Frühkartoffeln/Lagerkartoffeln

ernesto
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Frühkartoffeln/Lagerkartoffeln

#1

Beitrag von ernesto » Mo 29. Jul 2013, 09:04

Hallo,
ich habe Probleme mit den Begriffen Frühkartoffeln/Lagerkartoffeln. Wann kommen die unter die Erde und braucht man spezielle Kartoffeln dazu? Oder reicht auch ein Sack normaler Kartoffeln aus dem Bio-Laden?
Grüße aus Kroatien
Ernst

Nightshade
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Re: Frühkartoffeln/Lagerkartoffeln

#2

Beitrag von Nightshade » Mo 29. Jul 2013, 09:25

Frühkartoffeln gräbst du aus, noch ehe die Pflanze eingezogen hat. Sie halten sich nicht lange.

Lagerkartoffeln bleiben im Boden, bis das Laub völlig abgestorben ist. Oft auch noch länger.

Je nachdem, was du machen willst, suchst du dir die Sorte aus. Ich habe keinen Platz für großangelegten Erdäpfelbau und außerdem will ich in meinem Kleingarten auch noch andere Nachtschattengewächse ziehen. Daher nehme ich lieber eine frühe Sorte, ernte sie zeitig und genieße sie frisch. Nachher kommt gleich eine Herbst- /Winterfrucht auf das Beet.

Wenn du einen Kartoffelacker anlegen kannst, dann lass die Kartoffeln einziehen und lagere sie.

Falls bei dir viele Kartoffelkrankheiten auftreten, bevorzuge frühe Sorten und treibe sie zusätzlich vor. Sie sollen eine Ernte bringen, bevor z.B. der Braunfäuledruck im Juli sehr hoch wird.

Du kannst Supermarktkartoffeln anbauen. Oder du kaufst Saatkartoffeln, die einer bestimmten Sorte angehören und bestimmte Eigenschaften mitbringen. Was dir lieber ist.

ernesto
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Re: Frühkartoffeln/Lagerkartoffeln

#3

Beitrag von ernesto » Mo 29. Jul 2013, 12:41

Danke. So wie ich das richtig verstehe gibt es da keine unterschiedlichen Pflanzzeiten. Die Lagerkartoffeln bleiben nur länger im Boden?
Ciao

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Thomas/V.
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Re: Frühkartoffeln/Lagerkartoffeln

#4

Beitrag von Thomas/V. » Mo 29. Jul 2013, 13:13

Hallo!

Es gibt da schon Unterschiede.
Verschiedene Sorten werden zu verschiedenen Zwecken zu unterschiedlichen Zeiten gesät und geerntet.
Im SV-Garten muß man das aber nicht so ernst sehen...
Ich baue 2 verschiedene Sorten an, eine mehlig kochende und eine fest kochende.
Von den fest kochenden nehem ich einfach ein paar und keime sie vor, lege sie etwa Anfang April aus und baue ein Folientunnel drüber.
Diese ca. 10 Pflanzen kann ich normalerweise Ende Juni-Anfang Juli ernten (vorsichtig per Hand die größten rausbuddeln und sofort essen).
Die kleineren wachsen dann auch noch, weil das Kraut ja noch grün ist. Das sind dann meine "Frühkartoffeln".
Die Kartoffeln für den Jahresbedarf lege ich Anfang Mai und die werden dann geerntet, wenn das Kraut abgestorben ist (bei mir normalerweise Mitte August, aber in den letzten Jahren hatte ich sehr zeitig braunfäule, weil es im Juni und Juli viel regnete und da waren sie schon Ende Juli tot).
Ist das Kraut tot, werden die K. rausgemacht, noch auf dem Beet liegen gelassen zum trocknen (wenn es sonnig und der Boden trocken ist), oder ich wasche die K. und lege sie zum Trocknen in die Sonne (nur ein paar Stunden) wenn der Boden recht feucht ist und der Lehm an den Kartoffeln kleben und mit in den Keller kommen würde. Beim Trocknen sortiere ich gleich beschädigte oder faulige aus, auch zur Saat geeignete werden gleich ausgesondert.

Mit dieser Methode habe ich schon etliche Jahre gute Erfahrungen gemacht, meine K. halten sich im kellerähnlichen Lagerraum bis April, wenn man sie im September/Oktober nochmal kontrolliert und faulige Exemplare frühzeitig entfernt.

Bei größeren Mengen (ich ernte ja nur ca. 100kg für Eigenbedarf) kann man das so natürlich nicht machen.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Frühkartoffeln/Lagerkartoffeln

#5

Beitrag von wranger » Mo 29. Jul 2013, 14:11

Im Grunde hat Thomas/V schon alles gesagt, nur hat er die Sorten nicht angesprochen:

Man nimmt bei Frühkartoffeln spezielle Sorten die schneller wachsen und damit schon früher reif sind. Das Kraut stirbt dann schneller ab, es bildet sich ein feste Schale man kann sie dann bis anfang Oktober in der Erde lasssen um sie ganz normal einzulagern (Essen oder Aussaat).

Ich habe dieses Jahr 5 Sorten, wobei 2 guten gegen Krautfäule resistent sind und 3 eher nicht.

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Re: Frühkartoffeln/Lagerkartoffeln

#6

Beitrag von ernesto » Mo 29. Jul 2013, 18:50

Nochmals vielen Dank. Jetzt sehe ich klar.
Ciao

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Re: Frühkartoffeln/Lagerkartoffeln

#7

Beitrag von Johannisbeere » So 27. Jul 2014, 19:44

wie kann ich denn am besten Frühkartoffeln einlagern?
Gruß
Johannisbeere

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Re: Frühkartoffeln/Lagerkartoffeln

#8

Beitrag von Hildegard » So 27. Jul 2014, 20:33

Als Saatkartoffel für´s nächste Jahr kühl und dunkel in einem Eimer, Kiste..wir verbrauchen sie bis dann die Lagerkartoffel (späte Sorten) erntereif sind.Das ist ja der Zweck der frühreifenden Sorten.
LG Hildegard
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Re: Frühkartoffeln/Lagerkartoffeln

#9

Beitrag von utebo » So 27. Jul 2014, 22:47

Die Bundessortenliste gibt für jede Sorte die Reifegruppe an; ausserdem Kocheigenschaften usw. Erhaltungssorten werden auch aufgeführt. http://www.bundessortenamt.de/internet3 ... n_2013.pdf
Auch auf Wikipedia gibt's eine Liste von Kartoffelsorten mit Reifegruppen etc. .
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Kartoffelsorten
Bei Kartoffeln aus dem Supermarkt dürfte es in vielen Fällen Probleme mit den Keimhemmern geben. Die würde ich nicht unbedingt pflanzen. Zudem sind die neuen Kartoffeln oft aus dem Ausland (z.B. Israel :motz: ), die sicher nicht unbedingt an mitteleuropäische Verhältnisse angepasst sind.

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Re: Frühkartoffeln/Lagerkartoffeln

#10

Beitrag von Thomas/V. » So 27. Jul 2014, 22:57

Zudem sind die neuen Kartoffeln oft aus dem Ausland (z.B. Israel :motz: ), die sicher nicht unbedingt an mitteleuropäische Verhältnisse angepasst sind.
Mich wundert vor allem, wie es sein kann, das "neue" Kartoffeln im Mai schon deutlich ausgebildete Augen haben und gleich anfangen zu keimen.
Die müssen doch wohl in Wahrheit irgendwo schon lange herumliegen...
Meine eingekellerten fangen jedenfalls erst nach nem halben Jahr an, Keimaugen zu bilden. :hmm:
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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