Kürbisse in kühler Region

Kirschkernchen
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Kürbisse in kühler Region

#1

Beitrag von Kirschkernchen » Mi 10. Jun 2015, 08:43

Hallo Forum.

Ich wohne in einer kühleren Gegend (600m), sodass ich mit Kürbissen nur in warmen Sommern Ertrag habe. Bleiben die Nachttemperaturen, wie 2014 leicht unter einer bestimmten Schwelle, wachsen die Kürbispflanzen fast garnicht. Daher hab ich die Pflanzen diesmal in ca. 1-3 Liter Töpfen vorgezogen und recht groß ausgepflanzt, sie sollten einen Vorsprung haben. Nach dem Aussetzen wurden aber fast alle großen Blätter gelb, erst jetzt wachsen die neuen laaaaangsam nach. Der Vorsprung ist also dahin und nur 10% der Pflanzen sehen wirklich gut aus. Ein weiterer Versuch war, die Setzlinge unter einer Folie und direkt auf dem (wärmeren) Kompost wachsen zu lassen, was natürlich das Gießen erschwerte. Ich hab die Folie jetzt aber weggenommen, weil auch diese Pflanzen eher schlechter aussehen, als beim Einsetzen. Andere hab ich mit schwarzer Mulchfolie auf kleine Komposthügelchen gesetzt...30% blühen zwar, aber es ist ein Trauerspiel.

Was kann man da noch tun? Ich ess so gerne Kürbisse.
(Das ist dieses Jahr das einzige, was absolut noch nicht will, trotz 4 verschiedener Sorten und vielen Aufwands.)

Kirschkernchen

Manfred

Re: Kürbisse in kühler Region

#2

Beitrag von Manfred » Mi 10. Jun 2015, 09:04

In welcher Gegend wohnst du denn?
600 m sagt nicht viel aus. im Thüringer Wald ist das ganz was anderes als am Alpenrand.
Größere vorgezogene Pflanzen haben oft Probleme mit den veränderten Sonnenverhältnissen und mit dem Einwurzeln in den umgebenden Boden.
Folien würde ich keine verwenden, die sind eher was für Profis. Mach lieber ein Vlies drüber. Das kannst du einfach drauf lassen, zumindest bis es richtig Sommer wird. Und das Klima darunter ist viel weniger extrem und ausgeglichener als bei Folien.
Evtl. ziehst du auch zu früh vor und pflanzt zu früh aus. Unsere Kürbisse können auch erst nach den Eisheiligen raus und brauchen noch einige Zeit, bis sie blühen. Sie haben dann aber noch genug Zeit bis in den Herbst, um Früchte zu bilden und auszureifen. Natürlich erreicht man so nicht die Erträge wie auf einem optimalen Kürbis-Standort, aber für den Hausgebrauch reicht es allemal. Und da die einzelnen Pflanzen nicht so groß werden, kann man bei Bedarf auch ein paar mehr setzen. Aber Kürbisse hat man eh meist zu viele...

Kirschkernchen
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Re: Kürbisse in kühler Region

#3

Beitrag von Kirschkernchen » Mi 10. Jun 2015, 09:35

Im Mittelgebirge.
Du meinst, die Temperaturschwankungen sind unter Flies geringer, als unter Folie und es entsteht nicht diese extreme Luftfeuchtigkeit. Meinst du, Kürbisse sind für diese brütende Hitze/Nässe ungeeignet? Leider gießt es sich „durch“ Flies auch nicht besser, als durch Folie und Flies mag ich deshalb nicht so sehr, weil es andauernd zu erneuern ist.

Ich hatte auch schon gedacht, jeweils 4 Kürbisse unter eine etwa 2m x 2m frühbeetartige Plastikmütze (aus diesem durchsichtigen Wellplastik, zu einem Bogen versteift) zu setzen. Die kann man zum Gießen leichter als Folie hoch kippen und man könnte sie einfach bei größerer Hitze auf 4 Steine setzen, damit die Luft zirkuliert und die Seitentriebe könnten einfach unten raus wachsen.

