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Empfehlenswerte Hühnerrasse

Verfasst: Do 14. Nov 2013, 21:29
von Annemarie
Wir spielen mit dem Gedanken, uns im Frühjahr ein paar Hühner zuzulegen und ich möchte euch daher fragen, ob ihr mir eine gesunde und ertragreiche Rasse empfehlen könnt?
Danke
Annemarie

Re: Empfehlenswerte Hühnerrasse

Verfasst: Fr 15. Nov 2013, 00:38
von Spottdrossel
Oh, da gibt es viele und jeder hat so seine Lieblinge :mrgreen: .
Außer "ertragreich und gesund" kannst Du Deine Wunschliste noch verfeinern: hättest Du lieber eher ruhige Hühner oder eine lebhafte Truppe (oder, anders gesagt, wie sportlich bist Du im Fall einer Verfolgungsjagd ;) ), ist es ok, wenn sie auch fliegen, oder ist dann der Nachbarschaftsfrieden (oder der eigene Salat) gefährdet usw.

Re: Empfehlenswerte Hühnerrasse

Verfasst: Fr 15. Nov 2013, 10:40
von greymaulkin
Hallo, Annemarie,
wir haben zwar das eine oder andere Rassehuhn in unserer bunten Truppe. Aber am besten gefahren - zumindest am Anfang, wenn man noch gar keine Ahnung hat - sind wir immer noch mit der kruden Dorfmischung. Die haut so leicht nix um und können auch auf sich selbst aufpassen. Selbst brüten und den Nachwuchs großziehen tun sie auch. Allerdings verlässt die eine odere andere Henne gerne mal den Hühnerauslauf...

Gruß, Bärbel

Re: Empfehlenswerte Hühnerrasse

Verfasst: Fr 15. Nov 2013, 13:13
von fuxi
Annemarie hat geschrieben:gesunde und ertragreiche Rasse
Das ist Definitionssache :pfeif:
Definiere "gesund" (also unter welchen Bedingungen? Kalt/warm, nass/trocken, Freilauf/Auslauf/Stall)
Definiere "ertragreich" (Eier - Größe/Menge/Winterlegefähigkeit? Fleisch - Menge/Futterverwertung/Geschmack/Wachstumsgeschwindigkeit?)

Re: Empfehlenswerte Hühnerrasse

Verfasst: Fr 15. Nov 2013, 20:31
von Thomas/V.
Hallo!

Für Dich würde sich doch das http://de.wikipedia.org/wiki/Sulmtaler Huhn anbieten. ;)
Stammt aus Deiner Region und ist eine seltene, erhaltenswerte Landhuhnrasse.

Re: Empfehlenswerte Hühnerrasse

Verfasst: Fr 15. Nov 2013, 21:25
von Abelo
Vor etwa drei Jahrzehnten wollte ich in die Rassehühnerzucht einsteigen, entschied mich aufgrund der Kriterien "viele Eier" und "hohes Schlachtgewicht" für die "New Hampshire". Die waren dann schön und groß, aber die Eierlegleistung, die uns damals wichtig war, war weit unter den Versprechungen des Rassestandards, genauer gesagt kaum vorhanden. Damit war dann nach einem Jahr die Rassehühnerzucht wieder beendet und meine Eltern für die folgenden Jahrzehnte auf die weitverbreiteten Hybrid-Hühner fixiert. Seither bin ich gerade bei Hühnerrassenempfehlungen sehr skeptisch. Irgendwann will ich mir auch wieder eine Hühnerrasse zulegen, aber dann sollte der Nutzwert (viele Eier, gut brütend, hohes Schlachtgewicht) so hoch sein, daß ich mich selbst versorgen kann. Aber bis ich wieder mit der Hühnerhaltung beginne, wird es wohl noch ein paar Jahre dauern...

LG, Abelo

Re: Empfehlenswerte Hühnerrasse

Verfasst: Sa 16. Nov 2013, 20:33
von Annemarie
Vielen Dank für eure Antworten.

Eine Freundin hat Probleme mit ihren Hühnern, es gehen ihr immer wieder welche ein - ohne Grund. Sie ist eine junge (noch etwas unerfahrene) Biobäuerin und gibt den Hühnern nur das beste Biofutter.
Von der zweiten Garnitur, die sie gekauft hat, sind wieder welche gestorben. Sie hat auch vom Hühnerzuchtbetrieb keine Erklärung dafür bekommen. Darum meine Frage nach gesunden Rassen.

Wir bzw. meine Mutter hatte jahrelang Hühner, sie haben brav gelegt. Meine Mutter sagt, das waren "Italiener". Inwieweit das eine Rasse war bzw. die Hühner nur so genannt wurden, weiß ich leider nicht.

Annemarie

Re: Empfehlenswerte Hühnerrasse

Verfasst: So 17. Nov 2013, 01:17
von unkrautaufesserin
Selber brüten!

