Es geht weiter aufwärts, nur...

Benutzer 3991 gelöscht

Re: Es geht weiter aufwärts, nur...

#21

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » So 28. Dez 2014, 21:30

hobbygaertnerin hat geschrieben:Schön langsam beschleichen mich leise Zweifel, ob es bei der Bienenhaltung nicht um ganz andere Dimensionen geht- so wie eben die Hummeln in Päckchen zur Bestäubung bestellt werden, kommen die Bienen per Post geschickt-
ein paar Firmen teilen sich den globalen Markt und Imker, wer braucht die noch???????????????????
In Italien dürfte es vorläufig mal einen Stop geben, die Käfer will dann doch keiner

https://www.prenzyna.de/kunstschwarmpak ... index.html

http://www.imkerhof-salzburg.at/portal/ ... &Itemid=59
"Aus all diesen Gründen werden in Deutschland jährlich einige zehntausend Kunstschwärme aus Italien, Neuseeland oder anderen klimatisch bevorzugten Ländern importiert."

Da wird es interessant, wenn "einige zehntausend" nicht einreisen können. Die werden ja irgendwo fehlen.

Benutzeravatar
Waldläuferin
Beiträge: 1502
Registriert: Do 5. Aug 2010, 14:58
Wohnort: da, wo die Häuser am höchsten sind

Re: Es geht weiter aufwärts, nur...

#22

Beitrag von Waldläuferin » So 28. Dez 2014, 23:00

Hallo,
im Gegensatz zu Wolkenflug bin ich alles andere als optimistisch, was die Imkerei angeht.
Die eingangs eingestellten Zahlen zeigen auch, dass die Zahl der Völker pro Imker zurück geht.
Mehr Imker halten 3 - 4 Völker, nur wenige > 10.
In den kommenden Jahren wird der Aufwand pro Volk steigen. Wer unter den Kleinstimkern wird bereit sein, das mitzumachen?
Zum einen wird die Varroa-Problematik zunehmen. Diesen Winter werden viele Völker nicht überleben, weil 2014 ein gutes Jahr für die Milben war. Auch der Winter 2014/2015 war bisher sehr mild. Die Auswirkungen sehen wir dann bei der Auswinterung im März.
Zum anderen sehe ich in der Asiatischen Hornisse die größere Gefahr als im Kleinen Beutenkäfer. Die Hornisse kann ganze Völker plündern. Angeblich wurde sie 2014 in Karlsruhe gesehen. Sie breitet sich im Schnitt mit 100 km pro Jahr aus.
Einzeln stehende Völker werden von der Hornisse eher angegriffen als größere Bienenstände.
Pessimistische Grüß0e
Waldläuferin
Fertig ist besser als perfekt.

hobbygaertnerin
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 4904
Registriert: Di 14. Jun 2011, 08:48

Re: Es geht weiter aufwärts, nur...

#23

Beitrag von hobbygaertnerin » Mo 29. Dez 2014, 11:17

@Sabi(e)ne,
ich muss die Winterzeit nutzen, um mich über Bienenhaltung zu informieren.
Nur- du hast es vielleicht schon mal beantwortet- wo finde ich andere Infos über Bienenhaltung.
Nicht, dass ich mir zu faul bin, aber es kann doch nicht sein, dass bei den Bienen fast nur noch über Krankheit gesprochen wird.
Nach jeder Bienenfortbildung in unserem Verein bin ich immer mit dem Gefühl nach Hause gefahren, dass ich das weder kapieren, noch verstehen werde.
Wenn ich nicht einen echten Bienenfreund als Paten hätte- wäre sowieso keine Biene bei uns eingezogen.
Mir fehlt die Erfahrung mit der Varroamilbenintensität- aber dieses ständig noch mehr und noch mehr behandeln, und dann bleiben ganze Völker einfach weg????
Auffallend ist, es fangen sehr viele junge Bienenbegeisterte an- und sehr viele Frauen.
Auffallend ist auch, dass es fast nur noch um die Varroabehandlung geht- und mir kommt es so vor, als "weiß eigentlich keiner, was wirklich hilft, aber fangt schon mal an".
Jede/r langjährige Bienenhalter/in sieht das vielleicht anders- ein Hobby darf auch was kosten und Zeit beanspruchen, beim Skifahren wird auch nicht über die Kosten der Ausstattung und den Kosten für Fahrt und Lift gejammert, aber wenn es nur noch darum geht- kranke Bienen zu behandeln,
dann kann ich mir vorstellen, dass die Leidensfähigkeit der Imker auch an ihre Grenzen kommt.

