Remmel vernichtet Brütereien

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Spottdrossel
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Re: Remmel vernichtet Brütereien

#61

Beitrag von Spottdrossel » So 29. Sep 2013, 18:26

Schafmelker hat geschrieben:
Rallymann hat geschrieben:

Und wir dann fragen warum man aber Bio Eier auch im Winter bekommt sind die Gesichter auch Ratlos
Also glaubst du das die Eier deiner konventionell gefütterten Hennen besser sind als jene die aus einem zertifiziertem Biobetrieb mit Lichtprogramm und ausgewogener Rationsfütterung stammen?

Grüße
Da wären wir dann beim Thema, daß "Bio" eben eine Wirtschaftsform und keine Haltungsform ist.
Ich unterstelle mal, daß ein Freilandhuhn (im Sinne von Bilderbuchfreiland, nicht kahler, überbesetzter Massenauslauf) mit konventionellem Futter mehr Spaß am Leben hat als ein scheckheftgepflegtes Indoorhuhn. Dafür legt es dann paar Eier weniger.
Wobei es auch Biobetriebe gibt, die das ganz toll machen, mit Traktoranhänger als Hightech-Wohnmobil und mitwandernder Voliere. Aber die beliefern bestimmt keine Supermärkte ;) .
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Re: Remmel vernichtet Brütereien

#62

Beitrag von Adjua » So 29. Sep 2013, 18:33

Schafmelker hat geschrieben:
Rallymann hat geschrieben:

Und wir dann fragen warum man aber Bio Eier auch im Winter bekommt sind die Gesichter auch Ratlos
Also glaubst du das die Eier deiner konventionell gefütterten Hennen besser sind als jene die aus einem zertifiziertem Biobetrieb mit Lichtprogramm und ausgewogener Rationsfütterung stammen?

Grüße
Das glaube ich auch nicht. Es ist natürlich super, wenn man als Selbstversorger für das Wohl seiner Tiere selber Verantwortung übernehmen kann. Trotzdem sollte man, nur weil Technik verwendet wird, um Leistung zu bekommen, Bio nicht schlechtmachen. Schließlich hab ich auch Lichtprogramm und Legemehl für meine paar Wachteln ...

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Re: Remmel vernichtet Brütereien

#63

Beitrag von Rallymann » So 29. Sep 2013, 19:07

Womit wir dann durch Licht eine unnatürliche umgebung schaffen und die Biologische Uhr mit Kunstlicht austricksen und dem Hühnerorganismuss keine Pause gönnen.
Hier gibts nur Brotweizen Gerste und was sie selber finden.
Brotweizen ( kein Futterweizen) und Gerste gibts hier von nem Bauern, von dem wir unsere Enten bekommen.
Natürlich Reste aus der Küche und eben das was unser Land so hergibt Wenns konvenzionell ist auch gut.
Jedenfalls sind unsere Hühner jetzt fast 4 Jahre alt und 30 Stk legen etwa 15 Eier zur Zeit.

Biosiegel zu bekommen bedeutet einige Auflagen zu erfüllen und dafür Geld zu bezahlen, obwohl dann immernoch massen gehalten werden die eben ein paar cm mehr Bodenfläche haben und das Futter aus ner kontrollierten Chemiebude kommt.
Methionin als Protein ist da die Alternative zum Tiermehl und kommt in fast jedem Tierfutter vor.
Zufällig lade ich bei Evonik ( früher Degussa) dieses Produkt 100% Chemie. Tiermehl ist oder war verboten und Veggyhühner hat auch der Biobetrieb nicht.
Hatte mal aus jux den Lademeister gefragt ob ich das meinen Hühnern füttern kann. Seine Antwort war: Ja sicher aber nur einmal.
Ja alles ist Gift. nur die Dosis macht das es keins ist, aber wenn ich was Füttere, dass aufs Gramm bemessen sein muss will ich das nicht haben.

