Stellplatz für Bienenstöcke anbieten

freiundfrank
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Stellplatz für Bienenstöcke anbieten

#1

Beitrag von freiundfrank » So 2. Aug 2015, 21:54

Hallo liebe Bienenkenner,

seit ein paar Tagen sucht ein Hobbyimker einen Stellplatz für 2-4 Bienenstöcke. Ich würde ihm diesen Platz vielleicht anbieten. Habe gut 3000m² mit viel Wiese, aber wenig Blumen, einigen Bäumen und Sträuchern. Vorher hätte ich ein paar Fragen an die Bienenexperten.
Wie weit müsste ich von den Stöcken entfernt sein um nicht ständig von summenden Insekten umschwärmt zu werden oder diese auf dem Marmeladenbrötchen zu haben? Wie weit muss ich von den Bienen entfernt sein um sie nicht bei ihrem Treiben zu stören? Wie sollte die Umgebung aussehen? Ich habe leider keine Obstbäume und nur wenig üppig Blühendes. Eine Umgestaltung der Wiese mit bienefreundlichen Blumen ist für nächstes Frühjahr aber geplant. In der Umgebung gibt es überwiegend Getreidefelder. Ein großes Insektenhotel plane ich in den nächsten Wochen im Urlaub zu bauen. Ist das überhaupt relevant, beeinflussen sie sich gegenseitig? Der Imker müsste einen Schlüssel für mein Grundstück bekommen. Wie oft und wie lange müsste ein Imker an seine Bienenstöcke?
Grüße
Frank

Sabi(e)ne
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Re: Stellplatz für Bienenstöcke anbieten

#2

Beitrag von Sabi(e)ne » So 2. Aug 2015, 22:14

Das ist überhaupt kein Problem - Besucher bei mir stehen ab und zu 5m daneben, und sehen die Bienen nicht mal.
Wenn du ganz ängstlich bist, kannst du ihm vorschlagen, 5m vor den Kisten eine Sichtschutzwand aus Holz aufzubauen, dann fliegen die hoch genug, daß du nichts davon merken wirst.
An deinem Marmeladenbrötchen sind sie normal gar nicht interessiert - das sind dann wohl eher Wespen im Spätsommer.
Du brauchst nicht mal Angst zu haben, falls ein Schwarm abgeht (was du vermutlich eh nicht merken würdest :lol: ), weil Bienen im Schwarmmodus nicht stechen, und meist sehr schnell sehr hoch fliegen.
Nett wäre eine Tränke für die Mädels - einfach eine flache Schüssel mit abgestandenem Wasser mit vielen Steinen und altem Laub drin, aber das ist der Job des Imkers.
Wenn du schlau bist, läßt du dir das in Honig vergüten, und zwar nicht im Glas und geschleudert, sondern als Naturbauwabe am Stück.
Ungeschleuderter Honig ist viel leckerer - aber gewöhnungsbedürftig, weil da auch Wachs mit drin ist.
Das kann man aber einfach ändern, wenn man die Wabe kleinschneidet in allen Richtungen, und dann über einem Sieb abtropfen läßt. Schmeckt genial gut. :daumen:
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freiundfrank
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Re: Stellplatz für Bienenstöcke anbieten

#3

Beitrag von freiundfrank » So 2. Aug 2015, 22:30

Ok, dann ist der Standort wohl schon mal kein Problem. Hab ja auch Ecken die ich eher selten betrete. Ja, an Honig hab ich auch gedacht als Vergütung. Pachtzins wär bei den paar qm wohl auch nicht lohnenswert.
Und brauchen de Bienen einen bestimmten "Vorrat" an Blüten oder wie groß ist der Aktonsradius von Bienen?

