Warum hast Du Bienen?

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kraut_ruebe
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Warum hast Du Bienen?

#1

Beitrag von kraut_ruebe » Mi 31. Dez 2014, 13:52

hobbygaertnerin hat geschrieben: eine Frage an die Imker hätte ich-
warum habt ihr dem den Bienen angefangen?
ich hab 5 bienenstöcke gekauft, weil die einsam und verlassen waren und sie mir leid getan haben. den alten imker hatte man zwangweise ins altenheim verfrachtet, die bienen einfach dagelassen und der konkursmasse überantwortet. ich fest davon überzeugt jemand muss sich um sie kümmern, und zwar sofort und auf der stelle, sonst werden sie sterben, sei es den hungertod oder den seuchentod.

ich dachte mir damals das geht bestimmt irgendwie die durchzubringen, andre könnens ja auch. und ich kannte mehr oder weniger persönlich bienenhalter und dachte mir, die kann ich eh fragen wenn ich was brauche.

nun, war alles ein irrtum. die bienenhalter hatten was besseres zu tun als meine anfängerfragen zu beantworten und mich ignoriert oder mir überhaupt gleich an den kopf geworfen, das meine bienen alle sterben werden. und mit der zeit hat sich rausgestellt, dass die bienen seit 2 oder vielleicht sogar drei jahren da ganz alleine sehr gut zurechtkamen und gar nicht auf mich und das futter das ich gleich mal hektisch an einem januartag reingesteckt hab gewartet haben.

rückblickend ist das lustig, damals fand ichs nicht grad prickelnd, aber ich hatte sie schon also musste das irgendwie ins laufen kommen. heut freu ich mich dass ich sie hab, und finde sie gehören zum landleben einfach dazu, ohne ist es nicht vollständig.
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Benutzer 3991 gelöscht

Re: Warum hast Du Bienen?

#2

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Mi 31. Dez 2014, 15:20

Bei mir wars auch ein Schwarm im Garten, und es war mühsam, überhaupt einen Imker aufzutreiben. Der kam dann zwar, erzählte mir allerhand Schauergeschichten, wie schwierig alles ist, und überhaupt die Varroa, aber mitnehmen könne er sie nicht, ihm seien seine paar Völker schon zuviel, der Schwarm würde schon irgendwo hinfliegen. Nur mit ach und krach war dann doch noch jemand aufzutreiben, der die Bienen mitnahm.
Paar Tage später kaufte ich zwei Beuten, ich kann mich noch erinnern, wie die im Geschäft geguckt haben, weil ich nicht wusste, dass man die Kästen "Beute" nennt.

Es stellte sich heraus, dass ein Sommergast hier im Ort früher geimkert hat, aber schon vor der Varroa wieder aufgehört hatte, weil ihm das Hochwasser zweimal hintereinander die Stände zerstört hatte, von der Milbe hatte er noch nie gehört.

Er wusste ein Volk im Kastanienbaum vor dem Gasthaus, eins in einem Nussbaum, ein weiteres in einer Zwischenwand. Den Bienenstand des längst verstorbenen Imkers hier hatte sein Sohn mit dem Stapler hinter eine Halle gestellt, zwei von drei Kästen waren besiedelt, die bekam ich geschenkt. Die Bienen kamen offensichtlich ganz gut zurecht.

Zwei oder drei Schwärme habe ich dann noch erwischt, dass die mich überlebt haben im ersten Jahr, wundert mich im nachhinein noch heute :pft:

Wolkenflug
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Re: Warum hast Du Bienen?

#3

Beitrag von Wolkenflug » Mi 31. Dez 2014, 16:17

Meine Grüße

Ich habs quasi von zwei Seiten bekommen.
Während meines Studiums ist mein Vater in Rente gegangen und hat sich seinen langjährigen Wunsch erfüllt Bienen zu halten (vorher hatte er neben Job und Haus und Hof keine Zeit dafür).
Ich für meinen Teil hatte schon immer Interesse an sozialen Insekten, primär aber Ameisen. Bienen hatte ich da komischerweise nie auf dem Zettel, waren für mich immer irgendwie bieder und langweilig. Einer meiner größten Fehleinschätzungen in meinem Leben :rot:. Die erste Zeit sogar meinen Vater etwas belächelt, wenn er da wieder mit seinem Schleier rumlief (sorry Dad! :rot: :rot: )
An der Uni gab es auch eine Forschungsstelle für Bienen. Dort erstmal alle Ameisenkurse belegt(gab nicht viele) und als ich da durch war, kamen die Bienen dran.
Irgendwann festgestellt, dass ich an der Uni fast nix mehr anderes gemacht hab, Praktikas, Projektstudium, Tutortätigkeiten, Referate etc. hatten nur noch was mit Bienen zutun gehabt :lol:.
Langsam meinen Vater mit bei seinen Völkern unterstützt (Sehkraft wurde bei ihm weniger).
Nach der Uni testweise 4 Völker geholt um zu sehen ob mir das imkern liegt.
Festgestellt das es mir liegt und mir eine große Befriedigung schenkt :michel:
Mittlerweile auf dem Weg in Richtung Selbstständigkeit mit der Imkerei (braucht aber noch 3-4Jahre)

Wolkenflug

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Re: Warum hast Du Bienen?