Sabi(e)ne
Beiträge: 8711
Registriert: Di 3. Aug 2010, 16:34
Wohnort: Weserpampa

Re: Es geht weiter aufwärts, nur...

#24

Beitrag von Sabi(e)ne » Mo 29. Dez 2014, 11:35

@Waldläuferin:
Besondere Ängste in der Imkerschaft schüren auch Berichte über massive Angriffe auf Honigbienenstöcke in Asien. Hier kann es zu massiven Schädigungen kommen. Betroffen ist dort vor allem die Östliche Honigbiene (Apis cerana), wo bis zu 30 % der Bienenstöcke in bestimmten Regionen zerstört werden können. Vespa velutina dringt dabei auch in die Stöcke ein und holt die Brut aus den Waben. In Frankreich ist dieses Jagdverhalten allerdings noch nie beobachtet worden.
Ich mache mir da nicht im voraus Sorgen - dann käme ich ja gar nicht mehr in den Schlaf. ;)

Und beim Kleinen Beutenkäfer in Amiland war auch erst große Panik, und dann hat es sich zurechtgelaufen - der ist nicht mehr das Thema.

Nachtrag: Zitat aus http://www.hornissenschutz.de/vespa-vel ... eutsch.htm
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

Sabi(e)ne
Beiträge: 8711
Registriert: Di 3. Aug 2010, 16:34
Wohnort: Weserpampa

Re: Es geht weiter aufwärts, nur...

#25

Beitrag von Sabi(e)ne » Mo 29. Dez 2014, 11:47

@Hobbygärtnerin: ja, es gibt so gut wie keine vernünftige Literatur für Anfänger, die alle Schwierigkeiten mit einbezieht. Leider.

Die wichtigsten Sachen hab ich ja schon geschrieben, aber das allerwichtigste ist eigentlich, keine Panik zu bekommen und Mist zu machen.
Wir hatten letztes Frühjahr Krüppelflügel, und alle quakten, ich solle behandeln (Ende März!).
Was war es?
Der offene Boden war schuld - die unterste Brut war dadurch verkühlt.
Seitdem haben wir alle Böden zu, und innerhalb einer Woche war alles wieder fein.
Die meisten Sachen sind mit viel Wärme zu "heilen".
Ich sag es nochmal:
die normalen Beuten sind alle viel zu dünnwandig - im hohlen Baum hat man meist auch so um die 50mm.
Und wenn ich schon dabei bin: Auslese auf Schwarmträgheit ist Schwachsinn, das widerspricht der Bienenbiologie aufs Übelste. :bieni:
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

Benutzeravatar
kraut_ruebe
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 10733
Registriert: Di 3. Aug 2010, 09:48
Wohnort: Klimazone 7b - pannonisches Klima

Re: Es geht weiter aufwärts, nur...

#26

Beitrag von kraut_ruebe » Mo 29. Dez 2014, 12:18

in der anfagszeit mit den bienen ist es am schwierigsten, herauszufinden, wem zum teufel man was glauben soll. wer schon länger bienen hat, hat scheinbar kein andres problem als die milben, das wirkt dann so als gäbs nur das. ist aber vermutlich nur dem zuzuschreiben dass all die dinge die man am anfang noch zusammensucht für langjährige halter so routine sind dass es nicht mehr zur sprache kommt.

vor ein paar jahren als ich am zusamenkratzen der basics war, hab ich mir aussortiert wem ich den grundsätzlichen glauben schenken will was denn generell so zu tun (und vor allem zu lassen) ist. von der fülle des angebotes an klugen büchern und internetstatements hab ich zuerst mal rigoros all jene, die andre als blöd ansehen und sätze mit 'kann nicht sein', 'war immer so', 'ist dumm' etc verwenden ignoriert, solche menschen muss ich sowieso nicht haben und bei den kleinen schutzbefohlenen erst recht nicht. da fällt dann ne ganze latte an tippgebern raus, besonders jene, die sich für so superspezialisten halten.

aus den übriggebliebenen, meist welche mit viel text und verschiedensten blickwinkeln und oftmals mit nem haufen durchaus berechtigter zweifel an vielem, inkl. sich selbst, hab ich mir dann meine meinung gebildet. diese meinung hat sich durch die jahre des beobachtens und machens (und nicht machens) fast immer bestätigt und gefestigt und nur wenig korrigiert.

schön wär das schon, wenn man als anfänger ne brauchbare anleitung mitbekommen würde. auf der andren seite ist das selbst zusammengesuchte und selbst gesehene ungleich wertvoller und die mühe schon wert.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

hobbygaertnerin
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 4904
Registriert: Di 14. Jun 2011, 08:48

Re: Es geht weiter aufwärts, nur...

