durchschnittlicher honigertrag/volk ohne zufütterung

Benutzer 3991 gelöscht

Re: durchschnittlicher honigertrag/volk ohne zufütterung

#11

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Mo 17. Nov 2014, 23:40

kraut_ruebe hat geschrieben:die winterkälte und der dadurch hohe futterverbrauch (und der stress den sie damit haben) ist mir schon aufgefallen.
Das checken aber die wenigsten. Und warum sie mitten im Winter, wo nix reinkommt, Brut anlegen, ist ja auch nicht sehr gescheit. :aeug:

Sabi(e)ne
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Re: durchschnittlicher honigertrag/volk ohne zufütterung

#12

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 18. Nov 2014, 00:30

Ganz brutale Antwort: die normalen Kisten sind schlicht zu kalt/zuwenig isoliert für die Bienen.
Ein Volk in einem echten alten hohlen Baum hat für gewöhnlich ringsum 10-15cm Holz.
Und schon mal gar keinen offenen Boden.
Und da hilft auch keine dicke Styrodurkiste mit generell offenem Boden.
Es zieht einfach bloß....

Die Kälte allein ist es nicht, die den Stress macht, sondern der Wassermangel - Eis ist nicht rüsselbar.
(und wie kriegt man ohne Wasser trockenen Honig rüsselbar?)
Dennis Murrell aka BeeWrangler/Natural beekeeping hat das Problem gelöst.....)

Und es kommt dazu, daß Breitwaben höchst ungünstig sind - guckt euch doch mal im Netz um - die meisten wilden Völker haben lange schmale Waben, und maximal 7 Waben.
Also, um 90° drehen.
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kraut_ruebe
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Re: durchschnittlicher honigertrag/volk ohne zufütterung

#13

Beitrag von kraut_ruebe » Di 18. Nov 2014, 09:19

Sabi(e)ne hat geschrieben: - guckt euch doch mal im Netz um
jo, muss man notgedrungen, es sei denn man hat jemand zur seite dem man so sehr vertraut dass man nichts hinterfragen will.

bei all den vielen, vielen ansichten die im netz rumschwirren - schon alleine zum thema hoch, quer, breit, schmal, baumstammörmig, eckig, TBH, kiste, magazin, unten offen, unten zu - bist du so lange chancenlos zu verstehen was was fürs gesamte bedeutet wenn du nicht für jede stunde im netz auch eine stunde vor deinen bienen sitzt und versuchst durch sehen, fühlen und hören zu verstehen was das für deine bienen vor ort bedeutet.

bei manchen details ist es vielleicht noch deutlicher verschoben. eine stunde bei minus 15 grad genau zugehört was die bienen so machen, wie oft sie wechseln, wieviel sie arbeiten ist weit lehrreicher als im warmen ne stunde lang 'biene macht eh nix im winter'-beiträge auszusortieren.

das faszinierende und zeitgleich tragische an den bienen ist, dass sie beinahe alles können. sie können auch in styrokisten leben, sie können viereckig genauso wie rund, sie können auch höchstleistungen beim sammeln erbringen. der bienenhalter muss allerdings zusehen wie er das für die bienen ausgleicht, zur not mit medikation gegen schädlinge.

wer keinen zucker und keine chemie geben will muss sich verdammt schlau machen um das tun zu können. im netz behaupte ich mal ist das richtig schwer sich das zusammenzufinden, ich will die stunden gar nicht zählen die ich mit suche zugebracht hab. ich finde es ne perversion dass man sich so richtig bemühen muss um die haltung von kompliziert auf einfach runterzufahren, aber es hilft ja nix, es hat sich so entwickelt und von den aktuell praktizierten sachen gibts halt mehr zu lesen, da muss man durch.

worauf ich rauswollte: ich seh keine chance irgend ne behauptung wie zB: hoch oder quer aufzustellen. ich seh nur für so gut wie alles und jedes: WENN hoch, DANN.... oder WENN quer, DANN....

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Benutzer 3991 gelöscht

Re: durchschnittlicher honigertrag/volk ohne zufütterung

#14

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Di 18. Nov 2014, 11:02

kraut_ruebe hat geschrieben: ich finde es ne perversion dass man sich so richtig bemühen muss um die haltung von kompliziert auf einfach runterzufahren,
Es findet sich weder im Netz noch in all diesen Büchern was über den Ablauf in Völkern, wo sich keiner einmischt. Irgendwann ist einfach voll, und die ganze Bande sitzt in der Sonne, von wegen "fleißige Biene". Man kümmert sich um die eigenen Siebensachen, und schwätzt ausgiebig miteinander.
Am Fließband ackern ist das Gegenteil von dem, was die Bienen draufhaben, der Eigenbedarf ist recht schnell herinnen, und dann wird gelegentlich ergänzt.
Wie alt wird eine Biene unter solchen Umständen, wie wirkt sich das auf das Brutverhalten aus, und erledigt sich da das eine oder andere Problem nicht von selber.
Das passt dann halt so gar nicht zur Lehrmeinung, und man kanns als Privatvergnügen betrachten.

Benutzer 72 gelöscht

Re: durchschnittlicher honigertrag/volk ohne zufütterung

#15

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 18. Nov 2014, 11:04

eine ganz dumme Laienfrage: im Frühling ernten geht nicht?

(machen die Bienen "gezwungenermaßen" mehr Honig, wenn man ihnen etwas wegnimmt oder machen die sowieso immer eine Notfall-Reserve?)

