die Milben verdorren recht zügig außerhalb des Stocks - Prinzip des HappyKeeper-Bodens (kein geschlossener Boden, sondern Rohre, wo die Milben runterfallen, und nicht wieder ins Volk können.) Benutze ich aber nicht, weil fummelig zu bauen, und wir lieber die Böden dicht haben wollen. Und im Winter werden die Kisten gut mit Schilfmatten eingepackt - Wärme ist alles.
Dabei steht fest, daß die Warmhaltigkeit der Beuten/Bruttemperatur ganz extrem wichtig ist.
Jedes °C unter der normalen Temperatur verlängert die Verdeckelungszeit der Milben - deshalb machen wir z.B. keine Ableger mehr, sondern nur noch Schwärme.
Die Ableger werden ja meist sehr sparsam gebildet (Gruselthema Liebig mit den Ein-Waben-Ablegern) und können mangels Masse dann die Temperatur nicht aufbringen, und dann geht die Milbenzucht los...
Dito "Re-Invasion im Herbst" - die kommt von innen, nicht von außen, mangels genug Wärme und dann entsprechend langen Verdeckelungszeiten.
Da wird aus einer fruchtbaren Milbe innerhalb von ein paar Wochen sehr viele, und das auf ein Volk umgerechnet - dann hat man den Salat.
Und wie gesagt, kaum jemand guckt nach den Milbenfüßen.
Und es ist extrem schwer festzustellen, wie lange eine Milbe schon tot ist, wenn sie auf der Windel landet, und woran sie gestorben ist - die Milben verdorren recht zügig außerhalb des Stocks - Prinzip des HappyKeeper-Bodens (kein geschlossener Boden, sondern Rohre, wo die Milben runterfallen, und nicht wieder ins Volk können.) Benutze ich aber nicht, weil fummelig zu bauen, und wir lieber die Böden dicht haben wollen. Und im Winter werden die Kisten gut mit Schilfmatten eingepackt - Wärme ist alles.
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)
Words are no substitute for actions...
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Re: Ich kann's langsam wirklich nicht mehr ertragen....
gibt es denn da noch keine versuche mit den milben wie die sich unter laborbedingungen entwickeln?
ich bin da der typische egoist der sich selber widerspricht: tierversuche sind widerlich, aber mit den milben könnte man doch ruhig, um zu sehen was sich tut bei warm/kalt/zeit und man sie im endeffekt vielleicht irgendwie kalt macht.
ich hab zumindest keine solche versuchsreihe noch gefunden.
ich bin da der typische egoist der sich selber widerspricht: tierversuche sind widerlich, aber mit den milben könnte man doch ruhig, um zu sehen was sich tut bei warm/kalt/zeit und man sie im endeffekt vielleicht irgendwie kalt macht.
ich hab zumindest keine solche versuchsreihe noch gefunden.
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Re: Ich kann's langsam wirklich nicht mehr ertragen....
Ich hab gestern auch nach dem Film über die Heideimkerei gesucht und dabei dieses Video über den Bücherskorpion gefunden:
https://www.youtube.com/watch?v=qkdrRuWmbm4
Was haltet ihr denn davon?
Auf mich wirkt dieses Tierchen jedenfalls ziemlich groovy.
Für die Youtubeverweigerer: In dem Film sieht man wie ein Bücherskorpion( Chelifer cancroides) Varroamilben fängt und verspeist. 25 Stück davon sollen rein rechnerisch ein Bienenvolk milbenfrei halten können.
https://www.youtube.com/watch?v=qkdrRuWmbm4
Was haltet ihr denn davon?
Auf mich wirkt dieses Tierchen jedenfalls ziemlich groovy.
Für die Youtubeverweigerer: In dem Film sieht man wie ein Bücherskorpion( Chelifer cancroides) Varroamilben fängt und verspeist. 25 Stück davon sollen rein rechnerisch ein Bienenvolk milbenfrei halten können.
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Re: Ich kann's langsam wirklich nicht mehr ertragen....
There's a crack in everything. That's how the light gets in.
Re: Ich kann's langsam wirklich nicht mehr ertragen....
Danke, das lese ich mir dann mal durch. Jetzt geh ich mich aber erstmal vor der Hitze in Sicherheit bringen.
Wünsche einen sonnigen Tag.
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Re: Ich kann's langsam wirklich nicht mehr ertragen....
Dass die Varroamilben die Wärme nicht so gut verkraften, da scheint was dran zu sein-
meine Freundin hat mir gestern erzählt, dass sie eine Wärmebehandlung gemacht hat- soll den Varroas den Garaus machen-
aber ich hatte zu wenig Zeit, um mich genauer damit zu befassen.
@Sabi(e)ne,
wie könnten wir das viele gute Wissen und die Erfahrung, die du und andere Imker/innen angesammelt habt-
in eine für einen Anfänger umsetzbare Ordnung zum Wohle der Bienen bringen ?
Erst was Anfänger kapiert hat- ist dann umsetzbar. Anfänger hat noch keine Erfahrung mit der herkömmlichen Imkerei, liebt Bienen und möchte das Beste für sie.
Wenn die Wärme so ein wesentlicher Part im Herbst und Winter in der Bienenhaltung ist- wie machst du das- ich werde schon überall ausgelacht, weil ich ein Bienenhäuschen habe- in denen ich die Bienen im Winter gut und kuschelig einpacken könnte- aber da lacht mich auch jeder aus.
Habe mir gestern noch ganz spät diese Heideimkerei mit den Strohkörben angesehen- da bin ich sehr froh, dass ich jetzt endlich gesehen habe, wie das früher gemacht wurde.
