Heuballen ohne Ballenpresse

roland
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Heuballen ohne Ballenpresse

#1

Beitrag von roland » Di 7. Dez 2010, 10:26

Hi,
ich überlege schon länger, wie man Heu/Stroh in Kleinmengen (ein parr 100 Qm Wiese + Sense) in gescheite Ballen pressen kann. Die könnt ich dann als windschutz ect. stapeln und im nächsten Frühjahr zum mulchen nehmen. Auch sonst lässt sich Heu ohne Scheune schlecht ungebündelt lagern, oder?
Hat da wer was altes, von Hand über Hebel ect. betriebenes oder Bilder/Skizzen davon? (sonst muss ich halt selber Konstruieren).
Was für eine "Packungsdichte" haben so normalerweise Ballen zum Bauen?

Roland

raga
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Re: Heuballen ohne Ballenpresse

#2

Beitrag von raga » Di 7. Dez 2010, 11:36

das Thema abonier ich mir .. darüber denk ich schon lange nach

ich hätte als Hilfsmittel einen Traktor mit Frontlader, einen stehenden Meterholzspalter zur Verfügung

lg raga

PS; ansonsten kann man Heu so im Freien lagern - bitte nach Heutriste schauen http://www.jagd-bayern.eu/fileadmin/_BJ ... r_0306.pdf

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Distelbauer
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Re: Heuballen ohne Ballenpresse

#3

Beitrag von Distelbauer » Di 7. Dez 2010, 14:24

Ich mußte dieses Jahr auch ca 100 Ballen draussen lagern, mit Plane abgedeckt, zum Mulchen ok, aber als Futter nicht mehr so toll. Zum Mulchen würde ich mir über eine Presse eh keine Gedanken machen, da reicht auch eine Miete.

LG Georg (ca. 700Ballen mit Welger K12 gepesst und gestapelt (alleine)) :platt:

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Dagmar
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Re: Heuballen ohne Ballenpresse

#4

Beitrag von Dagmar » Di 7. Dez 2010, 14:39

Hallo Georg,

mal so eine Frage. Wieviel Ballen bekommst du denn von so einem Hektar Grünland. Ich weiß, daß das stark von der Bodenqualität, der Düngung, der Grassorte, etc. etc. abhängt, aber so ein grober Wert würde mich schon interessieren. Heust du auch zweimal im Jahr oder nur einmal? Im Internet habe ich ja so Zahlen zwischen 1-10 Tonnen Heu pro Hektar als Ertrag gefunden, wobei die meisten Zahlen zwischen 3-7 Tonnen schwanken.

Die Ballen die man so mit einem Welger presst, müssten ja so zwischen 15 und 25 kg Wiegen und so in der Größe von ca. 1,00m x 0,50m x0,50m liegen - oder habe ich da falsche Zahlen.

Da ich ja immer noch am überlegen bin, was für mich langfristig am sinnvollsten ist, sind solche Zahlen zum Pläne schmieden, schon interessant - da kann ich dann hinterher gut träumen :engel:


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Re: Heuballen ohne Ballenpresse

#5

Beitrag von Distelbauer » Di 7. Dez 2010, 15:05

Hallo Dagmar,

gut, daß du gefragt hast. Eigentlich hab ich mir da nämlich noch nie groß Gedanken drüber gemacht, Hauptsache es ist im Frühjahr noch was über :) . Also ich hab mal nachgemessen: Breite 50cm Höhe ca 35cm und Länge ca 80-90cm. Jetzt sind die Ballen deutlich leichter als noch bei der Ernte, schätze so zwischen 15-18kg. Der Erste Schnitt (Heu) gab ca 550 Ballen von 3ha. Der zweite Schnitt (Ohmd,Öhmd,Grummet...) war von ca 1ha 170 Ballen, die waren aber mindestens 1m lang und extrem zusammengepresst konnte ich nur noch mit Frontlader bewegen.Also das mit den 3-7to/ha könnte schon hinkommen. Es hätte evtl. auch noch einen 3ten Schnitt geben können aber den lass ich entweder verrotten und teils als Koppel für die Ziegen. Düngen tu ich schon seit über 10 Jahren nicht mehr, da anfangs das Gras immer schon im Juni anfing umzukippen und das junge Gras dann wieder durchwuchs und so ewig brauchte zum Dürren. Dieses Jahr hab ich mal einen Teil Heu schonend gemacht mit Messerbalken und Heuspinne, hmmm da würde man sich am liebsten reinlegen. Das Futter reicht mehr als gut für 2Pferde,1Pony und die 9Ziegen, wobei die Ziegen leider noch viel Futter verhunzen.

LG Georg

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Re: Heuballen ohne Ballenpresse

#6

Beitrag von emil17 » Di 7. Dez 2010, 19:05

Vermutlich kannst Du dir sowas zusammenschweissen lassen: Ein Gestell aus Eisen ähnlich wie die Altpapierbündelhilfen, aber viel höher, und im Boden und im beweglichen Deckel Rillen zum einlegen der Bindeschnüre. Oben drauf ein Trichter zum Befüllen.
Am einfachsten den Trichter auf dem Heuboden, und den Rest darunter.
Oder man besorgt sich eine alte Strohballenpresse, weil heute fast nur noch die grossen Rundballen gemacht werden.

