Es geht weiter aufwärts, nur...

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kraut_ruebe
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Re: Es geht weiter aufwärts, nur...

#11

Beitrag von kraut_ruebe » Sa 27. Dez 2014, 08:56

Lysistrata hat geschrieben:
Kommen schon früh in die Gänge
so sind sie glaub ich. bei biene österreich ist man sich sicher, dass unsre biene hier urspünglich aus südeuropa stammt und ich find das merkt man. sie würden gerne jetzt schon mit dem bienenjahr beginnen, im süden europas ist das ja auch kein problem. nur hier bei uns werden sie ausgebremst von den temperaturen.

aus der sicht aus dem ausland ist es in D sehr schwierig. bienen, schafe, kaninchen, geflügel - alles mögliche hat dort seine seuchen die man in andren ländern nur vom lesen kennt. hier bei mir würd sogar der amtsvet lachen wenn man karnickel oder hendln impfen lassen wollte, es gibt gar keinen impfstoff in der region lagernd.

aus vorsicht oder weil mans im ausland nicht glauben kann wurde voriges jahr sogar offiziell die faulbrutgefahr untersucht , das ist kein thema in Ö. das wird wohl weniger ein respekt der grenzlinien sein, da sollt man eher den tatsachen ins auge sehen dass es wohl so ist, dass in D alles anders, vielleicht einfach zu eng oder zu übernutzt, ist.
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hobbygaertnerin
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Re: Es geht weiter aufwärts, nur...

#12

Beitrag von hobbygaertnerin » Sa 27. Dez 2014, 12:55

Mir fehlt die Erfahrung, um hier mit zu diskutieren, ein Jahr Imkerpraxis ist nicht viel,
kann nur über das schreiben, was mir so auffällt.
Die Betroffenheit, wenn ganze Völker im Frühling nicht mehr leben, bei sehr engagierten Imkern- und die Veröffentlichung in der Fachzeitschrift, in der eigentlich immer den Imkern der schwarze Peter zugeschoben wird.
Ist es wirklich nur das Schreckgespenst Varroa und die nicht passende Behandlung- wobei ich mir noch nicht schlüssig bin, was wirklich die richtige Strategie gegen diese Brutraubmilbe ist.

Wer in einigen Jahren immer wieder sehr viele Völker verliert- braucht schon ein gewaltiges Maß an Stessresisstenz, um weiter zu machen.
Wenn das die Zukunft ist- das Bienenvolk im Päckchen zu bestellen und kaufen wie die Hummeln-
gut, ich bin Anfänger, meine Lebenserfahrung - manchmal ist es gut die Ursachen zu suchen, denn mit der Sympthombekämpfung kommt man nicht weit.

Benutzer 3991 gelöscht

Re: Es geht weiter aufwärts, nur...

#13

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Sa 27. Dez 2014, 18:54

hobbygaertnerin hat geschrieben:Wenn das die Zukunft ist- das Bienenvolk im Päckchen zu bestellen und kaufen wie die Hummeln-
Da wird halt der Rechenstift eine große Rollen spielen, und ich denke, dass zwischen den Kleinimkern und den Erwerbsbetrieben, die Personal bezahlen müssen, ein himmelhoher Unterschied ist. Bei hunderten oder gar tausenden Völkern zählt jeder Handgriff, jeder gefahrene Kilometer, die Futterkosten, etc., und was muss man alles nicht tun, mit einem Völkchen mit frischer Königin? :aeug:
Wenns unter dem Strich günstiger ist, wirds wohl so gemacht werden. Irgendwer kauft ja verläßlich diese Unmengen an Bienen, die da im Süden herangezogen werden, sonst wäre das Angebot nicht so üppig.

Sabi(e)ne
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Re: Es geht weiter aufwärts, nur...

#14

Beitrag von Sabi(e)ne » Sa 27. Dez 2014, 23:20

Moin,
man muß aber fairerweise auch dazu schreiben, daß viele Imker ihre Bienen zu Tode behandeln.
Jede AS-Behandlung senkt die Bruttemperatur, und begünstigt die Milbenvermehrung, weil die Bienen dann später schlüpfen, und damit die Milben eine weitere fertile Milbe machen können.

