Zweinutzungshühner Workshop

Hühner, Wachteln, Puten, Fasane, Pfauen
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smallfarmer
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Zweinutzungshühner Workshop

#1

Beitrag von smallfarmer » So 24. Apr 2016, 14:30

letzen Montag trafen sich in Fulda viele Praktiker der angehenden Zucht neuer Alternativen zur industriellen Hühnerproduktion. Obwohl ich keine persönlich Einladung hatte, konnte ich an dieser Veranstaltung teilnehmen. Auch dafür noch einmal herzlichen Dank. Fundierte Infos zur Zucht und Stand der Dinge findet ihr hier http://www.oekotierzucht.de/.
Was mir am Montag auffiel war die große Zahl motivierter Menschen ( viele mit Studium Witzenhausen), die sich hauptsächlich zum Ziel gesetzt haben, einen Weg jenseits der drei großen Geflügelkonzerne in Deutschland zu finden .
In kurzen Betriebsberichten stellten einige Fachleute den aktuellen Stand der Züchtung vor. Vor allem scheinen mir die verschiedenen Bresse Bestände die Grundlage der Zuchten zu sein.
Der neue Geflügelwirtschaftsmeister aus der Lehr-und versuchsanstalt Triesdorf bearbeitet zur Zeit je 5 Zuchtstämme 1/30 rebhuhnf. Italiener und Bresse. Ausserdem werden 4 Stämme Sulmthaler und ein Stamm Sundheimer in Fallnestkontrolle geprüft. Italiener und Bresse lägen bei achtmonatiger Prüfung noch unter 200 Eiern. Sulmthaler und vor allem Sundheimer deutlich darunter. Das besondere an Triesdorf
ist das alle geprüften Hühner Ende April geschlachtet werden, wer verkehrsgünstig liegt, könnte da bestimmt bereits selektierte Zuchthennen erwerben. Ein Versuch wärs wert.
Die Hermannsdorfer Landwerkstätten arbeiten hauptsächlich mit Bresse/Sulmtaler mit verschieden Genanteielen des Sulmtalers, Es soll eine robuste Legehennenkreuzungen sein. Die Schlachthähnchen hätten eine etwas schlechtere Schlachleistung als die reinen Bresse Hähnchen.
Die Aufzuchbetriebe Boidden und Südbrock produziern hauptsächlich Einfachkreuzungen aus alten DDR Beständen Hampshire /White Rock. Diese kreuzungen werden Domäne Gold bzw. Domäne Silver genannt.
Ich habe am Freitag auf der Domäne Mechthildshausen zun ersten Mal Domäne Gold gesehn. Ich habe zur Zeit 60 Bruteier von der Domäne Gold im Brüter legen und kann euch hier über die Entwicklung und Legeleistung berichten.
Ein netter Holländer stellte uns seine Sussexfarbenen Zweinutzungshühner vor. Er betonte, dass er in Reinzucht( fünf Familien ) züchte. Leider hat er keine genauen Angaben über legeleistung und Schlachtgewicht gemacht. Abr auch sein Zuchtbemühen sollte man weiter beobachten.
Auch Ch. Hetzenecker als einer der großen Bresse( Le Bleu) Erzeuger kam zu Wort. Er empfahl den Bressehaltern den Einsatz der Legeleistung möglichst nach hinten zu schieben, da die Bresse Hennen teilweise in der 18. Woche schon anfangen würden zu legen. Falls die Hennen zu früh anfangen ist die Anzahl der sehr kleinen Eier in den gewerblichen Legehennenbetrieben einfach zu groß.

Für mich als geflügelliebender SV ler ein genialer Tag mit jede menge neuen Informationen und Kontakten. :rot:
smallfarmer

Schafmelker

Re: Zweinutzungshühner Workshop

#2

Beitrag von Schafmelker » Mo 25. Apr 2016, 00:06

Hi,

klingt sehr interessant! Der Hetzenecker ist super, von ihm stammt mein gesamter Bestand. Sulmtaler und Sundheimer sind für die Hobbyhaltung bzw. SV aus meiner Sicht o.k aber lange nicht so produktiv wie die Bresse. Fängt man an Rassen zu mischen geht es für mich schon wieder in eine verkehrte Richtung, besser den Rassestandart entsprechend z.B auch als Wirtschaftsschlag fördern / anpassen.