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Re: durchschnittlicher honigertrag/volk ohne zufütterung

#16

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 18. Nov 2014, 11:31

Das hängt von der Honigsorte ab.
Bei Frühtracht und Raps wird der Honig ganz fix hammerhart, und den kann man nicht drinlassen, die Bienen können mit Kristallen nix anfangen.
Sommerhonige werden nicht so schnell hart, aber irgendwann doch.
Unter anderem rührt man ja auch deshalb den Honig, um möglichst kleine Kristalle zu bekommen - Cremehonig. Der wird nicht von alleine so....
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Re: durchschnittlicher honigertrag/volk ohne zufütterung

#17

Beitrag von kraut_ruebe » Di 18. Nov 2014, 11:47

ja, so im mai oder so kann man - so man will und und damit umgehen kann - das erste mal an den honig, je nach gegebenheiten halt. reiche obstblüte oder rapsfeld oder richtig viele löwenzähne liefern den ersten überschuss.
Lysistrata hat geschrieben:
kraut_ruebe hat geschrieben: ich finde es ne perversion dass man sich so richtig bemühen muss um die haltung von kompliziert auf einfach runterzufahren,
Es findet sich weder im Netz noch in all diesen Büchern was über den Ablauf in Völkern, wo sich keiner einmischt. Irgendwann ist einfach voll, und die ganze Bande sitzt in der Sonne, von wegen "fleißige Biene". Man kümmert sich um die eigenen Siebensachen, und schwätzt ausgiebig miteinander.
Am Fließband ackern ist das Gegenteil von dem, was die Bienen draufhaben, der Eigenbedarf ist recht schnell herinnen, und dann wird gelegentlich ergänzt.
Wie alt wird eine Biene unter solchen Umständen, wie wirkt sich das auf das Brutverhalten aus, und erledigt sich da das eine oder andere Problem nicht von selber.
Das passt dann halt so gar nicht zur Lehrmeinung, und man kanns als Privatvergnügen betrachten.
ja, da ist schon was dran. heuer hab ich meine erstmals mehr spielen und rumturnen sehen als arbeiten. sooo schön :) - seitdem bin ich mir sicher dass das alles so passt wie es bei mir ist.

man muss anderen betriebsweisen halt auch zugute halten, dass ihnen die bienen nicht immer und alle wegsterben deswegen. manche haben auch das feingefühl auf der ertragsebene eine balance herzustellen, so wies auch manchen milchbauern geben mag der milch für die allgemeinheit produziert und trotzdem die rinder nicht schindet - obwohl ne frei mit ihrem kalb rumlaufende kuh es sicher netter hat....
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Re: durchschnittlicher honigertrag/volk ohne zufütterung

#18

Beitrag von Waldläuferin » Di 18. Nov 2014, 14:20

Hallo,
sorry, aber ich kann da nur den Kopf schütteln.
- Die Bienen sitzen bei Kälte eng in der Wintertraube und verbrauchen weniger Energie, als wenn sie durchbrüten. Ein knackig kalter Winter ist besser für die Bienen als das, was wir jetzt haben.
Am Fließband ackern ist das Gegenteil von dem, was die Bienen draufhaben, der Eigenbedarf ist recht schnell herinnen, und dann wird gelegentlich ergänzt.
- Die Bienen kennen kein Limit. Sie tragen Nektar ein, solange welcher zu finden ist. Sie ballern das Brutnest zu, wenn ansonsten nicht genug Platz da ist. Daher setzt der Imker Honigräume auf. Die einzelne Bienen ist zwar nicht bienenfleißig, sie arbeitet nur hin und wieder, aber das Volk insgesamt trägt immer Nektar ein, solange Tracht ist.
- Im Durchschnitt erbringt ein Volk 15 - 20 Kilo, aber wenn man diese erntet, muss man hinterher Zuckerwasser zufüttern. Die Honigmenge hängt vom Standort, vom Wetter und von imkerlichen Geschick ab.
Viele Grüße
Waldläuferin
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Re: durchschnittlicher honigertrag/volk ohne zufütterung

#19

Beitrag von kraut_ruebe » Di 18. Nov 2014, 15:07

na ja, sag ich ja. bienen können alles.

auch bei minus 15 still sitzen und fallen nicht vom spriesserl. und es gibt sie auch erst seit es imker gibt die ihnen honigräume aufsetzen, davor habe sie sich ja selber eliminert weil sie sich no-limit-zugekleistert haben.

da kann gern jeder kopfschütteln wie er will oder über 'eso-imker' jammern. glaubt es mir, ich denk mir auch meinen teil über die alten männer in den vereinen und die die genauso alt denken.
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Re: durchschnittlicher honigertrag/volk ohne zufütterung

#20

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 18. Nov 2014, 15:52

:rot: Meine "dumme Laienfrage" war eigentlich so gemeint, ob man nicht erst im Frühling den Honig wegnehmen könnte, der für die Bienen zuviel war?
was ich bis jetzt gelesen hab, dürfte der dann aber nicht mehr wirklich lecker sein, oder??

Wenn wir Bienen hätten, dann hätten wir sowieso "Akazienhonig", der wär im Sommer zu enten. Davon könnte ich den Bienen aber auch was zum Überwintern drinnen lassen, der wird ja nicht hart, oder?
müsste man aber wahrscheinlich im Sommer wegnehmen und erst im Herbst wieder geben, damit sie nicht alles schon verbrauchen - oder ist das verkehrt gedacht??
Sonnenblumen sind gut zum Überwintern, oder?

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