Von der Zeit her wird’s hier schon recht eng. Wenn ich bis Mitte Juli keine Kürbisse dran habe, werden die hier nicht mehr reif und dann kann ich keine einlagern, sondern muss alles auf einmal verputzen.
Kirschkernchen

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Kürbisse in kühler Region

#4

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Mi 10. Jun 2015, 09:44

Wa?
Kürbis kann bis zum ersten Frost draußen bleiben. :)
Unter Folie bekommt der Kürbis recht schnell Mehltau. Ich würde mir ein Frühbeetkasten basteln wo ich morgens das Glas runternehme. Viel Dünger ist klar , in die Erde bringen nicht vor dem 5 Mai und auspflanzen nicht vor dem 20 Mai du brauchst einen warmen Boden sonst wächst da nüscht.

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Thomas/V.
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Re: Kürbisse in kühler Region

#5

Beitrag von Thomas/V. » Mi 10. Jun 2015, 09:51

Moin!

Ich hab ja eigentlich keine Kürbis-Erfahrung, zumindest was die großen angeht...Aber das Klima ist wohl auch so wie bei Dir.
Vor 2 Jahren hab ich aus Versehen statt Zuccini-Samen Hokkaido-Kürbissamen bekommen und ausgesät (in Töpfe).
Als ich sah, das es keine Zuccini sind, hab ich sie einfach mal weiter kultiviert und in ein erhöhtes Beet an der Garagen-Südwand gepflanzt.
Dort sind sie ganz schön schnell gewachsen und ich hab sie an Stäben hochwachsen lassen ähnlich Gurken.
So wurden ab August einige Früchte reif zum Essen.
Letztes Jahr hab ich eine Pflanze als Bodendecker gepflanzt, die unter den Stangenbohnentipis den Boden bedecken sollte. Hat sie auch gemacht, und sie hat sich sehr verzweigt und ist auch noch die Bohnenstangen rauf geklettert. Sie hat auch viele Blüten und Früchte angesetzt, die allerdings fast alle unbefruchtet oder verfault sind, weil ab Mitte Juli dauernd Regenwetter war. Auch im sehr kühlen und nassen August ist die Planze gewachsen, aber eben ohne Früchte.
Ich denke, wenn wir einen normalen Sommer gehabt hätten, wären viele Früchte zum Ernten gewesen.
Ich hatte sie im GH im Topf vorgezogen und dann in ein erhöhtes Beet mit Pferdemist und Kompost gepflanzt.

Vielleicht liegts also eher an der richtigen Sorte als am Klima?

Obwohl, eigentlich scheint es auch bei uns mit den großen Sorten zu funktionieren, ein paar Dörfer weiter in gleicher Höhenlage, verkauft jemand jeden Herbst Kürbisse an der Straße. :hmm:
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Kürbisse in kühler Region

#6

Beitrag von Jul » Mi 10. Jun 2015, 10:23

Hallo Kirschkernchen,
hast du sie vielleicht einfach übergossen?
Hier hatten wir einen recht nassen Frühling und auch bei mir mickern die Kürbispflanzen ein bisschen herum.
Nur die an den trockensten Stellen kommen gut, einer steht auf einem Reisighaufen (sehr trocken natürlich, dachte gar nicht dass das überhaupt was wird) und der schaut am besten aus.
Experimentier mit dem Wasser doch mal ein bisschen rum, Kürbisse wollen es gar nicht so nass wie man meistens denkt, natürlich aber auch nicht staubtrocken^^
Viel Erfolg wünsch ich dir :)

Kirschkernchen
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Re: Kürbisse in kühler Region

