Für Imkers

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karl-erwins-frau
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Re: Für Imkers

#41

Beitrag von karl-erwins-frau » Mo 12. Mai 2014, 07:38

@Kap Horn
Danke, schau ich mir an. Warré gefällt mir vom Prinzip (und von der Optik) bisher am besten.

Ja, man kann wirklich einfach am Flugloch hängen bleiben. Hat etwas hypnothisierendes.
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hobbygaertnerin
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Re: Für Imkers

#42

Beitrag von hobbygaertnerin » Di 13. Mai 2014, 07:38

Anfrage an erfahrene Imker/innen,
was wäre ein Buch zum Anfangen für Imkersäuglinge?
Es nützt mir nichts, wenn ich 10 Bücher lese, 1. fehlt mir die Zeit dafür und man wird dann noch mehr verwirrt.

@Sabi(e)ne,
mein Ziel wäre auch ursprünglich gewesen, wenn jemand Bienenvölker in unseren Obstgarten gestellt hätte. Aber es ist - wie das Leben so spielt- anders gekommen. Die Stille des vergangen Frühlings in den Obstbäumen hat mir einen nachhaltigen Schock verpasst - selbst die Hummeln und anderen Bestäuber sehe ich jetzt mit ganz anderen Augen.
Obwohl ich wirklich absolut keine Ahnung von Bienenhaltung habe- ich habe eine Krankheit erwischt- mich hat der Bieni-Virus jetzt wohl unheilbar befallen.
Mein Mann und ich gehen immer wieder raus, betrachten die Bienen, selbst kurze Pausen verbringen wir dort und schauen ihnen zu.
Jahrelang habe ich als Nichtimkerin Bäume und Sträucher gepflanzt, einige sind leider nicht für Bienen verwertbar, der Blühstreifen ist jetzt überhaupt keine Disskussionsgrundlage mehr, er wird jetzt ohne Murren angelegt.
Arbeit hätte ich so auch genügend, aber diese Verbesserung der Lebensqualität, die Bienen bieten, dafür nehme ich mir mit tausend Freuden die Zeit für sie.
Honig war nicht der Grund- um Bienen zu halten, welches wunderbare Gefühl, wenn in den blühenden Obstbäumen das Summen der Bienen zu hören ist.
Der Inbegriff von Glück ist für mich ein blühender Lindenbaum, dieser Duft und das Summen der Bienen. Da brauche ich nur noch einen Liebestuhl und ein Buch- schöner kann ich mir Urlaub vom Alltag nicht vorstellen.
Als nächste Pflanzmaßnahme kommen noch Robinien oder Akazien zum Zuge und beim Aussääen und Pflanzen von Blumen, Stauden usw. achte ich jetzt noch bewusster auf den Nutzen, den sie Bienen und anderen Insekten bieten könnten.
Wenn die Damen fleissig sind und auch ein wenig Honig für uns abfällt, sind wir ihnen auch nicht böse.
Nur was ich nicht verstehe- so nach dem Lesen von Imkerbuch-
warum nimmt man ihnen den Honig weg- um sie dann mit Zuckerwasser über den Winter zu füttern?
Jetzt hoffe ich, dass es bald wieder wärmer wird, momentan ist es biberkalt, nass und windig, mit Sicherheit kein Bienenwetter.
So und noch eine Frage, Bienenhaus ist ja eher nur als teuer angesehen, aber ich kann mir vorstellen, dass die Bienenkästen selbst mit Blechdeckel nicht gerade langlebiger werden?
Macht ihr euch die Kästen alle selbst?
Ein Unterstand würde mir gefallen und die nötigen Utensilien für die Honigernte hab ich auch schon.
Ich weiß nicht was besser ist, ein Jahr in die Imkerkurse gehen und sich den theoretischen und praktischen Unterbau dort zu holen oder wie ich zum Glück mit sehr fachkundiger Unterstützung eines begnadeten Imkers- learning bei doing.