Habe mir überlegt, wie sich die Unterschiede in der Haltung der Bienen- im geflochtenen Strohkorb oder mit den heutigen Wohnorten der Bienen auf die Gesundheit der Bienen auswirken könnten und vor allem, wie hätte frühere Zeit eine Varroabehandlung überhaupt möglich gemacht?????
Habe eine ganz komische Erfahrung gemacht- ansonsten kann ich sehr gut aus Büchern lernen, es verstehen und dann umsetzen-
aber bei der Imkerei scheint entweder meine Festplatte nicht kompatikabel mit den beschriebenen Buchwissen zu sein-
hier komme ich nicht weiter.
Der sehr frühe morgendliche Gang in den Obstgarten mit der Sense- um für unsere Kaninchen das Gras abzumähen- führt mich jedesmal am Bienenhaus vorbei- kann dieses wohltuende Gefühl über unsere "Massentierhaltung" gar nicht richtig beschreiben- im Schatten des Apfelbaumes in der Hängematte zu lesen (leider viel zu selten) und den Bienen zuzusehen- bedeutet für mich wunderbare Erholung.
Das Wissen und Gefühl zu haben, alles machbare und menschenmögliche für unsere fleissigen Arbeiterinnen gemacht zu haben, das braucht wohl noch ein wenig Zeit.
Ich habe auf alle Fälle schon wieder einige Ecken ausgewählt, die mit Trachtpflanzen für die Bienen bepflanzt werden können.
meine Freundin hat mir gestern erzählt, dass sie eine Wärmebehandlung gemacht hat- soll den Varroas den Garaus machen-
aber ich hatte zu wenig Zeit, um mich genauer damit zu befassen.
@Sabi(e)ne,
wie könnten wir das viele gute Wissen und die Erfahrung, die du und andere Imker/innen angesammelt habt-
in eine für einen Anfänger umsetzbare Ordnung zum Wohle der Bienen bringen ?
Erst was Anfänger kapiert hat- ist dann umsetzbar. Anfänger hat noch keine Erfahrung mit der herkömmlichen Imkerei, liebt Bienen und möchte das Beste für sie.
Wenn die Wärme so ein wesentlicher Part im Herbst und Winter in der Bienenhaltung ist- wie machst du das- ich werde schon überall ausgelacht, weil ich ein Bienenhäuschen habe- in denen ich die Bienen im Winter gut und kuschelig einpacken könnte- aber da lacht mich auch jeder aus.
Habe mir gestern noch ganz spät diese Heideimkerei mit den Strohkörben angesehen- da bin ich sehr froh, dass ich jetzt endlich gesehen habe, wie das früher gemacht wurde.
Habe mir überlegt, wie sich die Unterschiede in der Haltung der Bienen- im geflochtenen Strohkorb oder mit den heutigen Wohnorten der Bienen auf die Gesundheit der Bienen auswirken könnten und vor allem, wie hätte frühere Zeit eine Varroabehandlung überhaupt möglich gemacht?????
Habe eine ganz komische Erfahrung gemacht- ansonsten kann ich sehr gut aus Büchern lernen, es verstehen und dann umsetzen-
aber bei der Imkerei scheint entweder meine Festplatte nicht kompatikabel mit den beschriebenen Buchwissen zu sein-
hier komme ich nicht weiter.
Der sehr frühe morgendliche Gang in den Obstgarten mit der Sense- um für unsere Kaninchen das Gras abzumähen- führt mich jedesmal am Bienenhaus vorbei- kann dieses wohltuende Gefühl über unsere "Massentierhaltung" gar nicht richtig beschreiben- im Schatten des Apfelbaumes in der Hängematte zu lesen (leider viel zu selten) und den Bienen zuzusehen- bedeutet für mich wunderbare Erholung.
Das Wissen und Gefühl zu haben, alles machbare und menschenmögliche für unsere fleissigen Arbeiterinnen gemacht zu haben, das braucht wohl noch ein wenig Zeit.
Ich habe auf alle Fälle schon wieder einige Ecken ausgewählt, die mit Trachtpflanzen für die Bienen bepflanzt werden können.
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Re: Ich kann's langsam wirklich nicht mehr ertragen....
ich hege ja die theorie, dass der hier lange, warme herbst und dazu richtig dicke beutenwände, sehr breit aber niedrig und kein offener boden mir bezüglich kürzerer verdeckelungszeit in die hände spielt. kalt wids hier von jetzt auf gleich erst zwischen weihnachten und neujahr, und ab dann ist kalt bis saukalt (durchschnittlich gesehen alles). ist halt theorie, wie so vieles.Sabi(e)ne hat geschrieben: Dito "Re-Invasion im Herbst" - die kommt von innen, nicht von außen, mangels genug Wärme und dann entsprechend langen Verdeckelungszeiten.
Da wird aus einer fruchtbaren Milbe innerhalb von ein paar Wochen sehr viele, und das auf ein Volk umgerechnet - dann hat man den Salat.
es gibt aber auch bemühungen, die bienen auf kurze verdeckelungszeten zu selektieren. wobei mir nicht klar ist wie man den bienen da verständlich macht, dass sie bitte schneller machen sollen?
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Re: Ich kann's langsam wirklich nicht mehr ertragen....
Wir packen sie in dicke Schilfmatten ein - der Taupunkt muß auf jeden Fall draußen sein, sonst fallen die Leimholzbretter auseinander... (ich hab ja keine Massivholzkisten). Ein Bienenhaus ist schon toll, wenn man eins hat - allein der Windschutz ist da ja schon genial.
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)
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Re: Ich kann's langsam wirklich nicht mehr ertragen....
@rübchen: So eine Selektion auf kürzere Verdeckelungszeiten kommt mir vor, wie ne Schwangerschaft beschleunigen zu wollen...
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