Dazu kann auch ich etwas sagen, ich hoffe ich störe nicht.
Hybriden (Mischlinge) zwischen zwei Arten oder Formen können unfruchtbar oder fruchtbar sein. Die Nachkommen spalten dann meistens wieder auf, d.h. es scheinen wieder Elternmerkmale auf. Das sind die klassischen Mendel-Experimente mit Erbsen oder Bohnen.
Bei Pflanzen gibt es auch noch polyploide Sorten (d.h. mit mehreren Chromosomensätzen, bei Tieren führt das meistens zu nicht lebensfähigen Nachkommen, bei Kulturpflanzen sind solche Formen meistens starkwüchsiger und ertragreicher).
Um eine Kreuzung samenfest zu kriegen, wären umfangreiche Auslesearbeiten notwendig: Die Pflanze hat ja je ein Gen vom Vater und von der Mutter. Das dominante prägt das Merkmal aus, das unterdrückte kann in späteren Generationen wieder durchschlagen. Man sucht also Nachkommen, die in den für die Sorteneigenschaften wichtigen Genen reinrassig dominant sind, d.h. beide Gene für diese Eigenschaft sind gleich. Das geht durch gezielte Rückkreuzung und Auslese.
Meistens sind aber Dutzende von Genen für bestimmte Eigenschaften verantwortlich, und zudem sollten keine schlechten Eigenschaften auf anderen Genen sitzen, welche die Sorte unbrauchbar machen (was nützen wohlschmeckende Früchte, wenn die Sorte extrem mehltauanfällig ist?).
Was du hast, ist ein
F1-Hybrid (ein Mischling der ersten Generation nach der Kreuzung, F1). Die Nachkommen von denen werden also ziemlich sicher uneinheitlich sein.
Eine andere Variante ist die vegetative Vermehrung über Stecklinge oder Pfropfung. Dabei bleiben die Sorteneigenschaften erhalten, weil es ja immer die gleiche Pflanze ist. Allerdings hat man das Problem, dass diese Sorten oft degenerieren, d.h. dass sich mit der Zeit Viren anreichern und die Sorte deshalb immer schlechter wird. Dem kann man mit Meristemkulturen begegnen, aber das ist teure Laborarbeit.
Du kannst:
- immer wieder die Elternarten erneut kreuzen und hoffen, dass die F1 immer ähnlich herauskommen
- Samen im Kühlfach lange Zeit zu lagern versuchen
- einfach nehmen wies kommt. Bei der Sortenzucht werden Tausende von Individuen geprüft und verworfen, bevor man eine neue Sorte hat. Deshalb ist die Wahrscheinlichkeit, dass deine Zufallssorte besser ist als weitere Kreuzungen, gering, oder, optimistisch gesagt, weitere Keruzungen werden vermutlich anders, aber auch interessant sein.
Im Garten wo du nur wenige Pflanzen hast ist das nicht so wichtig; im kommerziellen Anbau ist es eine Katastrophe, wenn sich die Pflanzen eines Feldes z.B. auch nur im Reifezeitpunkt unterscheiden oder wenn das Kernöl plötzlich bei einigen Pflanzen bitter wäre.