#4

Beitrag von greymaulkin » Mi 31. Dez 2014, 22:44

Weil die alten Apfelbäume, die wir auf dem Grundstück vorfanden, nicht oder kaum getragen haben. Dann hat Harald irgendwo im Baumarkt an der Pinwand "Bienenvolk zu verkaufen" gelesen. Ich hab eins zum Geburtstag bekommen und meinen Imkerpaten gleich dazu.
Ist schon ein paar Jahre her, seither haben wir Bienen :aeh:

Gruß, Bärbel

Ysabell
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Re: Warum hast Du Bienen?

#5

Beitrag von Ysabell » Do 1. Jan 2015, 08:32

Noch haben wir keine Bienen aber die 1. Beute gab es zu Weihnachten.
Mein Mann und ich dachten immer das imkern exrem kompliziert und Zeitaufwändig ist und darum eigentlich nur für Rentner geeignet.Der einzige Imker den wir privat kennen und von dem wir bisher unseren Honig holen ist klassischer Ertragsimker, Rentner und ständig schwer beschäftigt mit seinen Bienen. Dann hab ich zufällig einen Artikel über die Bienenkiste gelesen und da klang das alles gar nicht mehr so kompliziert. Wir haben angefangen uns über alternative Bienenhaltung schlau zu machen und dann kam im letzten Jahr endlich der Einzug ins Eigenheim und der Wuunsch nun endlich selbst Bienen zu haben

Winnie07
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Re: Warum hast Du Bienen?

#6

Beitrag von Winnie07 » Do 1. Jan 2015, 11:04

Mich haben die Bienen grundsätzlich interessiert (woher das Interesse ursprünglich kam, kann ich gar nicht mehr nachvollziehen), und nachdem ich einen kleinen landwirtschaftlichen Grund erworben hatte, habe ich im örtlichen Imkereizentrum einen Grundkurs besucht; das Interesse wurde immer mehr, und im Sommer darauf hatte ich mein erstes Volk, nachdem ich bei der Frühjahrsrevision eines anderen Imkers dabei gewesen war...
lg
Winnie07

Sargon
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Re: Warum hast Du Bienen?

#7

Beitrag von Sargon » Fr 2. Jan 2015, 14:14

Bei mir war die Ausgangssituation wie folgt: Ich bin Wochenendpendler, das heißt ich kann mich nur am Wochenende um das Haus auf dem Land kümmern, von Montag bis Freitag bin ich in der Großstadt.
Mein Elternhaus liegt am Ortsrand mit einer sehr großen Wiese daneben, auf der nur zwei Pferde grasen, in der Nähe gibt es auch Wald, Hecken und das ganze wird kaum intensivlandwirtschaftlich genutzt. Außerdem stehen noch einige Obstbäume auf dem Grundstück. Alles in allem passen Bienen hier sehr gut: Anders als andere Tiere kann ich sie am Wochenende versorgen und unter der Woche sich selbst überlassen, sie finden in der Nähe genug Trachtquellen und meiner Obsternte tun sie auch gut.

Bienen sind mir auch sympathisch, im Frühjahr eine viertel Stunde lang das Treiben am Flugloch zu betrachten ist faszinierender als fernsehen.

Außerdem - auch wenn ich noch lange nicht so weit bin - kann man mit Bienen auch ein wenig Geld verdienen. Das kommt zwar nicht an erster Stelle meiner Prioritäten, aber ein zusätzliches Standbein schadet nicht. Man weiß nicht, was für Zeiten noch kommen und als Schwabe finde ich ein Hobby, das Spaß macht und sich auch noch selbst finanziert, einfach unwiderstehlich...

Gruß,
Sargon

Carnica
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Re: Warum hast Du Bienen?

#8

Beitrag von Carnica » Fr 2. Jan 2015, 18:42

Ich gestehe, ich hab mir Bienen zugelegt wegen dem Honig. Aber das war nur am Angang so.
Als ich sie dann hatte, war ich dermaßen fasziniert und hin und weg, dass ich mich total reingesteigert hab. In meinem ersten Jahr hatte ich noch dazu sehr viel Honig geschleudert und alles war sehr positiv. Als mein erstes Volk verstarb, war ich fix und fertig, das ist echt mistig anzusehen! Aber die ständige Fortbildung hat mir geholfen, sie immer mehr zu verstehen.
Das letzte Jahr war ja dann denkbar schlecht, aber die Flinte ins Korn werfen werde ich nicht. Ich möchte meine Bienen auf so natürliche Weise wie möglich halten und muss doch immer wieder Sachen ausprobieren und aus Fehlern lernen. Aber mein Grundgedanke ist: Wenn ich ernten möchte, darf ich den Rundumblick nicht verlieren. Auf jedem Bauernhof waren früher ein Paar Bienenstöcke und sie waren hochgeachtet. So halte ich es auch. Seit ich Bienen habe bin ich auch mehr mit der Natur verbunden. Das ist so, Bienen erden einen!
Bienenhaltung ist heutzutage halt auch schwieriger als früher durch die ganzen Umweltgifte und die Milbe. Sicher auch ein Abschreckungsgrund für viele potenzielle Bienenhalter.

