Ausgebrochene Kuh tötet Spaziergängerin

Manfred

Re: Ausgebrochene Kuh tötet Spaziergängerin

#21

Beitrag von Manfred » Do 29. Sep 2011, 12:56

roland hat geschrieben: :lol: bist also voll in die Herde integriert - selber schuld, wenn du zu schwach bist, must halt selber aufspringen, bevor sie es tut :pft: :duckundweg:
So richtig lustig ist das nicht. Das Aufspringen in der Brunst ist neben dem Ohrmarkenziehen bei Mutterkühen und Unfällen mit Altbullen eine weiterer Hauptgrund für verletzte Rinderhalter.

chris
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Re: Ausgebrochene Kuh tötet Spaziergängerin

#22

Beitrag von chris » Do 29. Sep 2011, 13:41

roland hat geschrieben: :lol: bist also voll in die Herde integriert - selber schuld, wenn du zu schwach bist, must halt selber aufspringen, bevor sie es tut :pft: :duckundweg:
Roland ...du bist raus :voodoo: :plöd: :voodoo:
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emil17
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Re: Ausgebrochene Kuh tötet Spaziergängerin

#23

Beitrag von emil17 » Do 29. Sep 2011, 13:50

roland hat geschrieben:
chris hat geschrieben:emmelie ist "stierig" und schwupps springt inge auf emmelie.....und emmelie auf inge....und es kommt wie es kommen muss...emmelie versucht nun auf mich aufzubocken.
:lol: bist also voll in die Herde integriert - selber schuld, wenn du zu schwach bist, must halt selber
Roland, es wäre jetzt ein Zeichen echter Charakterstärke gewesen, dieses offensichtliche Fettnäpfchen höflich wissend zu ignorieren!
Mich hats ja auch in der Tastatur gejuckt ...
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stoeri
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Re: Ausgebrochene Kuh tötet Spaziergängerin

#24

Beitrag von stoeri » Do 29. Sep 2011, 19:14

Hallo Freunde,

ja wenn die Kühe Ihre Kälber so verteidigen, wie schlimm ist es dann für Milchkühe wenn denen sofort das Kalb weg genomen wird. Ich finde das schon schlimm, wenigstens könnten sie es doch solange bei der Mutterkuh lassen bis diese gemolken werden darf. Soviel ich weis darf man ja die ersten Wochen die Milch gar nicht abnehmen oder?
herzliche Grüße
Erika mit Lux und Ricky im Herzen

Wenns nur olle so waradn, wia i sei soiad.

Manfred

Re: Ausgebrochene Kuh tötet Spaziergängerin

#25

Beitrag von Manfred » Do 29. Sep 2011, 21:05

Hallo Stoeri,

wenn man das Kalb einige Tage bei der Kuh lässt, wird die Bindung so stark, dass die Kuh nur noch das Kalb an die Milch lassen will, was zu erheblichen Problemen beim Melken führt. Das kann bis zu einer Euterentzündung wegen Zurückhaltens der Milch oder Schlachtung wegen Unmelkbarkeit gehen.
Deshalb ist der Kompromiss in modernen Laufstallhaltungen folgender: Die Kuh kommt einige Tage vor dem erwarteten Abkalbetermin in eine große Box mit dicker Stroheinstreu. Dort kann sie in Ruhe ihr Kalb bekommen. Oft oben die Boxen sogar eine Kameraüberwachung. Zum einen, damit man die Kuh nicht durch ständige Kontrollgänge stören muss und zum anderen aus Bequemlichkeit, weil man dann auch vom Wohnzimmer aus nachts noch mal schnell nach der Kuh sehen kann. Im Fall einer Schwergeburt wird natürlich Hilfe geleistet. Entspannter geht es zu, wenn die Kuh ihr Kalb alleine bekommen kann. Freilaufende Kühe und Wildrinder sondern sich zum Kalben auch etwas vom Herdenverband ab.
Das Kalb darf dan die ersten Stunden bei der Mutter bleiben, wird trocken geleckt und trinkt die wichtige erste Milch, das sogenannte Kolostrum, direkt aus dem Euter. Darin sind Abwehrstoffe enthalten, die das Immunsystem des Kalbes stärken und es auf die im Stall vorhandenen Krankheitserreger vorbereiten.
Dann wird das Kalb von der Mutter getrennt und die Mutter kommt zurück zur Herde, damit sie keine große Umstellung zur Melkroutine hat und damit sie nicht zu lang von der Herde weg ist (um sich erst wieder einen Platz in der Rangordnung erkämpfen zu müssen).