Ist wie bei den Aqüariumsfischen aus der Zoohandlung: Wenn die gewohnte Antibiotika-Dosierung nachläßt, gehen die Schwachen ein...

Achso, Italiener sind eine Rasse. http://www.italienerzucht.de/

Liebe Grüße, M.

Re: Empfehlenswerte Hühnerrasse

Verfasst: So 17. Nov 2013, 10:41
von Thomas/V.
Abelo hat geschrieben:Vor etwa drei Jahrzehnten wollte ich in die Rassehühnerzucht einsteigen, entschied mich aufgrund der Kriterien "viele Eier" und "hohes Schlachtgewicht" für die "New Hampshire". Die waren dann schön und groß, aber die Eierlegleistung, die uns damals wichtig war, war weit unter den Versprechungen des Rassestandards, genauer gesagt kaum vorhanden. Damit war dann nach einem Jahr die Rassehühnerzucht wieder beendet und meine Eltern für die folgenden Jahrzehnte auf die weitverbreiteten Hybrid-Hühner fixiert. Seither bin ich gerade bei Hühnerrassenempfehlungen sehr skeptisch. Irgendwann will ich mir auch wieder eine Hühnerrasse zulegen, aber dann sollte der Nutzwert (viele Eier, gut brütend, hohes Schlachtgewicht) so hoch sein, daß ich mich selbst versorgen kann. Aber bis ich wieder mit der Hühnerhaltung beginne, wird es wohl noch ein paar Jahre dauern...

LG, Abelo
Die Leistungsspielräume sind innerhalb einer Rasse manchmal recht unterschiedlich, je nachdem, worauf der Züchter Wert legt, kann die Leistung und Robustheit sehr unterschiedlich sein. Hinzu kommen die eigenen Haltungs- und Fütterungsfehler und/oder -gewohnheiten, die das Bild, das man sich von einer Rasse macht, verzerren können. Meine Vogtländer z.B. legen wesentlich mehr als im Rassestandart angegeben wird...
viele Eier, gut brütend, hohes Schlachtgewicht)
Solche Ansprüche widersprechen sich meistens.
Wenn ein Huhn viele Eier legen soll, darf es nicht 2x im Jahr brüten und Küken führen, weil dadurch ja mindestens ein viertel Jahr nicht gelegt wird, oft noch länger, wenn nach dem Führen der Küken eine Mauserpause eingelegt wird.
Hühner, die gut bis sehr gut legen und auch noch Fleischleistung bringen, brüten so gut wie gar nicht mehr.
Es ist also sinnvoll, sich nicht auf 1 Rasse festzulegen , sondern mindestens 2 zu halten, die sich ergänzen.
Annemarie hat geschrieben:Vielen Dank für eure Antworten.
Eine Freundin hat Probleme mit ihren Hühnern, es gehen ihr immer wieder welche ein - ohne Grund. Sie ist eine junge (noch etwas unerfahrene) Biobäuerin und gibt den Hühnern nur das beste Biofutter.
Von der zweiten Garnitur, die sie gekauft hat, sind wieder welche gestorben. Sie hat auch vom Hühnerzuchtbetrieb keine Erklärung dafür bekommen. Darum meine Frage nach gesunden Rassen.
Annemarie
Auch hier würde ich mal ein Huhn zur genauen Untersuchung einschicken.

Ob eine Rasse "gesund" ist oder nicht, liegt nicht an der Rasse an sich, sondern an der Priorität, die der Züchter hat ("Schönheit"), seinen Haltungs- und Fütterungsbedingungen usw. usf. Die gleiche Rasse kann bei unterschiedlichen Züchtern sehr unterschiedlich sein in Leistung und Gesundheit.

Re: Empfehlenswerte Hühnerrasse

Verfasst: So 17. Nov 2013, 13:42
von lavender
Ich gehe auch davon aus, dass die meisten Hühnerrassen an sich gesund sind, nur bei allem was irgendwie "extrem" gezüchtet wurde, würde ich mich nochmal informieren. Wenn immer wieder Hühner eingehen, geht entweder eine Krankheit rum oder es gibt ein gravierendes Haltungsproblem.

Ich selber habe mir am Anfang ebenfalls New Hampshire geholt, weil das eine Zweinutzungsrasse ist und ich einfach gefühlsmäßig davon ausgegangen bin, dass das ausgewogen und natürlicher ist und damit auch gesünder. (Ich hab mir damit auch offengehalten, mal zu schlachten, was ich auch nächstes Jahr tun werde) Außerdem sind sie recht robust und schwer, man muss sie also nicht dauernd wieder vom Nachbargrundstück einsammeln. Dafür brüten sie nicht.
Heute würde ich jedem, der nicht züchten will, zu einer gemischten Truppe raten. Da kann man auch wunderbar in Hüherbüchern und Rasseportraits stöbern, was zu einem passt. Allerdings würde ich immer mind. 2 von jeder Rasse nehmen, weil sie nach meinen Beobachtungen schon sehr an "Verwandten" hängen.