Knollige Kapuzinerkresse

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kraut_ruebe
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Knollige Kapuzinerkresse

#1

Beitrag von kraut_ruebe » Mo 20. Aug 2012, 13:43

knollen aller art haben mich schon immer fasziniert, ich hab schon diverses zeug ausprobiert, der erfolg war immer recht mässig, händchen hab ich nicht so recht welches dafür.

trotzdem konnt ich wieder mal nicht widerstehen und hab mir unter der bezeichnung 'zimtkartoffel' vier lustig aussehende dinger gekauft, das netz hat mich zur richtigen bezeichnung dafür geführt.

DAS nahrungsmittel schlechthin dürfte es nun jetzt nicht sein, offizielle seiten erwähnen was von viehfutter und von absichtlichem senken von zu hohen testosteronspiegeln - brauch/will ich beides nicht, aber es ist sowieso alles nur ne frage der vermarktung, der laden wo ich es herhab ist über beides weit erhaben.

eine werd ich essen, die anderen drei kommen unter die erde, sie dürften die fähigkeit haben wieder auszutreiben, eine zumindest sieht mir schon danach aus. so richtig winterhart scheinen sie nicht zu sein? weiss das wer? das netz gibt nicht viel nachvollziehbares her.
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Re: Knollige Kapuzinerkresse

#2

Beitrag von fuxi » Di 3. Mär 2015, 17:26

Ha, doch noch einen Thread dazu gefunden. Zur Suchergebnis-Optimierung hier einmal der wissenschaftliche Name Tropaeolum tuberosum und die in den Herkunftsländern gängige Gemüsebezeichnung "Mashua" (Wiki-Eintrag >>hier<<)

Ich hatte letztes Jahr im Frühjahr zwei Knollen gekauft und testweise eingepflanzt. Die brauchen ein wenig, um in Schwung zu kommen, aber die Pflanze in dem großen Kübel ist dann richtig gut durchgestartet und hat das Rankgitter völlig mit hübschen, orange-gelben Blüten überwuchert (Ich hatte die zweite in einem viel zu kleinen Gefäß - sie hat zwar überlebt, braucht aber dieses Jahr dringend mehr Platz, um das Potenzial zu entfalten). Die Blätter und Blüten schmecken nicht ganz so "frisch" wie die der bekannten Standard-Kapuzinerkresse, haben aber auch diese charakteristische Schärfe im Nachgeschmack und sind durchaus gut genießbar.
Die noch grünen Samen könnte man sicherlich auch noch weiterverarbeiten, aber ich habe sie ausreifen lassen und habe jetzt ein Schälchen voll Samen. Mal sehen, ob die auch keimen. Wenn ja, könnte ich durchaus einiges abgeben.

Mir hat sich vor allem die Frage gestellt, 1.) ob die Knollen draußen im Boden den Winter aushalten und 2.) wie die Knollen denn schmecken. Immerhin habe ich sie mir nicht wegen der hübschen Blüten geholt, sondern als pflegeleichtes Dauergemüse (perennial vegetable). Vor ein paar Tagen habe ich mal im Kübel nachgesehen und aus der einen Knolle (richtiger vermutlich "Speicherwurzel" oder so) sind beeindruckend viele geworden. Nach meinem Eindruck ist der Ertrag durchaus etwas höher als bei Topinambur, aber das kann auch daran liegen, dass die Erde hier lockerer war, als die, mit der der Topinambur auskommen musste. Zwei der Knollen, die sehr weit an der Erdoberfläche lagen, hatten leichte Frostschäden, aber der Rest war völlig in Ordnung. Der Kübel steht beim Haus (aber ohne direkten Wandkontakt) auf kleinen Füßen (also ohne direkten Bodenkontakt) und es gab zwischendurch Fröste bis ca -10 oder -12°C. Ich hatte obendrauf eine Handbreit Heu- und Laubmulch geschichtet.

Geschmacklich sind die roh ganz furchtbar. Traditionell werden die Knollen wohl gebacken oder gekocht. Ich habe den ersten Test als "Bratkartoffeln" gemacht, also dünne Scheiben in Butter in der Pfanne angebraten. Hat einen leichten Eigengeschmack, ist aber sehr mild und mir schmeckts. Die restlichen Knollen werde ich dieses Jahr also noch nicht aufessen, sondern wieder einpflanzen. Aber wie gesagt, wenn jemand Interesse hat, kann ich Saatgut anbieten (noch nicht keimkraft-geprüft)
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Re: Knollige Kapuzinerkresse