#27

Beitrag von hobbygaertnerin » Mo 29. Dez 2014, 13:22

@sabi(e)ne,
habe mir vorgenommen, jeden Tag eine bestimmte Zeit im Winter zu nehmen, um mich über Bienen zu informieren, wenn draussen Bienen, Garten und meine berufliche Arbeit in vollem Gange ist- bleibt mir nicht mehr allzuviel Zeit für Theorie.
Interessant, dass du von Wärme schreibst- habe oben den Deckel mit einer dicken Platte zugedeckt- nützt es, wenn ich unten unterm Boden eine ebensolche Platte reinschiebe?
Ich kann mir nämlich sehr gut vorstellen, dass die Bienen einiges an Energie verbrauchen, um den Bienenstock bei guter Temperatur zu halten.
Eigentlich bin ich absolut unmodern mit meinem Bienenhäuschen, aber es lässt sich einiges an Witterungsunbillen abhalten, war der Meinung, dass ich das Häuschen doch eher für mich haben wollte, aber wenn Bienen Wärme brauchen, dann kann ich durch das Haus andere Rahmenbedingungen schaffen.
Alle, die schon länger Bienen halten - haben sicher ihre Erfahrungen und Erkenntnisse gewonnen.
Im 1. Jahr habe ich einiges gelernt, gesehen,
naive Frage- so eine Bücherliste an lesenswerten Imker- und Bienenbüchern gibt's nicht zufällig im Forum.
Ich muss die Grundzüge und Rahmenbedingungen verstehen, dann kann ich mir mein Urteil bilden.
Was wirklich fehlt- die Anleitung für den Anfangsimker.


@Rübchen, 10 Imker- 20 Meinungen,
ebenso bei den Büchern, Rahmen, Maßen und der Haltung.
Ich habe mir einen Ringbuchordner zugelegt und notiere mir das, was ich für mich als sinnvoll erachte, aber ob es dann auch so sein wird, wird sich zeigen.
Tröstlich- meine Freundin ist mir Bienen aufgewachsen- macht seit sie denken kann mit Bienen, ihre Meinung, jedes Jahr ist anders und es verlangt eine Menge an Fingerspitzengefühl und Intuition, um den Bienen einigermaßen gerecht zu werden.

Wünsche allen Bienenbegeisterten eine ruhigere Winterzeit und dann im Frühling gesunde Völker.

Sabi(e)ne
Beiträge: 8711
Registriert: Di 3. Aug 2010, 16:34
Wohnort: Weserpampa

Re: Es geht weiter aufwärts, nur...

#28

Beitrag von Sabi(e)ne » Mo 29. Dez 2014, 13:36

Ja, Maria,
mach was unter den Boden - es hilft wirklich.
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

Benutzeravatar
kraut_ruebe
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 10733
Registriert: Di 3. Aug 2010, 09:48
Wohnort: Klimazone 7b - pannonisches Klima

Re: Es geht weiter aufwärts, nur...

#29

Beitrag von kraut_ruebe » Mo 29. Dez 2014, 14:04

hobbygaertnerin hat geschrieben:
Tröstlich- meine Freundin ist mir Bienen aufgewachsen- macht seit sie denken kann mit Bienen, ihre Meinung, jedes Jahr ist anders und es verlangt eine Menge an Fingerspitzengefühl und Intuition, um den Bienen einigermaßen gerecht zu werden.
eine der umsichtigsten aussagen die ich je zum thema gelesen hab :daumen:

eine bücherliste, speziell im hinblick auf anfänger, hat KEF hier mal verlinkt: http://www.selbstvers.org/forum/viewtop ... 84#p200784

böden hab ich auch zu (zum energieverbrauch bei kälte gibts auch 20 meinungen...)
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

Sabi(e)ne
Beiträge: 8711
Registriert: Di 3. Aug 2010, 16:34
Wohnort: Weserpampa

Re: Es geht weiter aufwärts, nur...

#30

Beitrag von Sabi(e)ne » Mo 29. Dez 2014, 22:20

@rübchen: fette Isolierung verhindert auch Ausflüge zu Unzeiten.
Aber man sollte an kalten Tagen mit viel Sonne trotzdem noch Blenden vor die Fluglöcher stellen, und um himmelswillen den Boden vor der Beute mit Tannengrün oder Asche dunkel machen - die Bienen fliegen automatisch mit dem Rücken zur hellsten Stelle, was im Winter oft der glitzernde Schnee ist, und dann sind sie verloren.....
(ähnliches passiert oft auch bei Regen und hellen Deckeln - die Bienen drehen sich, und die Flügel pappen am nassen Deckel an.... :motz: ganz übel).
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

Antworten

Zurück zu „Bienen“