In diesem und dem vergangenen Jahr wurden tw. vor lauter Panik bis zu 12x AS verdampft - totaler Overkill.
Aber nicht für die Milben, sondern für die Bienen.
Was ich als letztes gelesen hab, war, AS im Dezember über einen Aufbau mit einem Grablicht zu verdampfen - ich könnte nur noch schreien über soviel Dummheit. :bang: :ua: :sauenr_1:

Lösung: Böden zumachen.
Dickere Beuten - 22mm Holz ist zu dünn, kann man aber mit 20cm Rohrmatten ausgleichen.
Deckel fett isolieren - die Bienen verlieren wie wir die meiste Wärme über den Kopf.
Dann im Frühjahr das Brutnest begrenzen - je kompakter, desto besser (mein Grund, damals mit Kleinen Zellen anzufangen - das macht schwer was aus).
Und so weiter, wie laaange Brutpause zur Schwarmzeit, und vor allem die AS und alles andere weglassen.

Die Hysterie wegen vieler toten Milben auf den Windeln ist Schwachsinn, weil diese Milben schon lange(!) tot sind, und bei einer Behandlung bloß dann endlich runterfallen, wenn die Bienen aufräumen.

Wichtig ist, daß die Bienen es warm haben - und nicht dauernd drin rumgefingert wird - bringt sonst nur der Milbe Vorteile.
Die Milben vertrocknen ziemlich schnell in warmen Völkern, wenn sie nicht regelmäßig in den Futtersaft eintauchen können - deshalb ja eine möglichst lange Brutpause - Golz hatte da mal ne geniale Idee.

Und Gottbewahre, was den Bienen alles passieren wird, wenn Liebig jetzt die Monatsbetrachtungen schreibt - das wird hunderte von toten Völkern geben (auch wenn Wolki das anders sieht.....).

Fakt ist, daß die PSM sehr, sehr viel schuld sind, aber die Panik bei den Imkern beschleunigt die Abwärtsspirale nur noch, und das ist genau die falsche Strategie.
Panik hat noch NIE positive Lösungen hervorgebracht.

Hinsetzen, Karl v.Frisch, Thomas Seeley, und alle anderen großen Bienenbeobachter lesen, und lernen, was sie zu sagen haben.

Und mein Zusatz: was PSM betrifft: ich habe die letzten 12 Jahre hier ganzjährig die Vögelchen hier gefüttert, und hatte IMMER regen Flugverkehr an 3 Futterhäusern - und seit dem Herbst hab ich nur noch 3-5 Schwarzdrosseln, und ein Spatzenpaar hier.
Sonst nix!
Und mein eigenes Grundstück ist PSM-frei.
Wo sind die 46 Arten hin, die ich 2013 noch bei der Stunde der Gartenvögel gezählt habe?

Und wo sind die ganzen Wildbienen und Hummelarten hin?
Und wo sind meine Zauneidechsen hin, die ich letztes Jahr noch hatte?
WAS IST HIER LOS???????????
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Benutzer 3991 gelöscht

Re: Es geht weiter aufwärts, nur...

#15

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Sa 27. Dez 2014, 23:26

Grad drüber gestolpert

Zitat
Kunstschwärme könnten in unseren Breiten nur dann zur Trachtreife kommen, wenn man sie im April als Paketbienen aus Südeuropa bezieht und bis zur Tracht auffüttert. Das ist in Amerika üblich, wo jedes Frühjahr hunderttausende Bienenpakete von den Zucht- und Vermehrungsstationen in Florida oder Kalifornien nach Norden geliefert werden. Im Herbst werden dort die Bienen nicht mehr eingewintert, sondern abgetötet und im kommenden Frühjahr durch neue Pakete ersetzt.

:pfeif:

Tja...

Benutzer 3991 gelöscht

Re: Es geht weiter aufwärts, nur...

#16

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Sa 27. Dez 2014, 23:40

http://www.apidologie.org/articles/apid ... 09147.html
Zitat
Durch einen völligen Verzicht auf Bekämpfungsmaßnahmen ist es innerhalb weniger Generationen sowohl in einem kommerziellen Zuchtbetrieb in Frankreich als auch in einer isolierten Versuchs-population in Schweden zur Auslese resistenter Bienen gekommen.

Aufgrund schlechterer Honigleistung und Sanftmut konnten US-Linien Russischer Bienen (RHB) trotz relativ hoher Widerstandsfähigkeit in Europa keine Bedeutung erlangen. Die meisten europäischen Zuchtprogramme zielen auf einer stetige Verbesserung einheimischer Populationen. Inwieweit es auf diesem Weg möglich ist, hochgradig resistente und zugleich leistungsfähige Zuchtlinien zu entwickeln, bleibt offen.
Sabi(e)ne hat geschrieben:man muß aber fairerweise auch dazu schreiben, daß viele Imker ihre Bienen zu Tode behandeln.
Vielleicht ist das ja so gewollt :roll:

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Re: Es geht weiter aufwärts, nur...

