Antibiotika - Datenschutzbeauftragter gegen FDP

Rati
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Re: Antibiotika - Datenschutzbeauftragter gegen FDP

#21

Beitrag von Rati » Di 13. Aug 2013, 09:24

Hallo Manfred,

ich gebe dir ja in allem Recht was du hier seit dem 9. August schreibst, aber jetzt mal ehrlich, wenn diese alter Bauer nur noch eine Kuh und deren Kalb hatte, was hindert ihn daran das alte Tier ohne Kette hin zu stellen? Die stellt doch wohl wirklich keine Gefahr mehr dar.
Ja, die Kuh sieht saube und gepflegt aus, ja auch ich finde sie könnte etwas mehr auf den Rippen haben, wirkt aber nicht geschwächt.
Nur sorry, die Entscheidung des vet amtes, dem Bauern (nachdem ihm nahegelegt wurde die Kuh von der Kette zu nehmen und er sich darüber hinweggesetzt hat) die Kuh weg zu nehmen, gleich wieder als absolute Ungerechtigkeit gegenüber den Kleinen hin zu stellen ist einfach polarisierung zu Gunsten deiner Sichtweise.

Grüße Rati
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Manfred

Re: Antibiotika - Datenschutzbeauftragter gegen FDP

#22

Beitrag von Manfred » Di 13. Aug 2013, 11:01

@Rati: Da darf natürlich jeder seine eigene Meinung haben.
Du willst von einem 80-jährigen (so alt ist der Eigentümer laut landtreff, im Artikel steht nur betagt) verlangen, zu einem Rind in einen Laufstall zu steigen und den Laufstall von Hand zu entmisten? OK.
Ich für meinen Teil finde es wirklich ein starkes Stück, einem Menschen in dem Alter seinen Lebensinhalt zu nehmen. Der hat sein Leben lang mit Tieren gearbeitet und wollte halt wenigstens noch eine Kuh haben, solange das für ihn körperlich zu bewältigen ist.
Da müsste man auch sämtliche verfetteten Oma-Hunde, - Katzen und Käfigvögel befreien.
Zumal nicht stimmt, was in dem Artikel steht. Anbindehaltung von Rindern ist in D und auch in Niedersachsen weiterhin erlaubt.
Der rechtliche Status der dortigen Verwaltungsrichtlinie ist unklar. Und die Richtlinie verlangt wie gesagt sommerlichen Weidegang für Anbindetiere nur dort, wo er räumlich möglich ist. D.h. wenn der Hof über genug geeignete Flächen am Hof verfügt. Dazu wird im Artikel nichts gesagt.

Rati
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Re: Antibiotika - Datenschutzbeauftragter gegen FDP

#23

Beitrag von Rati » Di 13. Aug 2013, 11:49

Manfred, ja ich verstehe das ganz und gar, ich verstehe auch den alten Mann. Anderer Seits, ist es den gerechtfertigt das aus Mitleid mit dem Menschen das Tier alle Rechte verliert?
Anscheinend kann der Mann die Arbeit wohl doch nicht mehr bewältigen. Und mußte er sie den unbedingt jedes J ahr wieder besamen lassen? Manchmal, ist es sogar besser für die Person, die sich selber nur nicht ein gestehen kann das es nicht mehr geht. Manchmal, i.O.?
Ja, auch die verfetteten Haustiere anderer alter Menschen sind fraglich.
Und ganz ehrlich, ich würde vielleicht tatsächlich in sehr vielen Fällen beide Augen zudrücken, aber bitte schön dreh doch nun nicht gleich wieder den Strick für das Amt, welches ausschließlich den kleinen Mann auf'm Kicker hat.
Vor kurzem wurden (auch hier bei uns in der Gegend) zwei Pferde gerettet, deren Hufe so lang waren wie die Hörner dieser Kuh. Da wäre dann mal ein Lob für das Amt fällig. So was kommt aber nicht.
Wenn die Anbindehaltung in diesem Falle nicht verboten war, wie konnten sie ihm das Tier dann wegnehmen?

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Manfred

Re: Antibiotika - Datenschutzbeauftragter gegen FDP

#24

Beitrag von Manfred » Di 13. Aug 2013, 12:14

Weil er vermutlich weder das Geld noch den Nerv für einen jahrelangen Rechtsstreit hat.

