Welche Art der Völkervermehrung empfehlt ihr?

Benutzeravatar
Specki
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 1183
Registriert: Mo 26. Mär 2012, 16:40
Familienstand: verheiratet

Welche Art der Völkervermehrung empfehlt ihr?

#1

Beitrag von Specki » Mi 29. Apr 2015, 09:10

Welche Variante empfehlt ihr zur Völkervermehrung?

Da ich die Bienen 9km von meinem Wohnort weg habe und leider täglich 9h im Büro arbeite und 2h am pendeln bin kann ich leider nicht rund um die Uhr bei den Völkern sein und einen natürlichen Schwarm zu erwischen wird schwer. Sie stehen auch mitten in einem Wohngebiet wo ich dann nicht wüsste wo der Schwarm hingeht und die Nachbarn möchte ich auch ungern verärgern.

Wird nächstes Jahr vielleicht besser, wenn ich sie dann direkt bei mir im Großen Garten habe.
Letztes Jahr habe ich Ende Juni einen Ableger mit ein bis zwei Brutwaben (Dadant) und ner Portion Bienenmasse gemacht und habe die Königin selber nachziehen lassen. Bis zum einwintern waren die Völker jedoch noch zu schwach und hatten jeweils nur ca. 6 ausgebaute Dadantwaben, so dass ich die vier Völker zu zweien vereinigt habe.

Also, ich bin gespannt, was ihr mir so empfehlt. :)

Gruß
Specki

Sabi(e)ne
Beiträge: 8711
Registriert: Di 3. Aug 2010, 16:34
Wohnort: Weserpampa

Re: Welche Art der Völkervermehrung empfehlt ihr?

#2

Beitrag von Sabi(e)ne » Mi 29. Apr 2015, 09:50

Ich hab schon ein paar Jahre keine Ableger mehr gemacht, weil die bis zum Winter selbst mit Fütterung nicht richtig in die Gänge kamen.
Stattdessen mache ich "Freiluft-Kunstschwärme".
Bislang hatten wir es so gemacht, daß die gekäfigte Königin auf einem weißen Tuch lag, und wir die Waben darauf abgefegt, und dann langsam hochgezogen haben, bis etwa 1,5kg dran hingen.
Eine Stunde in der Sonne hängen lassen, und dann in die neue Kiste einschlagen und Königin befreien.

Obacht: das funktioniert nur, wenn a) die Bienen schon gut in Schwarmstimmung sind, und b) Schwarmwetter ist.

IM IF hab ich eine zeitsparende Lösung gefunden: Königin im Käfig in der Mitte eines Eimers befestigen, und dann die Bienen in den Eimer fegen - das geht viel schneller als mit der Hochziehmethode. Die Bienen müssen aber trotzdem ne Stunde hängen.
Und nicht vergessen, die Königin auch wieder rauszulassen... :mrgreen:
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

Benutzeravatar
Specki
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 1183
Registriert: Mo 26. Mär 2012, 16:40
Familienstand: verheiratet

Re: Welche Art der Völkervermehrung empfehlt ihr?

#3

Beitrag von Specki » Mi 29. Apr 2015, 10:05

Hmm, hört sich nicht so einfach an.

Denke du machst das dann so mitte bis Ende Mai?
Woher nimmst du die Königin? Zukauf?
Denke mal eine bereits befruchtete Königin, oder?
Womit stattest du die Beute aus in die du einschlägst? Nur Mittelwände? Futterwaben? Leere Waben?
Die neue Beute dann denk ich mal auch 3 km entfernt erstmal aufstellen oder?
Machst du aus jedem Volk so einen Ableger, oder nur aus den stärkeren?

Bin für weitere Vorschläge offen :)

Gruß
Specki

Sabi(e)ne
Beiträge: 8711
Registriert: Di 3. Aug 2010, 16:34
Wohnort: Weserpampa

Re: Welche Art der Völkervermehrung empfehlt ihr?

