Bienengesundheit

Sabi(e)ne
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Re: Bienengesundheit

#31

Beitrag von Sabi(e)ne » Fr 7. Feb 2014, 10:21

Angela, ein gesundes Volk wird mit den Wachsmotten locker fertig.
Die sind dafür da, totgeschwärmte/kranke Völker aufzuräumen, und interessieren sich lediglich für alte Brutwaben.
Allerdings sind die Kollateralschäden an Beuten und Rähmchen bisweilen durchaus heftig - die Larven ätzen sich zur Verpuppung ins Holz und auch gern in Styrobeutenböden.
Sowas ist aber eher selten, und kein alltäglicher Anblick.
Und Wespen und Hornissen lieben Wachsmotten.
Nach dem großen Crash 2005 (170 Völker hin) kamen wir mit dem Aufarbeiten nicht mehr nach, und da stand der Mann in der Halle in Mengen an Wespen, die halfen - Motte packen, Beine und Flügel ab, Korpus heim ins Nest.
Da rieselten dann Flügel auf uns runter..... :daumen:
Da merkt man aber erst, wie was funktioniert...Stiche von den Wespen gab es NULL.
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kraut_ruebe
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Re: Bienengesundheit

#32

Beitrag von kraut_ruebe » Fr 7. Feb 2014, 10:38

ja, klingt einleuchtend. vielleicht gibts bei meinen bienen auch welche und sie werden mit ihnen fertig bzw. arbeiten sie zusammen ohne dass ichs merke.

ich bin nur extrem darauf bedacht ihr gleichgewicht nicht durcheinanderzubringen. so wies läuft läufts gut, ich will nix mutwillig dran verändern, auch keine motten hinzugeben - never change a winning team.

voriges jahr hab ich die schwärme an den nachbarimker am bienenstandort verschenkt, ich musste nix dabei tun. dies jahr hol ich die bienen zu mir nach haus und muss dann selber zusehen die schwärme einzusammeln. wenn die selber von bereitstehenden beuten angelockt werden würden wärs mir recht, wenn nicht muss ich mich halt bemühen.
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Re: Bienengesundheit

#33

Beitrag von Sabi(e)ne » Fr 7. Feb 2014, 10:48

http://farm4.staticflickr.com/3095/2562 ... z.jpg?zz=1
So sieht das aus, wenn sie freiwillig einziehen.... :engel:
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Re: Bienengesundheit

#34

Beitrag von Waldläuferin » Fr 7. Feb 2014, 12:28

Hi kraut-rübe,
hier sind die Wachsmotten flächendeckend verbreitet. Wenn Du noch keine gesehen hast, gibt es die entweder bei Euch nicht (nicht in der Menge) oder Du hast extremst sauber gearbeitet.
Wenn man eine Beute voller Rähmchen ungesäubert (aber verschlossen natürlich) eine Weile stehen lässt, sieht man die Wachsmotten. Weil die Eier schon in den Ritzen der Beute und der Rähmchen lagen. Wenn sie sich weiter entwickeln, findest Du auch den Kot. Aber sie zerstören das Holz. Daher kommt es teuer, alles so rumstehen zu lassen.
Viele Grüße
Waldläuferin
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Re: Bienengesundheit

#35

Beitrag von Sabi(e)ne » Fr 7. Feb 2014, 13:20

:motz: Ich hab letzten Herbst 90 Tage lang gefüttert, pro Tag und Volk 1kg Zucker, und jetzt muß ich doch nachfüttern....Was haben die damit gemacht? :hmm:

Ich hab grad mühsam per alter Küchenmaschine Futterteig gemacht, und gleich kriegt jedes Volk zwei Kilo "Marzipan" drauf - dank Invertin brauch ich keinen Futterteig kaufen, und das Zeugs klebt damit nicht mal halb so stark wie der normale Teig.
Bin gespannt, wie lange es reicht....irgendwo schrieb wer was von 100g/Tag/Volk - dann müßte es ja 20 Tage halten - glaub ich aber nicht.
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Re: Bienengesundheit

#36

Beitrag von Wolkenflug » Fr 7. Feb 2014, 13:57

Sabi(e)ne hat geschrieben::motz: Ich hab letzten Herbst 90 Tage lang gefüttert, pro Tag und Volk 1kg Zucker, und jetzt muß ich doch nachfüttern....Was haben die damit gemacht? :hmm:

.

90Kg Futter pro Volk? Dann müßten sie ja im Herbst übergelaufen sein mit Futter (Wenn man großzügig rechnen würde wären es 3Kg Futter pro Wabe. Dann müßten ja bei deinem System 4,5Zargen voll Futter sein). Jetzt wirst du sicherlich argumentieren, dass deine Völker im Herbst noch mächtig gebrütet haben. Selbst wenn das so wäre, werden sie trotzdem nicht die Massen an Futter verbraucht haben um diese Fehlmengen zu erklären.
Bleibt schlussendlich nur die Erklärung: Du hast andere Völker mitgefüttert (sprich Räuberei)
Warum gibst du ihnen jeden Tag(über 90Tage!!!) je einen Kilo Futter?
Sagst du nicht, dass jede Störung am Volk das Brutgeschäft unterbricht (was ja logisch ist), so wurden sie ja dann 90Tage lang täglich gestört (was die Vermutung obsolet werden läßt, dass sie das im Herbst alles verbrütet haben).
Wie ich dich einschätze, wirst du die Völker wahrscheinlich von unten füttern, sprich gegen der üblichen Methode von oben, was die Wahrscheinlichkeit von Räuberei nochmals erhöht.