Versteht mich jetzt nicht falsch, ich will Bio hier nicht schlecht machen und finde es besser als Normal.
Nur hat dieses Siegel seine Bedeutung für mich verloren seit ich es auf Obst gefunden habe, dass auf Ägypten kommt. :eek:

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Re: Remmel vernichtet Brütereien

#64

Beitrag von Thomas/V. » So 29. Sep 2013, 19:28

Womit wir dann durch Licht eine unnatürliche umgebung schaffen und die Biologische Uhr mit Kunstlicht austricksen und dem Hühnerorganismuss keine Pause gönnen.
Falsch. Hühner stammen aus tropischen gegenden mit einem ganzjährigen 12-Stunden Tag.
Dort gibt es keine jahreszeitlich bedingten "Erholungspausen".

Wenn ich Hühnern schon keinen beheizten Stall anbieten kann, dann wenigstens einen beleuchteten, damit sie die Wärmeverluste durch erhöhte Nahrungsaufnahme ausgleichen können.
Hühner "erholen" sich im Winter nicht, sondern sie "leiden" in unseren Breiten, weil sie keine Europäer sind.
(Natürlich haben die alten Landhuhnrassen einen gewissen Anpassungsprozeß durchlaufen seit es hier Hühner gibt, sodaß die Auswirkungen nicht mehr ganz so drastisch sind, aber sie sind dennoch da, denke ich.)
Methionin als Protein ist da die Alternative zum Tiermehl und kommt in fast jedem Tierfutter vor.
Das das Methionin in jedem Futter vorkommt ist darauf zurückzuführen, das die Tiere es nicht selber bilden können, aber zum Leben brauchen (vor allem Wachstum/Eierproduktion).
wenn die natürlichen Futtermittel-Bestandteile einen mangelhaften Gehalt an schwefelhaltigen Aminosäuren (Cystein/Cystin und Methionin) besitzen.
(Wikipedia)
Mit Deiner Fütterung unterliegen Deine Hühner garantiert einem Mangel, mindestens im Winterhalbjahr, wenn es nichts tierisches im Auslauf gibt und sie auch nicht genug fressen können; und auch die Eier und das Fleisch der Tiere, die Du ißt und damit letzendlich Du auch.
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Re: Remmel vernichtet Brütereien

#65

Beitrag von Spottdrossel » So 29. Sep 2013, 19:30

Und bei "konventionell" gibt es auch Unterschiede.
Ich unterstelle mal, ein Legebetrieb bezahlt keine 15 € für einen Sack Pellets... Und mein Futtermitteldealer hat mit dezentem Grinsen erzählt, daß ein Bauer bei ihm Futter für die "eigenen" Hühner holt - die bekommen nicht das Zeug, was die Produzentinnen der Verkaufseier im Silo haben.
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Re: Remmel vernichtet Brütereien

#66

Beitrag von Rallymann » So 29. Sep 2013, 19:38

Falsch. Hühner stammen aus tropischen gegenden mit einem ganzjährigen 12-Stunden Tag.
Dort gibt es keine jahreszeitlich bedingten "Erholungspausen".

Wenn ich Hühnern schon keinen beheizten Stall anbieten kann, dann wenigstens einen beleuchteten, damit sie die Wärmeverluste durch erhöhte Nahrungsaufnahme ausgleichen können.
Hühner "erholen" sich im Winter nicht, sondern sie "leiden" in unseren Breiten, weil sie keine Europäer sind.
Da würde ich dir zustimmen, wenn wir diese Unterhaltung vor 2000 Jahren geführt hätten.

Heute sind die Hühner denke ich weit von ihrem Ursprung entfernt und entsprechend Aklimatisiert.
Dann ist das Tropenhuhn nicht in der Lage ganzjährig zu legen und Brüten.
Was die Mangelerscheinungen angeht, so sind 4 Jährige Hühner mit einer Legeleistung von 1 Ei jeden 2ten Tag doch mal ne Ansage.
Bezogen auf ihre Ernährung. Was das Protein im Winter angeht gibts was aus der Küche ( Allesfresser)
Käse Quark Joghurt usw sind mir lieber als Chemie.

