Es geht weiter aufwärts, nur...

Wolkenflug
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Es geht weiter aufwärts, nur...

#1

Beitrag von Wolkenflug » Mi 24. Dez 2014, 11:06

...das Durchschnittsalter wird geringer :mrgreen:

Der Deutsche Imkerbund hat neue Zahlen veröffentlicht.
Die Zahl der registrierten Imker hat sich um 4% erhöht und die Anzahl der gemeldeten Bienenvölker hat sich um 2,7% gesteigert.
Dafür sinkt das Durchschnittsalter der gemeldeten Imker auf 56,6Jahre.

An dieser Stelle meinen Dank an all diejenigen Imker, die nicht versuchen die Imkerei totzureden, sondern es schaffen weitere für die Fazination Honigbiene zu begeistern.
Ich weiß selbst, wie anstrengend es ist gegen die ganzen Schwarzmaler anzureden, aber wie man an den Zahlen sieht, es lohnt! :daumen:

Erfreute Grüße

Wolkenflug

bienengarten
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Re: Es geht weiter aufwärts, nur...

#2

Beitrag von bienengarten » Do 25. Dez 2014, 21:06

Na,da lieg ich ja noch deutlich unter dem Durchschnittsalter ....... :)
Allerdings bin ich mit 51 Jahren einer der " Jungspunte " in unserem Imkerverein was wiederum das Klischee des "alten Imkers " bestätigt.
Um ernsthaft an das Thema Bienen ranzugehen bedarf es aber auch aus meiner Sicht eines gewissen Alters sonst geht das Interesse wohl
auch wieder sehr schnell verloren.
Ich will hier nur für meinen Teil " reden " - Das Thema Bienen und Imkern hat mich seit meiner Jugend fasziniert allerdings war auch vieles
andere Interessant sodas es immer wieder hinten an gestellt wurde.
Ausserdem bedarf es neben dem Interesse wohl auch vieler weiterer Dinge,Umstände oder wie man es nennen will um Imker zu werden.
Das da mancher schon vorab das Handtuch wirft weil er z.B. keinen Standplatz findet , dann doch die Kosten scheut , sich das ganze irgendwie doch
anderes vorgestellt hat oder ganz simpel mit den Bienen nicht klar kommt sind sicher nur einige Gründe.
Auch fehlt aus meiner Sicht die öffendlichkeitsarbeit der Imkervereine - gerade da liegt vieles im argen........
Das hat schon vor über 45 Jahren mein Grundschullehrer erkannt und die ganze Klasse im Sommer zu seinem Bienenstand geschleift. Er hat uns
gezeigt wie eine Bienenbeute und die Waben aussehen und letztlich auch wie Honig geschleudert wurde.Ich denke mal das der Hintergedanke war
das Interesse an den Bienen zu wecken. Ist ihm bei mir jedenfalls gelungen - hat halt nur etwas gedauert....... :daumen:

Gruß
Der Weg zur Quelle führt gegen den Strom.....

Benutzer 3991 gelöscht

Re: Es geht weiter aufwärts, nur...

#3

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Do 25. Dez 2014, 23:21

Naja und dann gibts gleich wieder zuviele Bienen

http://www.20min.ch/schweiz/ostschweiz/ ... n-11960148
Wolkenflug hat geschrieben:die Anzahl der gemeldeten Bienenvölker hat sich um 2,7% gesteigert.
Cool, wenn gleichzeitig "Bienensterben" angesagt ist :hmm:

Wolkenflug
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Re: Es geht weiter aufwärts, nur...

#4

Beitrag von Wolkenflug » Fr 26. Dez 2014, 11:23

Lysistrata hat geschrieben:
Cool, wenn gleichzeitig "Bienensterben" angesagt ist :hmm:
Das "Bienensterben" ist primär ein Pressephänomen. Klar, lokal ist dieses und wird dieses immer mal wieder passieren, leider.
Das Hauptproblem der Honigbiene hatte ja Christoph Koch in der Doku "Warum Bienen sterben" ja anklingen lassen, wo er behauptet hat, dass die Honigbiene schon vor 100Jahren ausgestorben wäre, wenn es nicht den Imker gäbe.
Das Imkersterben ist das Hauptproblem.
Wie bienengarten schon richtig sagte, es liegt an den Vereinen Begeisterung für die Bienen zu wecken.
Was mussten wir uns anfänglich was von den alten Männern anhören lassen, dass wir einen Imkerkurs abhalten wollten für neue und Interessierte.
"Bringt eh nix", "da kommt keiner" etc.
Aus lauter Not heraus haben wir letztes Jahr dann gleich 2 Kurse abgehalten, weil soviel Interesse herrschte.

