Milchlagerung und dergleichen.

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Veepee
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Milchlagerung und dergleichen.

#1

Beitrag von Veepee » Fr 29. Jan 2021, 20:57

Hallo,

in der praktischen Rinderhaltung haben wir schon reichlich Erfahrung. Also Rindererfahrung ist so fürs Tier mal reichlich vorhanden.
Wir planen nächstes Jahr mit unserem Einzug in unser neues Reich auch das Thema eigene Milchkühe anzugehen.
Nur für den Eigenverbrauch natürlich, nicht zur Vermarktung.
Meine Erfahrungen mit Milchkühen allerdings beschränken sich darauf das ich zwar weiß wie ich sie gemolken bekommen, egal ob mit der Hand oder mit der Melkmaschine.. aber dann setzts aus. Weil: Milch kam in den Milchtank und wurde abgeholt. Standard halt.
Und der andere Tile meiner Erfahrung kommt aus meine Ausbildung als Tierarzthelferin wo natürlich die ganze Trockenstellgeschichte, Geburt, nachgeburtsprobleme, Euterprobleme etc Tagesordnung waren.

Da ich absoluter Verfechter davon bin das Kälber zu ihren Müttern gehören und auch andersrum, steht für mich außer frage das der großteil der Milch natürlich ins Kalb läuft. Wir wollen nur das was "über" ist für uns. Was ja auch kein Problem ist, denn wir wollen eine Jersey. Nein keine Sorge die Jersey bleibt nicht alleine, das andere werden allerdings fleischbetonte Rassen. Alles andere wäre zu viel Milch für uns ;-)
Die Jersey hat von der Milchleistung her kein Problem das Kalb zu versorgen und uns mit ein paar Litern Milch täglich mit zu versorgen.

Nu hab ich ein eher praktisches Problem.
Als Kind haben wir die MIlch beim Bauern geholt, direkt aus dem Tank. Im Regelfall war in die in 2 tagen verbraucht, wirkliche Fettablagerung gabs da nicht.
Die Möglichkeit bat sich bei uns in den letzten Jahren nicht, so haben wir uns mit hochwertiger Biomilch versorgt. Aber, die war halt auch immer homogenisiert. Unlängst kaufte ich mal von Berchtesgardener Land die Bio Milch in der Glasflasche, also Frische Bio Milch mit 3,8% fett.
Als ich die Abends öffnete rahmte die schon komplett auf und hatte richtiggehende Fettklumpen drin. ETwas das meine bessere Hälfte so gar nicht mag.

Jetzt frag ich mich schon: wie kommt das zustande, wieso ist die eine so grauselig verklumpt und die aus dem Tank frisch vom bauern war das nicht? Und ich mein ausm Euter kommt sie ja auch nicht Fettklumpend raus. Bin ja auch selbst mama und sorry, die abgepumpte MIlch fürs Baby fang ja auch nicht nach kurzer Zeit an zu klumpen.

Hatten wir da einfach "pech" und die Milch war evtl. durch das lange kühlen und vielleicht schon zum Ende der Haltbarkeit kaum in bewegung / berührt oder kann man dieses extreme Verklumpen verhindern. Ich las was von "Rühren" aber das ist ja im Kühlschrank eher schwierig die MIlch in Bewegung zu halten.

Wie machen das andere die sich selbst mit wenig Milch versorgen? Wie lagert ihr euren Teil Milch bis zur Weiterverarbeitung?
Das bei uns nie genug Milch anfallen wird zum Käse oder Sahne machen, davon geh ich m al aus weil die kann man ja sicher nicht über mehrere Tage sammeln, oder?
Grundsätzlich würd das Thema Käsen meinen Mann schon interessieren, aber uns scheint der Aufwand enorm und vor allem natürlich auch die benötigte MIlchmenge.

Erzählt doch mal etwas aus eurer Praxis...

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Re: Milchlagerung und dergleichen.

#2

Beitrag von Rohana » Fr 29. Jan 2021, 21:21

Im Tank wird die Milch gerührt, Tankmilch rahmt aber ohne Bewegung genauso auf wie jede andere (inklusive Muttermilch), das verliert sich bei Erwärmung wieder.
Wenn du deine Milch in der Flasche im Kühlschrank lagerst rahmt sie schon nach kurzer Zeit auf, da kannst du nicht sonderlich viel gegen machen meine ich. Deine Jersey wird sicher keine Magermilchkuh sein, das macht die Sache auch nicht besser :ohm:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Milchlagerung und dergleichen.

#3

Beitrag von Hildegard » Fr 29. Jan 2021, 22:31

Was ist eigentlich so "schlecht" am Aufrahmen? Ich schöpf einen Teil Rahm ab und verwende ihn so weiter . (Kaffee...)und sonst kann man auch in der Kanne/Flasche durch schütteln /rühren den Rahm wieder untermischen, außer man will reine Magermilch.
LG Hildegard
Trau nie dem Ort an dem kein Unkraut wächst ;)

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Re: Milchlagerung und dergleichen.

#4

Beitrag von sybille » Sa 30. Jan 2021, 17:34

Rohana hat geschrieben:
Fr 29. Jan 2021, 21:21
Im Tank wird die Milch gerührt, Tankmilch rahmt aber ohne Bewegung genauso auf wie jede andere (inklusive Muttermilch), das verliert sich bei Erwärmung wieder.
Wenn du deine Milch in der Flasche im Kühlschrank lagerst rahmt sie schon nach kurzer Zeit auf, da kannst du nicht sonderlich viel gegen machen meine ich. Deine Jersey wird sicher keine Magermilchkuh sein, das macht die Sache auch nicht besser :ohm:
Genau so :)

Der Rahm ist doch sehr lecker. Wenn Deine bessere Hälfte den nicht mag dann nimm ihn mit einem Espressolöffel aus der Flasche und geb ihn in Deinen Kaffee oder schlecke den Rahm einfach so oder eben die Flasche richtig gut schütteln damit sich der Rahm mit der Milch wieder gut verbindet.
Wenn Dir das alles nicht zusagt melkst Du eben so viel Milch wie ihr am Tag verbrauchen könnt. Den Rest wird das Kalb schon schaffen.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

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Re: Milchlagerung und dergleichen.

#5

Beitrag von zaches » Mi 3. Feb 2021, 11:36

Wir trinken seit 2005 ausschließlich Jerseyrohmilch. Unpasteurisiert und nicht homogenisiert. Je nach Jahreszeit und Futterangebot und natürlich Lbensphase (trächtig, mit Kalb, ohne etc) variiert der Fettgehalt.
Wir lieben die Milch. In der Edelstahlkanne und im Kühlschrank hält sie mindestens vier Tage. Ja, sie rahmt auf, klumpen gibt es aber keine. Der Rahm ist köstlich, wird aber je nach Famlienmitglied untergerührt oder extra in den Kakao oder zum Kochen verwendet.

Die Jerseykühe sind leichtkalbig. Du kannst sie sogar mit Blauweißen Belgiern besamen und die Mixkälber dann als Fleischrinder großziehen.
Eine tolle Selbstversorgerrasse!
"Erdachtes mag zu denken geben, doch nur Erlebtes wird beleben." Paul von Heyse

www.hilshof.de

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