#7

Beitrag von Kirschkernchen » Mi 10. Jun 2015, 13:32

Hmm.
Richtige Frühbeete kann ich bei meiner Menge nicht mehr bauen, daher die Idee mit den mobilen Plastikmützen. Ich teste grad 4 Sorten. Die Blaue Banane, die ist als Setzling am empfindlichsten, den Hokaido, der sieht erstmal gut aus, braucht auch nur 90 Reifetage, ist vielleicht gehirgstauglicher als der gelbe Riese, der 120 braucht, aber hier auch schon reif wurde. Die Reife geht bei mir übrigens nur bis 2. Oktoberwoche, danach ist evtl. Frost und der kann dazu führen, dass sie nicht mehr lagerfähig sind. Die Reifezeit "zählt" meiner Meinung nach ab Minifruchtansatz. Jack be little sieht auch gut aus.

*nachdenk*

Zu viel Wasser als Setzling glaub ich zwar nicht, aber darüber muss ich nachdenken. Frischer Pferdemist erhöht natürlich auch die Bodentemperatur, das ist nicht dumm. Hab ich nur nicht, hab kein Pferd. Auf einem Reisighaufen, das ist natürlich interessant, könnte ich auch mal testen.

Ich glaube, das Problem ist ein schneller Start. (Und die Erderwärmung, mit ihren ersten tausend Jahren Anfangsverschlechterung.)

*grübel*

Manfred

Re: Kürbisse in kühler Region

#8

Beitrag von Manfred » Mi 10. Jun 2015, 13:41

Hochwertiges Vlies hält normalerweise mehrere Jahre.
Zum Wässern kannst du z.B. einen großen Blumentopf eingraben und ein kleines Loch ins Vlies schneiden. Dann kannst du eine ganze Gießkanne Wasser reinkippen, der dann langsam in den Boden sickert. Hat gleich noch den Vorteil, dass die Bodenoberfläche weniger nass wird, was die Verpilzung reduziert.
Nimm einfach mal ein Bett, decke eine Hälfte mit Vlies ab und lass die andere offen, und fasse ein paar mal den Tag über den Boden unter dem Vlies und ohne Vlies an. Du wirst den Temperaturunterscheid deutlich spüren.

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Thomas/V.
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Re: Kürbisse in kühler Region

#9

Beitrag von Thomas/V. » Mi 10. Jun 2015, 13:47

Nach dem Aussetzen wurden aber fast alle großen Blätter gelb, erst jetzt wachsen die neuen laaaaangsam nach. Der Vorsprung ist also dahin
Fällt mir grad noch dazu ein: Ich bekam Mitte Mai vom Nachbarn eine Kürbispflanze, die wild auf seinem Kompost aufgegangen war. Die habe ich noch ein paar Tage im Topf stehen lassen (mit Erdballen), weil ich noch nicht wußte, wohin ich sie pflanzen sollte.
Eine Nacht war es sehr kalt, woraufhin die äußeren, großen Blätter wohl Frost abbekommen hatten, denn sie sind auch gelb geworden und abgestorben.
Jetzt steht die Pflanze im Beet und fängt langsam an zu wachsen, weil die inneren Blätter noch ok waren, hat er siche rholt. Aber sowas kann in unserer Gegend schon das Wachstum mal um 14 Tage zurückwerfen.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

centauri

Re: Kürbisse in kühler Region

#10

Beitrag von centauri » Mi 10. Jun 2015, 14:04

Ich denke mal nicht das es nur an der höhenlage liegt.
Klar ist es so das es bei euch etwas frostgefährdeter ist.
Aber ich denke auch das es am mikroklima liegen könnte.
Habe hier in meinem garten auch ecken da wächst das eine sehr gut das andere wiederum gar nicht.
Habe letztes jahr auch 5 kürbisse geschenkt bekommen.
Die wurden dann mit pferdemist im vorgarten ausgepflanzt.
Die wurden immer kleiner anstatt zu wachsen.
Daneben standen 2 zuchini die ganz normal wuchsen.

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