ich habe gerade bei der Pflege eines großen Kirschbaums ausgeholfen und gewohnheitsmäßig die Äste auf Astring geschnitten, damit die Wunde schnell überwallen kann, wie ich es im "Notenschlüssel der Natur" gelernt habe. Die Kollegin meinte das wäre nicht fachgerecht und dass man bei Kirschen Zapfen stehen lassen soll und erst zwei Jahre später auf Astring abschneidet, wenn der Ast abgetrocknet ist.
Nachher hat sie noch die Begründung von Plantura geschickt:
Mich hat die Begründung nicht wirklich überzeugt, weil man an zahlreichen Stellen sehen konnte, dass Wunden am Astring gut überwallen. Ich habe ihr sogar einen getrockneten Stummel gezeigt, der am Astring versuchte zu überwallen, es aber nicht konnte, weil der Stummel im Weg war. Ich meinte dann, dass man das Problem nur nach hinten schiebt, wenn man den Stummel erst nach zwei Jahren abschneidet und man dabei die Überwallung am Astring wieder erneut beschädigt.Plantura hat geschrieben:Bei Kirschen werden Äste nicht „auf Astring“, sondern „auf Zapfen“ geschnitten. Egal ob man einen Ast bist an den Mitteltrieb entfernen oder auf einen Seitentrieb ableiten will: Es wird immer ein mindestens 7 cm langer Stummel stehengelassen, da Kirschen Wunden kaum überwallen, sondern nur „zurücktrocknen“.
Bei Rosen wurde mir auch schonmal gesagt, dass ich Stummel stehen lassen soll, weil sonst die Gefahr bestünde, dass der gesunde Ast abstirbt, wenn man zu bündig abschneidet, was auch nicht meiner Erfahrung entspricht.
Wie haltet Ihr es beim Kirschenschnitt?