Hühner machen Indoor-Urlaub

[danae]

Danke für deine Antwort Thomas!
Baustahl muss sein, da der Hühnerauslauf quasi in Verlängerung des Daches ist, wir hier oft viel Schnee haben und daher die Netze immer zerrissen würden. Aber mein Mann ist Praktiker, der hat das gut durchdacht und wird das auch hinbringen.

Ok, d.h., wenn ich für momentan 5 Hühner und 1 Hahn 300m² einzäune (momentan ist es nur Wiese, die Bepflanzung folgt im Frühjahr, damit die Hühner auch was zum Naschen haben) ist das keine Qual für sie, oder? (Bitte verzeih meine "dummen" Fragen, aber es sind unsere ersten Hühner, und da wir sie nie einsperren wollten und das mit dem Freilaufen nicht wirklich geklappt hat, weil die Verluste zu gross sind, muß ich erst dazulernen!) Selbstverständlich kenn ich Hühner, die zu 20-igst auf 6m² gehalten werden, keinerlei Grün mehr unter den Krallen haben und nur zugefüttert werden, die legen auch Eier und scharren vor sich hin, aber ich möchte den Meinen eine eher artgerechte Haltung bieten, wenn ich sie schon einsperren muss.

lg

[Thomas/V.]

Ja, wenn ihr auch viel Schnee habt, dann wäre eine sehr robuste Überdachung schon sinnvoll, wenn man sie fachgerecht hinbekommt.
300m2 sind für die paar Hühner wirklich völlig i.O.
Wenn ihr den Auslauf dann bepflanzt müßt ihr die Pflanzstellen dann aber gut abdecken, sonst scharren die Hühner die Wurzeln wieder frei.
Denkt auch an ein überdachtes Staubbad, möglichst nah am Stall, wenn ihr den Auslauf herrichtet. Dort halten sie sich gern bei schlechtem Wetter auf, wenn man ihnen Sitzmöglichkeiten bietet.

Selbstverständlich kenn ich Hühner, die zu 20-igst auf 6m² gehalten werden, keinerlei Grün mehr unter den Krallen haben und nur zugefüttert werden, die legen auch Eier und scharren vor sich hin,

Sowas lehne ich natürlich auch ab. Aber es gibt Rassen, die man auch auf 100m2 recht gut halten kann, wenn man es geschickt anstellt. Macht dann eben mehr Arbeit. Wichtiger als die reine Auslaufgröße in m2 ist die Gestaltung und das allgemeine Umfeld. Eine riesige kahle Wiese ist nicht so artgerecht wie eine kleinere, mit Gebüsch und Ruheplätzen, Windschutz usw. gestaltete Fläche.

[danae]

Vielen Dank, du hilfst mir echt weiter!

Eine Frage habe ich noch, ich hab ein bisschen im Forum gestöbert und gesehen, dass du viel Erfahrung mit Hühner hast. Wir wollen im Frühjahr mind. die 3 Hühner ersetzen, die wir verloren haben. Das waren allerdings "Lagerhaus-Hühner", von denen wir wegkommen wollen. Z.Zt. haben wir einen Lachshahn samt seinem Nachwuchs-Mischling, 1 Araukaner und 3 Altsteirer. Momentan legt nur Winzling, die Araukaner, jeden 2. Tag. Die Altsteirer haben gelegt, allerdings auch nur jeden 2. Tag, was mir aber mehr als reicht.
Was würdest du uns jetzt dazu empfehlen? Wobei ich mich schon wieder vor dem Eingewöhnen fürchte, aber die Hühner sind wohl weniger empfindlich als ich
Wir würden am liebsten wieder eine alte Rasse nehmen, was hältst du von Bresse?

vielen lieben Dank für deine Hilfe!

karin

[Thomas/V.]

Tja, da gibt es verschiedene Möglichkeiten...
Am einfachsten wäre es, wenn die anderen Hennen im Frühjahr anfangen mit Legen, und der Hahn tritt alle Hennen, die Araucana brüten zu lassen. Also ihr auch die Eier der anderen Hennen unter zu legen, wenn sie gluckt.
Wenn die Küken in der Herde aufwachsen, ist es die beste Variante und macht die wenigsten Umstände.
Man könnte natürlich auch mal in der Umgebung herumhorchen (Geflügelzüchterverein), wer welche Hühnerrassen züchtet und dann sich mit nem Züchter in Verbindung setzen, um von dem Küken oder, für den Anfänger besser, Jungtiere zu kaufen. Oftmals werden ja nicht zuchttaugliche (wegen kleiner Fehler) Jungtiere frühzeitig selektiert und als Legehühner oder Masthähnchen abgegeben.
Ansonsten kann man auch, wenn man eine Glucke oder Brutmaschine hat, sich Bruteier der gewünschten Rasse(n) besorgen und die der Glucke/Bruma unterlegen.
Bei Bruma-Brut braucht man dann aber auch noch nen Kükenstall, Wärmelampe usw.