#3

Beitrag von July » Di 3. Mär 2015, 17:41

Ich habe seit mehreren Jahren Mashuas. Gegessen habe ich die KNollen noch nie, von Blättern und Blüten nasche ich im Vorbeigehen mal. Der Geschmack ist recht fade im Gegensatz zur einjährigen Kapuzinerkresse.
Sie ranken sehr schön und haben wundervolle Knollen.
Ich habe eine Sorte mit weißen Knollen und eine Sorte mit gelb-roten Knollen.
Wie sehen Deine Knollen aus?
Meine Pflanzen blühen erst sehr spät im Jahr, meist hat es dann schon einmal gefroren.
LG von July

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Re: Knollige Kapuzinerkresse

#4

Beitrag von fuxi » Di 3. Mär 2015, 17:48

Ich wusste doch, dass es hier noch mehr Experimentierfreudige geben muss :) Probier mal die Knollen, vielleicht schmecken sie dir ja auch (aber nur gegart - roh sind die wirklich nix)

Meine Knollen sind weiß. Die Blütezeit war so im Frühherbst bis zu den ersten Frösten. Es ist aber einiges an Samen abgereift.

Ist die Blütenfarbe bei der gelb-roten Knolle anders? Meine sehen >>so<< aus.
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Re: Knollige Kapuzinerkresse

#5

Beitrag von kraut_ruebe » Di 3. Mär 2015, 18:30

ah, ja. die hatte ich ja mal.

keine ahnung was mit denen passiert ist :hmm:
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Re: Knollige Kapuzinerkresse

#6

Beitrag von July » Di 3. Mär 2015, 18:36

Die weissknollige blüht so wie auf Deinem Bild Fuxi.
Die andere blüht grün, total unscheinbar, man muss schon ganz genau hinschauen um die Blüte zu entdecken.
Saatgut hatten die bei mir noch nie, wahrscheinlich ist die Zeit zu kurz hier im Norden.

Na dann werde ich die auch mal probieren......giftig sind sie ja nicht oder?

Ja ja ich bin auch immer für die aussergewöhnlichen Pflanzen :pfeif:
Vor zwei Jahren bekam ich eine sogeannte Knollengurke (Thladianta dubia - Manchu). Im Herbst hatte sie schöne rote Beeren, der Wurzelstock unter der Erde war vergammelt....das wars denn dachte ich.....im nächsten Frühling hatte ich auf einmal einen ganzen Acker voll von den Pflanzen, da waren überall Knollen im Boden gewesen, die mit gepflügt und gefräst worden sind und jedes Stück wuchs los.....ich habe viele ausgerissen.
Nun habe ich gelesen, daß man die Knollen essen kann nach dem Frost, da sie dann nicht mehr bitter sind.
Vielleicht kommen in diesem Jahr noch ein paar davon wieder, dann probiere ich mal....
LG von July

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Re: Knollige Kapuzinerkresse

#7

Beitrag von fuxi » Di 3. Mär 2015, 20:33

July hat geschrieben:giftig sind sie ja nicht oder?
Nein, die knollige Kapuzinerkresse ist ein traditionelles Gemüse in den Anden. Senkt allerdings den Testosteronspiegel, also vielleicht nicht jeden Tag essen :mrgreen:
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Re: Knollige Kapuzinerkresse

#8

Beitrag von 65375 » Di 3. Mär 2015, 22:16

fuxi hat geschrieben:Senkt allerdings den Testosteronspiegel, also vielleicht nicht jeden Tag essen :mrgreen:
Och, da würden mir spontan einige Männer einfallen, denen der tägliche Konsum nicht schaden könnte.... :lol:

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Re: Knollige Kapuzinerkresse

#9

Beitrag von mot437 » So 26. Apr 2015, 22:17

Ahh antiviagra. Intresant.
Sei gut cowboy

Benutzer 1612 gelöscht

Re: Knollige Kapuzinerkresse

#10

Beitrag von Benutzer 1612 gelöscht » So 26. Apr 2015, 22:57

antiviagra
:lol:
Ich habe Interesse, das anzubauen! (nicht weil ich Testosteronspiegel (plural) senken wollte...)
Ich LIEBE Kapuzinerkresse in jeder Hinsicht und habe bislang viel zu wenig davon kultiviert.
Jetzt habe ich aber einen neuen Garten (berichte demnächst) und da mit einer dauernden Kapuzinerkresse einzusteigen, wäre grandios!
Fuxi, wenn Du mir Samen schickst, mache ich gerne Keimkraftexperimente (oder machst Du eh schon welche?) :)
Und wo kriegt man denn diese Knollen?!

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