#4

Beitrag von Sabi(e)ne » Mi 29. Apr 2015, 10:20

Denke du machst das dann so mitte bis Ende Mai?
Ja - sobald Schwarmzellen auftauchen und das Wetter paßt.
Woher nimmst du die Königin? Zukauf?
Nein, ich nehme jeweils die aus dem Volk - sie machen sich ja eh eine Neue.
Denke mal eine bereits befruchtete Königin, oder?
Logo.Siehe oben.
Womit stattest du die Beute aus in die du einschlägst? Nur Mittelwände? Futterwaben? Leere Waben?
Ich mach doch Naturbau - 2 volle Futterwaben, und dann Rähmchen mit Anfangsstreifen, und ne Futterzarge drauf - das Wetter ist ein großes Risiko, und so kann ich zur Not auch schnell füttern.
Die neue Beute dann denk ich mal auch 3 km entfernt erstmal aufstellen oder?
Nein, das ist nicht nötig - das ist doch grad das Goile daran - die benehmen sich wie ein echter Schwarm. Und sie bauen auch wie einer.... :daumen:
Machst du aus jedem Volk so einen Ableger, oder nur aus den stärkeren?
Nur von denen, wo kürzlich viel Brut ausgelaufen ist - es muß ja genug Personal dableiben, um die restlichen zu wärmen.
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

Sabi(e)ne
Beiträge: 8711
Registriert: Di 3. Aug 2010, 16:34
Wohnort: Weserpampa

Re: Welche Art der Völkervermehrung empfehlt ihr?

#5

Beitrag von Sabi(e)ne » Mi 29. Apr 2015, 10:28

Nachtrag: Füttern ist wichtig - und die Bienen sollten möglichst aus dem HR sein, wegen des Alters.
Ich weiß, daß sich das kompliziert liest, aber es ist wirklich die einfachste und schnellste Methode.
Man sollte aber schon etwas Übung im Königinnen suchen haben...
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

Benutzeravatar
Specki
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 1183
Registriert: Mo 26. Mär 2012, 16:40
Familienstand: verheiratet

Re: Welche Art der Völkervermehrung empfehlt ihr?

#6

Beitrag von Specki » Mi 29. Apr 2015, 11:02

Also das hört sich prinzipiell gar nicht schlecht an.

Die Königin muss ich dann ne Weile suchen, wenns doof läuft aber sollte machbar sein. Wenn ich sie nicht finde, kann ich es ja ein paar Tage später nochmal versuchen.

Weißelzellen/Schwarmzellen sollten dann schon vorhanden sein oder?
Wie verhinderst du den Schwarm bis zu deinem Kunstschwarm? Ganz normal mit Weiselzellen brechen? Oder ist deine Aussage so zu interpretieren, dass du den Kunstschwarm beim Erscheinen der ersten Schwarmzellen erstellst?

Königinnenkäfige müsste ich mir dann erstmal zulegen, das sollte aber das kleinste Problem sein.

Wie schlägst du das Volk dann in die neue Beute ein? Einfach reinschütten?

Das mit dem Füttern ist klar. Habe bei meinen Ablegern letztes Jahr auch alle 3 Tage spätestens nachgeschaut und Futter aufgefüllt. Ist es vielleicht besser neben dem Schied mit Tetra Pack zu füttern? So hab ich das letztes Jahr mit den Ablegern gemacht solange da noch Platz war.

Ich hätte ein paar weiße 10 Liter Eimer, die könnte ich benutzen.
Einfach da reinkehren und in der Sonne ne Stunde hängen lassen und dann einschlagen… ok.

Wie viele ausgebaute Dadant Waben hast du dann bis zum Jahresende? Bekommst du 10 Stück je Kunstschwarm zusammen?

Was ist, wenn ich nicht je Kunstschwarm zwei Futterwaben zur Verfügung habe? Dieses Jahr habe ich das, da ich ja Völker vereinigt habe und mir eines gestorben ist, aber ich denke das wird nicht die Regel sein.

Dann hab ich im neuen Volk halt die alte Königin… aber zu dem Thema mach ich später nen extra Thread auf.

Ja, es liest sich tatsächlich für mich noch etwas kompliziert, aber das ist bei fast allem neuen in der Imkerei so. Man muss es dann einfach mal machen und lernen habe ich festgestellt.