Ansonsten ist das Eingewöhnen neuer Tiere in eine bestehende Gruppe natürlich immer erstmal stressig für alle, aber normalerweise nach ein paar Tagen erledigt.
Kann allerdings dazu führen, das erstmal alle aufhören zu legen. Insofern ist jetzt die beste Zeit dafür, dann hat sich im Frühjahr alles beruhigt und sie werden alle wieder anfangen.

[danae]

Wir haben schon letzten Sommer gehofft, Nachwuchs ziehen zu können, aber leider hat nur 1 weiße Henne 2 Eier bebrütet, wovon aber nur ein Küken überlebte, das 2. ist zwar geschlüpft, war aber offensichtlich gleich danach gestorben, wir haben es jedenfalls nicht lebendig gesehen.
Und die Araukanerin hat auch die volle Zeit 4 Eier bebrütet (2 eigene und 2 haben wir ihr untergeschoben) aber leider ist daraus gar nichts geworden, jedenfalls wissen wir, sie kann glucken!

Aber warum meinst du, wir sollen der Araukanerin die Eier unterschieben, hat die allgemein einen guten Bruttrieb?

Unsere Altsteirer machten jedenfalls nicht die geringsten Anstalten, mit Nachwuchs zu beginnen.

Das Eingliedern letzten Frühjahr von 3 neuen Hühnern war für mich sehr stressig, sie wurden laufend von den "Alten" verjagt und lange nicht wirklich akzeptiert (allerdings sind die bösen "Alten" nicht mehr am Leben). Vielleicht habe ich auch was falsch gemacht, keine Ahnung.

Brutmaschine und Küken kaufen kommt für mich eher nicht in Frage, da es doch einiger Aufwand ist und ich das wohl zeitlich nicht mehr unterbringe (Stall und Aussenbereich noch sicherer, Wärmelampe, extra Futter und so), es ist halt viel einfacher, wenn eine Glucke das alles übernimmt, die weiß, was sie tun muss.

[Thomas/V.]

Aber warum meinst du, wir sollen der Araukanerin die Eier unterschieben, hat die allgemein einen guten Bruttrieb?

An sich sollen sie guten Bruttrieb haben. Wenn nichts schlüpft oder gleich Küken sterben, kann es auch an anderen Dingen liegen (schlechte Befruchtung durch den Hahn z.B.)

Das Eingliedern letzten Frühjahr von 3 neuen Hühnern war für mich sehr stressig, sie wurden laufend von den "Alten" verjagt und lange nicht wirklich akzeptiert (allerdings sind die bösen "Alten" nicht mehr am Leben). Vielleicht habe ich auch was falsch gemacht, keine Ahnung.

Vielleicht wäre es auch sinnvoller, wenn ihr schon einen Neuanfang macht, gleich die ganze alte Truppe zu schlachten und sich vom Züchter eine Herde gleich alter Hühner zu holen. Dann gibt es keinen Streß. Es können ja auch unterschiedliche Hühner verschiedener Rassen sein, sie müßten dann nur am selben Tag in den neuen Stall gesetzt werden.

Nicht gut ist es, einzelne Hühner in eine bestehende Herde zu setzen. Es sollten mindestens 2 sein, die sich kennen, sodaß der Streß nicht ganz so schlimm ist und das Mobbing sich etwas verteilt.
Ich bin eigentlich sowieso nicht so gut aufs Zukaufen fremder Hühner zu sprechen, hab mir dadurch mal eine hartnäckige Krankheit geholt.
Durch den Streß läßt auch die Legeleistung oft stark nach, das muß nicht sein.
Besser ist es, Bruteier auszubrüten.

Brutmaschine und Küken kaufen kommt für mich eher nicht in Frage, da es doch einiger Aufwand ist und ich das wohl zeitlich nicht mehr unterbringe (Stall und Aussenbereich noch sicherer, Wärmelampe, extra Futter und so), es ist halt viel einfacher, wenn eine Glucke das alles übernimmt, die weiß, was sie tun muss.

Das ist klar. Am einfachsten wäre es, sich mit verschiedenen Züchtern auszutauschen und eine Herde Junghühner zu bestellen. Wenn sie so ca. 8 Wochen alt sind, sind sie aus dem Gröbsten raus, man kann meist schon erkennen, was Hähne sind und man hat dann ein ruhiges, entspanntes Hühnerleben.

[Zacharias]

Wenn nichts schlüpft oder gleich Küken sterben, kann es auch an anderen Dingen liegen (schlechte Befruchtung durch den Hahn z.B.)

Wenn ein Küken aber gar nicht erst afutaucht, dann an Ratten denken!