Zu dem Bericht aus der Schweiz:
Zitat:

"Bei gleich 13 Bienenständen mit Faulbrut mussten in diesem Jahr im Thurgau alle Völker vernichtet werden. "

Ich glaub Guido Eich erwähnte es mal leicht ironisch. Faulbrut hat immer an der Grenze zur Schweiz geendet, dahinter gabs nie welche. Was entweder daran liegt, dass Bakterien Grenzen respektieren, oder Betroffene die Problematik nicht erkennen.
Da dort ja alle Stände abgetötet worden sind, denke ich mal eher, dass der Umgang mit Faulbrut noch traniert werden muss.
Denke mal, dass es in der Schweiz wohl kein Monitoringprogramm für Faulbrut gibt, oder? Gibt es da sowas wie Gesundheitszeugnisse?

Ich lasse all meine Völker jedes Jahr untersuchen und kann es jedem nur nahelegen. Würde ich bei mir die Faulbrut nicht frühzeitig erkennen und würde sie über all meine Stände verteilen, dann hätte ich ein verdammt grosses Problem. Als die Faulbrutthematik bei uns in der Gegend anfing hab ich es rechtzeitig erkannt und es war nur an einem Stand wo 3 Völker betroffenen waren.

Faulbrut ist keine grosse Thematik, wenn die Rahmenbedingungen stimmen, sprich: regelmäßige und fllächendeckende mikrobiologische Kontrolle der Bienenvölker und Registrierung aller Bienenstände (damit eine flächendeckende und vollständige Kontrolle stattfinden kann).

Wolkenflug

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Re: Es geht weiter aufwärts, nur...

#5

Beitrag von hobbygaertnerin » Fr 26. Dez 2014, 12:47

Mein 1. Bienenjahr hat mir sehr viele Erfahrungen, Erlebnisse (Honig) und vieles mehr beschert.
Der Beitritt in einen Verein und Kurse über Bienenhaltung ist sicher ein guter Weg- aber jemanden an der Seite zu haben, der 1. über eine langjährige Erfahrung und Wissen über Bienen verfügt ist das eine- jemanden an der Seite zu haben, der diese braunen Tiere dazu noch sehr liebt, ist der noch bessere Weg, das steckt nämlich furchtbar an.
Mich würde interessieren, wer imkert in einem Bienenhaus oder Unterstand?
Was gibt's eigentlich an Zeitschriften über Bienen derzeit auf den Markt?

Abschreckend sind in meinen Augen nicht die "alten Männer in den Vereinen, zumindest habe ich keinen kennengelernt, der nicht au eine langjährige Erfahrung zurückblicken kann und von jedem gab es sehr viel Rat und Tat.
Abschreckend sind die Veranstaltungen z. B. über die Varroamilbe, man sitzt in der Veranstaltung und fühlt sich macht- und hilflos, träumt sogar des Nachts von dieser Milbe- und was ich noch als Abschreckung sehe- oder jetzt die Panikmache vor dem Beutekäfer,
es wird so getan, als wäre es seeeeeeeeeeeeeeeeeeeehr zeitaufwendig
sicher geht Bienenhaltung nicht von selbst- aber das Wissen an die Jungimker rüber zu bringen, dass sie es in einem vertretbaren Zeitrahmen schaffen können, das wäre sehr wichtig.
Auch hilft die Bekanntschaft der Imker untereinander- man muss nicht die gesamte Bienenausstattung neu beschaffen, sondern manch Imker, der aus Altersgründen aufhört- freut sich sehr, wenn jemand mit seinem Werkzeug weitermacht. Noch von langjähriger Erfahrung etwas mit auf den Weg zu bekommen, ich bin dankbar dafür- denn selbst die besten Bücher über die Imkerei ersetzen nicht die Praxis.

