„Tiere nutzen ohne töten“

hobbygaertnerin
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Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#41

Beitrag von hobbygaertnerin » Di 15. Sep 2015, 07:52

Bei der Eiweißversorgung kenne ich mich nicht so gut aus, mit den Fettsäuren habe ich mich längere Zeit sehr intensiv beschäftigt- und da weiß ich, dass das, was das Tier frisst- dem Menschen als letzten in der Nahrungskette wieder zu Gute kommt.
Deshalb mache ich mir auch die Mühe und koche selbst, weil ich damit doch noch mehr entscheiden kann, welche Fette ich zur Zubereitung verwende und vor allem, ich weiß, wie das, was ich im Topf habe, gefüttert wurde.
Ich weiß aber auch, dass uns das in keinster Weise vergütet wird, aber weil ich das für mich als wichtig erachte, kommen die anderen Menschen in den Genuss unserer Wertschöpfung.
Und genau deshalb hätte ich mit der fertigen gekauften veganen Ernährung so meine Bedenken, weil die Inhaltsangabe auf dem Produkt mir sehr ungeheuer vorkommt. (Jetzt mal nur auf das Fett bezogen- beim Eiweiß bin ich nicht so firn, ob es nur pflanzliches Eiweiß braucht- ich habe vor vielen, vielen Jahren gelernt, dass es auch geringe Mengen von tierischem Eiweiß bedarf- um das pflanzliche Eiweiß gut verwerten zu können.)
Aber - solange ich noch selbst essen, bzw. kochen und wir auch unsere Tiere so versorgen können, es muss jeder selbst für sich verantworten.
Ob es wirklich so einfach ist, z.B. Hühnern per Gesetz zu Vegetariern zu machen, ob diese veränderte Fütterung im Ei was bewirkt- keine Ahnung, ob solches untersucht wird.
Ich kenne es als Bäuerin, ständig auf der einen Seite beratschlagt von welcher Seite auch immer- zu werden und auf der anderen Seite - ständig die "verbalen Prügel" zu beziehen, was wir alles verkehrt machen.
Mir fällt nur auf, 10 Eier im Supermarkt um 99 Cent, ein küchenfertiges ausgenommenes halbes Kaninchen um ganz schön unter 10 Euro, ein Brathähnchen um glaub ich 2 Euro- und die Liste liesse sich beliebig lange fortsetzen, beim Honig, ein Glas unter 2 Euro, Butter unter 80 Cent-
man bedenke, dass der Handel hier auch noch seine Handelsspanne draufhaut- und mit Staunen sehe ich, die vielen verpackten veganenen Lebensmittel- die nach Wurst, nach Würsten, nach Schnitzel usw. aussehen-
die scheinen doch noch in der Wertschätzung höher liegen.
Ob ich mit meinen bescheidenen Küchenkenntnissen auch so was hinbekommen würde, keine Ahnung, ich habe keinen Experimentierkasten für derartige Küchengeheimnisse zu Hause.
Mir ist vollkommen klar, dass vieles in unserer Welt im Argen liegt-
nur wo anfangen, etwas zu verändern, verbessern?
Wenn es stimmt, dass gutes Essen Leib und Seele zusammenhält-
dann ist das ein kleiner Anfang-
ob 10 Eier um 99 Cent,die Punkte stehen für viele andere derartige Preise ............
das T-Shirt um 3-4 Euro,
....................
.................

irgendwie ist unsere Welt und mit der Vorstellung von sinnvollen Werten aus den Fugen geraten.
Wir sehen ja derzeit auch sehr drastisch, was im Aussen läuft.

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Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#42

Beitrag von cfun » Di 15. Sep 2015, 08:18

Sabi(e)ne hat geschrieben:Weil, wenn das alles doch soooo gesund ist, warum essen nicht schon alle seit Jahrtausenden so?
Warum sollten sie? Ich behaupte ja nicht, dass vegane Kost viel gesünder ist als eine ausgewogene Mischkost, ich behaupte nur, dass veganes Essen reicht, dass man keine Mangelerscheinungen deswegen bekommt.

Der Mensch hat schon immer alles gefuttert, was er in die Finger kriegt. Das heißt aber nicht automatisch, dass man alles essen muss.

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Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#43

Beitrag von cfun » Di 15. Sep 2015, 08:19

Ölkanne hat geschrieben:Wenn jeder vegan leben würde, würde der Landwirtschaft (die nun viel mehr "menschentaugliche" Nahrung produzieren muss, die Kuh "veredelt" ja den einfachen und günstigen Silomais) alle Wirtschaftsdünger wegfallen (wo kein Tier, da keine Scheiße ;) )

Die Konsequenz daraus ist das alle auf Mineraldünger umsteigen, was die Lebensmittel deutlich teurer macht, und es keine Öko-Produktion mehr geben kann.
Nein, man kann die menschlichen Fäkalien zu Dünger verarbeiten. Das wird auch noch so kommen, da der tierische Dünger bei Weitem nicht reicht.

