Königinnen einsperren?

Sabi(e)ne
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Re: Königinnen einsperren?

#31

Beitrag von Sabi(e)ne » Sa 18. Jul 2015, 22:32

:engel: Du weißt doch, daß die Deutschen pingelig sind - wenn hier im Honig (oder sonstwo im Essen) Gifte gefunden werden, kauft kein Mensch das Produkt mehr für die nächsten Jahre - daran sind schon ganze Firmen pleitegegangen.
Da gibt es bei euch wohl noch Aufklärungsbedarf, was Pestizide angeht. ;) (und vor allem, wie es zur Resistenzbildung kommt...
Habt ihr mal Wasseranalysen eurer Lagune machen lassen?
Nicht, daß ihr das nächste https://de.wikipedia.org/wiki/Minamata-Krankheit Minamata werdet.
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marty
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Re: Königinnen einsperren?

#32

Beitrag von marty » Sa 18. Jul 2015, 22:44

@Sabi(e)ne
Ja, hier kauft auch seit EBOLA keiner mehr wilde UND gezüchtete Agoutis. Disaster für die Agouti Züchter...Ich werd damit anfangen und mir ein Pärchen zulegen. Delikateres Fleisch hab ich nie gegessen...

Aber wegen Pestizid: Man weiß ja auch nicht, ob die Tomaten, die man auf dem Markt kauft, Pestizid behandelt wurden...bzw. ob die neben den Tomaten gepflanzten Melonen eingedieselt wurden... deswechen bin ich doch bei Eurem Forum :hhe:

Aber die Lagune ist bestimmt nicht quecksilberbelastet. Dazu leben hier zuviele Menschen, auch Weiße (Asia, EUropa, Amerika) und die mit all ihren Hilfsorganisationen... auch unser GTZ Wassermensch hatte in den Lagunen zu tun... Nee, ich glaub, da kann ich beruhigt schlafen gehen...

LG,marty
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Re: Königinnen einsperren?

#33

Beitrag von marty » So 20. Sep 2015, 21:32

Ja, hab also meine erste Bienenerfahrung gemacht.
Gestern workelten wir vor dem Haus, auf einmal das Summen eines Bienenschwarms über uns. So ca. 5 Meter hoch, aber recht verteilt. Nicht so ein fliegender schwarzer summender Klumpen wie in den Zeichentrickfilmen, eher ein auf 3m im Durchmesser summender mit einigen Bienen durchsetzter Bereich, der wie heiße Luft flimmerte. Oder so schlierig war, als wenn man heißes in kaltes Wasser schüttet. Beeindruckend.

So, dieser Schwarm flog hinter das Haus. Ich hinterher. Zeitgleich riefen die Abeiterjungs aus ca. 25m Entfernung, das an ihrem Standort noch ein Schwarm wäre. Ja, wie nu. Ich also erstmal hinters Haus und …keine Bienen mehr. Plötzlich aber vernahm ich ein Summen von unter einer kaputten Plastikschüssel her und siehe da, unter der Schüssel waren Bienen. Da sie nur 5 Meter von meinem bereits installierten Bienenhaus entfernt waren, hab ich mich in meine Imgut Montur geworfen und versucht den Schwarm zum Bienenhaus zu bringen. Schön eine Gazeunterlage druntergeschoben und ein Tuch obendrüber. Es gelang mir auch, diese stark zerstörte Plastikschüssel dorthin zu bekommen, aber die Bienen wollten nicht rein. Als ich nach 30 Minuten wieder hinging, waren alle restlos verschwunden. Keine mehr da.

Komisch. Nun drehte ich die Plastikschüssel um, und ja, dort waren ihre Waben. Sie hatten also bereits ein Haus und Waben unter der Schüssel gehabt. Also muss der Bienenschwarm den ich in der Luft sah, ein anderer gewesen sein. Und der, den die Jungs sahen auch. Hab also mind. 3 Schwärme hier.

