Piennolo - gibt es die nur als Buschtomate?

Pizzaman
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Piennolo - gibt es die nur als Buschtomate?

#1

Beitrag von Pizzaman » Mi 29. Jun 2022, 00:31

Hallo zusammen,

um auch im Winter eigene Tomaten zu haben, habe ich dieses Jahr viele Piennolo-Tomaten aus italienischen Saatgut gepflanzt. Diese sind gut gewachsen und übervoll mit Früchten und Blüten.

Allerdings habe ich ein Problem: Es handelt sich um ausgesprochene Buschtomaten. Sie machen im Vergleich zu anderen Sorten extrem viele Triebe und sind momentan nur kniehoch. Dadurch kann ich kaum verhindern, dass das Laub Kontakt mit dem Boden hat. Erfahrungsgemäß ist die Entfernung des unteren Laubs aber zwingend notwendig, um die gefürchtete Braunfäule zu vermeiden. Damit wäre die Piennolo für nächstes Jahr also keine Option mehr. Für dieses Jahr befürchte ich ein Braunfäuledesaster...

Eine Hoffnung habe ich aber noch - zumindest für nächstes Jahr: scheinbar ist Piennolo ein Sammelbegriff für mehrere einander ähnliche Sorten. Und manche davon sind wohl sehr hochwachsend. Hat jemand zufällig eine solche hochwachsende Piennolo im Anbau und kann etwas zu Braunfäuleresistenz, Ertrag, Geschmack und Lagerfähigkeit sagen? Besten Dank!

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Re: Piennolo - gibt es die nur als Buschtomate?

#2

Beitrag von Minze » Mi 29. Jun 2022, 10:35

Piennolo kenne ich nicht, aber ich hatte mal die Sorte Winterkeeper, eine hohe Sorte, hatte sehr viele Früchte und hat sich sehr lange gehalten.
Liebe Grüße
Minze

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Re: Piennolo - gibt es die nur als Buschtomate?

#3

Beitrag von strega » Mi 29. Jun 2022, 12:51

da es das Braufäuleproblem in Süditalien nicht gibt sind mir zumindest keine hochwachsenden Piennoli bekannt, dort hat sowiso so gut wie niemand, zumindest nicht im privaten Anbau, Stabtomaten, die wachsen alle so wie sie wollen eher bodennah.....
hochwachsende Piennoli kannste vielleicht züchten, dann sinds halt keine originalen mehr.....

Bekannte von mir haben sie unter Dach bei der Terrasse im Kübel hier in fredda Germania, geht auch

ich hab sie im Garten, ich war so mutig :ohm:
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Re: Piennolo - gibt es die nur als Buschtomate?

#4

Beitrag von Pizzaman » Mi 29. Jun 2022, 18:50

strega hat geschrieben:
Mi 29. Jun 2022, 12:51
da es das Braufäuleproblem in Süditalien nicht gibt sind mir zumindest keine hochwachsenden Piennoli bekannt, dort hat sowiso so gut wie niemand, zumindest nicht im privaten Anbau, Stabtomaten, die wachsen alle so wie sie wollen eher bodennah.....
hochwachsende Piennoli kannste vielleicht züchten, dann sinds halt keine originalen mehr.....

Bekannte von mir haben sie unter Dach bei der Terrasse im Kübel hier in fredda Germania, geht auch

ich hab sie im Garten, ich war so mutig :ohm:
Na dann wünsche ich dir viel Erfolg und uns allen einen nicht zu feuchten Sommer.

Die "Venusbrüstchen" werden teilweise als Form der Piennolo verkauft und scheinen hochwachsend zu sein. In Verbindung mit deiner Antwort stellt sich allerdings die Frage, ob die "Venusbrüstchen" überhaupt Piennoli sind oder ihnen nur ähnlich sind. Das wäre bei längeren Lagervorhaben nämlich entscheidend. Hochwachsende Pseudo-Piennoli, die im Winter nicht haltbar sind, wären auch witzlos.

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Re: Piennolo - gibt es die nur als Buschtomate?

#5

Beitrag von strega » Do 30. Jun 2022, 14:27

wenns echte Piennoli sind, die gibts nur von da:

halt Vesuvgegend

sind auch DOP

https://napolitrip.com/2017/02/14/der-p ... suvio-dop/

Venusbrüstchen und so sind ähnlich, aber nicht gleich, schätz ich mal,
zumindest vom Ursprung her, wird ja aber heut doch alles mögliche abgewandelt verkauft...

ob der Piennolo wirklich nur am Vesuv so schmeckt wie er traditonell schmeckt weiss ich nicht, klaro spielt der Boden und das Klima ne grosse Rolle,
hatte sie aber in Süditalien auch im Garten und sie waren prima
schaun mer mal wie sie in fredda Germania werden

kannst ja noch ein Dächlein drüberzimmern ;-)
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Re: Piennolo - gibt es die nur als Buschtomate?