#17

Beitrag von Sabi(e)ne » Sa 27. Dez 2014, 23:48

:motz: Jetzt ist meine Antwort futsch, und ich hab keine Lust mehr, nochmal alles zu schreiben....
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kraut_ruebe
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Re: Es geht weiter aufwärts, nur...

#18

Beitrag von kraut_ruebe » Sa 27. Dez 2014, 23:49

sabine, das klingt so als würd sich das an der natur bemerkbar machen dass dir inzwischen näher drangebaut wurde. viel von dem getier haut ab wenn der mensch zu nahe rückt. eine bzw. deine einzelne oase alleine genügt leider nicht, auch wenn es natürlich besser als nix ist.
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Re: Es geht weiter aufwärts, nur...

#19

Beitrag von hobbygaertnerin » So 28. Dez 2014, 11:35

Hallo Sabi(e)ne,
über die Weihnachtsfeiertage hatte ich ein wenig Zeit und in der Bienenvereinszeitschrift geblättert- mir ist aufgefallen, beim Lesen oder dem Besuch von Vereinsveranstaltungen habe ich immer so ein komisches Gefühl in der Magengrube.
Bei den Bienen wird mir zuviel Angst und Panik gemacht, aber steht mir dieses Urteil als Bienengreenhorn überhaupt zu?
In Österreich arbeiten sie mit dem Bienenwohl- dort seit diesem Jahr wieder zugelassen - auch hier - ich habe keine Ahnung, aber so krank wie die Bienen dargestellt werden, da wundert es mich, dass es immer wieder Menschen gibt, die Zeit, Geld investieren und sich vom Geheimnis der Bienen bezaubern lassen.
Ich muss gestehen, ich komme mit Liebigs Bienenbuch einfach nicht zurecht- habe mir den Luxus eines Bienenhauses gegönnt- (habe es geschenkt bekommen), oben ganz dick insoliert, damit sie es schön warm haben- und möchte in der ein wenig arbeitsärmeren Winterzeit mehr Theorie über die Bienen lernen.
Mir macht diese Fassungslosigkeit von erfahrenen Imkern zu schaffen, die in Vorträgen und in der Fachzeitschrift eigentlich nur negatives Meldungen über die Bienen hören und gefühlt immer kleiner werden, am Jahresanfang war schon wegen des milden _Winters die Varroamilbe das Thema-
und steh immer da und frage mich, das kann es doch nicht sein.
Gut, ich betreibe die Bienen als Hobby, muss nicht davon leben, aber ich möchte bei meinem Hobby auch Freude und Glück empfinden dürfen und nicht ständig mit schlechten Nachrichten und Horrormeldungen über die Bienen bombardiert werden.
Schön langsam beschleichen mich leise Zweifel, ob es bei der Bienenhaltung nicht um ganz andere Dimensionen geht- so wie eben die Hummeln in Päckchen zur Bestäubung bestellt werden, kommen die Bienen per Post geschickt-
ein paar Firmen teilen sich den globalen Markt und Imker, wer braucht die noch???????????????????

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Re: Es geht weiter aufwärts, nur...

#20

Beitrag von Sabi(e)ne » So 28. Dez 2014, 13:12

Moin, Maria,
Oxalsäure-Zuckerlösung aka Bienenwohl geträufelt schädigt den Darm der Bienen, deshalb darf man das auch nur einmal pro Bienengeneration machen.
Und Liebig ist mit seiner Lego-Imkerei (aus 1 Volk mach zehn) für mich sozusagen der Anti-Christ der Imker. :nudel:
Statt aus dem Schwarmtrieb heraus zu vermehren, und so ein neues Volk mit einer passenden Bienenzusammensetzung halbwegs harmonisch zu bekommen, zerrupft und zerreißt er die Völker.
Die meisten Imker machen sich keine Gedanken um die Altersstruktur der Bienen - schwerer Fehler, weil Bienen eben an bestimmte Tätigkeiten altersgebunden sind. Alte Flugbienen können eben nicht mehr gut pflegen, usw.
Es fehlt ein ganzheitliches Konzept.

Und die Menge der toten Milben auf den Windeln sagt eben NICHTS darüber aus, wie viele noch drin sind, weil man nicht sehen kann, wie lange sie schon tot sind, und wie sie gestorben sind....

Die Bienen putzen sich, das ist unstreitig - und es reicht, wenn sie den Milben einen einzigen Fuß abbeißen, daß die Milbe stirbt, und irgendwann runterfällt.
Und genau das kann man mit Haushaltsmitteln nicht nachweisen oder kontrollieren.
Panik ist aber NIE angebracht.
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