Kartoffeln neben resistenten Tomaten?

Benutzer 72 gelöscht

Re: Kartoffeln neben resistenten Tomaten?

#11

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 18. Mär 2013, 13:41

also "meine" Tomaten waren bis in den September hinein beerntbar!
Und am Schluss waren dann zwar alle Blätter vertrocknet, aber keine einzige Frucht befallen!
Das reicht mir an "Resistenz". :im:

Ich tu gar nichts besonderes, um die Pflanzen zu schützen, nicht mal ordentlich hochgebunden hab ich sie überall.
Allerdings sind es kleine Cocktailtomaten - die Großen sind empfindlicher.

Dazu fällt mir noch etwas ein, was mir schon längere Zeit zu denken gibt:
"Meine Tomaten" haben wir aus einem Garten mitgenommen, wo sie von selber aufgegangen sind. Ich gewinne jetzt schon seit ein paar Jahren eigenes Saatgut davon und mir ist aufgefallen, dass die Pflanzen nie ganz identisch werden!!

Es gibt Pflanzen mit fast großen Tomaten und es gibt Pflanzen mit extrem süßen Früchtchen...
Was mir da zu denken gibt??
Ich glaube, dieses "Nicht-einheitlich-Sein" meiner Sorte bedingt die Robustheit - zu einem großen Teil!
Wieso um alles in der Welt will die EU jetzt nur mehr ganz einheitliche Sorten erlauben??
Die sind viel anfälliger - solange es da noch eine genetische Vielfalt gibt, können sich die Pflanzen viel besser anpassen und bleiben flexibler.
Meine Meinung zumindest....

Ich hatte voriges Jahr Tomaten neben den selber angesähten Kartoffeln - die Tomaten sind wir immer (schön) geworden, aber die Kartoffel sind "verschwunden" - wobei ich jetzt natürlich nicht sagen kann, woran es letztendlich gelegen hat!
Es waren ja Kartoffel aus Samen, also an und für schon ein Experiment....

Nightshade
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Re: Kartoffeln neben resistenten Tomaten?

#12

Beitrag von Nightshade » Mo 18. Mär 2013, 13:49

Mir ist natürlich klar, dass ich den Pilz im Boden habe.

Da ich ohnehin kein Anhänger von völlig traditioneller Landwirtschaft bin - schon weil die lieben Nachbarn es auch nicht sind und Schädlinge keinen Zaun anerkennen - , will ich heuer von Anfang an mit einem Kupferpräparat spritzen. Hab ich noch nie gemacht, scheint aber notwendig, da der Befall immer ärger wird.

Die gewählten Tomatensorten sind Neuzüchtungen, die als tolerant bzw. resistent ausgewiesen sind. Mal sehen.

Ich sollte die Frage wohl besser eingrenzen:

Wenn die Kartoffeln vorgetrieben und beide Arten von Haus aus gegen Phytophtora behandelt werden, können sie dann in angrenzenden Betten wachsen? Mischkultur habe ich nicht vor, aber mein Platzangebot ist begrenzt.

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krümel
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Re: Kartoffeln neben resistenten Tomaten?

#13

Beitrag von krümel » Mo 18. Mär 2013, 13:54

ina maka hat geschrieben:also "meine" Tomaten waren bis in den September hinein beerntbar!
Und am Schluss waren dann zwar alle Blätter vertrocknet, aber keine einzige Frucht befallen!
Das reicht mir an "Resistenz". :im:

Ich tu gar nichts besonderes, um die Pflanzen zu schützen, nicht mal ordentlich hochgebunden hab ich sie überall.
Allerdings sind es kleine Cocktailtomaten - die Großen sind empfindlicher.

Dazu fällt mir noch etwas ein, was mir schon längere Zeit zu denken gibt:
"Meine Tomaten" haben wir aus einem Garten mitgenommen, wo sie von selber aufgegangen sind. Ich gewinne jetzt schon seit ein paar Jahren eigenes Saatgut davon und mir ist aufgefallen, dass die Pflanzen nie ganz identisch werden!!

Es gibt Pflanzen mit fast großen Tomaten und es gibt Pflanzen mit extrem süßen Früchtchen...
Was mir da zu denken gibt??
Ich glaube, dieses "Nicht-einheitlich-Sein" meiner Sorte bedingt die Robustheit - zu einem großen Teil!
Wieso um alles in der Welt will die EU jetzt nur mehr ganz einheitliche Sorten erlauben??
Die sind viel anfälliger - solange es da noch eine genetische Vielfalt gibt, können sich die Pflanzen viel besser anpassen und bleiben flexibler.
Meine Meinung zumindest....

