Chia / Sachia / Salvia hispanica

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emil17
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Re: Chia / Sachia / Salvia hispanica

#21

Beitrag von emil17 » Di 5. Mär 2013, 23:08

Sie meint, die Pflanze merkt an der Tageslänge ob es Zeit zum blühen ist oder nicht. Das Prinzip ist in der Pflanzenwelt weit verbreitet, so "wissen" aufgrund der Tageslänge Hochgebirgspflanzen, wann es Zeit ist sich auf den nächsten Winter vorzubereiten. Einjährige Sommerunkräuter (z.B. Borstenhirse) blühen im September schon als winzige Pflanze, im Juni werden sie viel grösser - sie "wissen", dass sie im September nur noch wenig Zeit bis zur Samenreife haben und März, von der Tageslänge identisch, kann es nicht sein weil zu kalt.
Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sind etwas anderes, kühle Nächte bewirken in der Regel weniger Längenzuwachs und mehr Inhaltsstoffe. Es gibt aber auch hochtropische Pflanzen, die kühle Nächte überhaupt nicht mögen.
In den Subtropen ist die Zeit mit langen Tagen oft die trockenbedingte Vegetationsruhe, deshalb das Kurztag-Blühen von solchen Pflanzen, das für die kühl-gemässigte Klimazone eigentlich unsinnig ist.
Die Schlussfolgerung ist, Chia ist bei uns interessant, wenn man die Pflanze mal sehen will. Wenn man sie wegen der Samen als Nahrungsmittel anbauen will, gibt es bessere Pflanzen mit mehr Ertrag.
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kraut_ruebe
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Re: Chia / Sachia / Salvia hispanica

#22

Beitrag von kraut_ruebe » Mi 6. Mär 2013, 08:27

ja, natürlich gibt es passendere pflanzen mit mehr und vor allem einfacher zu habendem ertrag. deren bedeutung soll auch nicht geschmälert werden, nur weil sie für uns den status 'normal' haben.

brennesselsamen und mohn wächst wie unkraut (bzw. IST eines) und liefern uns wichtige inhaltsstoffe. distelsamen und fenchelsamen und -pollen sind auch genial und es gibt noch ne ganze reihe von essbaren samenkörnchen welche uns erfreuen und deren wachstum zu unseren klimabedingungen passt und die die unsrige ethnobotanik bilden. das ist schön :)

übellaunigen mexikanern zum trotz probieren manche trotzdem mal was anderes aus auch wenn es etwas mühsam ist die bedingungen zu schaffen die das fremdländische haben will. wobei man sich hier um kalte nächte im oktober keine sorgen machen muss, die kommen von allein, die blüte zu ermöglichen ist das eigentliche problem.

vor 20 jahren hiess es auch: hier wachsen keine feigen, es gibt hier diese bestimmte wespe nicht die für die befruchtung sorgt. und es ist zu kalt. hätte das jeder so hingenommen hätt ich heute wohl keine 5 feigensorten die meine absoluten lieblingsfrüchte sind. und es hiess auch, dass kiwis hier nix werden, zu kalt und überhaupt. inzwischen gibt es mehrere sorten die hier problemlos wachsen dürften. ich hab zwar keine weil das zeug ist nicht meines, aber man kann die pflanzen an jeder ecke kaufen, wird schon was dran sein.

dem allgemeinen forumstenor 'geeeht sowiesoooo niiiiicht' kann ich nix abgewinnen. wenn man will geht alles, die frage ist nur, ob man gewillt ist den nötigen einsatz zu bringen.
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Re: Chia / Sachia / Salvia hispanica

#23

Beitrag von 65375 » Mi 6. Mär 2013, 10:51

kraut_ruebe hat geschrieben:dem allgemeinen forumstenor 'geeeht sowiesoooo niiiiicht' kann ich nix abgewinnen. wenn man will geht alles, die frage ist nur, ob man gewillt ist den nötigen einsatz zu bringen.
Daß das allgemeiner Forumstenor ist, ist mir noch gar nicht aufgefallen. Bewegen wir uns in unterschiedlichen Foren?!

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Re: Chia / Sachia / Salvia hispanica

#24

Beitrag von kraut_ruebe » Mi 6. Mär 2013, 12:20

anzunehmen ist dass es zumindest unterschiedliche themen sind in denen wir uns bewegen angesichts der vorhanden fülle. führt aber vom thema ab darum werd ich mich in das nicht vertiefen.
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Re: Chia / Sachia / Salvia hispanica

#25

Beitrag von emil17 » Mi 6. Mär 2013, 19:23

Damit mich keiner missversteht, versuch ich es noch mal. (Ich bin Zweckpessimist und freue mich umso mehr und gönne es auch jeder/jedem, wenn es trotzdem klappt):
Ausprobieren, warum nicht. Aber vielleicht nicht gleich 3 Hektar damit bestellen und dann enttäuscht sein, wenn der Ertrag oder die Qualität nicht soo toll sind ...
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Re: Chia / Sachia / Salvia hispanica

#26

Beitrag von Gesegnete Erde » Sa 6. Apr 2013, 21:08

Meine Kinder haben bei uns auch versuchsweise Chia ausgesät.
Die Pflanzen fangen jetzt nach 4-5 Monaten an zu blühen.
Während der Wachstumsphase haben die Pflanzen die volle Niederschlagsmenge unserer Regenzeit abbekommen (bis jetzt ca 2000 mm), sie haben es überlebt,
obwohl einige Blätter so etwas wie Braunfäule bekommen haben.
Die nächste Aussaat werden wir später ausbringen.
Die Pflanze liebt nährstoffreichen Boden. Schwerer Boden scheint ihr nicht zu schaden.
Unsere diesjährige Ernte werden wir als Saatgut für die nächste Aussaat benutzen.

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Re: Chia / Sachia / Salvia hispanica

#27

Beitrag von Nightshade » Sa 6. Apr 2013, 21:22

Sie meint, die Pflanze merkt an der Tageslänge ob es Zeit zum blühen ist oder nicht. Das Prinzip ist in der Pflanzenwelt weit verbreitet, so "wissen" aufgrund der Tageslänge Hochgebirgspflanzen, wann es Zeit ist sich auf den nächsten Winter vorzubereiten
Pflanzen "sehen" das Licht dank der Phytochrome. Menschenaugen sind eben nicht die einzige Art, Licht wahrzunehmen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Phytochrom

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Re: Chia / Sachia / Salvia hispanica

#28

Beitrag von kraut_ruebe » Sa 6. Apr 2013, 21:37

danke für den bericht, michael :)

ich frag mich grad ob man die salbei-blätter auch verwenden kann?
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Re: Chia / Sachia / Salvia hispanica

#29

Beitrag von Lehrling » So 7. Apr 2013, 14:51

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ich find, die riechen etwas streng....
hab neulich mal ein paar Körnchen in einen Blumentopf fallen lassen, eins ist aufgegangen.

liebe Grüße
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...Frage über erfolgreiche Medikamente und daß dadurch weniger PatientInnen zu behandeln sind...

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Re: Chia / Sachia / Salvia hispanica

#30

Beitrag von Gesegnete Erde » Fr 24. Mai 2013, 22:24

Wir haben inzwischen unsere Chia Blütenstände geerntet.
Die Samen sind winzig.
Wie werden die Samen denn von den Pflanzenteilen getrennt, um sie verwenden zu können?
Dreschen?

LG
Michael
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