Kartoffelfragen....?

grubenreiner
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Kartoffelfragen....?

#1

Beitrag von grubenreiner » Mo 9. Feb 2015, 11:06

Hallo zusammen,

Es dauert zwar noch etwas bis es losgehen kann aber ich mach mir schonmal Gedanken über meine diesjährigen Kartoffeln.

Und wieder einmal erschlägt mich die Sortenvielfalt und ich bin ziemlich ratlos wo ich anfangen soll.
Fest steht, ich will eine frühe, eine späte zum lagern und evtl. eine exotische Sorte anbauen.

Als "Exoten" werde ich dieses Jahr Bamberger Hörnchen testen (und der Versuchung bunter Sorten widerstehen, zumindest hab ichs fest vor :lol: ).

Hättet ihr evtl. eine Empfehlung für eine frühe und eine späte Sorte? Festkochend und nicht mehlig in beiden Fällen.
Ich habe einen absolut vollsonnigen Standort mit ausgeprägten Trockenphasen im Sommer, nicht ungewöhnlich dass ich Kartoffeln auch mal gießen muss. Falls das irgendwie hilft.
Linda hatte ich schonmal in der engeren Auswahl als Späte da die mir zumindest geschmacklich sehr zusagt.


eventuell habt ihr auch noch eine Empfehlung fürs Pflanzgut. die Agrarmärkte hier bei mir haben meist nur 1-2 Sorten und das ist dann der allgemeine Einheitsbrei, möcht ich eigentlich nur ungern.

Und noch eine letzte Frage, pflanzt ihr ganze Kartoffeln oder hat auch schon jemand mit Stücken experimentiert?
Ich erinnere mich dass meine Großtante immer nur halbierte Kartoffeln gesetzt hat und ich glaube genauso gute Ernten hatte. Seit dann noch dies Jahr im Sommer Kartoffelschalen bei mir anfingen gut auszutreiben kam ich ins Grübeln ob eine ganze Kartoffel je Pflanze wirklich nötig ist oder ob man da nicht etwas einsparen könnte?!

Danke,
Axel

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Oli
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Re: Kartoffelfragen....?

#2

Beitrag von Oli » Mo 9. Feb 2015, 11:28

Wir hatten letztes Jahr von einem Pflanzkartoffelbetrieb etliche Säcke verschiedener Sorten geschenkt bekommen und angebaut.
Da war von bis alles dabei, überzeugt hat uns keine außer Belana (hiess die glaube ich), die war OK.
Einige waren beim Kochen grad noch steinhart und sind im nächsten Moment geplatzt, die nächsten waren nahezu geschmacksneutral.
Also diese modernen Sorten mögen irgendwelche Vorteile haben, aber wir haben uns geschworen, bei Linda und Sieglinde zu bleiben und ansonsten immer nur einige Exoten zu testen. Manche bauen wir dann weiterhin an, andere eben nicht.
Diese Vorgehensweise finde ich ideal.

Empfehlung in diesem Fall also klar: altmodisch aber gut, Linda und Sieglinde.

Achja, Edit: Den Kartoffelacker wässern wir nicht, auch wenn er knochentrocken ist, wir häufeln aber Dämme an. Kein Mulch wegen Schneckenalarm. Unser Eindruck ist, dass die auf dem Standort selbst vermehrten Kartoffeln jedes Jahr besser/anpassungsfähiger werden.

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Re: Kartoffelfragen....?

#3

Beitrag von strega » Mo 9. Feb 2015, 12:49

Ich pflanze grossteils halbierte oder gedrittelte Kartoffeln. Wenn das Kartoffelteil irgendwo mindestens ein Auge hat, dann schlägt es da meist bereitwillig aus und wird eine neue Pflanze.
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Re: Kartoffelfragen....?