Ich hatte voriges Jahr Tomaten neben den selber angesähten Kartoffeln - die Tomaten sind wir immer (schön) geworden, aber die Kartoffel sind "verschwunden" - wobei ich jetzt natürlich nicht sagen kann, woran es letztendlich gelegen hat!
Es waren ja Kartoffel aus Samen, also an und für schon ein Experiment....

Hi
ich nehme auch immer eigenes Saatgut von Tomaten. Auch da kommt schon mal eine andere Sorte bei raus, als ich Denke.

Tomaten befruchten sich ja in der Regel selber, aber ich habe sooooo viele Hummeln, und danke mal, da wird dann auch schon mal Fremd-Bestäubt
LG
krümel

Olaf
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Re: Kartoffeln neben resistenten Tomaten?

#14

Beitrag von Olaf » Mo 18. Mär 2013, 14:03

Vermutlich ein bisschen OT, aber weils als ungeeigentet in der einen Mischkultur-Liste bei den Tomaten stand:
Was sind den Blaukabis und Randen?
Olaf
Nachsatz:
Mit Kupferpräparaten hab ich, da waren sie aber auch schon befallen keine umwerfenden Erfolge erzielt, subjektiv, ich hatte keinen Vergleich wies ohne verlaufen wäre. Die Kartoffeln zu spritzen stell ich mir unhandlich vor, und, wenn ich mit irgendwelchen Präperaten vorsorglich rumsudeln sollte würde ich, mach ich ja auch aus dem Grund, auf Kartoffeln gänzlich verzichten.
Entscheidend dürfte das Wetter sein, der Pilz entwickelt sich, wenn die Pflanzen auch nur einige wenige Stunden nicht schnell genug abtrocknen kann. EIn paar verregnete Tage, hier wäre alles pfutsch. Vielleicht kannst Du die Tomaten irgendwie vor Regen schützen? Dann halt ich es für machbar....UNd wenn Du die Wahl hast, würd ich die Tomaten der Hauptwindrichtung entgegen pflanzen, in der Hoffnung, dass so weniger Pilzsporen zu ihnen rüberfliegen.
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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Thomas/V.
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Re: Kartoffeln neben resistenten Tomaten?

#15

Beitrag von Thomas/V. » Mo 18. Mär 2013, 14:26

@ Nightshade:

Machs einfach. Der Pilz ist sowieso überall im Boden und wenn das Wetter so ist wie in den letzten Jahren, dann machen auch 20m Abstand keinen Unterschied.
Sinnvoll wäre, ein Dach über die Tomaten zu bauen und zu mulchen und beim Gießen nur die Brause vorsichtig zu benutzen, damit kein Wasser vom Boden auf die Blätter spritzt.
Braunfäule kommt, wenn Wasser vom Boden hoch spritzt (Starkregen) und/oder mehrere Tage die Blätter nicht abtrocknen (Regen, Nebel, Tau).
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Kartoffeln neben resistenten Tomaten?

#16

Beitrag von Nightshade » Di 19. Mär 2013, 07:58

Danke Thomas/V, - eben das dachte ich mir.

In einem Garten mit 530 m2, kann ich keinen Riesenabstand zwishen den Beeten einhalten.
Außerdem liegen riesige Kartoffelfelder rund um die Stadt - von dort kommt nicht nur der hübsch gestreifte Käfer.

Verzichten mag ich gerade auf die 2 Gemüsearten nicht, weil es meine Lieblinge sind. Ich mische sie besonders gerne in der Pfanne. ;-)

Ich werde versuchen, von Anfang an gegen Phytophtora zu spritzen.
Ein brauchbares Dach kann ich, glaube ich, nicht realisieren, weil es bei uns teilweise waagrecht regnet. ;-)

Die Tomaten, die mein Freund im Fensterkistl hat, sind übrigens durch Vordächer geschützt. Man muss sie mit der Kanne gießen, auch wenn es regnet. Sie befinden sich in der Wiener Innenstadt, kilometerweit von Erdäpfeln getrennt.
Trotzdem hatten sie letztes Jahr arge Braunfäule. Sie gehörten zur Sorte "F1 Balkonstar", eine relativ robuste Buschtomate.
IMO waren Blattläuse daran schuld.

Einige überzählige Balkonstars reisten nach Tschechien ins kalte Freiland, wo sie ohne Schwierigkeiten geblüht und gefruchtet haben. Keine Braunfäule in der Böhmischen Masse???

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Re: Kartoffeln neben resistenten Tomaten?

