Was passierte auf dem Kartoffelfeld?

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si001
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Was passierte auf dem Kartoffelfeld?

#1

Beitrag von si001 » Do 21. Okt 2010, 20:44

In der Umgebung unseres Dorfes gab es in diesem Jahr 2 Kartoffelfelder, die mir auffielen: Die Kartoffelpflanzen standen ganz normal angehäufelt in Reih und Glied. Die Pflanzen waren - verglichen mit meinen - eher mickrig. Zwischen den Reihen sand meterhoch der Beifuß. Im Herbst jetzt - fast über Nacht - waren die Pflanzen auf dem gesamten Acker braun. So stand der Acker ca. 14 Tage und dann wurden die (meisten) Kartoffeln geerntet.
Jetzt liegen noch sehr viele kleine Kartoffel auf dem Acker, die wohl irgendwann untergepflügt werden, weil sie nicht handelfähig sind. Die könnte man ja stoppeln, aber das lasse ich wohl lieber...
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Thomas/V.
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Re: Was passierte auf dem Kartoffelfeld?

#2

Beitrag von Thomas/V. » Do 21. Okt 2010, 21:13

ich habe mal gelesen, das Kartoffeln mit einem Mittel besprüht werden, damit das Kraut schnell stirbt, um die Kartoffeln von heute auf morgen ernten zu können; ich weiß aber nicht, ob das so stimmt, ist schon länger her...
warum willst Du nicht stoppeln? wegen dem Mittel? das dürfte nicht in die Knolle gelangen, weil die Blätter ja schnell absterben
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si001
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Re: Was passierte auf dem Kartoffelfeld?

#3

Beitrag von si001 » Do 21. Okt 2010, 21:16

das Kartoffeln mit einem Mittel besprüht werden, damit das Kraut schnell stirbt, um die Kartoffeln von heute auf morgen ernten zu können;
Ja, so sah das aus. Das sah nicht gesund aus. Die Kartoffeln da auf dem Feld liegen zu lassen, wäre aber auch ´ne Schande - finde ich.
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Little Joe
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Re: Was passierte auf dem Kartoffelfeld?

#4

Beitrag von Little Joe » Do 21. Okt 2010, 21:29

si001 hat geschrieben:Die Kartoffeln da auf dem Feld liegen zu lassen, wäre aber auch ´ne Schande - finde ich
... genau, aber du musst schnell sein sonst sind die Wildschweine oder der Pflug schneller. :daumen:
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

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Stefan
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Re: Was passierte auf dem Kartoffelfeld?

#5

Beitrag von Stefan » Do 21. Okt 2010, 21:48

Aber wenn die Kartoffel Licht abbekommen werden sie eh grün, und man kann sie nicht mehr essen, da dort dann Solanin (giftig) drinnen ist.

Dieter2

Re: Was passierte auf dem Kartoffelfeld?

#6

Beitrag von Dieter2 » Fr 22. Okt 2010, 01:23

Na, den Bereich kann man ja wegschälen, ist ja meist nur an einer Seite. Es sei denn, die lagen wirklich lagen Zeit voll an der Oberfläche. Ich hatte jedenfalls keine Verdauungs-Probleme, wenn ich den Kartoffeln die grünliche Seite etwa 5mm tief wegschälte. Schlimemr sind dagegen Kartoffeln, die mit Giftstoffen belastet sind, im Tiefpreissegment. Wer weiss, neben welchem inoffiziellen Giftmülllager Italiens die gewachsen sind.

ich seh nicht ganz ein, wieso die Pflanze sterben muss, damit man ernten kann. Wegen maschineller Ernte?

zaches
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Re: Was passierte auf dem Kartoffelfeld?

#7

Beitrag von zaches » Fr 22. Okt 2010, 09:46

Also wenn ich mir die umliegenden konventionnellen Kartoffelfelder so angucke, würde ich als Landeignerin nur sehr ungerne an Kartofflenbauern verpachten. Nun aber sie zahlen die höchste Pacht! Wie auch immer, die Felder werden mindestens 3 in der Woche befahren von Trekker mit "Spritze" gegemn Kartoffelkäfer, kartoffelfäule etc. Um das Kartoffelkraut später überhaupt noch absterben lassen zu können, muss auch wieder gespritzt werden. Manchmal wird auch das Kraut abgeschlegelt, um die Ernte zu erleichtern. Ein anderes Problem ist auch die Bewässerung in trockenen Perioden - zusammen mit der häufigen Befahrung kommt es zur Bodenverdichtung, über die sich hier viele Landwirte im nachhinein beschweren.

lg, zaches
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Re: Was passierte auf dem Kartoffelfeld?

#8

Beitrag von granit500 » Fr 22. Okt 2010, 12:58

Wenn das Kraut noch grün ist. kann der Roder die ganze Grünmasse nicht verarbeiten und verstopft schnell. Außerdem sind die Kartoffeln dann meist noch nicht schalenfest. Erst wenn das Kraut weg ist und keine Assimilation mehr stattfindet, wird die Schale fest und die Kartoffel lagerfähig.
Die Konventionellen spritzen das Kraut meist tot, ist wahrscheinlich billiger als Schlegeln. Ne Spritze haben sie ja eh rumstehen, so brauchten sie nicht noch eine zusätzliche Maschine.
Die Bios schlegeln und flammen dann nochmal ab, damit aus den Krautresten nicht noch Erreger der Krautfäule vom Regen in den Damm und an die Knollen gewaschen werden.
Am billigsten und besten ist es natürlich, wenn man das Kraut einfach von sich aus absterben läßt. Läßt sich aber nicht immer realisieren.

Gruß
Dirk

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Dagmar
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Re: Was passierte auf dem Kartoffelfeld?

#9

Beitrag von Dagmar » Fr 22. Okt 2010, 13:09

Hallo Dirk,

könnte ich mit einem vorhandenen Schlegel Mulchmäher auch das Kraut abschlagen? Also einfach den Mäher so hoch heben mit der Dreipunktaufhängung, daß ich gerade über den angehäufelten Kartoffeln bin und dann einfach die Dämme abfahren und das Ganze Grünzeug kleinschlegeln und liegenlassen.

Oder ist es sinnvoller, das Kraut abzuschneiden, aufzusammeln und gesondert zu entsorgen - z.B. auf dem Kompost.

Und ist abflammen unbedingt notwendig??


Dagmar
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derk-jan

Re: Was passierte auf dem Kartoffelfeld?

#10

Beitrag von derk-jan » Fr 22. Okt 2010, 13:53

Hi Dagmar,

kannst gerne versuchen, ob der Mulcher dazu genug Leistung hat und in ihn im Dreipunkt hängen. Die gebräuchlichen Krautschläger haben Zapfwellenantrieb und die Schlegel sind so angeordnet, daß sie die Dammform oder konturen nachbilden. Ist aber kein muß, es reicht wenn nur oben geschlegelt wird. Das Häcksel bleibt auf dem Feld.

Abflammen wird auch wegen den neu auflaufenden Kartoffeln gemacht, so können sie sich nicht mit Viruskrankheiten durch Blattläuse infizieren.

@si001
Gab es bei euch Bodenfrost, daß die Pflanzen verfroren sind? Oder den Bauern fragen, was er mit dem Feld gemacht hat und ob du da stoppeln gehen darfst.

lg Derk-Jan

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