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Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#44

Beitrag von cfun » Di 15. Sep 2015, 08:26

hobbygaertnerin hat geschrieben: Und genau deshalb hätte ich mit der fertigen gekauften veganen Ernährung so meine Bedenken, weil die Inhaltsangabe auf dem Produkt mir sehr ungeheuer vorkommt.
Und bei fertig gekauften nicht-vetanem Essen hast du keine Bedenken? Und was ist mit veganem nicht fertig gekauften Essen? Hast du da auch Bedenken?
hobbygaertnerin hat geschrieben: irgendwie ist unsere Welt und mit der Vorstellung von sinnvollen Werten aus den Fugen geraten.
Wir sehen ja derzeit auch sehr drastisch, was im Aussen läuft.
Das sehe ich auch so.

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Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#45

Beitrag von Thomas/V. » Di 15. Sep 2015, 08:28

cfun hat geschrieben:
Sabi(e)ne hat geschrieben:Weil, wenn das alles doch soooo gesund ist, warum essen nicht schon alle seit Jahrtausenden so?
Warum sollten sie? Ich behaupte ja nicht, dass vegane Kost viel gesünder ist als eine ausgewogene Mischkost, ich behaupte nur, dass veganes Essen reicht, dass man keine Mangelerscheinungen deswegen bekommt.

Der Mensch hat schon immer alles gefuttert, was er in die Finger kriegt. Das heißt aber nicht automatisch, dass man alles essen muss.
Doch. Der Mensch hat sich daran angepaßt, alles zu verwerten. Mit der Zeit wird er demnach auch abhängig davon "alles" zu bekommen.
Wenn nun plötzlich eine wichtige Komponente fehlt, führt das zu Mangelerscheinungen.
Natürlich könnte er sich sicherlich im Verlauf der weiteren Evolution über hunderttausende von Jahren in einen richtigen Veganer verwandeln, aber nicht von heute auf morgen.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#46

Beitrag von Reisende » Di 15. Sep 2015, 08:43

cfun hat geschrieben: Nein, man kann die menschlichen Fäkalien zu Dünger verarbeiten. Das wird auch noch so kommen, da der tierische Dünger bei Weitem nicht reicht.
das kann ich mir beim besten willen nicht vorstellen. bei der heutigen medikamentation sind unsere ausscheidungen in summe fast sondermüll. wie bei pferden, nur schlimmer. die obergärtnerin vom biohof um die ecke hat gesagt, dass sie pferdedung wg der rückstände nicht verwenden können.
und mir wurde kürzlich von einer besichtigung der hamburger klärwerke berichtet. obwohl du da nichts anfässt, wird dir hinterher dringend angeraten unverzüglich hände und gesicht zu waschen.... :ohoh:
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

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Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#47

Beitrag von cfun » Di 15. Sep 2015, 09:49

Reisende hat geschrieben: das kann ich mir beim besten willen nicht vorstellen. bei der heutigen medikamentation sind unsere ausscheidungen in summe fast sondermüll.
Die Medikamentenrückstände sind wirklich ein Problem, aber genauer kenne ich mich nicht damit aus. Ich weiß nur, dass sie es im Botanischen Garten in Berlin trotz der Medis irgendwie hinkriegen. Die haben massenweise Schmerzmittel und Betablocker gefunden. Und tierischen Fäkalien aus der Massentierhaltung werden ja auch genutzt, da ist auch viel Zeugs drin.

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Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#48

Beitrag von cfun » Di 15. Sep 2015, 09:56

Thomas/V. hat geschrieben: Der Mensch hat sich daran angepaßt, alles zu verwerten. Mit der Zeit wird er demnach auch abhängig davon "alles" zu bekommen. Wenn nun plötzlich eine wichtige Komponente fehlt, führt das zu Mangelerscheinungen.
Von allem wird man nicht abhängig, es hat ja nicht jeder Mensch in der Menschheitsgeschichte alles gegessen, sondern alles wird von irgendwem gegessen. Viele leben sogar extrem einseitig.

Aber wie ich schon oben gesagt habe: ich wüsste z.B. nicht, wie man als Veganer an B12 rankommen soll. Früher wurden die Ernten nicht so sauber verarbeitet, da war hin und wieder ein Insekt drin, das kann wohl für die B12-Versorgung reichen. Aber bei uns muss man ersetzen. Allerdings sehe ich das nicht so kritisch, dann ersetzt man das eben.

Und wenn es zu so schlimmen Mangelerscheinungen kommt: Warum leben Veganer und Vegetarier dann länger? Sehr schlimm kann es ja nicht sein.

centauri

Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#49

Beitrag von centauri » Di 15. Sep 2015, 10:07

Warum leben Veganer dann länger?

Hm? :hmm:
Kommt denen warscheinlich nur länger vor! :)

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Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#50

Beitrag von cfun » Di 15. Sep 2015, 10:08

centauri hat geschrieben:Kommt denen warscheinlich nur länger vor! :)
:mrgreen:

Genau: Je intensiver man lebt, desto länger fühlt sich die Zeit an. Deshalb denkt man ja auch die Kindheit ist ewig.

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