Aber diese Plastikschüssel ist nur 8m hinter unserem Schlafzimmer. Müssen die Bienen schon eine Weile dort gehaust haben, ohne dass ich es mitbekommen habe, weil ich gehe öfter am Lorbeerbaum rechts neben der Schüssel vorbei. Und warum haben die Tiere unter der Schüssel auf einmal gesummt, als ich in den Garten kam (und vorher nie)? Vielleicht weil ein anderer Schwarm vorbeiflog? Hmmm.

Na, jedenfalls ging die Premiere daneben :ohoh: , aber ich hab mal die Imkermontur ausprobiert. Und obwohl ich nix nennenswertes drunter hatte, hab ich schnell geschwitzt. Das Foto mit den Bienen entstand dann ohne Schutz. Ich bin dann mit der Kamera vorsichtig ran und hab fotografiert und langsam wieder weg. Die Bienen kamen zwar dicht an mich heran, aber angegriffen hat mich keine. Also aggressiv sind die Tiere nicht. Naja, ich wollt ja auch nicht deren Honig haben, sondern sie nur umsetzen…

Der andere Bienenschwarm, der von den Fotos in der Baumspalte ist auch schon lange wieder weg. Ich hab das Gefühl, hier gibt es im Moment viele kleine Schwärme, die nur für 4 oder 5 max. untertellergroße Waben irgendwo einziehen und dann weitersausen. Ich nehme mal an, sie bleiben für 2-3 Monate am selben Ort.
Daher vermute ich, meine Warrè Beute ist wohl gut gelungen (baulich), aber nicht sehr sinnvoll hier in den Tropen. Nun meine Lösung. Ich verteile überall im Dschungel Plastikabfall :lol: und hänge geschlossene Behälter in die Bäume (aus 2 auseinandernehmbaren Teilen bestehend). All diese Utensilien verbinde ich mit einem Dschungelpfad, ja und dann schaue ich regelmäßig nach, ob ich Honig finde.

Wissen müßt ich von Euch jetzt nur, wann die beste Zeit ist, den Honig zu entnehmen. Hier findet man im traditionellen ungefilterten Honig immer viele tote Tiere und Larven inside. Gibt’s da einen Zeitpunkt, an dem ich ohne mörderische Absichten an den Honig komme? :bieni:

LG, marty
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Re: Königinnen einsperren?

#34

Beitrag von marty » So 20. Sep 2015, 21:40

Ja, und am sinnigsten finde ich nach wie vor, meine Moringa Plantage anzulegen.

Ich häng mal ein Foto an, auf dem man sieht, wie am selben Baum alle verschiedenen Fruchtstufen anhängen. Blütenstände, junge geschlossene Blüten, offene Blüten, junge Schoten, alte Schoten, bereits trockene Schoten. (Von 1-6) Ist wohl dahingehend der einzige Baum der Welt der immer blüht und immer leistet, auf kärgstem Sandboden, ohne irgendeine Düngung. Riecht zwar nicht so intensiv fliederig wie Jasmin, der gerade blüht, eher etwas süßlicher, aber den Bienen gefällts. Und kaum Schattenwurf der kleinen Blätter, da kann noch einiges drunter wachsen, zumal die Moringawurzeln Pfahlwurzeln sind und schnell in die Tiefe gehen. (Nicht so wie Kokospalmen, die ein riesiges Wurzelnetz dicht unter der Oberfläche aufbauen)
Also wird es so aussehen: ich pflanze meine Moringa Plantage (immerhin brauch ich täglich 10-20kg Blätter für meine Tiere als Vitamingabe und Aminosäuren (18 von 20 sind enthalten) und stelle dann inmitten und rundherum Bienenbehausungen auf. Auch meine Warrè Beute. Wär doch gelacht, wenn ich dafür keine summenden Mieter finde. Ein Siebenschläfer-Weibchen hatte sich bereits eingenistet.

