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Re: Kartoffelanbau mit kompostierbarer Mulchfolie

Verfasst: So 25. Aug 2019, 14:57
von Sonne
Google mal Kartoffel - Schorf.

Da kommen Bilder, die deinem gleichen.

Das wäre dann eine Infektion mit Bakterien. Und biologisch ist sie nicht zu bekämpfen, höchstens ein bisschen vorbeugend. Es gibt auch bei Schorf verschiedene Arten von Krankheitsbildern. Also, der Schorf kann flach sein oder pustelig oder kraterförmig...etc.

Re: Kartoffelanbau mit kompostierbarer Mulchfolie

Verfasst: So 25. Aug 2019, 15:45
von Benutzer 4754 gelöscht
das ist Schorf,

Schorf wird gefördert durch Trockenheit beim Knollenansatz und pH-Werten über 5,5 (je höher der pH Wert desto mehr bis 6,5 ist es aber noch im Rahmen).
Je mehr Luft im Boden ist, desto höher ist der Schorfbefall.
Sand und Schluffböden sind also eher schorflastig als Lehmböden.
Dichte Lehm, Ton und Mergelböden hätten zwar wenig Luft drin, aber hier wachsen keine Kartoffeln.

Dagegen hilft eine Schorfschutzbewässerung zum Knollenansatz,
kein Kalk oder alkalisch wirkende Düngemittel vor und zur Kartoffel

stattdessen physiologisch sauer wirkende Düngemittel verwenden und von organischer Dünung jeder Art absehen.

Re: Kartoffelanbau mit kompostierbarer Mulchfolie

Verfasst: So 25. Aug 2019, 17:52
von Taraxacum
Danke für die Erklärungen. Hatte ja gedacht, dass auf einer Fläche, die über 20 Jahre als Heuwiese / Weide genutz wurde ,nicht all zuviel an Schädlingen auftreten kann. Nach intensiver Internetrecherche bin ich nun schlauer. Umbruchflächen sind gegenüber Gartenland viel mehr mit diesen Bakterien belastet. Trocken war es zur Kartoffelblüte - können wir nächstes Jahr mittels Wasserwagen und Pumpe gut regulieren. Boden ist allerdings guter Bördeboden, also etwas schwerer. Werde jetzt erst mal eine Gründüngung mit Wicken und Luzerne ausbringen, das soll etwas helfen.
Es gibt ja auch Sorten, die nicht so anfällig sind. Die kommen dann nächstes Jahr dort in den Boden, wo jetzt der Mais steht. Hab dort draußen Futterrüben, Mais, Rote Beete und Kartoffeln. Nächstes Jahr kommt dort auch noch Hafer dazu. Es ist hier kein Haferstraoh zu bekommen und ich mix das gerne für die Pferde unters Heu. Bringt Glanz ins Pferdefell.
Würde es etwas bringen, die Fläche mit Erde, die aus jahrelangem Hackschnitzelauftrag auf dem Paddock entstanden ist, und welche recht sauer ist, zu mischen, um den ph Wert abzusenken? Der Paddock soll diesen Winter etwa 15-20 cm abgetragen werden, da mittlerweile zu hoch und zu locker durch jährlichem Auftrag von Hackschnitzeln (10 cm) aus der Baumpflege. Ist schöne lockere und schwarze Erde geworden. Oder soll ich gleich einen Teil vom Paddock für die Kartoffeln nutzen? Fläche für die Pferde ist mehr als genug, hab seit diesem Jahr einen Paddocktrail für die Beiden angelegt.

@Sonne: nein, die Kartoffeln vor dort draußen sind als Futter gedacht. Unserer Familie reichen die 18 Sorten a 6m völlig aus. Diesmal hab ich für Dummys extra die Sorte und die Verwendung als Schilder auf die Körbe getackert sprich Adretta für Pürree, Freya für Pommes usw. Die Hälfte ist schon raus und die Beete dort wieder bestellt mit Salaten, Kohlrabi, Bohnen etc. Dort sieht es noch nicht wie Spätsommer aus, eher wie Frühling ;)

Re: Kartoffelanbau mit kompostierbarer Mulchfolie

Verfasst: Mo 28. Okt 2019, 23:23
von Sonne
Ich will jetzt noch über unser Experiment berichten.

Mein Mann und ich haben jeweils ein kleines Beet mit Kartoffeln bepflanzt. Ich mit Folie - er ohne.

Im August war dann die Ernte.

Mein Mann hatte ein kleines bisschen weniger als ich.
Er 20kg - ich 23kg.

20 kg auf so in etwa 4qm ist, ich glaube, ganz nett.

Trotz 3kg Vorsprung empfand ich die Folie jetzt nicht unbedingt als das Goldene vom Ei. Wenn es regnete kam kein Wasser durch - oder nur sehr wenig.
Ich musste also dann doch gelegentlich etwas gießen, was umständlich war, weil ich dabei immer die Folie hochhalten musste. Nachdüngen war ebenso umständlich.

Unkraut gab es natürlich nicht so sehr viel - wobei mein Mann - ohne Folie - sich da jetzt auch nicht zu Tode geschuftet hat.

Alles in allem würde ich sie bei Kartoffeln wohl ehr nicht mehr verwenden. Dafür hätte ich jetzt schon deutlich mehr, im Unterschied zu meinem Mann, ernten müssen.

Bei Mais und Bohnen war es ungefähr das Gleiche und hat meiner Meinung nach auch nicht viel gebracht.

Interessant finde ich sie noch bei Kürbis, Melone oder vielleicht auch noch Zucchini auf begrenztem Raum. Also bei einzelnen Pflanzen. Das werde ich nächstes Jahr sicher noch mal versuchen.

Re: Kartoffelanbau mit kompostierbarer Mulchfolie

Verfasst: Mi 30. Okt 2019, 11:45
von Oli
Sonne hat geschrieben:
Mo 28. Okt 2019, 23:23
[...]
Interessant finde ich sie noch bei Kürbis, Melone oder vielleicht auch noch Zucchini auf begrenztem Raum. Also bei einzelnen Pflanzen. Das werde ich nächstes Jahr sicher noch mal versuchen.
Ich habe Kürbisse, Gurken und Zucchini (sowie Yacon + Mais) unter Mulchfolie angebaut und musste Kürbisse, Gurken und Zucchini einige Mal nachsetzen weil die Schnecken sich die Jungpflanzen einverleibt haben. Die sind trotz Schneckenkragen irgendwie da reinmarschiert.

Abgesehen davon war das allerdings eine super Sache da mein Boden eben auch eine gewisse Grundfeuchte in erreichbarer Tiefe führt. Dünger sollte man mMn vorher ausreichend einbringen, das ist hinterher Quälkram. Ich habe den Mais einmal mit aufgelöster Kuhkacke in die kleinen Pflanzlöcher nachgedüngt obwohl der Boden vor dem pflanzen eine Mistschicht bekommen hatte. Das hat nicht spürbar was gebracht und es ist nicht so einfach, die Suppe gut genug einzuspülen.

Aber wie gesagt: wenn der Boden stimmt oder man eben in die Vertiefungen giesst, vorher den Dünger ausbringt und vor Schnecken schützt ist es super und pflegeleicht finde ich.

Ach so, Edit will noch sagen: wir legen je nach Kultur auf den Hochbeeten flächendeckend Mulchfolie aus (allerdings keine kompostierbare bislang) und das läuft schon wirklich prima.

Dieses Jahr zum Herbstanbau habe ich allerdings mit kompostierbarer Folie das Problem, dass Steckrüben und Bete sich da gar nicht gut entwickeln, die stagnieren im Wachstum völlig. :hmm: