Selektion und Zucht auf Varroa-Resistenz

Sabi(e)ne
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Re: Selektion und Zucht auf Varroa-Resistenz

#11

Beitrag von Sabi(e)ne » Sa 3. Jan 2015, 22:43

:) Sorry, Lys, so einfach ist das nicht.
Was ich und andere festgestellt haben (Dennis Murrell aka Natural beekeeping aka bee-wrangler) ist, daß im Naturbau NUR im Frühjahr kleine Bienen schlüpfen - später kommen aus denselben Zellen völlig normalgroße Bienen raus.
Und die Drohnen aus dem 32mm Wabenabstand sind ebenfalls völlig normal groß (was eigentlich nicht sein kann.... ;) .
Das Gemurkel mit den MWs kann man sich getrost sparen - ich hab Jahre damit verbracht, und sehr viele Linien können einfach keine kleinzelligen MWs ausbauen - jedenfalls nicht als Ableger.
Naturbau funzt aber nur mit Schwärmen/Kunstschwärmen - nicht mit Ablegern, denen fehlt irgendwie der Bauplan für ein Brutnest "aus einem Guß".

Wenn ich richtig Geld hätte, würd ich ein paar Genetiker dransetzen, und rausfinden lassen, was der abgehende Schwarm an Genen an - und ausschaltet durch den Schwarmakt und die ganzen Pheromone dabei.
Neumodern heißt es wohl "Änderung in der Gen-Expression". :mrgreen:
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Re: Selektion und Zucht auf Varroa-Resistenz

#12

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Sa 3. Jan 2015, 22:50

Ich hab sowas auch nie gemessen, aber da gibts halt auch Experten.
Halts für was ähnliches wie die Maschenprobe beim Stricken: bei Nadelstärke und Wolle soundso ergeben 100 Maschen mal 10 Reihen soundsoviel. Wobei ich mich fürs Stricken auch nie richtig erwärmen konnte. :mrgreen:

Benutzer 3991 gelöscht

Re: Selektion und Zucht auf Varroa-Resistenz

#13

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Sa 3. Jan 2015, 22:55

Sabi(e)ne hat geschrieben:Wenn ich richtig Geld hätte, würd ich ein paar Genetiker dransetzen, und rausfinden lassen, was der abgehende Schwarm an Genen an - und ausschaltet durch den Schwarmakt und die ganzen Pheromone dabei.
Und wenn ich Geld hätte, könnten wir noch den Bruce Lipton zuschalten, der das jeweilige Futter mit einbezieht, und der Chaos - Club wär perfekt :grinblum:

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Re: Selektion und Zucht auf Varroa-Resistenz

#14

Beitrag von kraut_ruebe » Sa 3. Jan 2015, 22:59

red mal mit dem bernhard heuvel, dann brauchst du für den lipton kein geld mehr.
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Re: Selektion und Zucht auf Varroa-Resistenz

#15

Beitrag von Sabi(e)ne » Sa 3. Jan 2015, 23:04

@Rübchen: ja, wir hatten im IF ne Menge Meß-Threads - gemessen wurden immer über 20 Zellen in allen 3 Richtungen.
Was davon übrigblieb, war, daß die kleinen Zellen im Frühjahr mit dem 32mm Wabenabstand ein deutlich kompakteres Brutnest gaben, was wesentlich wärmer ist als die normalen Waben mit dem 35mm Abstand.

@lys: Im Naturbau gibt es alle Größen, je nach Ort, alles Fluglochabhängig.
Man kann aber auf einen Blick sehen, was als Ableger startete, und was als Schwarm anfing - der Unterschied ist gigantisch vom imaginären Bauplan her.
Und es ist interessant zu sehen, wie verschieden sich die Völker dann im Jahr danach entwickeln - die Schwärme sind meist deutlich besser in der Leistung.