Sabi(e)ne
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Re: Stellplatz für Bienenstöcke anbieten

#4

Beitrag von Sabi(e)ne » So 2. Aug 2015, 22:56

Der Umkreis der Bienen beträgt in Top-Gegenden 3-5km, und bei schlechteren auch noch 10km oder mehr.
Sie nehmen halt alles mit, was sie kriegen können. :bieni:
Ich bin bei mir grad stinksauer, weil ein altes Grundstück mit einer 100jahre alten Mauer mit meterdickem Efeu bewachsen grad plattgemacht wird.... :bang: das wären 10-15kg Efeuhonig gewesen.
Der ist nicht grad lecker, aber besser als jeder Zuckersirup für den Winter - plus dem Wert des Pollens als Eiweißnahrung im Frühjahr, wenn noch kein Frischpollen reinkommt.
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Benutzer 3991 gelöscht

Re: Stellplatz für Bienenstöcke anbieten

#5

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » So 2. Aug 2015, 23:19

freiundfrank hat geschrieben:Und brauchen de Bienen einen bestimmten "Vorrat" an Blüten oder wie groß ist der Aktonsradius von Bienen?
Wenn der Imker seine Bienen bei dir aufstellen will, hat er die Jagdgründe sicher schon erkundet. Ned zuviel sich einen fremden Kopf zerbrechen. :)

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Re: Stellplatz für Bienenstöcke anbieten

#6

Beitrag von Waldläuferin » Mo 3. Aug 2015, 08:41

Für Dein Marmeladenbrötchen interessieren sich eher die Wespen als die Bienen.
Abstand so 2 - 3 Meter zu den Fluglöchern vorne einhalten, je nachdem, wie friedlich die Bienen sind. Dafür kannst Du faszinierende Beobachtungen machen, wenn Du Dich seitlich von den Fluglöchern hinsetzt.
Fertig ist besser als perfekt.

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Re: Stellplatz für Bienenstöcke anbieten

#7

Beitrag von freiundfrank » Mo 3. Aug 2015, 20:08

Vielen Dank für eure Antworten. Morgen kommt der gute Mann mal vorbei und dann schaun wir mal. :-)

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Stellplatz für Bienenstöcke anbieten

#8

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Mo 3. Aug 2015, 20:23

Bei uns blüht gerade der Japanische Schnurbaum, darunter brummt es wie in einem Hochspannungswerk. Keine Ahnung wie japanischer Schnurbaumhonig schmeckt, aber Stellplätze hätte ich genug :mrgreen:
P8120055.jpg

Benutzer 3991 gelöscht

Re: Stellplatz für Bienenstöcke anbieten

#9

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Mo 3. Aug 2015, 21:15

Boah, das ist aber schon ein großer Herr. Noch nie gesehen in natura.

https://de.wikipedia.org/wiki/Japanischer_Schnurbaum
Alle Pflanzenteile werden als stark giftig bezeichnet
Die Blüten finden Anwendung in der chinesischen Küche und werden zusammen mit Eiern und Mehl als Omelette zubereitet.[7] Gerichte und Tee aus frischen und getrockneten Blüten werden in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet
:lol:

Die Robinienblüten sollen auch einmal giftig sein, dann aber als Datschi oder Eis recht lecker :hmm:

Weißt du, wie alt der Baum ca. ist?

Ha, das ist "Hungary Honey"

http://www.honighohle.eu/sortenhonige/j ... rbaumhonig
Der Japanische Schnurbaum-Honig ist eine seltsame Delikatesse
So seltsam wie Buchweizen? :aeug:

Sabi(e)ne
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Re: Stellplatz für Bienenstöcke anbieten

#10

Beitrag von Sabi(e)ne » Mo 3. Aug 2015, 21:32

Dringender Ratschlag: egal, wie der Honig frisch riecht oder schmeckt - ein endgültiges Urteil kann man erst nach ein paar Wochen oder Monaten der Lagerung fällen.
Und da gibt es häufig positive Überraschungen (außer bei Buchweizenhonig - da ist seit 1995 noch kein Wunder geschehen).
Die Enzyme aus den Bienen wirken ja noch lange nach - die werden halt nur langsamer.
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