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Specki
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Re: Für Imkers

#43

Beitrag von Specki » Di 13. Mai 2014, 08:11

hobbygaertnerin hat geschrieben:Anfrage an erfahrene Imker/innen,
Bin zwar selbst noch Anfänger, aber ich versuche mal zu helfen ;)
hobbygaertnerin hat geschrieben:was wäre ein Buch zum Anfangen für Imkersäuglinge?
Das ist schwer zu sagen. Viele Bücher richten sich nach einem gewissen Beute-System. Somit wär es besser, wenn du dir zuvor überlegst, in welcher Beute du die Bienen halten möchtest. Dazu kann ein Beutenkurs helfen (hat er mir zumndest). Viele empfehlen, das System zu nehmen, was die meisten Imker im Umkreis haben bzw. der Imkerpate auch benutzt.
hobbygaertnerin hat geschrieben:Wenn die Damen fleissig sind und auch ein wenig Honig für uns abfällt, sind wir ihnen auch nicht böse.
Nur was ich nicht verstehe- so nach dem Lesen von Imkerbuch-
warum nimmt man ihnen den Honig weg- um sie dann mit Zuckerwasser über den Winter zu füttern?
Na, weil der Mensch den Honig für sich möchte. Warum nimmt man den Kälbern die Milch weg und füttert sie mit Ersatznahrung? Weil der Mensch die Milch möchte. Warum nimmt man den Kühen die Kälber weg? Weil der Mensch das Kalbfleisch will. etc.
Wie man das selbst handhaben will, muss jeder für sich entscheiden.
Für mich sehe ich noch keinen wirklichen Nachteil in der Zuckerwasserfütterung.
hobbygaertnerin hat geschrieben:So und noch eine Frage, Bienenhaus ist ja eher nur als teuer angesehen, aber ich kann mir vorstellen, dass die Bienenkästen selbst mit Blechdeckel nicht gerade langlebiger werden?
Habe ja erst meine ersten Kästen, was man aber so liest, halten die Teile bei anständiger Behandlung und gutem Anstrich schon mal 15 bis 20 Jahre.
hobbygaertnerin hat geschrieben:Macht ihr euch die Kästen alle selbst?
Das würde ich, ohne wirklich gute Schreinerkenntnisse, entsprechend gute Werkzeuge und Erfahrung mit den Bienen erstmal nicht empfehlen. Außerdem kommt der Selbstbau erstmal garnicht so viel billiger denke ich, außer man kauft das Holz in entsprechenden Mengen für eine große Anzahl an Beuten.
hobbygaertnerin hat geschrieben:Ich weiß nicht was besser ist, ein Jahr in die Imkerkurse gehen und sich den theoretischen und praktischen Unterbau dort zu holen oder wie ich zum Glück mit sehr fachkundiger Unterstützung eines begnadeten Imkers- learning bei doing.
Mach beides, wenn du die Möglichkeit dazu hast.
Ich habe vor 2 Jahren einen Kurs gemacht übers Jahr verteilt und schlage mich jetzt gerade ohne Imkerpate mit hilfe des Imkerforums und einiger Lektüre durch. Anfängerfehler macht man sowieso ^^

Viel Spaß mit dem neuen, tollen Hobby!

Gruß
Specki

Benutzer 1612 gelöscht

Re: Für Imkers

#44

Beitrag von Benutzer 1612 gelöscht » Di 13. Mai 2014, 08:42

warum nimmt man ihnen den Honig weg- um sie dann mit Zuckerwasser über den Winter zu füttern?
SpeckisAntwort stimmt, es gibt allerdings Kompromisse. Ich habe letztes Jahr Honig geerntet, aber auch gelassen bzw. wieder eingefüttert.
Das finde ich eine super Lösung, wenn man sich selbst mit weniger Honig zufrieden gibt, aber halt nicht ganz darauf verzichten möchte.

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Re: Für Imkers

#45

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 13. Mai 2014, 09:50

Moin,
Zuckerfütterung wurde vor langer Zeit (1880 o.ä.) hauptsächlich im Süden propagiert, weil die Bienen auf Waldhonig/Honigtau sehr, sehr schlecht überwintern, und es immer enorme Verluste gab.
Da hat dann ein Herr Freudenstein die Zuckerfütterung zur Rettung der Bienen propagiert, als Rübenzucker erschwinglicher wurde, und es machte einen gewaltigen Unterschied.

