Es geht weiter aufwärts, nur...

bienengarten
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Re: Es geht weiter aufwärts, nur...

#31

Beitrag von bienengarten » Di 30. Dez 2014, 16:16

Halloo

Ich glaub wir kommen ein wenig vom Thema ab. Es ging eingangs doch um Völkerzahlen und Neueinsteiger in die Imkerei ?
Das hier jeder seine eignene Anschauung zum Thema Bienenhaltung und Varroa Milben hat wissen wir doch mittlerweile schon.
Wie läst sich an den Zahlen was nach oben etwas verbesseren oder wie bekommt man mehr junge Menschen dazu sich mit dem Thema zu
befassen ?
Es hilft wenig wenn die "alten " Imker das Problem ignorieren oder die Varroa totschweigen wollen. Das bringt niemanden dazu
neu mit dem Imkern anzufangen.
Völkerverluste hat es wohl schon immer gegeben und wird es sicherlich auch in Zukunft weiterhin geben. Ob das nun am Wissenstand des
jeweiligen Imkers oder aber an anderen Faktoren liegt ist meiner Meinung nach erst mal zweitrangig. Jeder der neu anfängt wird früher oder später
Völker verlieren - warum auch immer.
Wichtig ist das es gelingt das Thema Bienenhaltung wieder populär zu machen und das Interesse zu wecken. Je mehr neue Imker desto höher
auch die Völkerzahlen .
Ich quatsch mir bei jedem Glas Honig das ich an Arbeitskollegen oder Bekannte verkaufe / verschenke den Mund fusselig wie toll das mit den Bienen
ist und was für ein interessantes Hobby die Bienen sind. Alleine die Bienenkästen auf meinem Grundstück wecken schon das Interesse .Jeder der
vorbei läuft und mich sieht wie ich an den Bienen arbeite bleibt stehen und schaut zu oder fragt auch wie´s so läuft mit den Bienen.
Interessenten sind genug da - es fehlt m.M. nach am Angebot ......
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Re: Es geht weiter aufwärts, nur...

#32

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 30. Dez 2014, 16:39

Das sehe ich etwas anders.
1. Die Investitionskosten, grad am Anfang, sind nicht niedrig.
2. Der Rähmchen-Salat und die Beutenvielfalt machen es nicht einfacher oder billiger.
3. Der Zeitaufwand wird meist schwer unterschätzt - es ist ja nicht damit getan, mal eben zu sehen, ob die Kiste noch da ist. (ich hab am Anfang fast ne Stunde für ein Volk durchzusehen gebraucht - mal 5 = ein Nachmittag futsch.
4. Die Unterhaltskosten (20kg Zucker pro Wintervolk) sind ja bei einem Volk noch tragbar, aber ab 10 Völkern geht das schon ins Geld.
5. Alle Anfänger wollen als erstes ne eigene Schleuder, und möglichst groß... :pfeif: Dazu kommt, daß man von einem Ableger im ersten Jahr nur selten Honig ernten kann - Anfänger haben da manchmal etwas unrealistische Erwartungen.
6. Das Grundstück muß passen - wenn im Sommer Schwärme an Nachbars Tanne hängen, wird es ungemütlich.
7. Und wer keinen Paten hat, der im ersten Jahr öfter mal nach dem Rechten sieht, ist arm dran.
8. Kein Forum kann Realkontakte mit anderen Imkern, die schon lange dabei sind, ersetzen.
9. Viele haben nach dem ersten Jahr keine Lust mehr, oder haben ihr Volk im Winter verloren, und wollen nicht mehr.

Die Anzahl der Neu-Imker ist wurscht - es zählen nur die, die auch wenigstens ein paar Jahre dabeibleiben.
Bei Schülern kommt meist der Pubertätsknick, aber ein geringer Teil fängt dann nach Ausbildungsende und Hausbau doch wieder an.
Und die bleiben dann auch meist dabei, bis es nicht mehr geht.
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Tanja
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Re: Es geht weiter aufwärts, nur...

#33

Beitrag von Tanja » Di 30. Dez 2014, 16:47

bienengarten hat geschrieben:Das bringt niemanden dazu neu mit dem Imkern anzufangen.
Was allgemein mehr Leute dazu bringen könnte, mit dem Imkern anfangen zu wollen, weiß ich nicht. Bzw. natürlich auch nicht, ob andere aus den selben Gründen davor zurück schrecken, wie ich selbst. Aber, ich beschreibe mal, wie das bei mir ist...

An sich wäre ich schon am Imkern interessiert. Aber, nach dem zu beurteilen, was man den Imker-Diskussionen allein hier im Forum entnehmen kann, muss man dafür wohl einfach geboren sein. Mich persönlich schreckt die Fachsimpelei bis ins kleinste Detail und das ewige Auseinanderklamüstern der alltäglichen Katastrophen, die einen beim Imkern offenbar zwangsäufig heimsuchen, ab.