Ob die vielen Filme, die derzeit über die Bienen in den Medien kommen, den Bienen oder Imkern helfen- eher nicht.
Mir fehlt ein wenig die Botschaft über die Freude, die Erfahrungen, die Bienen und die Imkerei dem Imker bringen.
Ansonsten wird durch die Ausübung eines Hobbies auch erwartet, dass es Freude, Entspannung oder Spannung bietet-
es darf auch was kosten-
nur bei den Bienen - wird auf der einen Seite sehr viel gejammert- auf der anderen Seite- sehr wenig über die segensreiche Wirkung für einen selbst berichtet.
Sind nur meine Erfahrungen als Jungimkerin- (allerdings auch bereits Ü50).
Mir fällt z.B. auch auf, wenn ich die Vereinszeitschrift durchlese- nein, sie hätte mich mit Sicherheit nicht zum Imkern gebracht.
Auch nicht die Aussicht auf Honig- sondern das wunderbare Gesumme in den blühenden Obstbäumen- und zu wissen, dass hier die Arbeit der Bestäubung von den Bienen erledigt wird.
Oder der sommerliche Duft eines blühenden Lindenbaumes und das Summen der Bienen.

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Re: Es geht weiter aufwärts, nur...

#6

Beitrag von Wolkenflug » Fr 26. Dez 2014, 13:05

hobbygaertnerin hat geschrieben: Der Beitritt in einen Verein und Kurse über Bienenhaltung ist sicher ein guter Weg- aber jemanden an der Seite zu haben, der 1. über eine langjährige Erfahrung und Wissen über Bienen verfügt ist das eine- jemanden an der Seite zu haben, der diese braunen Tiere liebt, ist der noch bessere Weg, das steckt nämlich furchtbar an.
Mich würde interessieren, wer imkert in einem Bienenhaus oder Unterstand?
Was gibt's eigentlich an Zeitschriften über Bienen derzeit auf den Markt?
Kann ich nur unterschreiben. Da happert es bei uns im Verein auch noch ein bisserl, die Übernahme von Paten. Da hängt die Hauptarbeit bei uns hauptsächlich an 2-3 Leuten. Viele hat unser Vorsitzender übernommen, ich z.B. habe momentan 5 (davon treten glücklicherweise 3 immer als Rudel auf ;) ).
Alle die Paten haben sind berufstätig und haben mehr Bienen als der Durchschnittliche Imker. Die Rentner, die mehr zeit hätten und auf ihre jahrzehntelange Erfahrung pochen halten sich da recht bedeckt. Aber bin optimistisch, dass wir da auch noch einen Dreh reinkriegen :daumen:

Hauptzeitschriften sind wohl "Die Biene" und "Das Bienenjournal"
Bienenhaus hab ich keins, einen Unterstand hab ich bei dem Streuobstwiesenprojekt, was ich mit dem Nabu zusammen betreibe.
Ist aber eher suboptimal zum imkern, da die Bienenkästen darin recht hoch stehen. Mußte aber so gebaut werden, weil die Fläche theoretisch überschwemmt werden könnte.
Ist halt ein Werbestand mit Schautafeln und einem Schaubienenvolk für Schulgruppen etc.

Wolkenflug

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Re: Es geht weiter aufwärts, nur...

#7

Beitrag von hobbygaertnerin » Fr 26. Dez 2014, 13:19

Ich habe mich schon öfters gefragt, wo und wie entsteht die Liebe zu den Bienen?
Der eine hat das Glück, einem Opa oder sonstigen Imker/in ein wenig über die Schultern schauen zu dürfen-
einen anderen führt die Liebe zum guten Honig zu den Bienen,
für mich war die Stille in unserem Obstgarten und der Schock- der Grund, mich an eigene Bienen zu wagen.

Aber ohne einen erfahrenen und kompetenten Paten hätte ich mir das Wagnis Bienen sicher nicht zugetraut.
Mich hätte sicher keine einzige Veranstaltung des Imkervereines zu den Bienen gelockt-
es ist nur noch ein ganz lange aufbewahrtes Bild- als Kind war unser Nachbar Imker und sein Honig war etwas ganz besonderes, das Summen im Bienenhaus eine vollkommen andere Welt- aber seine Austrahlung, da war so ein Glück in seinen Augen, als Kind habe ich das noch nicht verstanden,
jetzt kann ich es nachvollziehen.


Wünsche euch viel Erfolg und Freude, wenn ihr "Jungimkern" den Weg ins Bienenleben zeigen könnt-
es gibt für mich das Leben vor den Bienen, wo wir auch schon viel für die "allgemeinen Bienen" gemacht haben und das Leben jetzt mit den eigenen Bienen- dieses Arbeiten am Bienenstock und was damit zusammenhängt-
es ist eine ganz besondere eigene, kostbare Welt.
Diese Intelligenz der Bienen- das fasziniert mich mit jeden Tag mehr.