Thema Beutenbau: wenn man gutes Werkzeug hat, und eine preiswerte Quelle für gutes Holz, dann ist es sinnvoller, sich alles selbst zu bauen statt zu kaufen, wenn man mehr als ein paar Völker halten will. Vor allem kann man dann alles an die eigenen Bedürfnisse anpassen (!).
Ich bin mit Segeberger Beuten angefangen, aber die sind extrem unhandlich, und voll viel zu schwer, also wurde es Holz, und statt der dämlichen Einfräsungen gab es auch mit Handschuhen gut zu greifende Holzklötze als Griffe, und halbhohe Honigräume.
Die nächste Veränderung war es dann, die Kisten kleiner zu machen - statt 11 W DNM nur noch 8 pro Zarge (=3 Zargen als Brutraum), und damit kann ich auch in 20 Jahren noch arbeiten. ;)
Der Vorteil eines ungewöhnlichen Beutenmaßes liegt auch darin, daß solche Kisten seltener geklaut werden :pfeif:
Meine Kisten sind alle mit Leinöl plus mineralischem Pigment (Rost) gestrichen, in einem unauffälligen rotbraun, und haben einen unterlüfteten Holzdeckel mit Plastikplatte obendrauf - die halten jetzt schon mehr als 8 Jahre ohne Nachstreichen, und das ist das billige Leimholz aus dem Baumarkt (!).
Ich hab Zeugs für ne Menge Völker - das hätte ich mir mit gekauften Beuten nie leisten können, das geht nur, wenn man selbst baut.
Das größte Problem sind aber sichere UND gut anfahrbare Stellplätze - die sind selten.

Was Literatur angeht, sollte man alles lesen, was man in die Finger kriegen kann - vor allem die ganz alten Bücher, und sich dann sein eigenes Urteil bilden.
Die alten Herren wie z.B. Gerstung hatten früher viel mehr Zeit zum Bienen beobachten als wir heutzutage, und keine Pestizide....
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Kap Horn
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Re: Für Imkers

#46

Beitrag von Kap Horn » Di 13. Mai 2014, 10:34

Hej Hobbygärtnerin

Tja, Deine Fragen sind ja im Grunde schon alle beantwortet...allerdings, was das Lesen betrifft kann ich nur sagen: lies, lies, und lies noch viel mehr.
Das Netz ist (beinahe wollte ich sagen: leider) uebervoll und da ist dann die Auswahl nauterlich nicht einfach.

Ich finde alerdings noch immer ein gutes Einstiegsbuch das Du noch dazu gratis runterladen kannst ist "Émils Warré: Bienenhaltung fuer alle".
Man braucht keine Vorkentnisse und er deckt vieles ab.
Auf der Seite findest Du auch Baupläne und wenn Du einen Nagel einschlagen und ein Brett durchsägen kannst dann kannst Du auch so eine Beute bauen.
Ist ja im Grunde nur ein einfacher Holzkasten.

http://www.warre-bienenhaltung.de/

Ich habe seit 10 ! :) Tagen Bienen...und wenn immer die Möglichkeit ist, so klebe ich entweder vor dem Flugloch, oder auf der Rueckseite an der Scheibe und schaue dem Treiben zu.
Schnell ist da eine Stunde wie im Flug vergangen...