Früher war es üblich, den Heustock senkrecht abzuschroten - es gab spezielle Messer dafür, mit einem Stiel und einem seitlichen Eisensporn, um sie ins Heu zu treten.
Wenn man den Heustock abschneidet, kann man das vorjährige Heu gut vom neuen getrennt halten, ohne mehrere Heustöcke haben zu müssen.
Nur zwecks Futterbewirtschaftung muss man also nicht pressen.
Meist gab es auch noch eine Luke, um vom Heuboden direkt in den Futtergang im Stall darunter abwerfen zu können.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Heuballen ohne Ballenpresse

#7

Beitrag von Dagmar » Di 7. Dez 2010, 20:51

Hallo Georg,

vielen Dank für deine schnelle Antwort. Da kann ich ja schon mal grob durchplanen ob mein Grundstück genug Heu für Gänse oder Schafe oder Kaninchen oder Zebus oder..... hergibt.

Hallo emil,

ich habe mal im Internet geguckt, was diese alten Strohpressen wie Welger, etc. kosten. Die werden noch relativ hoch gehandelt - leider. Aber deine Idee für den Roland ist ja schon klasse. Wer nicht schweißen kann, könnte sich ein solches Gestell ja auch auch massiven Hölzern/Balken zusammenbasteln. Auch so ein rechteckiger Trichter ist aus Holzplatten recht schnell zusammengeschraubt. Dazu noch einen alten hydraulischen Wagenheber um den notwendigen Druck hinzubekommen.

Da wünsche ich dem Roland schon viel Spaß beim Basteln. :michel:


Dagmar
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Re: Heuballen ohne Ballenpresse

#8

Beitrag von aurora » Di 7. Dez 2010, 21:06

hallo Emil,

wo ist bitte der Sinn, wenn ich das Heu zuerst auf den Heuboden schaffe und dann wieder runter werfe und presse ?

Der Vorteil der Ballenpressen ist doch das schnellere aufladen, idealerweise mit Auswurf auf Hänger und der verringerte bedarf an Lagerplan. Beim Einfüttern macht das Bündel ja dann auch wieder etwas mehr Arbeit als loses Heu, geht zumindest mir so.

aurora

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Re: Heuballen ohne Ballenpresse

#9

Beitrag von emil17 » Mi 8. Dez 2010, 09:02

Ich meine, wenn Du das Heu verfüttern willst, musst Du gar nicht pressen. Ballen sind zwar bequem, aber wenn man das Heu nicht verkaufen oder weit transportieren muss, ist der Aufwand unnötig, zumal Du bei Kleinmengen unterm Strich nicht weniger Arbeit hast
Wenn Du für andere Zwecke Heuballen brauchst und keine Pressmaschine herumstehen haben willst, kommst Du mit meiner Idee vielleicht weiter.
Wenn Du nicht viele Tiere hast und Pressheu willst, ist es wohl am einfachsten, sich eine Presse auszuleihen bzw. jemanden zu bezahlen, der ans Feld kommt und das Heu dort gleich presst. Die meiste Zeit steht das Teil ja nur im Weg herum, und Du musst es auch noch warten.

Die alte Methode ist, das Heu lose zu laden, damit ins Tenn zu fahren, es dort abzuladen und dann durch die Luke zu verfüttern. Weil das Heu abladen zeitintensiv war, haben die Höfe extra bergseitig eine Zufahrt ins Tenn, oder (in der Ebene) eine Rampe, oder man hat einen Heugreifer am Seil benutzt.
Wenn Du keinen Heuboden direkt über dem Stall hast, geht das natürlich so nicht.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Manfred

Re: Heuballen ohne Ballenpresse

#10

Beitrag von Manfred » Mi 8. Dez 2010, 11:55

Wenn ich es richtig verstanden habe, soll das Heu nicht verfüttert werden?
Ich möchte die Ballen Winters als Windschutz und dann im Frühjahr, wenn angerottet, als Mulch verwenden.

Extra dafür Ballen zu machen, stelle ich mir aber reichlich umständlich vor.
Wenn der Windschutz ortsfest sein soll, könnte man z.B. irgendeinen Rahmen erstellen (Äste, Baustahlmatten etc. etc.) und das Gras da reinstampfen.
Dann reichen als Presse die eingen Füße.
Wenn das Gras dabei noch nicht ganz trocken ist, lässt es sich besser verdichten.

Nach Art einer Brikettpresse für Papier etc., nur in größer und mit längerem Hebel, könnte man bestimmt auch eine Heupresse bauen.
Ich denke aber nicht, dass sich der Aufwand irgendwie lohnen wird.
Man könnte das Zeug auch in eine alte Mülltone oder ähnliches treten und dann umstülpen (vorher Bänder reinlegen und dann oben verschnüren).
Das gäbe dann sowas die die relativ lockeren Mähdrescherballen ganz zu Anfang der Ballenpress-Idee. Die lassen sich aber nicht anständig stapeln, da zu locker.

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