Saatkartoffeln - was lief schief?

Olaf
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Re: Saatkartoffeln - was lief schief?

#11

Beitrag von Olaf » Di 8. Mär 2011, 12:05

Moin,
meine Mutter lagert ihre Saatkartoffeln in ihrer hölzernen, ungedämmten Gartenlaube in einem abgeschalteten Kühlschrank.
Das ist noch nie schiefgegangen....
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Landfrau

Re: Saatkartoffeln - was lief schief?

#12

Beitrag von Landfrau » Di 8. Mär 2011, 17:48

ina maka, die Phytophtora überwintert in gelagerten oder in der Erde zurückgelassenen Knollen.

Zum Ausbruch kommt sie als Krautfäule an den Blättern.
Da das Foto keine Blätter, sondern eine treibende Kartoffelknolle zeigt, kann man die P. nicht sehen.

Außerdem ist ja nicht gesagt, dass diese Kartoffel infiziert ist.

Der Ausbreitungsweg geht von den Blättern über Regenwasser in den Bioden - die Sporen des Algenpilzes werden in den Boden gewaschen und infizieren dann die neu gebildeten Knollen. darum sind bdennah wachsende Knollen auch eher und stärker betroffen als solche, die unter einen guten Häufelschicht liegen. Welche zudem noch das regenwasser etwas ableitet.

Vielleicht hast du das Glück, in einer weit und breit Kartoffel- und tomatenfreien Zone zu gärtnern - der beste SChutz vor der P.

Die neue generative Form der P. bricht deutlich früher aus als die "alte" form, daher gibt es vermutlich auch kaum noch späte KArtoffeln, weder als Pflanzgut noch als Nahrungsmittel zu kaufen. Die werden vorgetrieben und möglichst schnell vom Acker geräumt, bevor die P sich ausgetobt hat.

ich finde es schade, man bekommt fast nur noch unausgereifte, stärkearme Kartoffeln zu kaufen und ich schätze einen fluffigen buttrigen Kartoffelbrei doch sehr!

LAndfrau

Benutzer 72 gelöscht

Re: Saatkartoffeln - was lief schief?

#13

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 8. Mär 2011, 20:00

hallo!

Also soweit ich weiß heißt der Pilz bei den Kartoffeln Kraut- und Knollenfäule :im:
steht so bei wikipedia

Ist es wirklich so, dass man eine infizierte Knolle nicht erkennen kann?
Das interessiert mich jetzt echt (obwohl es gar nicht Thema dieses threads war, sorry!) - ich bildete mir ein, man täte es schon auch an den Knollen erkennen, werden die nicht schwarz oder sogar faulig??

Ist ja schlimm, dass diese Krankheit so um sich greift - bei uns in der Gegend gibt es natürlich Kartoffel, und Tomaten hat jeder im Hausgarten - das einzige, es gibt kaum Blattläuse (aber die übertragen doch Virosen?) und es ist sogar eher feucht bei uns :im:
Die Bauern bauen allerdings jedes Jahr was anderes an, also gibt es nie nacheinander Kartoffel demselben Feld - ?
Und - ja, ich baue Frühkartoffeln an - und die werden kurz vor/ bei ihrer Reife oberirdisch von Kartoffelkäfern abgeschmaust :mrgreen:

liebe Grüße!

Benutzer 662 gelöscht

Re: Saatkartoffeln - was lief schief?

#14

Beitrag von Benutzer 662 gelöscht » Mi 16. Mär 2011, 21:28

Für mich sieht das ganze aus wie eindeutig zu warm gelagert.
Versuche doch dieses Jahr mal eine Erdmiete.
Ein etwa 0,75m tiefes Loch mit Karnickeldraht gegen Wühlmaus ausschlagen, Kartoffeln und fürs Frühjahr bestimmtes Gemüse wie Möhren und Kohl rein, mit Stroh oder Laub abdecken und mit der ausgehobenen Erde bedecken. FERTIG
Bei frostfreiem Wetter kann man jederzeit ran.
Aus den Antworten zur Frage ergibt sich für mich die nächste: Warum vermehre ich Supermarktkartoffeln?
Entweder habe ich zuviel Land und Zeit oder ich will SV um jeden Preis oder ich kenne die Geschmaksvielfalt der Alternativen nicht.
Nee ich Glaub ich hab jetzt hier den Finger zu hoch gehoben. :pfeif: ich habe anfänglich auch irgendwelche Kartoffeln weitervermehrt, auch mit "eigenem" Saatgut.
Meine Kartoffelversuche begannen mit Saatkartoffeln von der Grünen Woche.
Derzeitig im Anbau: Bamberger Hörnchen, Blaue Schweden, Blue Salad(?)und eine rotschalige Französin deren Name mir verloren gegangen ist.
Der Tip mit http://kartoffelvielfalt.de/ ist gut . Vieleicht gibt es ja bald eine Neue im Garten. ;) ;)
Kleinerklaus

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Re: Saatkartoffeln - was lief schief?