Sorry für die vielen Fragen, aber ich versuche neue Dinge immer möglichst gut zu beleuchten, damit ich dann möglichst wenige Fehler mache.

Danke dir!

Gruß
Specki

Wolkenflug
Beiträge: 715
Registriert: Do 5. Aug 2010, 08:57
Wohnort: Achim-Baden

Re: Welche Art der Völkervermehrung empfehlt ihr?

#7

Beitrag von Wolkenflug » So 3. Mai 2015, 09:22

Meine Grüße

Ich empfehle Brutableger.
Bis ca. 15Mai mach ich gern Einwabenbrutableger (wenn es die entsprechende Wabe hergibt), danach werden es größer gebildete Ableger. Idealfall wäre da eine Wabe mit fast komplett verdeckelter Brut und einem kleinen Bereich mit Eiern/frische Maden. Wabe mit Futter und ein paar Pollen. Diese Wabe am Rand eine Zarge, die komplett mit Mittelwänden und einer Futtertasche gefüllt mit Futterteig bestückt ist. Schaumstoffstreifen vor das Flugloch mit einem 1cm Loch zum ausfliegen an der Seite wo die Brutwabe hängt. Fertig.
Dann kommt der schwierigste Schritt:
Diesen Ableger 3Wochen lang in Ruhe lassen. :mrgreen:
Nach 3Wochen kontrollieren ob sie was geworden sind (was bei ca. 90% der Fall ist), die Erfolge dann mit Milchsäure behandeln, da es zu diesem Zeitpunkt dann noch keine verdeckelte Brut gibt.
Die Methode der Brutableger hat den Vorteil, dass du den Varroadruck aus den Wirtschaftsvölkern holst.


Wolkenflug

Benutzeravatar
Specki
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 1183
Registriert: Mo 26. Mär 2012, 16:40
Familienstand: verheiratet

Re: Welche Art der Völkervermehrung empfehlt ihr?

#8

Beitrag von Specki » Mo 4. Mai 2015, 06:06

Hallo Wolkenflug,

so habe ich es letztes jahr gemacht, nur mit zwei Brutwaben und etwas später.
Wie gesagt sind die Ableger bis zum Einwintern leider nicht stark genug geworden, deswegen suche ich nach einer neuen Methode.
Achja, was du vergessen hast zu schreiben, nach 3 Tagen die verdeckelten Weißelzellen brechen, oder? Sonst besteht ja die Gefahr einer eher minderwertigeren Köndigin. Oder machst du das garnicht?

Sabine, vielleicht willst du noch auf meinen obigen Thread antworten. Würde mich freuen :)

Wieviel Dadantwaben sollten eigentlich bis zum Einwintern mindestens ausgebaut sein, damit die Bienen gut über den Winter kommen?

Gruß
Specki

bienengarten
Beiträge: 331
Registriert: Mi 24. Jul 2013, 17:48

Re: Welche Art der Völkervermehrung empfehlt ihr?

#9

Beitrag von bienengarten » Mo 4. Mai 2015, 12:03

Hallo

Ich mach es wie wolkenflug.Ende April'Anfang Mai mache ich von jedem Volk einen 1 Wabenableger.Futterwabe, dazu ein paar Rähmchen mit Mittelwänden - fertig.
Das senkt den Varroadruck im geschröpften Volk und dämpft auch den Schwarmtrieb.
Wenn es alldings dieses Jahr wieder so heftig mit den Schwärmen wird wie im vergangenen Jahr
wird es eng bei mir mit dem Material.....

Gruß Dieter
Der Weg zur Quelle führt gegen den Strom.....

Sabi(e)ne
Beiträge: 8711
Registriert: Di 3. Aug 2010, 16:34
Wohnort: Weserpampa

Re: Welche Art der Völkervermehrung empfehlt ihr?

#10

Beitrag von Sabi(e)ne » Mo 4. Mai 2015, 12:25

Einwabenableger sind Varroa-Brüter, weil die Bienen es da zu kalt haben - wg. zu wenig Personal zum Heizen = bessere Varroavermehrung.
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

Antworten

Zurück zu „Bienen“