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Re: Es geht weiter aufwärts, nur...

#8

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Fr 26. Dez 2014, 18:07

Wolkenflug hat geschrieben:Als die Faulbrutthematik bei uns in der Gegend anfing hab ich es rechtzeitig erkannt und es war nur an einem Stand wo 3 Völker betroffenen waren.
In Anwesenheit von Linden- oder Himbeernektar verschwindet selbst eine künstliche Infektion von selber

http://www.google.com/patents/WO2008136730A1?cl=en
One of the bee hives was infected with the larvae pathogen Paenibacillus larvae. Infection by this pathogen will normally lead to a development of the lethal American Foul Brood disease (AFB). After infection the bee hive was placed beside a field of raspberry flowers and Linden trees whose nectar work as a prebiotic for the bacteria according to the invention. At this point the numbers of P. larvae started to decrease from its recorded maximum of eight billion CFU per larvae and vanished three weeks later without developing AFB. This result showed very clearly that the bacterial strains according to the invention can together fight this pathogen when they are fed with nectar as from raspberry and linden flowers containing more fructose than other nectars.

Ich frag mich oft, warum solche Erkenntnisse am Patentamt verschwinden :roll:
Wolkenflug hat geschrieben:Das "Bienensterben" ist primär ein Pressephänomen.
Na ja, die doppelten und dreifachen Bestäubungsprämien in den USA kommen sicher nicht ungelegen, die Forschung muß auch von was leben, und die "raschen und unbürokratischen Hilfen" die es da und dort ja gibt, wollen auch abgerufen werden...
aber abseits davon, die abertausenden Paketbienenvölker z.B. aus Italien wollen auch verkauft werden, und irgendwie müssen die Italiener da cleverer sein, wenn sie jedes Jahr soviel zum Verkaufen haben :hmm:
Wolkenflug hat geschrieben:dass die Honigbiene schon vor 100Jahren ausgestorben wäre, wenn es nicht den Imker gäbe.
So wie die dunkle Deutsche? Ah hoppala, das war ja anders... ich find solche Aussagen eher peinlich. Fehlt noch der Einsteinspruch und dass ohne Biene alle sterben müssen...
Wolkenflug hat geschrieben:"Bringt eh nix", "da kommt keiner" etc.
hobbygaertnerin hat geschrieben:es wird so getan, als wäre es seeeeeeeeeeeeeeeeeeeehr zeitaufwendig
Konkurrenz ist halt nirgends gern gesehen... :pfeif:

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Re: Es geht weiter aufwärts, nur...

#9

Beitrag von Sabi(e)ne » Fr 26. Dez 2014, 22:29

die abertausenden Paketbienenvölker z.B. aus Italien wollen auch verkauft werden, und irgendwie müssen die Italiener da cleverer sein, wenn sie jedes Jahr soviel zum Verkaufen haben
Weil die Neuseeländer seit zig Jahren offiziell keine Bienen mehr in die EU einführen dürfen, seitdem sie AFB und den SHB haben, aber über mysteriöse Wege eben doch ne Menge hier landen.
NZ hat vorher jedes Jahr 600.000 packages a 1,5kg verkauft, und nach einem leichten Schock über ein paar Jahre, gibt es viele Paketbienen aus Griechenland, und etlichen anderen südlichen EU-Ländern.
:pfeif: Ein Schelm, der böses dabei denkt....
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Benutzer 3991 gelöscht

Re: Es geht weiter aufwärts, nur...

#10

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Sa 27. Dez 2014, 02:15

Sabi(e)ne hat geschrieben:gibt es viele Paketbienen aus Griechenland, und etlichen anderen südlichen EU-Ländern.
:pfeif: Ein Schelm, der böses dabei denkt....
Wegwerfbienen, wie bei den Hummeln? Ich hab mir das Angebot einer ital. Firma angeguckt, 60 Völker/Palette, jeder Dödel kann bestellen..
Kommen schon früh in die Gänge, Lieferung just in time, aber unser Winter hier... und dann auf Drama - Queen machen...

Grusel... aber passt schon.. geht alles seinen Weg :bieni:

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