Zum Thema "Wachsmottendreck"

Ich würde jedem davon abraten mit "Wachsmottendreck" Schwärme anzulocken.
Wie Sabiene schon sagte, Wachsmotten ernähren sich am liebsten von alten, schwarzen Waben. Die Waben, wo am meisten Keime drin stecken (z.B. Faulbrut)
Solang man nicht ausschliessen kann, dass der Metabolismus der Wachsmotte die eventuell vorhandenen Sporen verbrennen können, bzw. der vorhandene "Dreck" keine Sporen beinhaltet, würde ich einen Teufel tun diesen "Dreck" dafür zu benutzen um neue Völker anzulocken.

Bei einer vernünftigen Imkerei, die wird auf Wabenhygiene legt (sprich Wabentausch nach spätesten 2 Jahren), sollte eh kein "Wachsmottendreck" auftauchen, da dort die Wachsmotten eh keine Chance haben Nahrung zu finden.


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Re: Bienengesundheit

#37

Beitrag von Sabi(e)ne » Fr 7. Feb 2014, 20:45

:holy: Sorry, da mußte ich selbst erst nochmal ins BienentageBuch gucken - korrekt ist 0,5-1,5l 1:1, je nach Größe, aber die wirklich von August bis Oktober - bis sie nichts mehr abgenommen haben.
Und nein, keine Räuberei. Aber jeden Abend 30 min nach Sonnenuntergang bereits in der Futterzarge wartende Bienen....war echt cool.

Den Futterteig von gestern haben wir heute aufgelegt, und die ersten saßen nach ner halben Stunde drauf - :eek:
Nach dem Kondenswasser zu urteilen, sind alle voll in Brut.
Ich bin mal zurückhaltend optimistisch. :rot:
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Re: Bienengesundheit

#38

Beitrag von fuxi » Mo 10. Feb 2014, 18:48

Aus dem aktuellen Newsletter von "2010 Königinnen für das Ruhrgebiet e.V.":
Am Samstag, 17. Mai 2014 ab 15.00 Uhr
4. Bienentag auf dem Abshof, Düsseldorf-Hubbelrath

Vortrag des Biologen Torben Schiffer aus Hamburg:
"Biologische Bekämpfung der Varroamilbe durch den Bücherskorpion"

Herr Schiffer stellt seine Forschungen zur Lösung des
Varroamilbenproblems mit Hilfe natürlicher Feinde der Varroamilbe vor:
Pseudoskorpione lebten seit jeher mit Bienen in Symbiose, aber heute
sind keine mehr in den Bienenstöcken zu finden.
In seinen Forschungsarbeiten wurden u.a. folgende Fragen untersucht:

- Warum gibt es keine Pseudoskorpione mehr in den Bienenstöcken?
- Fressen diese Tiere überhaupt Varroamilben ?
- Können die Tiere wieder in die Bienenstöcke eingebracht werden?
- Welche Voraussetzungen müssen dafür gegeben sein?
- Wo sind Fangorte?
- Was muss bei der Zucht von Pseudoskorpionen beachtet werden?
- Wie viel fressen Pseudoskorpione / wirkungsvolles Verhältnis
(Räuber & Beute)?
- Auswirkungen moderner Styropor und Holzbeuten auf die Symbiose.
- Auswirkungen der Milbenbekämpfungsmittel auf die Pseudoskorpione.
- Integration der Symbiose in die moderne Imkerei (Forschung
befindet sich im Prozess.

Wir wollen diskutieren, wie die biologische Bekämpfung der Varroamilbe
durch den Bücherskorpion für die gesamte Imkerschaft nutzbar gemacht
werden kann, um den massiven Einsatz der Chemie in der Imkerei zu beenden.
Um dieses Ziel zu fördern, sind u.a. folgende Maßnahmen von Bedeutung:

1. Die Weiterentwicklung und Optimierung der Zucht, von mit Bienen in
Symbiose lebenden Pseudoskorpionen.
2. Die Erforschung und Entwicklung von Bienenbeuten, die so ausgelegt
sind, dass die Bienen und Pseudoskorpione ein optimales Habitat
vorfinden und welche dennoch für die Betriebsweise des Imkers
geeignet sind.
3. Die Entwicklung neuer, nachhaltiger Zucht- und Haltungskriterien, an
denen die Milbenresistenz und die wesensgerechte Haltung, an erster
Stelle stehen.

Mehr zum Thema auf der Website von http://beenature-project.com
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Re: Bienengesundheit

#39

Beitrag von Sabi(e)ne » Mo 10. Feb 2014, 22:35

Im IF ist das Thema durch, vor allem wegen der sehr happigen Preise des Herrn Schiffer, und weil bislang niemand, auch nicht der Drohn, jemals so ein Tierchen live in einem Volk oder im Gemüll gesehen hat (und der Drohn hat quer durch die Welt so ziemlich alles gesehen :mrgreen:).
Ich hab auch Geld für die Staatsarbeit und die Diss ausgegeben, wie auch etliche andere, aber bislang ist es niemandem außer Mellina (Biologin) gelungen, die Tierchen selbst zu fangen (nicht aus einem Volk) - aber Vermehrung hat auch sie nicht geschafft.
Und sie ist Warre-Imkerin - wenn da im Boden nix ist, dann nirgendwo.
Die Bücherskorpione mögen es extrem trocken - wenn ich mir ansehe, was meine Bienen an Wasser aktuell durch die Bruttätigkeit produzieren, ist ein Volk zu dieser Jahreszeit viel zu naß für die....
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Re: Bienengesundheit

#40

Beitrag von fuxi » Di 11. Feb 2014, 17:18

Ahso.
Diese Veranstaltung ist übrigens soweit ich das sehe wie alle anderen 2010-Königinnen-Treffen kostenlos (und man kann auch hingehen ohne Mitglied zu sein)
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