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Re: Remmel vernichtet Brütereien

#67

Beitrag von sybille » So 29. Sep 2013, 19:46

Ich sehe als eine Möglichkeit, wieder auf gute Zweinutzungshühner umzusteigen. Die geringere Wirtschaftlichkeit muß sich dann in höheren Preisen niederschlagen, vor allem Transportkosten müßten erhöht werden. Das würde dazu führen, das Futter hier bei uns und nicht in Amerika angebaut wird.
Das ist auch meine Meinung. Dann würden auch die Hähne überleben dürfen und das ordentlich und nicht nur 6 Wochen bis sie als Masthähnchen geschlachtet werden.
Heute sind die Hühner denke ich weit von ihrem Ursprung entfernt und entsprechend Aklimatisiert.
So ist es! Dazu kommt noch, das das Tropenhuhn wesentlich weniger Eier legt, als unsere Hühner hier. Also ist eine Pause schon gerechtfertigt.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

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Re: Remmel vernichtet Brütereien

#68

Beitrag von Thomas/V. » So 29. Sep 2013, 19:51

Bezogen auf ihre Ernährung. Was das Protein im Winter angeht gibts was aus der Küche ( Allesfresser)
Käse Quark Joghurt usw sind mir lieber als Chemie.
Wenn sie so gut legen, wie Du behauptest, dann mußt Du ein Meister in der Berechnung von Futterrationen sein.
Das 4 Jahre alte Hühner noch 180 Eier im Jahr legen, kann ich keinesfalls glauben...Da mußt Du Wunderhühner haben... Ich bestelle schon mal Bruteier von Dir fürs Frühjahr ;)
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Re: Remmel vernichtet Brütereien

#69

Beitrag von Rallymann » So 29. Sep 2013, 20:01

Berechnet wird hier garnichts. Ist bei Hühnern die frei in der Gegend rumlaufen auch nicht möglich.
Wenn mein Nachbar ( Landwird) seine Ernte einbringt und da Berge an Körnern rumliegen gehen unsere erstmal dort hin und schlagen sich den Bauch voll.

Lass doch mal das Licht im Winter aus und auch du hast 4 jährige, die noch gut legen :)

Hier im Forum kann man unsere Hühner sehen und ich denke sie sehen für 4 Jährige gut aus.

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Re: Remmel vernichtet Brütereien

#70

Beitrag von Thomas/V. » So 29. Sep 2013, 20:03

Also ist eine Pause schon gerechtfertigt.
Das ist ein hartnäckiges Öko-Gutmenschen-Märchen, was wohl nicht auszurotten ist...

Die Hühner machen keine Erholungspause vom Eierlegen, sondern mausern im Herbst und müssen sich von der Mauser erholen. Dies findet in der dunkelsten, kältesten Jahreszeit statt und deswegen können sie keine Eier legen.
Wenn die Mauser z.B. im Sommer stattfände (oder künstlich ausgelöst würde), würden sie auch im Winter wieder legen.
Weshalb legen denn bei mir die Junghühner vom Frühling im ersten Winter so gut? Weil sie nicht im Herbst mausern, ordentliches Futter und Beleuchtung haben, also wenigstens teilweise die Bedingungen, die ihren Bedürfnissen entsprechen.
Heute sind die Hühner denke ich weit von ihrem Ursprung entfernt und entsprechend Aklimatisiert.
Teilweise ja, hatte ich ja geschrieben. Aber wir halten ja meistens keine "altgermanischen" Hühner, die 100 Eier legten, sondern hochgezüchtete Rassen oder Hybriden, die genetisch dazu "verdammt" sind, viele Eier zu legen. Wenn dann noch die üblen Jahreszeiten dazu kommen, so haben sie zusätzlichen Streß. Diesen kann man eben nur mit genügend hochwertigem Futter und Zusatz-Beleuchtung einigermaßen ausgleichen.

Ist aber eigentlich OT...
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