Kaum beantwortet mal jemand Anfängerfragen auf eine an das Thema heranführende und erklärende Weise, kann man darauf wetten, dass dann X andere Leute aus der Ecke gesprungen kommen, die es besser wissen und die sich darüber auslassen, dass das so einfach nicht ist und das man das natürlich ganz anders sehen müsse und dass man so auf gar keinen Fall beginnen dürfe. Und dann ergeht sich die Imkerzunft wieder ausführlichst in Details und stimmt zuletzt einen canonösen Klagegesang an. :mrgreen:

Themenfremd wie ich bin, kann ich nicht beurteilen, ob das Imkern wirklich so hoch kompliziert und katastrophengesegnet ist, wie es solche Diskussionen vermuten lassen, oder ob ich dann oftmals einfach Zeugin eines Wetteiferns unter Experten bin. :aeh: Beides jedenfalls finde ich nicht sonderlich ermutigend, mich näher mit dem Thema zu beschäftigen. Und deswegen: So gerne ich auch eigenen Honig hätte und es spannend finden würde, das Bienentreiben zu beobachten... nee, lieber nicht! Viel zu anstrengend! :ohoh:
Tanja

:blah:

bienengarten
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Re: Es geht weiter aufwärts, nur...

#34

Beitrag von bienengarten » Di 30. Dez 2014, 18:11

Hallo

@tanja
Da geb ich dir voll und ganz Recht. Die ganze Voodoo Sche.ße rund ums imkern hält viele davon ab sich näher mit den Bienen zu befassen.
Das müßte wirklich aufhören.......
Man kann aus dem Imkern eine Wissenschaft machen - muß man aber nicht. Es geht auch einfach.

@sabiene
Das Thema hatte ich anfangs schon angeschnitten.
Meine Beuten bau ich mittlerweile selber - Kosten rund 55 Euro komplett mit Boden,Innendeckel,3 Zargen und Blechhaube ( 2. Wahl ).
Rähmchen bau ich mir selber zusammen - kostet eines rund 80 Cent plus Wachs. Alles zusammen komm ich auf keine 100 €
pro Beute. Den ganzen Schnickschnack den es sonst noch zu kaufen gibt brauch ich nicht.Mal abgesehen vom Absperrgitter.
Mir reicht mein Smoker,ein Stockmeißel und Bienenbesen.
Gefüttert wird mit Zuckerwasser in Plastikwannen die in die Zarge gestellt werden. Klappt prima und spart mir die Schlepperei
mit dem Futtergeschirr.
Meine Schleuder kommt wohl aus China - so genau weiß ich das nicht. Dafür war sie mit knapp 300 € aber auch billig . Für meine Zwecke
völlig aussreichend.
Ich habe diesen Hebst 13 Völker eingefüttert mit Zuckerwasser - da muß ich dir recht geben ,das hat Geld gekostet. Ich muß aber dazu sagen
das 8 der 13 Völker aus diesem Jahr stammen und erst auf Volksstärke aufgefüttert werden mußten.
Wenn man seine Betriebsweise ( blödes Wort ) erst mal gefunden hat und weiß was wann zu tun ist finde ich den Zeitaufwand vertretbar. Es gibt Hobbys
die kosten mehr Zeit als das Imkern.
Ein Imkerpate :opa: ist eine große Hilfe - unbestritten. Meiner guckt sich mittlerweile bei mir Dinge ab der er noch nicht kannte .... :pfeif:
Ich bin fest davon überzeugt das wenn es die entsprechenden Angebote seitens der Imkervereine gäbe es viele mit den Bienen versuchen würden.
Auch wenn später etliche wieder abspringen - ein paar werden sicher bleiben.

Gruß Dieter
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Re: Es geht weiter aufwärts, nur...

#35

Beitrag von kraut_ruebe » Di 30. Dez 2014, 18:38

es ist unter garantie nervend über die verschiedenen meinungen zur bienenhatung zu lesen für jemand der keine bienen hat. trauriger weise ändert sich das kein bisschen wenn man sich selber welche angeschafft hat, da beisst man sich dann halt notgedrungen durch.

warum der ton bei den bienen immer zu wünschen übrig lässt ist eigentlich nicht erklärbar, warums nichtmal hier im SV-forum besser als anderswo funktioniert noch weniger.

einziger trost: es ist auch bei andren tieren nicht anders. wenn man unwissend versucht rauszufinden was ein hund denn alles so am besten fressen sollte gehts einem auch nicht besser. ist wohl nur ein zeichen unserer zeit.
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Re: Es geht weiter aufwärts, nur...

#36

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 30. Dez 2014, 22:32

@Tanja: wenn bei dir mal ein Schwarm im Garten hängen würde - was tätest du dann? ;)
(nein, schwärmende Bienen stechen nicht - sie haben nichts zu verteidigen.
Aber sie riechen phänomenal lecker......)
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Re: Es geht weiter aufwärts, nur...

#37

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Di 30. Dez 2014, 22:35

kraut_ruebe hat geschrieben:warum der ton bei den bienen immer zu wünschen übrig lässt ist eigentlich nicht erklärbar, warums nichtmal hier im SV-forum besser als anderswo funktioniert noch weniger.
Oh, da kennst aber das nächtliche Bienenkisten - Geflüster am Bienenforum nicht, da ist Simmering gegen Kapfenberg eine Lappalie dagegen, und hier - was den Ton betrifft - ein Pensionat für höhere Töchter. :engel:

Was es für Anfänger so schwierig macht, ist der eigene Zugang, und was man von den Bienen will. Die einen wollen so viel Honig wie möglich, andere wollen Bienen bloß aus Gründen der Arterhaltung, weil sie vom "Bienensterben" aufgescheucht sind.