#15

Beitrag von Buchkammer » Do 17. Mär 2011, 01:21

Kleinerklaus hat geschrieben: Der Tip mit http://kartoffelvielfalt.de/ ist gut . Vieleicht gibt es ja bald eine Neue im Garten. ;) ;)
Mittlerweile wurde auch der Geschmackstest erfolgreich beendet. 4 der 7 Kartoffelsorten, die sich in Pflanzkartoffelgröße im Aktionspaket 1 zu je 1 kg pro Sorte befanden, werden dieses Jahr angebaut. Die Sorte Linda hat sich den 1. Platz gesichert. Andere Sorten wie Violetta und die Rote Emmalie sind schon alleine wegen der jeweiligen Farbe der Knollen ein Hingucker beim nächsten bunten Kartoffelsalat.

3 Kartoffeln aus dem Supermarkt wurden ebenfalls gleichzeitig verkostet, konnten aber nach eigenem Geschmacksempfinden nicht mit den biologisch angebauten festen Sorten mithalten.

Schade, das die Gebinde bei kartoffelvielfalt.de nur ab 25 kg zum Verkauf angeboten werden. Wer sein Aktionspaket nicht gleich auffuttert, kann aber damit auch einen kleinen Acker bestellen. :pfann:
Gestern war ich klug und wollte die Welt verändern. Heute bin ich weise und möchte mich verändern. (Rūmī)
https://www.bewusste-menschen.de/

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Re: Saatkartoffeln - was lief schief?

#16

Beitrag von Luna1 » Do 27. Feb 2014, 20:42

Weils ganz gut dazu passt, hänge ich meine Frage hier an und mache nichts neues auf:

Ich hatte letztes Jahr so eine miese (wenig, weil die Erde im Beet nicht gepasst hat) Kartofflernte, dass sich das aufessen gar nicht ausgezahlt hat. Also wurden die kleinen Knollen im Keller vergessen. Nun keinem sie und sind ordentlich geschrumpelt. Allerdings sind da einige alte, seltene, teure Sorten dabei. Soll ich bei super Pflege und vieeel Kompost einen Anbau wagen? Oder gleich auf den Kompost? :ohoh:

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Re: Saatkartoffeln - was lief schief?

#17

Beitrag von ahora » Do 27. Feb 2014, 20:48

Anbauen :) . Wenn du die Möglichkeit hast, wässere sie ein wenig, dass sie wieder prall werden und setze sie dann schon mal in Töpfe oder Steigen mit etwas Erde, - frostfrei. Wenn sehr lange Keime da sind, dann kannst du sie etwas kürzen, jedoch nicht komplett entfernen. Wenn du keine Möglichkeit hast, sie frostfrei und hell aufzustellen, dann lass sie noch etwas Keller liegen und begieß sie etwas, nicht zuviel, dass sie nicht faulen.

Viel Erfolg

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Re: Saatkartoffeln - was lief schief?

#18

Beitrag von Luna1 » Do 27. Feb 2014, 20:56

Ok, also kann ich jetzt direkt Erde au die Lagerkiste machen und leicht feucht halten?
Ja eigentlich eh, Versuch macht klug ;) Ab wann dann raus? Ich hab vor das Beet mit einem Flies zu bedecken und richtig viel Kompost rein zu machen.

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Re: Saatkartoffeln - was lief schief?

#19

Beitrag von ahora » Do 27. Feb 2014, 22:05

Tja mit dem Raus ist das so eine Sache, wie sind bei euch die <Eisheiligen>? Vielleicht Ende April - Anfang Mai gut gehäufelt raussetzen und Vlies drüber. Bei den vorgekeimten sind die bestehenden Triebe frostgefährdeter als wenn man nicht gekeimte Kartoffel legt.

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Thomas/V.
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Re: Saatkartoffeln - was lief schief?

#20

Beitrag von Thomas/V. » Do 27. Feb 2014, 23:31

Du kannst sie jetzt mit mehr Feuchtigkeit bei mittlerer Wärme und Licht in einer Kiste mit Erde weiter keimen lassen. In etwa 4 Wochen, wenn die Keime etwa 5-10 cm groß sind, kannst Du sie ins Beet setzen und zwar so, das nur die obersten Blätter raus gucken. Dann mit Folie oder Vlies abdecken, wenn Frostgefahr ist. Ein richtiger Folientunnel wäre noch besser (bei Sonne für Durchzug sorgen!), dann hast Du Mitte Juni schon Frühkartoffeln zum Ernten, wenn das Wetter mitspielt.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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