#4

Beitrag von Thomas/V. » Mo 9. Feb 2015, 15:02

Ich baue nur eine Sorte mehlige und eine festkochende an.
Festkochende ist Laura (rote Schale), sehr lecker im Geschmack (so wie Linda, die ich auch schon hatte). Kommt sowohl mit trockenen als auch nassen Jahren zurecht (gieße aber gelegentlich, wenn es sehr trocken ist). Ist auch als Frühkartoffel unter Folie geeignet. Ich baue auch keine späte Sorte an, Laura ernte ich im August und lagere sie im Keller ein, da hält sie sich bis April sehr gut. Ich vermehre sie auch über mehrere Jahre selbst, aus geeigneten und schon beim Einlagern aussortierten mittelgroßen Knollen.
Die Saatkartoffel sollte mindestens 3 oder besser 4 Augen haben, das gibt einfach mehr Blattmasse und somit größeren Ertrag.
Das mit dem Halbieren stammt aus Zeiten, in denen jede winzigste Einsparmöglichkeit genutzt wurde. Muß aber nicht sein...
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Kartoffelfragen....?

#5

Beitrag von Haldir » So 1. Mär 2015, 15:59

Hallo Axel,

Auch wir haben letztes Jahr ein paar Sorten ausprobiert: Belana, Annabelle und Nicola, alles festkochende Sorten...

Uns hat Nicola als mittelfrühe und relativ trockentolerante Sorte (interessant für dich!) überzeugt, sowohl geschmacklich als auch vom Ertrag.

Außerdem haben wir noch die Sorte Granola, eine vorwiegend festkochende Kartoffel mit super Eigenschaften und Ertrag...
Beides Züchtungen aus den 70er Jahren wenn ich mich nicht täusche, und beide sind sehr gut lagerfähig. Wir haben einen extra Kartoffelkeller, dort halten sie bis zur neuen Ernte ;)

Frühe Sorten haben wir keine, dazu kann ich dir leider keine Empfehlung geben.

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Re: Kartoffelfragen....?

#6

Beitrag von Salmandra » So 1. Mär 2015, 21:43

Hallo Alex,
bei den frühen hat mir die Princess sehr gut gefallen, hoher Ertrag fester Knollen, super geeignet für Rosmarinkartoffeln in der Pfanne.
Seit 3 Jahren keime ich die Kartoffeln vor, dabei wird gut sichtbar wie viele Keime sich bilden. Ich schneide die Kartoffelnn dann so durch, dass ich mindestens drei Keime an einem Stück behalte. Das geht prima, ich meine sogar die Pflanzen werden kräftiger und gedrungener, der Ertrag ist bei mir jedenfalls genauso groß wie bei "ganzen" Kartoffeln.

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Re: Kartoffelfragen....?

#7

Beitrag von Omni » Mo 2. Mär 2015, 08:46

grubenreiner hat geschrieben: Als "Exoten" werde ich dieses Jahr Bamberger Hörnchen testen (und der Versuchung bunter Sorten widerstehen, zumindest hab ichs fest vor :lol: ).
Um Dir noch ein Bein zu stellen: Uns schmecken die Violetta super, und die werden auch groß und bringen uns reichlich Ertrag :P

Ich hatte letztes Jahr halbierte gesteckt, habe eigentlich keinen Unterschied zum Jahr davor (ganze Kartoffeln) gemerkt.

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Re: Kartoffelfragen....?

#8

Beitrag von Oli » Mo 2. Mär 2015, 12:50

Bleibt die Violetta nach dem Kochen schön violett oder wird sie auch so fad-verwaschen bläulich wie 'Blaue St. Galler' und 'Blauer Schwede'?
(Ja, wir schrecken schnell sehr kalt ab, das soll die Farbe ja bewahren)

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Re: Kartoffelfragen....?

#9

Beitrag von Omni » Mo 2. Mär 2015, 12:57

Ich habe die Violetta nur einmal vor 3 Jahren für einen Halloween-Kartoffelsalat gekocht. Damals blieb sie eigentlich verhältnismäßig kräftig, wenn ich mich recht erinnere. Zumindest sah man deutlich die bläue.
Ansonsten machen wir sie immer als Wedges im Backofen ohne Wasser... Dabei bleibt/wird sie fast schwarz.

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Re: Kartoffelfragen....?

#10

Beitrag von Oli » Mo 2. Mär 2015, 13:01

Danke!
Und @grubenreiner bei der Gelegenheit nochmal, da du der Versuchung bunter Sorten hoffentlich genauso wenig widerstehen kannst wie andere Leute :mrgreen: die 'Königspurpur' wäre eine der wenigen roten Sorten und sie bleibt wirklich schön rot nach dem normalen Kochen. (Ausgeblichenes rot wäre mMn Fleischsaft-farbig eklig)

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