Es sieht also so aus, die Bienen leben hier, wie die Menschen, von der Hand in den Mund und legen keine Vorräte an. Und sie sind sehr wanderfreudig…

LG, marty
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Re: Königinnen einsperren?

#35

Beitrag von Sabi(e)ne » So 20. Sep 2015, 21:54

Kannst du irgendeinen Biologen fragen, was für Bienenunterarten es da bei euch gibt?
Der absolute Horror bienentechnisch sind afrikanisierte Bienen in Südamerika, die in den 50ern gezogen wurden - da braucht man doppelte Anzüge, und muß alles abkleben außen, wenn man da nur in die Nähe kommt.
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Re: Königinnen einsperren?

#36

Beitrag von bienengarten » So 20. Sep 2015, 23:33

Hallo

Hmmm,das scheint ja alles recht konfus zu sein mit den Bienen in Afrika.
Hier in Deutschland erntet man den Honig bei Trachtende oder wenn es eine gute Tracht ist auch schon während der Tracht.Das scheint bei dir so nicht zu funktionieren was wohl dem Klima geschuldet sein wird.
Um dem gematsche mit Bienen,Maden und Honig entgegen zu wirken hilft nur das du nur die Waben aus dem Volk nimmst die auch nur Honig enthalten.Das dürfte bei Wildbau sehr schwierig werden um nicht zu sagen unmöglich.
Wenn ich mir die "Waben" in der alten Plastikschüssel so anschaue war der Schwarm dort höchstens 1 Tag drinnen.
Einen solchen Wabenbau schafft ein Schwarm bei mir binnen weniger Stunden.
Wenn bei mir ein Schwarm nicht in der neuen Beute bleiben will hänge ich aus einem meiner Völker ein Rähmchen mit frischer Brut in die Beute und schlage den Schwarm dann erneut ein - voraus gesetzt ich kann ihn erneut aus dem Baum holen.
Das A und O beim Schwarm einfangen ist das die Königin mit dabei ist ansonsten ziehen die Bienen postwendend wieder aus.
Das nächste mal pack die Schüssel oder in was auch immer die Bienen eingezogen sind oben auf die Beute in eine leere Zarge und stell die ganze Beute an den Platz wo du den Schwarm gefunden hast.Etwas Futter ist sicher auch nicht schlecht.

Drücke dir die Daumen

Dieter
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Re: Königinnen einsperren?

#37

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Mo 21. Sep 2015, 22:04

Sabi(e)ne hat geschrieben:Kannst du irgendeinen Biologen fragen, was für Bienenunterarten es da bei euch gibt?
A.m. adansonii haben sie da. Schwarmzeit September/Oktober, Honigernte November - April.
marty hat geschrieben:Es gelang mir auch, diese stark zerstörte Plastikschüssel dorthin zu bekommen, aber die Bienen wollten nicht rein.
:) Hast du ihnen gut zugeredet oder sie nur hingestellt?

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Re: Königinnen einsperren?

#38

Beitrag von marty » Mi 28. Okt 2015, 22:58

@lysistrata
Vermutlich war mein französisches "Bienchen summ herum" aussprachlich ungenügend :lol:

Ja, ich hab eine Lösung gefunden, und werde mal etwas ausprobieren. Also Lockmittel in/um die Beute stellen. Muss sowieso Ölpalmen wegmachen um Maniok zu pflanzen, dann kann ich auch gleich Palmwein gewinnen und hätte theoretisch genau das, was die Bienen mögen...

Ich bleib dran :)

@ DIeter
Danke für die Information!! Nun kann ich das zeitlich einordnen. Hätte mich gewundert, wenn der Schwarm kurz hinter unserem Schlafzimmer da Wochen rungesummt hätte, wo ich gerade auf genau der SUche nach denen war :) So mit 1 Tag, macht das auf einmal Sinn. Sind also recht fix die Bienen. Sprichwörtlich :lol:

LG, marty
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Re: Königinnen einsperren?