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stoeri
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Re: Ausgebrochene Kuh tötet Spaziergängerin

#26

Beitrag von stoeri » Fr 30. Sep 2011, 17:15

Hallo Manfred,

ganz schön kompilziert, davon merken wir nichts wenn wir die Milch im Pappkarton kaufen bzw trinken.

Ich habe und das habe ich immer im Kopf, in einem Dokumentarfilm aus Frankreich gesehen, das die Käber ab einer gewissen Zeit nur Nachts von der Mutter weg kommen in einen GemeinschaftsKäblerStall older Box und morgens wenn dürfen sie zur Mutterkuh (die sind alle angebunden) und das Kalb darf an einer Zitzte saufen und die anderen drei werden abgemolken. Den Rest des Tages dürfen die Kühe mit Ihren Kälbern auf die Weide. Die Leute brauchen die Milch für einen Käse (Brie oder sowas).

Leider habe ich nicht nachschauen können wie der Käse heisst den sie damit herstellen den würde ich zugerne mal probieren.
Und wie gesagt das geht mir nicht aus dem Kopf, seitdem will ich auch immer eine Kuh :mrgreen: .

Hör lieber auf Manfred sonst... stellt Euch vor mein Mann geht schnellen Schrittes zur Garage um schnell mal mit dem Auto wo hin zu fahren und er macht die Garage auf und da steht plötzlich so eine riesige Olga :engel: .
herzliche Grüße
Erika mit Lux und Ricky im Herzen

Wenns nur olle so waradn, wia i sei soiad.

Manfred

Re: Ausgebrochene Kuh tötet Spaziergängerin

#27

Beitrag von Manfred » Fr 30. Sep 2011, 17:39

Der Käse heißt wie die Rinderrasse und die Kerngemeinde des Verbreitungsgebietes: Salers
Wobei man echten Salers hier kaum bekommen wird. Auch da muss nicht drin sein, was drauf steht.

Dieses Konzept mit dem Melken nach nächtlicher Abtrennung wäre sicher das beste, wenn man als SVler im kleinen Maßstab Kuhmilch erzeugen will. Wenn man mal keine Zeit zum melken hat, lässt man einfach das Kalb dran. Auch braucht man nur jemand zur täglichen Tierkontrolle, wenn man mal ein paar Tage weg will. Und die Versorgung des Kalbes ist auch einfach gelöst.
Voraussetzung ist halt, dass man genug Zeit in die Kuh investiert, damit sie das mit sich machen lässt.
Der einfachste Einstieg wäre der Kauf meiner Zweinutzungs-Milchkuh (Fleckvieh?), die schon mind. 1 Laktation im Anbindestall gemolken wurde und wieder kurz vor der Abkalbung steht. Dann ist sie das Melken gewohnt, ist durch die Anbindeerfahrung leicht zu handhaben und das Kalb gibt ordentlich Fleisch.
Besser wäre natürlich eine zweite Kuh dazu. Die zweite könnte man ja auch als normale Mutterkuh ohne Melken halten.
Und wenn die Tiere zahm sind, ist auch die Besamung durch den Tierarzt kein Problem. Viel billiger und einfacher als einen Bullen zu halten oder zu Kühe zu einem zu bringen.

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stoeri
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Re: Ausgebrochene Kuh tötet Spaziergängerin

#28

Beitrag von stoeri » Fr 30. Sep 2011, 19:07

Hallo Manfred,

ach jetzt hör aber auf.
Dort wo ich mir vor Jahren immer Milch zum Käsen geholt habe durfte ich ein paar mal beim Melken helfen, ich habe die Euter mit Holzwolle sauber gemacht bevor der Bauer die Melkdinger angezapft hat. War schon irre, ich stand viel weiter unten und also nicht wie bei meiner Freundin die Schafe hatten und Kühe wo die Kühe einfach nur angebunden stehen und man sich hinkniet. Da sind die Kühe dann noch größer. Mensch mir hat das schon gefallen. Er hatte auch das Fleckvieh ist schon auch eine sehr schöne Kuh und mit genau sowas müßte ich wahrscheinlich anfangen. So aber hör jetzt lieber auf.