Mein Onkel hat z.B. den Widerstand gegen die Blauzungenimpfung konsequent durchgezogen. Das ging so weit, dass für die fälligen Bußgelder das Lohnkonto seiner Frau gepfändet wurde.
Am Ende hat der Freistaat Bayern die anhängigen Verfahren alle verloren und die Bußgelder, Rechtsanwaltskosten wurden erstattet.
Für die verlorene Lebenszeit, die Nerven, die sonstigen Kosten gibt es natürlich keine Entschädigung. Die müsste man höchstens zivilrechtlich einklagen, was sich wieder über Jahre hinzieht.
Staatsdiener dagegen haben für die Gerichtsverfahren beliebig viel Steuergeld zur Verfügung und werden für ihre investiere Arbeitszeit bezahlt. Und wenn sie verlieren, tragen sie keinerlei persönliches Risiko. Dann ist nicht der Hof weg, weil man für die ganzen Anwalts- und Gerichtskosten doch selber zahlen muss.
Das sind die Unterschiede. Deshalb lassen die meisten betroffenen Bürger Behördenwillkür über sich ergehen.
Die paar wenigen, die das Kreuz haben für ihre Rechte einzustehen, bekommen vor Gericht oft nach Jahren recht. Siehe auch Hermann Maiers Kampf für die Weideschlachtung. Dabei ging auch sein gesamtes Vermögen inkl. des gut laufenden Landmaschinenhandels drauf. Die Zwangsversteigerung des Hofes konnte nur buchstäblich in letzter Sekunde abgewendet werden, weil ihm teils wildfremde Menschen zehntausende DM auf den Küchentisch gelegt haben, um seinen Kampf gegen die Behördenwillkür zu unterstützen.
Hier wurden vor einigen Jahren einem Bauern die Hochlandrinder genommen. Den Prozess hat ebenfalls erst Jahre später sein Rechtsnachfolger gewonnen. Er selber hatte gar nichts mehr davon.
Oder Helmut Palmer, der ebenfalls hunderttausende DM für Gerichtsverfahren aufgewendet hat, um kleine Krümel Freiheit zu erhalten:
http://www.booklooker.de/B%FCcher/Palme ... l2LvE01ZZl
Die Würde des Menschen ist in diesem Land alles andere als unantastbar. Behörden können gewaltig darauf herumtrampeln.

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Re: Antibiotika - Datenschutzbeauftragter gegen FDP

#25

Beitrag von Rati » Di 13. Aug 2013, 12:44

i.O. meine Frage war so gesehen blöd. Liegt wohl daran, das ich persönlich gar nicht auf die Idee gekommen wäre gegen falsche Amtsentscheidungen nicht vor zugehen.
ich bewege mich zwar immer weiter weg von Thema aber, einen Frage noch.:
Gibt es eigentlich gar keinen Bestrebungen unter den kleinerer Bauern sich zusammen zuschließen. Um sich rechtlich und finanziell in solchen Situationen zu unterstützen?
Was ein Großer alleine kann, können viele Kleine auch zusammen.

Grüße Rati
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Manfred

Re: Antibiotika - Datenschutzbeauftragter gegen FDP

#26

Beitrag von Manfred » Di 13. Aug 2013, 13:04

Ja. Natürlich. z.B. AbL (Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft), BDM (Bund deutscher Milcherzeuger), IggT (Interessengemeinschaft gesunde Tiere, gegründet aus dem Widerstand gegen die Blauzungen-Zwangsimpfung, ständiger Auftraggeber für die Anwälte Schneider und Kollegen in München), Uria e.V. etc.
Aber steckt halt alles noch in den Kinderschuhen und hat teilweise mit starken Esoterik-Tendenzen etc. zu kämpfen.

Joel Salatin ist ja auch auf dem Tripp. Die haben auch eine schlagkräftige Fachanwaltskanzlei an der Hand, die sie bei Bedarf sofort rufen, und sammelt Geld dafür. Anders kommt man irgendwie nicht auf einen grünen Zweig. Sonst wird man jedes Mal mit Bergen an Auflagen überhäuft wenn man irgendwas machen will, das auch nur 5 mm aus der Reihe schaut...

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Re: Antibiotika - Datenschutzbeauftragter gegen FDP

#27

Beitrag von Rati » Di 13. Aug 2013, 13:17

Gut, dann hoffe ich mal das da eine starke Gegenmacht wächst.
Manfred hat geschrieben:...und hat teilweise mit starken Esoterik-Tendenzen etc. zu kämpfen.
:lol: ja ich weis, aber auch die sind zu irgend etwas bestimmt zu gebrauchen und händelbar. ;)

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