Paprika überwintern

Belisa
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Paprika überwintern

#1

Beitrag von Belisa » Sa 9. Jan 2016, 13:00

Hi Leute,

ich ärger mich grad - seit drei Jahren versuche ich immer wieder, Paprikapflanzen durch den Winter zu bringen. Einfach deshalb, weil die Pflanzen ja eigentlich mehrjährig wären und im Folgejahr immer größer werden und mehr Früchte bringen. Ich liebe Paprika, vor allem rote, heiß und innig und würde soooo gerne eigenen Ayvar machen oder gegrillte Paprikaschoten in Olivenöl einlegen.. Egal, was ich bis jetzt versucht habe, es hat nicht geklappt.
1. Im Gewächshaus in der Erde lassen - zu feucht über den Winter, Schimmel, Tod..
2.In Töpfen im Heizungsraum - zu warm, trocken, Tod..
3. Im Gewächshaus in Töpfen auf dem hohen Bord, wo es trockener und sonniger ist als direkt in der Erde. Stängel werden braun, Tod…
4.Nach einiger Verzweiflung in Töpfen auf die Fensterbank gestellt, aufgepasst, dass sie nicht austrocknen, Stängel aber wieder braun, Tod.. :sauenr_1:

Jetzt wollte ich fragen, ob ich da was Gravierendes falsch mache und zu blöd bin, dass es mir selber auffällt. Ich habe meine Sorten von Arche Noah und die Pflanzen selber gezogen, dann halten sie ja meistens auch mehr aus als die gekauften. Ich habe KEINE Probleme mit Auberginen (wachsen prima und reifen im Freiland voll aus, werden auch groß und bringen viele Früchte), Physalis (von denen überwintere ich auch vier große Pflanzen problemlos in Kübeln im Gewächshaus), ich hab sogar Artischocken über den Winter gebracht und bin gespannt, ob die was werden.
Aber die Paprika… :ohoh:
Bin froh und dankbar um jeden Tipp, denke nämlich gar nicht dran, aufzugeben! :mrgreen:

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Thomas/V.
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Re: Paprika überwintern

#2

Beitrag von Thomas/V. » Sa 9. Jan 2016, 13:33

Ich habe es mal geschafft, eine zu überwintern. Allerdings habe ich sie dann zu zeitig aus der Winterruhe geholt und in die Küche gestellt, wo dann plötzlich Blattläuse über sie her gefallen sind und auch zu wenig Licht am Fenster war.

Vermutungen, warum es so schlecht klappt:
- eine Pflanze im Herbst aus dem Beet nehmen und in einen Topf pflanzen gefällt denen nicht. Meine war schon von klein auf in einem Topf und ich hab sie nicht umtopfen müssen.
- im Winterquartier müssen optimale Bedingungen herrschen (viel Sonne, Temperaturen über 10°C, nicht zu hohe und nicht zu niedrige Luftfeuchte
- es dürfen möglichst keine Schädlinge und Krankheitserreger mit rein gebracht werden. Draußen wird die Pflanze vielleicht noch fertig damit, drinnen dann nicht mehr

Bei mir stand die Pflanze im unbewohnten Kinderzimmer, unbeheizt, aber bei etwa 12°, und der Spätherbst und Winter war sehr sonnig, sodaß sie am Fenster genug Licht bekam.
Als ich sie Ende Februar in die Küche stellte, weil ich sie zum Neuaustrieb anregen wollte, um frühzeitig zu ernten, schlug das Wetter um und es war wochenlang trüb und dunkel, dafür war es dann zu warm in der Küche. Und irgendwoher kamen dann Blattläuse, entweder haben die im Topf mit überwintert, oder sie kamen von den anderen Pflanzen in der Küche, die da immer überwintern.

Das die Stängel braun werden ist eigentlich normal, zumindest die ältesten Teile verholzen nämlich. Werden sie braun und matschig, dann haben sie einen Schimmelbefall, vermutlich schon mit rein gebracht. Mir sind vor 2 JAhren Paprika im Gewächshaus im Sommer ähnlich verfault, weil es immer Juli/August sehr feucht und dann auch noch kühl war. Das hat denen nicht gefallen.
Letzten Sommer hatten wir viel Sonne, Hitze und Trockenheit und ich habe eine Rekordernte an P. gehabt und viel Ajvar eingemacht :mrgreen:
Ich hab die Sorte "Frühzauber", die ist noch etwas besser an kühlere Regionen angepaßt, braucht aber trotzdem viel Sonne und Wärme. Ohne überdachtes Hochbeet oder GH brauch ich die natürlich nicht anzubauen.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Benutzer 1612 gelöscht

Re: Paprika überwintern

#3

Beitrag von Benutzer 1612 gelöscht » Sa 9. Jan 2016, 16:17

meine 5Cents (nach diversen erfolglosen versuchen mit Tomaten, die meines Erahctens ähnliche Bedürfnisse haben:

Italien ist ca. 1000 km südlich von hier Die Winter dort haben eine wesentlich höhere Tageshelligkeitsdauer (sehr deutsches Wort, hoffe ihr wisst was ich meine). Da gedeihen Paprika evtl. im Winter. (weiß ich aber nicht sicher, vielleicht muss es noch weiter südlich sein) Denke, ohne Zusatzlicht geht es nicht, aber mit könnte man Erfolg haben.