#39

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Mi 28. Okt 2015, 23:50

marty, die Haltung in Röhren ist in eurem Klima mehr clever als in unseren Breiten. Bei uns arbeitet man mit der aufsteigenden Wärme, ist in eurem Klima wurst, vielleicht sogar contraproducente.
Die Bienen lagern den Honig immer entfernt vom Flugloch, bei uns oben, in Röhren hinten.
Die Orientalen hatten den Trick, ihnen hinten aus den Röhren den Honig zu klauen, und dann die Röhre umzudrehen. Dann fangen sie vorne wieder an mit Brutnest, und hinten klaut man wieder.. ;)

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Re: Königinnen einsperren?

#40

Beitrag von marty » Di 3. Mai 2016, 11:27

Hallo zusammen, :kuuh:
Meine Warrè-Beute scheint doch recht interessant zu sein. Vor 2 Monaten zog ein Schwarm ein, aber er blieb nicht lang.
Hatte aber dadurch Zeit für ein Foto.

Danach habe ich die Beute noch etwas modifiziert und ansonsten alles so belassen. Auch die begonnene Bienenarbeit innen…

Seit 14 Tagen nun habe ich erneut einen Schwarm (oder den gleichen?) drin. Und diesmal scheinen sie zu bleiben. Die bauen wie wild. Und vor einer Woche wollte sogar noch ein 2.Schwarm einziehen. Aber das hatte sich schnell erledigt. Diese Tiere scheinen nicht sehr tolerant mit anderen Völkern? :)
Naja, für ein Beweisfoto hats gereicht, der 2.Schwarm ist nun wieder weg. Aber die anderen sind noch da.

Und ich muss ja sagen, Bienen sind eine wunderbare Entspannung. Kann man wunderbar beim Klavierspielen auf Bienen und Blumen schauen und sich des Lebens erfreuen. Und so richtig möchte ich gar nicht mehr an deren Honig, damit ich die nicht wieder vertreibe…
Für die Kinder reicht auch Zuckerrohr :hhe: und ich hab meine Bienen… selbst meine Frau, die eine riesige Angst vor Bienen hatte, findet die jetzt ganz possierlich und sagte, immer wenn sie etwas Ruhe und Entspannung bräuchte, geht sie in den Garten und schaut den Bienen zu. (Hab auch gleich 2 Gießkannen hingestellt, dann kann sie nebenbei bisserl arbeiten :)

Die Moringas rundrum sind gepflanzt, auch Sonnenblumen (Samen aus D) wachsen in der prallen Sonne ausgezeichnet. (Dagegen hat sich phacelia nicht gezeigt) Eine kleine Maracuja Laube ist gerade im Entstehen…also in näherer Zeit werden die Bienen genug Futter haben. Macht vielleicht Sinn, noch ein paar andere Beuten (verschiedene Bauweisen) aufzustellen. Dann kann ich mich später um Honig kümmern, also es mal riskieren eine Beute zu öffnen und im Falle eines Verschwindens noch die anderen Tiere zum Anschauen da zu haben.

Gibt es sowas wie einen Mindestabstand zwischen den Beuten (=Völkern?)

Woran merke ich, wann genug Honig zum Ernten vorhanden ist?
Lysistrata hat geschrieben: Honigernte November - April.
... Hmmm???

Und, töte ich nicht auch Bienenmaden, wenn ich deren Waben herausnehme?

Wäre schön, wenn jemand ein paar hilfreiche Antworten hat. Unser Internet hier ist nun extrem teuer geworden. Ist leider so, wenn sich die einzigen Anbieter absprechen (Quasimonopol), daher hab ich kaum Möglichkeit zur ausgiebigen Suche im Netz…

Vielen Dank für die Hilfe und alles Gute für Euch,
LG,marty
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