Ich finde, gerade die Anfänger haben da viel frischen Wind gebracht, denn der maximale Honiggewinn war die selbstverständliche Zielsetzung, und wer die Varroabehandlerei irgendwie infrage stellte, flog vor ein paar Jahren subito aus jedem Forum.
Und es tauchen halt Sachen auf, wie die verkrüppelten Bienen, die, wie Sabine richtig sagt, auf Verkühlung zurückzuführen sind, und die es schon immer gab, wo aber auf einmal die Varroa schuld ist.
Drohnen wurden auch schon immer geschnitten, sie fressen viel und bringen nix, aber das hört sich gleich viel besser an, wenn es zum Wohle der Bienen geschieht.
Usw.

Was die Paketbienen betrifft, wenn das in den USA tatsächlich schon üblich ist, dass man im Norden die Bienen gar nicht mehr einwintert, sondern halt neue bestellt, was sich kostenmäßig wohl rentiert, bekommt das "Bienensterben" schon ein besonderes Geschmäckle. Und wirft die Frage auf, warum es im Süden keine Probleme gibt, verläßliche Überschüsse zu produzieren, haben die keine PSM, müsste da nicht die Varroa fröhliche Urständ feiern, weil der Winter dort sowieso ausfällt?
Und was, wenn diese Bienen sich hier einkreuzen, die gar keinen Winter kennen? Mucksmäuschenstill ist es dazu.

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Re: Es geht weiter aufwärts, nur...

#38

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 30. Dez 2014, 22:37

:lol: Yo, und es verwundert mich immer noch, daß manche Bienenkrankheiten exakt an Ländergrenzen enden. :engel:
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Re: Es geht weiter aufwärts, nur...

#39

Beitrag von kraut_ruebe » Di 30. Dez 2014, 23:06

vielleicht wärs die lösung des problemes, wenn wir das bienenunterforum strukturieren. in einen thread für anfängerfragen, einen für konventionelle varroabehandlung, einen für alternative varroabetrachtung, jedes thema halt für sich. es greift zwar vieles ineinander und wird nicht 100% themenrein zu machen sein, aber wir hättens netter und würden uns vielleicht ein paar der fäkalausdrücke sparen wenn die verschiedenen lager nicht immer überkreuz schreiben, ein gemeinsamer nenner ist ja sowieso nicht absehbar.
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Re: Es geht weiter aufwärts, nur...

#40

Beitrag von hobbygaertnerin » Mi 31. Dez 2014, 12:46

@kraut_rübe,
eine gute Idee, ich habe angefangen, mich durch die vielen Seiten Imkern- Bienen im SV-Forum durch zu lesen- es ist sehr viel Stoff.

Wenn sich da jemand die Mühe machen würde, Danke im voraus.

Als Anfängerin fehlt mir noch der Durchblick, das war eine "eigene Erfahrung"- bis jetzt war ich der Meinung, ich habe langjährige Erfahrung mit anderen Tieren, dachte mich mit einer durchschnittlichen Intelligenz ausgestattet- ebenso mit einigermaßen guten Gefühl für Tiere- fähig auch ständig dazu zu lernen- und dann hatte ich Bienen- und ich stand vor dem Nichts.
Und dann schwirren die Bienen und der Kopf.
Ohne die tatkräftige Unterstützung eines erfahrenen Imkers hätte ich mit Sicherheit keine Bienen.Ich wüsste nicht, wie ich andere zu Bienen motivieren könnte- solange Bienen nur aus der Sicht der Krankheit dargestellt werden.
Und das das keine Einbildung ist, habe von einigen, bekannten Imkern wahre Horrorstorries in Punkto Bienenverlusten mitbekommen, trotz der allumfassenden Behandlung gegen die Varroamilbe- denn in der Regel wird bei Bienenverlusten eher immer der mahnende Blick auf den Imker losgelassen, hat er bei der Varroabehandlung geschlampt????
Andere Leute haben den Erfahrungshintergrund vom Vater, Opa und dass da so viel Zeit bei den Bienen draufging, also auch mit Bestimmtheit keine Bienen für die Zukunft.
Und so wie Sabi(e)ne schrieb, man hängt auch ein ganz schönes Sümmchen rein- und Zeit.

Ohne die Unterstützung des Bienenpatens und vor allem seiner grossen Liebe zu den Bienen- würde ich mir Honig kaufen (wobei ich ganz überwältigt von dem guten Geschmack des eigenen Honigs bin, eine vollkommen andere Wertschätzung für das Bienenwachs und Propolis bekommen habe) und weiterhin versuchen, für die Bienen zu pflanzen.
Ich habe den Inhalt vom SV-Bienen-Teil noch nicht durch-
eine Frage an die Imker hätte ich-
warum habt ihr dem den Bienen angefangen?

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