#17

Beitrag von emil17 » Di 19. Mär 2013, 08:42

Die Sache mit der Braunfäule gibt mir auch immer mehr zu denken.
Die Phytophthora ist ein Pilz, dessen Sporen eigenlich nur auf nassen Blättern keimen können, d.h. zur Ausbreitung auf andere Pflanzen braucht es Regenwetter. Es gibt Befallswahrscheinlichkeitstabellen, wo aus dem Produkt von Blattnässedauer und Temperatur direkt die Befallswahrscheinlichkeit abgelesen werden kann. Wenn Tomaten unter Dach auch Braunfäule bekommen, dann müssen sie also irgendwann nass gewesen sein.
In neuerer Zeit sollen aggressivere Stämme des Pilzes aus Zentralamerika nach Europa eingeschleppt worden sein, die sich sexuell vermehren können und so relativ rasch neue Resistenzen entwickeln können.
Ich habe meine Kartoffeln recht weit ab von grösseren Kulturen - es gibt hier zwar Kartoffelanbau, aber nicht grossflächig - und immer im Juni bei feuchtwarmem Wetter fängt das Elend damit an.
Der Pilz ist in unserem Klima so ansteckend, dass man im Kleingarten mit räumlicher Trennung wohl keine Chance hat.
Ein anderes Beet hatte ich auf 1700 Meter an einem anderen Ort, dort regnet es wesentlich mehr und dort waren die Kartoffelpflanzen fast dauernd nass aber gesund - nur sind sie einmal zurückgefroren und dann haben die Hirsche alles abgefressen.
Lustigerweise findet man ab und zu auf Kiesbänken in Flüssen oder auch auf Schuttdeponien im Spätsommer von selbst aufgekommene Tomatenpflanzen (die Samen gehen keimfähig durch Kläranlagen hindurch), die manchmal wunderbar schmeckende Früchte bringen und ganz gesund aussehen.
Vielleicht wäre es einen Versuch wert, das Kraut mit Moosauszug zu überbrausen?
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Kartoffeln neben resistenten Tomaten?

#18

Beitrag von emil17 » Di 19. Mär 2013, 08:45

Nightshade hat geschrieben:(...) will ich heuer von Anfang an mit einem Kupferpräparat spritzen. Hab ich noch nie gemacht, scheint aber notwendig, da der Befall immer ärger wird.
Das hilft, aber Du weisst, dass du das bei nassem Frühsommerwetter fast jede Woche einmal machen musst?
Was mir daran nicht passt, ist, dass das Kupfer dann ja für alle Zeiten im Boden bleibt. Das verträgt sich nicht mit meiner Vorstellung von nachhaltig.
Bei Eisen wäre es mir egal, weil davon hat es sowieso beliebig viel in den Böden - aber Kupfer und andere Schwermetalle, die zwar essentielle Spurenelemente sind, aber auch eine niedrige Schadkonzentration haben ...
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 1612 gelöscht

Re: Kartoffeln neben resistenten Tomaten?

#19

Beitrag von Benutzer 1612 gelöscht » Di 19. Mär 2013, 10:48

Ich schließe mich emil an, was Kupfer spritzen angeht.

Und ich würde die alten Sorten nicht so rundehraus ablehnen, ich habe mit manchen gute Erfahrungen gemacht.
Ich werde ja nicht müde zu erzählen, dass die "rote Murmel" (Buschtomate mit kleinen Früchten) sich bei mir im Garten von selbst aussät, bis in November hinein trägt - und auch wenn drumherum alles an Braumfäule eingeht, die bleibt stehen.
Für mich gehört zu einem naturnahen Gärtnern dazu, herauszufinden, welche Sorten genau bei mir gedeihen. Manche passen sich auch über die Jahre an meine Gegebenheiten an, andere eben nicht. Diese "alten Sorten" sind von den neuen, "effizienten" ersetzt, worden, weil letztere fast überall gedeihen und überhaupt "universeller" sind. Meistens sind bei der Züchtung irgendwelche anderen Eigenschaften auf der Strecke geblieben...

Edit+leicht OT: Am Wochenende auf der Saatguttauschbörse habe ich mit einer Frau gesprochen, die einen Permakulturgarten in BB hat. Die hat mir Tomatensamen in die Hand gedrückt, "Müncheberger", eine Salattomate (bisschen mehr Masse als die rote Murmel ;-)), die nach ihrer Erfahrung die Braunfäule sehr gut übersteht. Sie sagte mir auch, ich solle ganz konsequent Blätter unten abmachen und den Boden extrem mulchen mit Steinen, Schieferplatten... Sie macht nur Freilandtomaten, klar -> Permakultur.

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Kartoffeln neben resistenten Tomaten?

#20

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Di 19. Mär 2013, 11:24

Viele neue Sorten werden auch nach Optik und Maschinengängigkeit gezüchtet.So müssen einige Kohlsorten nach 3 Schnitten komplett vom Strunk getrennt sein. Damit der kohl ohne Nacharbeiten in die Dose kommen kann.
Geschmack und Krankheitsanfälligkeiten sind da eher nachrangig.

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