Wir haben aber eben nicht den Fokus auf dem Honig, sondern wollen eher wissen, was das Optimum für die Bienen ist zum Überleben.
Es ist eine sehr spannende Nummer - zum Beispiel hab ich seit Jahren keine Nosema mehr gehabt, seitdem wir das Futter ansäuern und selbst invertieren.
Davor waren immer welche zugesch******* und tot.
Saures Futter verändert den pH-Wert im Bienendarm - und alle Brutkrankheiten kommen dann nicht mehr zum Ausbruch.
Aber beim Bienenwohl/OS-Zuckerlösung wird der Bienendarm geschädigt, und dann geht es in die Hose.....vor allem, wenn man mehr als einmal träufelt.
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Re: Selektion und Zucht auf Varroa-Resistenz

#16

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Sa 3. Jan 2015, 23:11

[quote="kraut_ruebe"]red mal mit dem bernhard heuvel, dann brauchst du für den lipton kein geld mehr.[/quote

Da ist mein Gesprächsbedürfnis sehr eingeschränkt, was ich aber nicht weiter ausführen will.

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Re: Selektion und Zucht auf Varroa-Resistenz

#17

Beitrag von Sabi(e)ne » So 4. Jan 2015, 00:23

Meins ebenso. Dazu sag ich nix.
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Re: Selektion und Zucht auf Varroa-Resistenz

#18

Beitrag von Sabi(e)ne » So 4. Jan 2015, 00:49

Um zum Thema Varroa-Resistenz zurückzukommen :
wichtig ist Warmhaltigkeit der Brut, weil davon die Entwicklungszeit abhängt.
Die Bienen haben da ein Zeitfenster, aber jede Stunde, die die Biene länger braucht für ihre Entwicklung, ist ein Vorteil für die Milbe, da kommen dann keine 3, sondern 4 fertile phoretische (bewegliche) Milben raus, die sich auf die Suche nach der nächsten Zelle machen, und im Futtersaft verschwinden.
Das hochgerechnet macht den Unterschied zwischen Überleben und Tod des Volks.

Reinvasion von außen ist extrem selten - das meiste passiert IM Stock, wenn eben die Bienenlarve länger braucht, und eine 4. Milbe loszieht.

Da kommt dann die verd***** AS ins Spiel - wenn die im Stock verdunstet wird, bricht die Temperatur im Volk brutal nach unten und verkühlt die Brut.
Ergebnis: Party bei den Milben, und ein weiteres Volk was immer weniger wird.

Was hilft:
Die Bienen warm halten.
Früh im Jahr eine Vorschwarmvorwegnahme machen - keine Larven, keine Milben.
KEINE TBE machen - das ist eine Milbenzuchtanstalt, weil für die viele Brut nicht genug Pflegebienen da sind, und auch die Temperatur absackt.
(Es gibt Leute, die eine TBE machen, und die Bienenlarven nach dem Verdeckeln verbrennen...... :ohoh: ).
Das kann ich einfach nicht.

Am besten funktioniert noch Lothars Wärmebehandlung der Kunstschwärme ohne Brut.
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Re: Selektion und Zucht auf Varroa-Resistenz

#19

Beitrag von parson » So 4. Jan 2015, 07:43

Vorsichtige Anfrage:
Macht ihr hier jetzt einen Ableger vom IF auf mit Neuauflage all der dort bereits mehrfach aufgekochten und durchgekauten Weisheiten?
:hmm: :eek:
lg parson


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Re: Selektion und Zucht auf Varroa-Resistenz

#20

Beitrag von kraut_ruebe » So 4. Jan 2015, 08:49

Sabi(e)ne hat geschrieben:@Rübchen: ja, wir hatten im IF ne Menge Meß-Threads - gemessen wurden immer über 20 Zellen in allen 3 Richtungen.
Was davon übrigblieb, war, daß die kleinen Zellen im Frühjahr mit dem 32mm Wabenabstand ein deutlich kompakteres Brutnest gaben, was wesentlich wärmer ist als die normalen Waben mit dem 35mm Abstand.
danke für die info.

es ist ja interessant, welche schlüsse daraus gezogen werden. in meinen ersten beiden bienenjahren hab ich das alles gelesen um irgendwie zu verstehen was die bienen denn so tun, und warum. und vieles inzwischen wieder vergessen, was TBE ist musst ich jetzt erst googeln.

schön dass es diese hintergrundinfos alle gibt :) noch schöner ist es für mich allerdings dass ich die gar nicht mehr brauch und von dem informationsbedürfnis runter bin.
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