Olaf
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Re: Paprika überwintern

#4

Beitrag von Olaf » Sa 9. Jan 2016, 16:58

Hm. Ich habe es zweimal probiert, beide Male sind sie so um Weihnachten verreckt.
Silvester waren wir bei Schwiegervater.
Der hat eine von den Pflanzen, die ich ihm im FRühjahr gezogen habe im großenTopf, im Eingangsflur stehen. Da ist es vergleichsweise kühl, schätze so 16 Grad, es ist nur ein Fenster in der Haustür, und das ist auch noch nach Norden, also echt finster.
Was soll ich sagen....die sieht gut aus, bisschen vergeilt, aber sehr lebendig.
Erst wollte ich kluge Ratschläge geben, habs mir aber verkniffen, denn der Erfolg gibt ihm recht. Ich werde das weiter beobachten, grad weil es mir unerklärlich ist.....
LG
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Benutzer 1612 gelöscht

Re: Paprika überwintern

#5

Beitrag von Benutzer 1612 gelöscht » Sa 9. Jan 2016, 17:48

Okay, dann erzähle bitte mehr, wenn es April ist oder so. Würde es echt gerne wissen!

Belisa
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Re: Paprika überwintern

#6

Beitrag von Belisa » Sa 9. Jan 2016, 17:59

Ich auch! :grinblum:

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Re: Paprika überwintern

#7

Beitrag von citty » So 10. Jan 2016, 03:36

Hi,

ich habe ca 8 Paprikapflanzen ueberwintert, die wuchsen alle zusammen in einem 10 l Topf vor der Baklontuere in der Kueche bei ca 18 Grad. Es waren Samen von rotem Gemuesepaprika aus dem Supermarkt! Im ersten Jahr waren sie essbar, im 2. ziemlich bitter.

LG Citty
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Re: Paprika überwintern

#8

Beitrag von lianehomann » Mo 11. Jan 2016, 15:56

Ich habe letzten Winter versucht, ca. 12 Paprika- und Chilipflanzen, alles unterschiedliche als robust beschriebene Sorten, zu überwintern. Bei mäßiger Temperatur, ca. 14 -16 °C und im Raum direkt hinter einer Glastür, also recht hell und teilweise noch mit zusätzlicher Beleuchtung. Alle kriegten im Winter massiven Blattlausbefall, nur 2 Pflanzen haben den überlebt. Die beiden Überlebenden haben nochmal schöne Paprika gebracht. Auf diese Weise - im Haus, in der Nähe anderer Pflanzen - werde ich es sicher nicht wieder versuchen, weil der Blattlausbefall auf alle möglichen anderen Pflanzen übergegriffen hat und ich kaum noch wusste der Blattläuse Herr zu werden. Die überwinterten Pflanzen haben nicht mehr Ertrag gebracht, als neue Pflanzen mit frühzeitiger Anzucht (ab allerspätestens Februar).

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Re: Paprika überwintern

#9

Beitrag von Belisa » Sa 16. Jan 2016, 00:59

Echt?? Ich dachte immer, je älter die Pflanzen sind, desto größer werden auch die Früchte - die Paprikaschoten, die man kaufen kann sind ja auch viel größer als die, die ich im Gewächshaus ernte. Oder sind die nur chemiegedopt?

Denkt ihr, dass es gar keinen Vorteil hat, wenn man die über den Winter bekommt?

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Re: Paprika überwintern

#10

Beitrag von citty » Sa 16. Jan 2016, 02:46

Hi,

meiner Erfahung nach werden Gemuesepaprika im 2. Jahr kleiner, es ist halt interessant Paprikapflanzen zu ueberwintern. Bei den kleinen Gewuerzpaprika ist das anders, schau mal hier:

http://www.semillas.de/cgi-bin/shop/sho ... m&cart_id=

Mit Blattlaeusen habe ich fast nie zu tun, die breiten sich besonders bei hoher Luftfeuchtigkeit aus, hier haben wir meist trockne Luft. Einmal hatte meine Schefflera Blattlaeuse, die hab ich mit Nikotinbruehe abgespritzt, das half sofort. Gemuesepflanzen darf man damit natuerlich nicht behalndeln.

LG und viel Erfolg, Citty
Dr. Roger Liebi fan :)

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