#6

Beitrag von 65375 » Sa 9. Jul 2022, 09:09

Ich hab sie im Garten und an der Hauswand und sie wachsen eigentlich an Spiralstäben ausgegeizt ganz normal in die Höhe. Samen habe ich von einem Anbieter, den ich auch hier im Forum mal verlinkt habe und von Strega. Die Samenbestände halte ich nicht getrennt, so daß ich nicht weiß welche es genau sind. Vermutlich beide.
Ich habe mal in einem Jahr welche an der Hauswand gehabt, aber übereifrig gegossen, da waren die Früchte zu weich und nicht haltbar. Die wollen mit dem Wasser knapp gehalten werden, bilden dann aber auch - vor allem bei der Hitze in den letzten Jahren - die sehr feste und dicke Schale aus, die für die extrem lange Haltbarkeit sorgt.

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Re: Piennolo - gibt es die nur als Buschtomate?

#7

Beitrag von strega » Mo 11. Jul 2022, 12:47

65375 hat geschrieben:
Sa 9. Jul 2022, 09:09
Die wollen mit dem Wasser knapp gehalten werden, bilden dann aber auch - vor allem bei der Hitze in den letzten Jahren - die sehr feste und dicke Schale aus, die für die extrem lange Haltbarkeit sorgt.
ja genau

in Süditalien giessen eh viele Leute ihre Tomaten gar nicht übern Sommer, und da regnets oft so etwa 8 Monate eh nicht

die werden wenn sie jung sind noch einmal heftig gewässert und dann wird mit der nassen Erde ein Damm gemacht und die Tomaten etwas eingehüllt damit
und mit diesem Wasser kommen viele der Tomaten Wochen oder sogar Monate aus
sprich, spätestens im August ist viel von dem Wasser weg
und die Tomaten leben munter weiter

nur bei den getopften Tomaten in DE und co muss mensch giessen wie irre, das liegt halt am Topf....
wenn mensch die Freilandtomaten gut erzieht kommen die auch mit ganz wenig Wasser aus
und der Geschmack und die Heilsamkeit nimmt zu
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Re: Piennolo - gibt es die nur als Buschtomate?

#8

Beitrag von Pizzaman » Do 14. Jul 2022, 23:46

Hm, ich sehe schon, dass hier eher die hochwachsende Variante (Venusbrüstchen?) verbreitet ist. Meine sehen mittlerweile eher so aus wie die in den ganzen Youtube-Videos zum Thema Piennolo-Anbau: ein Zwischending zwischen Busch- und Stabtomate, maximal hüfthoch und übervoll mit Früchten. Die Berichte über die gute Resistenz gegen Braunfäule beziehen sich ja leider wohl auf die hochwachsenden, mal sehen wie sich meine machen. Aktuell sehen sie natürlich noch gut aus, da der Sommer dieses Jahr bisher mediterran ist.

Letzten Endes stellt sich halt die Frage, was auf Dauer, auch bei regnerischen Sommern, besser ist: richtige Piennolos (=buschig) oder doch lieber die Venusbrüstchen-Pseudo-Piennolos, die in Deutschland so verbreitet zu sein scheinen? Lagerfähig sind ja scheinbar beide.

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Re: Piennolo - gibt es die nur als Buschtomate?

#9

Beitrag von 65375 » Fr 15. Jul 2022, 09:07

Ich habe Piennolo und Venusbrüstchen. Wenn's richtig nasses Wetter gibt, sind alle Tomaten hin, selbst die unter Dach. Ich habe dieses Jahr recht früh angefangen, die unteren Blätter zu entfernen, weil letztes Jahr so schlimm war. Stattdessen steht da entweder flott zu entfernendes Unkraut oder es liegt etwas Mulch zur Bodenbeschattung.

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Re: Piennolo - gibt es die nur als Buschtomate?

#10

Beitrag von strega » Fr 15. Jul 2022, 14:15

Pizzaman hat geschrieben:
Do 14. Jul 2022, 23:46

Letzten Endes stellt sich halt die Frage, was auf Dauer, auch bei regnerischen Sommern, besser ist: richtige Piennolos (=buschig) oder doch lieber die Venusbrüstchen-Pseudo-Piennolos, die in Deutschland so verbreitet zu sein scheinen? Lagerfähig sind ja scheinbar beide.
bei richtig regnerischen Sommern in bella Germania empfielt sich ein Tomatenhaus, denn dann verrecken die alle Tomaten Ende Juli oder so.......
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