Kartoffelanbau unter Stroh!

[geizhals]

Ich denke, ich werde auch BEIDE Varianten ausprobieren. Im Hochbeet unter Stroh und in einer Tonne.

[ahora]

erstmal danke für dieses äußerst fruchtbare forum,

ich hatte auch schon vor jahren darüber gelesen, es aber wieder vergessen. und ich werde es dieses jahr ausprobieren. ich wohne direkt an der küste, hier ist es wegen der winde und der salzluft und der hohen luftfeuchtigkeit sowieso etwas schwierig mit einigen gemüsearten. außerdem war mein gemüsegarten eine felsplatte, auf die ich mehrere lkw-ladungen erde habe aufschütten lassen. meist recht lehmige erde, was ja nicht schlecht ist, besser als sandige, aber nicht so leicht zu bearbeiten und es dauert eine weile bis sich eine <gewachsene> struktur bildet. auf das verhärteteste beet wird es kartoffel geben.

ahora

[Grunling]

man muß das Rad nicht ständig neu erfinden, nur weil es "Mode" ist...

Es muss ja kein großer Feldversuch mit 100 Probeflächen werden. Aber die beiden persönlich Besten Methoden zu nehmen klingt doch vernünftig. Hier und da mal was "Neues ausprobieren" und dann aus dieser Erfahrung heraus die eigene Praxis zu ändern machen ja glaube alle hier.

[Aika]

Wir haben die letzten zwei Jahre die Kartoffeln unter Heu angebaut.
Positiv: Wenig Arbeit, Kartoffeln auf der Erde ausgelegt, dick Heu drüber,im Herbst Heu runter Kartoffeln auflesen.
Kaum Unkraut.
Negativ: Nicht unbedingt negativ, aber die Kartoffeln brauchten lange bis sie durch das Heu durch waren. Die Kartoffeln vom Nachbarn,
normale Pflanzung, waren viel schneller da. Ich würde sie also etwas früher pflanzen. Im ersten Jahr waren die Schnecken dran, aber nur an den
Kartoffeln, die nicht gut abgedeckt waren, auch grüne Kartoffeln gab es ein paar wegen mangelnder Abdeckung.
Ich hatte zuviele Setzkartoffeln deshalb hatten wir einige auf der Wiese ausgelegt und abgedeckt, das war nicht gut, denn Quecken sind durch gewachsen und man bekam die Kartoffeln nicht mehr raus.
Mein Mann hatte die Sorte Agria mit Schafstrohmist abgedeckt,das war auch nicht der Brüller, die Kartoffelstöcke waren riesig, überdüngt und bekamen schnell Krautfäule. Außerdem gab es an den Pflanzen riesige Kartoffeln , die teilweise innen hohl waren.
Allgemein hatte die Krautfäule wegen des nassen Wetters zugeschlagen, dafür kann aber die Pflanzweise mit Heu nichts.

Gruß Bärbel

[Montbard de Bethune]

Danke Bärbel, das sind sehr anschauliche und interessante Erfahrungsberichte, da weiß man dann wieder wofür ein Forum gut ist!

man muß das Rad nicht ständig neu erfinden, nur weil es "Mode" ist...

nö richtig, aber je nach Gegebenheiten könnten bestimmte Varianten vorteilhaft sein

[Olaf]

@Bärbel:

Pappe, drüber schlechtes Heu und das weniger zugekackte Stroh aus dem Stall.

Volle Packung Mist ist eben Mist. Hohle Kartoffeln kenn ich auch, von Profis.
Das meinte ich auch mit Geschick, und Glück, bzgl. Wetter.
Da verzeiht die Tonne aber weniger Fehler.
Also: Viel Glück bei den Experimenten!
Olaf

[hobbygaertnerin]

Kartoffelanbau unter Stroh kenn ich nicht, aber unter altem Heu. Beim Stroh benötigen die Mikros Futter, bei Heu scheint es noch gerade für deren Hunger zu reichen.
Es ist eine relativ einfache Möglichkeit, eine Wiese wenigstens oberirdisch den nächstjährigen Gemüseanbau umzustellen.
Aus der Sicht der Arbeistsersparnis und weniger Plackerei eine gute Sache, aber mit hohem Ertrag ist nicht zu rechnen, Quecken sind schon beschrieben.
Da ich mit dem Kartoffelnturm so gut wie keinen Erfolg hatte,
bin ich wieder zum früheren Kartoffelanbau zurückgekehrt- aber mit ein paar Änderungen.
Gruss
hobbygaertnerin

[Olaf]

aber mit ein paar Änderungen

als da wären?
Ansonsten, ich glaube auch dass Heu und erst recht Stroh mehr ne Abdeckung und Wasserspeicher sind als Nährstofflieferant, erst recht in der Kürze der Zeit.
Deshalb und erst recht bei unserem Hungerboden hab ich einen Anteil Mist dazugetan. Ich jedenfalls hatte noch nie so große und gleichmäßige Kartoffeln (die dümmsten Bauern....), und sie waren nicht hohl.
Ich stell mir in meiner kindlichen Einfalt auch vor, wenn ich den Mist einarbeite, dass die Nährstoffkonzentration im Boden stark schwankt, während, oberflächlich aufgebracht dass mit dem Wasser versickert und von den Würmern transportiert und gleichmäßiger und dosierter zugeführt wird.
Das ganze bezieht sich aber auf unseren jammervollen märkischen Streusand, den man nach meiner Überzeugung nur schwer überdüngen kann, anderswo mag das ander sein. Die Unterteilung in Stark- Mittel und Schwachzehrer bedeutet für mich auch nur viel Mist, mäßig Mist und Kompost, wo ich gar nichts dazu tue wächst auch nichts. Außer Quecken.
Olaf

[Aika]

Unser Boden ist hier auch Sandboden, in der normalen Kartoffelfläche war auch Mist drin, das war kein Problem.
Da ich zuviele Setzkartoffeln hatte, mussten wir alle möglichen Zusatzflächen mit Kartofeln bestücken. Ich weiß nicht wieso mein Mann die Agria auch noch mit Mist abgedeckt hatte, vielleicht war das Heu alle. Agria ist eh schon eine dicke Kartoffel, dann noch Mist dazu war wohl zuviel, werde ich nicht mehr anbauen, ich mag diese Monsterkartoffeln nicht. Was gut war: Leyla als Frühe Kartoffel, Solara, Linda und Quarta.
Ich hatte mich in der Menge der Setzkartoffeln vertan, im Jahr zuvor hatten wir Esskartoffeln zum Setzen, die waren dicker. Die Pflanzkartoffeln waren klein und brauchten viel mehr Platz- das passiert mir auch nicht mehr.
Wir brauchen diesen Winter keine Kartoffeln zu kaufen, wir hatten aber auch etwa 5o kg gesetzt
Linda hatten wir 20 kg gesetzt und 132 kg geerntet, 1o kg Agria gaben 73 kg. Für die anderen habe ich nichts aufgeschrieben.
Ich denke beim Kartoffelanbau auf normale Art ernet man mehr. Allerdings ist unsere Anbaufläche Brachland , vorher wurde dort Sand abgebaut, also nicht die idealen Ausgangsbedingungen. Wenn es länger regnet ist es sehr nass, letztes Jahr mussten wir die Kartoffeln teilweise aus dem Wasser holen.

Gruß Bärbel