Ach ja, so von wegen Rähmchen oder nicht...ich habe beides weil ich mir selbst ein Urteil bilden will...und was sehe ich?
Die Bienen haben mit dem rahmenlosen Oberträger mit kleinem Anfangsstreifen angefangen und NICHT mit einem fertigen Rahmen mit Mittelwand!!! :)
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Re: Für Imkers

#47

Beitrag von karl-erwins-frau » Di 13. Mai 2014, 20:33

Nur zur Literatur, denn ich kann ja beim Keine-Ahnung-haben super mitreden:

Du musst ALLES lesen, wie Sabi(e)ne schon schrieb. Ich jedem Buch steht gefühlt genau das Gegenteil (zumindest wenn's um die "richtige" Beute und Betriebsweise geht) von allen anderen ;-)
Ich bin jetzt mit dem 8. Buch durch, Online-Literatur nicht mitgezählt, und weiß (zumindest da) wovon ich rede.
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Re: Für Imkers

#48

Beitrag von hobbygaertnerin » Mi 14. Mai 2014, 15:25

Hallo Sabi(e)ne
dein Argument, in 20 Jahren auch noch Bienen halten zu können, darüber habe ich auch nachgedacht, bin einigermaßen sportlich und denke auch, dass ich auch ein wenig Muckis habe- aber einen gefüllten Kasten mit Honig zu hiefen, da muss ich mir was einfallen lassen.
@all, danke für eure Erfahrungen und Beiträge.
herzl. Grüsse von der Bienenahnungslosen

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Re: Für Imkers

#49

Beitrag von Sabi(e)ne » Mi 14. Mai 2014, 22:39

Hallo, Maria (und alle anderen im Süden),
wenn du kannst, dann fahr doch mal im Herbst nach Donaueschingen zu den Imkertagen.
Da kannst du dann alles live und in Farbe sehen - das ist DIE Imkermesse in D.
Dagegen ist die Frühjahrsveranstaltung in Soltau (Lüneburger Heide) nur ein sehr kleiner Abklatsch dagegen.
In Donaueschingen kriegen gestandene Männer vor Begeisterung feuchte Augen, wenn sie dort vollautomatische Schleuderstraßen in Aktion sehen, oder wenigstens 24-W-Schleudern. :lol:

Deutschland hat wegen der Vereinsstrukturen nur sehr wenige echte Profi-Imker - die Zahl derer mit 200+ Völkern liegt unter 500.
Das ist für keinen Politiker eine wichtige Klientel, und entsprechend gering ist der Einfluß.

Ich empfehle euch auch dringend, sowohl das Deutsche Bienen Journal, als auch die lokale "Die Biene" zu abonnieren - eins der Abos sollte je nach Gegend im Vereinsbeitrag drin sein.
Und die sollte man tatsächlich sammeln - man stolpert immer wieder über alte Beiträge, die man als Frischling nicht für wichtig hielt, die aber 5 Jahre später auf einmal eine ganz andere Bedeutung bekommen.
Deshalb sollte man seine Beobachtungen auch aufschreiben (einer der Gründe, warum ich so viel im IF geschrieben habe :rot: ).
Wichtig ist halt immer, seine eigenen Beobachtungen mit denen anderer abzugleichen.
Die Interpretation des Gesehenen ist dann wieder was anderes.
Dafür hilft dann das IF.
Und im Laufe der Jahre kommt da einiges zusammen, was "das kann doch gar nicht sein" dann auf einmal zu einem "das ist aber so" mutiert.
Und das ist es, was das Imkern so kompliziert macht - die Bienen machen, was sie wollen, und nicht das, was der Imker erwartet.
Beispiel: "Wenn die Königinzelle verdeckelt wird, haut der Vorschwarm ab."
Realität: ALLE vorhandenen Zellen wurden gebrochen = eigentlich kein Vorschwarm möglich.
Tatsache: es wurde grad eine neue Zelle angeblasen binnen zwei Stunden, ein Ei reingelegt, und "zack" weg war der Vorschwarm. :platt: :haha:
Und so weiter... :hmm:

Es kann auch keiner erklären, warum man auf jedem Stand alle Königin in sync hat - wenn ich 10 oder 25 Völker auf einem Stand habe, kann ich die jeweilige Königin bei allen Völkern auf exakt derselben Wabe pro Volk finden - echt mysteriös, aber sehr praktisch für den Imker. ;)
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Re: Für Imkers

#50

Beitrag von hobbygaertnerin » Mo 19. Mai 2014, 14:29

Kann mein Glück noch gar nicht fassen,
ein Bienenschwarm hat sich zu mir Bienengreenhorn "verirrt".

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