Grüße Paul

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Re: Zweinutzungshühner Workshop

#3

Beitrag von MeinNameistHASE » Mo 25. Apr 2016, 08:21

Mensch Jörg! Hättest du das mal VOR der Veranstaltung schreiben können, dass du bei mir in der Ecke bist? :lol:

Schon die kurze Zusammenfassung klingt sehr interessant. Dass sich die Triesdorfer so intensiv damit beschäftigen wusste ich nicht.

LG Jonas

PS: Waren da auch andere "Hobbyzüchter" von den Geflügelzüchtern dabei? Die aus Fulda und Umgebung sind doch ziemlich aktiv :aeh:
Ich verlasse mich auf meine Sinne: Irrsinn, Wahnsinn und Blödsinn!

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Re: Zweinutzungshühner Workshop

#4

Beitrag von Thomas/V. » Mo 25. Apr 2016, 08:23

Ich hatte mal Sundheimer, die waren in der Fleischausbeute durchaus mit den Bresse vergleichbar. Die Legeleistung war aber etwas geringer.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Zweinutzungshühner Workshop

#5

Beitrag von smallfarmer » Do 5. Mai 2016, 19:55

War jetzt n paar Tage nicht mehr im Forum. Rassegeflügelleute waren nicht da, dafür war der Workshop auch nicht vorgesehen. Ich hatte aber auch wie immer wenig Zeit, durch die Rhön zu gurken.
Ja , die Leute in Triesheim sind sehr aktiv und auch sehr nett. Das besondere an der Triesdorfer Genetik ist, das alle Zuchtstämme Ende April weggeschlachtet werden, die Prüfungsställe werden dann gereinigt und nach einigen Wochen wieder mit den neu zu prüfenden Junghennen bestückt. Für Leute die in der Nähe wohnen wäre das sicher eine Möglichkeit leistungsselektierte Legehennen die ca. 18 Monate alt sind
zu bekommen. Ich selbst habe Triesdorf noch nie besucht, steht aber auf der To Do List.
In meinem Besitz befinden sich 30 gut entwickelte Bresse Küken, die mehr im original französischen (Fleisch) Typ stehen, ausserdem schlüpfen in zehn Tagen Domäne Gold Küken. Wer im laufe des Sommers mal von den beiden Schlägen probieren will, soll sich melden. Es kann auch gut sein, dass ich es schaffe auf dem einen oder anderen Treffen aufzuschlagen. Bei Zaches, zum Wollfest würd ich gern sein .
Ausserdem steht ja auch noch die Betriebsbesichtigung in der Wollfabrik in Hallenberg an. :ziege:

Fred
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Re: Zweinutzungshühner Workshop

#6

Beitrag von Fred » Sa 16. Jun 2018, 22:25

Unterlagen aus einer Veranstaltung zum Thema Zweinutzungshuhn an der Universität Hohenheim vom 28.6.2016
Zweinutzungshuhn - Königsweg oder Sackgasse?

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Re: Zweinutzungshühner Workshop

#7

Beitrag von hobbygaertnerin » So 17. Jun 2018, 06:12

Ich hab vor etlichen Jahren mit Bressebruteiern aus Triesdorf angefangen, um nicht Inzucht zu betreiben habe ich mir von der Brüterei Hetzenecker Les Bleues dazugeholt
http://hetzenecker-kueken.de/?page_id=43
Für mich sind die Bresse einfach die Herzensbrecher unter den Hühnern. Gemütlich, legen sehr gut, als Vergleich hab ich ein paar Hybridhühner mit weissen Eiern, Bresse brauchen sich nicht direkt verstecken, ihre Schönheit, gut zu halten und die schönen Brathähnchen und Hühner in Suppe oder Bratraine sind einfach auch nicht zu verachten. Man muss nur wissen, dass man sie anders zubreiten muss als die "normalen" Brathähnchen.
Wenn da so ein stolzer weisser Hahn mit strahlend weissen Federn, rotem Kammund seinen blauen Beinen vor mir steht, da geht mir das Herz auf.
Hab mitbekommen, dass es die Bresse auch in anderen Farbschlägen gibt, zum Rupfen find ich die Weissen am Besten, ich möchte nie mehr ohne Bresse sein.

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