Übrigens das was Du ein paar Antworten vorher schriebst wenn man es so machen könnte wie bei den Schafen so haben wir immer bei den Schafen gearbeitet bei uns hies das Trichtern wenn Mittel eingegeben, geimpft oder die Ohren eingekerbt werden mußten. Das Einkerben mußte sein und hat uns schon öfters geholfen die Tiere auseinander zu kennen, denn dort war noch ein Schäfer und drei mal sind seine zu Schafe zu unseren übergelaufen sozusagen Desateure oder?
Bekommen jetzt eigentlich die Schaf auch Ohrmarken ich bin da gar nicht auf dem neuesten Stand das ist 7 Jahre her das ich in meiner Freizeit meine Freundin (Schäferin) begleitet habe und mit meinem damaligen Hund gehütet habe.
herzliche Grüße
Erika mit Lux und Ricky im Herzen

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Manfred

Re: Ausgebrochene Kuh tötet Spaziergängerin

#29

Beitrag von Manfred » Fr 30. Sep 2011, 19:57

Wenn man als Wanderschäfer das Risiko von vermischten Herden hat, ist frühes Markieren natürlich sinnvoll.
Und ja, Schafe müssen auch merkiert werden. Die Regeln sind aber etwas lockerer als bei Rindern. Wir hatten dazu schon mal eine Diskussion im Forum. Musst du mal suchen. Die ist aber wegen der Einführung der elektronischen Marken für Schafe (mit RFID für Erkennung durch Sensoren) nicht mehr ganz aktuell.

hunsbuckler
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Re: Ausgebrochene Kuh tötet Spaziergängerin

#30

Beitrag von hunsbuckler » Fr 30. Sep 2011, 22:59

Ich habe eine Lehre auf Milchviehbetrieben gemacht und arbeite seit mittlerweile 12 Jahren nebenberuflich als Milchprobenehmer.
Da gehört es auch zu meinen Aufgaben, gelegentlich Ohrmarken einzuziehen.
Ich mache das zwar auch nicht gerne, aber es ist unbedingt erforderlich, um finstere Machenschaften im Vieh- und Fleischhandel einzudämmen und natürlich auch, um bei Milchkühen die Milchqualität und Eutergesundheit zu überwachen. Dazu muß man auch als Betriebsfremder die Kuh während des Melkens rasch und eindeutig identifizieren können. Bei Ohrmarken kann das jeder mit bloßem Auge und ist nicht wie bei Chips davon abhängig, daß ein teures und störanfälliges Lesegerät zur Hand ist.
Zum Glück machen es die Bauern jetzt eben wegen der 7-Tage-Regel fast immer selber, früher hatte ich bei einem Bauern oft alle 6-8 Kälber des Monats zu marken, und wenn die dann schon groß und kräftig sind, ist das gar nicht lustig:
Weil der Ohrknorpel schon dicker und härter ist, braucht man mehr Kraft in den Händen und wenn das Kalb den Kopf wegreißt, tut es ihm eher weh, weil man dann nicht den optimalen Punkt zwischen den Knorpelsträngen trifft und die Ohrmarke dann den Rest des Lebens blöd sitzt, oder gar kaputt ist oder ausreißt und verloren geht, also nachbestellt und nachmarkiert werden muß.
Deshalb ist auch für das Kalb das Beste, so früh wie möglich zu marken.
Wenn das im Halbschlaf oder während des Trinkens, zack,zack, von geübter Hand geschieht, nehmen sie kaum Notiz davon.
Die Mutterkuh muß derweil unbedingt fixiert oder räumlich getrennt sein - auf was anderes habe ich mich nie eingelassen !

Neuerdings nutzt man die Ohrmarken, um eine winzige Gewebeprobe aus dem Ohr zu stanzen, die ins Labor eingeschickt wird, um sie auf BVD-Antikörper zu untersuchen.
Die "Bovine Virus Diarrhoe" ist ein gefährlicher Kälber-Durchfall, an dem viele Kälber elend krepieren, weil man den so schlecht behandeln kann. Überlebende Tiere kümmern meistens lange vor sich hin und scheiden lebenslang Erreger aus.
Deshalb versucht man, durch Ausmerzung der Virusträger BVD-freie Herden zu schaffen und langfristig das Virus auszurotten.
Die Analyse der Ohrstanz-Probe erspart den Tieren eine zusätzliche Blutentnahme.

Bezüglich des Trennens der Kälber von der Mutter halte ich überhaupt nichts von faulen Kompromissen :
Man muß sich entscheiden:
Will man Mutterkühe oder Kühe zum Melken ?
Bei letzeren muß man das Kalb sofort nach der Geburt wegbringen und selber trockenreiben, damit die Kuh es möglichst gar nicht sieht - dann vermißt sie es auch nicht !
Und das Kalb wird auf seinen Menschen als Bezugsperson geprägt, was sein künftiges Handling sehr erleichtert.
Die Entstehung einer Bindung erst zuzulassen und dann später zu unterbrechen oder ständig zu stören, ist enormer Streß und unnötige Tierquälerei !
Die Biestmilch kann auch von Hand gegeben werden.
Gute Halter haben zusätzlich für Notfälle immer welche eingefroren, am besten die von älteren Kühen, deren Milch mehr Antikörper enthält als die von Färsen.
Liebe Grüße, Hans www.jugendrettet.org

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