Ullerich
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Re: Warum hast Du Bienen?

#9

Beitrag von Ullerich » Sa 3. Jan 2015, 10:02

Das hatte mehrere Gründe.

Die Streuobstwiese war einfach einfach danach ausgelegt, da haben Beuten drauf einfach gefehlt.

Ich bin Romantiker und die Imkercomics in meinem Wilhelm Busch-Buch fand ich schon immer so beschaulich.

Ich halte nur 4 Völker in Außenständen und mit den meisten Honig über den wenigen Eigenverbrauch versorge ich Freunde und Verwande. In meiner Arbeit hätte ich aber auch einen ganz guten Absatzmarkt zum Verkaufen. Viel Arbeit machen die Bienen eigentlich nicht.

Ich mag solche Sachen das gehört zu mir wie auch die Jagd und die ganze Nutzgärtnerei.

Bienen machen nicht viel Arbeit man kann sie in den Umfang wie ich es betreibe neben her halten.

Der Vorsitzende des Vereins ist der Chef meiner Frau und wir hatten am kostenlosen Imkerkurs teilgenommen. Ich war wie gebannt und habe stundenlang zugehört. Mag sein, dass die Evolutionstheorie eine der best bewissenen wissenschaftlichen Fakten ist und die Evolution immense Zeit hatte so etwas zu entwickeln. Meiner persönlichen Meinung nach, welche ich auch niemand aufzwingen will ist die Biene jedoch ein Beweis für die Existenz Gottes.

Frustrierend ist für mich, dass wir sie behandeln müssen und ein Honigbienenvolk ohne den Menschen kaum mehr überleben kann. Wir sind bei uns auch behördlich verpflichtet gegen Varroa zu behandeln müssen dies auch nachweisen und werden stichprobenmäßig kontrolliert. Und es ist sehr traurig, wenn einem ein Volk stirbt. Mir sind 2 Völker weggebrochen und ein weiteres ist nicht mehr besonders stark. Ich hoffe, dass dieses durch den Winter kommt.

Ich verfolge sehr interessiert was Sabine zum Thema Varroa schreibt.

Wenn die Bienen im Frühjahr wieder ausfliegen ist einfach herrlich.

Gruß Ullerich

marabu
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Re: Warum hast Du Bienen?

#10

Beitrag von marabu » Sa 4. Apr 2015, 19:36

kraut_ruebe hat geschrieben:
hobbygaertnerin hat geschrieben: eine Frage an die Imker hätte ich-
warum habt ihr dem den Bienen angefangen?
ich hab 5 bienenstöcke gekauft, weil die einsam und verlassen waren und sie mir leid getan haben. den alten imker hatte man zwangweise ins altenheim verfrachtet, die bienen einfach dagelassen und der konkursmasse überantwortet. ich fest davon überzeugt jemand muss sich um sie kümmern, und zwar sofort und auf der stelle, sonst werden sie sterben, sei es den hungertod oder den seuchentod.

ich dachte mir damals das geht bestimmt irgendwie die durchzubringen, andre könnens ja auch. und ich kannte mehr oder weniger persönlich bienenhalter und dachte mir, die kann ich eh fragen wenn ich was brauche.

nun, war alles ein irrtum. die bienenhalter hatten was besseres zu tun als meine anfängerfragen zu beantworten und mich ignoriert oder mir überhaupt gleich an den kopf geworfen, das meine bienen alle sterben werden. und mit der zeit hat sich rausgestellt, dass die bienen seit 2 oder vielleicht sogar drei jahren da ganz alleine sehr gut zurechtkamen und gar nicht auf mich und das futter das ich gleich mal hektisch an einem januartag reingesteckt hab gewartet haben.

rückblickend ist das lustig, damals fand ichs nicht grad prickelnd, aber ich hatte sie schon also musste das irgendwie ins laufen kommen. heut freu ich mich dass ich sie hab, und finde sie gehören zum landleben einfach dazu, ohne ist es nicht vollständig.
hallo,
hab das grad gelesen und finde das es eine wunderbare geschichte ist - richtig rührend!
ich fange dieses jahr mit bienen an und gehe bei einem inker sozusagen in die lehre - der freut sich über die Fragen und das Interesse!
Mach es gut mit deinen biens
marabu :bieni:
aller doucement, n'empêche pas d'avancer - langsam gehen, hindert nicht daran voran zu kommen

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