Blütenendfäule

Annemarie
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Blütenendfäule

#1

Beitrag von Annemarie » Mo 6. Jul 2015, 19:57

Ich habe heuer meine Tomaten im Glashaus in Töpfe gesetzt und habe jetzt leider bei einigen Sorten Blütenendfäule.
Hat da jemand einen Rat?
Annemarie

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Thomas/V.
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Re: Blütenendfäule

#2

Beitrag von Thomas/V. » Mo 6. Jul 2015, 20:04

Hi!

Da hilft, wenn überhaupt, nur noch eine sofortige Kalk-Gabe. Bei großer Hitze und Kalkmangel im Boden tritt BEF auf. Hatte ich auch mal vor ein paar Jahren.
Leider hat es nix mehr gebracht, noch Kalk-Dünger ein zu arbeiten, war schon zu spät.

http://www.selbstvers.org/forum/search. ... f%C3%A4ule
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misfits
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Re: Blütenendfäule

#3

Beitrag von misfits » Mo 6. Jul 2015, 21:33

Hallo Annemarie,
hab am Wochenende auch an 3 Pflanzen Blütenendfäule entdeckt. Natürlich kein Kalkdünger da. Hab
kurzerhand Vogelsand mit Grit (Muschelkalk) in alle Kübel verteilt und Wasser drauf.
Gestern noch aus dem Kompost Eierschalen von ca. 10 Eiern gesucht, in der Kaffemühle ganz
fein gemahlen, in die Kübel, Wasser drüber.
Und ich giesse mal nicht mehr mit Regenwasser - ist eh alle - sondern mit Leitungswasser, ist
bei uns kalkhaltig.
Hoffe, daß das als Sofortmaßnahme erstmal ausreicht.
Am Ende wird alles gut, und wenn noch nicht alles gut ist, ist es noch nicht zu Ende.

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Re: Blütenendfäule

#4

Beitrag von Annemarie » Di 7. Jul 2015, 14:52

Danke für eure Antworten!
Ich hab gestern noch Patentkali gestreut, werde heute noch Eierschalen mahlen und diese auch ausbringen. Calcium-Magnesium-Tabletten habe ich auch schon aufgelöst und ausgebracht,
das hat allerdings nichts gebracht. Es ist so schade um die schönen Tomaten.
Dieses Problem hatte ich noch nie, höchstens mal eine oder zwei Früchte, die befallenen waren, aber das waren Sorten, die für BEF anfällig sind.
Ich gieße allerdings nur mit Regenwasser aus der Zisterne (wir haben unsere Abwassergrube in eine Regenwasserzisterne umfunktioniert).

Liebe Grüße
Annemarie

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Re: Blütenendfäule

#5

Beitrag von misfits » Di 7. Jul 2015, 21:23

Hallo Annemarie,
schade um deine Tomaten, vielleicht kommen ja noch welche nach, die auch was werden.
Ich wünsch es dir.
Letztes Jahr hatte ich das auch, aber nur bei einer Sorte. Dachte die mach ich halt nicht mehr,
falsch gedacht, leider. Die einzige Sorte die bei mir damit keine Probleme hat sind diese
Baumtomaten - De Berao.
Hab bis jetzt in jeden 10l. Kübel ca. 1 Esslöffel gemalene Eierschalen und 100g. Vogelsand
mit Grit gekippt. Keine Ahnung ob das reicht??
Die angebräunten Tomaten hab ich abgeschnitten.
Am Ende wird alles gut, und wenn noch nicht alles gut ist, ist es noch nicht zu Ende.

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Re: Blütenendfäule

#6

Beitrag von Mika » Mi 8. Jul 2015, 10:48

Blütenendfäule ist ein KALZIUMmangel kein Kalkmangel. Das ist ein Unterschied. Abhilfe schafft eine Kalziumtablette (oder auch zwei) in 2 Liter Wasser. Damit gießen. Und auch nach 3 Tagen nochmals gießen. Dauert aber ein paar Tage bis die Pflanze das aufgenommen hat. Schon betroffene Früchte werden aber nicht wieder. Die kann man ja trotzdem verwerten, muß halt nur das harte wegschneiden.
Und keine kaliumhaltigen Dünger verwenden! (Kalium ist der Gegenspieler von Kalzium).

Äh Nachtrag: auch keine Magnesiumirgendwastabletten ins Wasser hauen, das ist kontraproduktiv!

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Re: Blütenendfäule

#7

Beitrag von misfits » Mi 8. Jul 2015, 12:16

Die LfL Bayern (Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft) hatte wohl vor ca. 5 Jahren diesen Text auf ihrer Seite:

Schwarzfaule Stellen auf den roten Tomatenfrüchten? Auf den ersten Blick könnte man eine Pilzerkrankung vermuten. Liegen aber die eingesunkenen, trocken-faulen Flecken gegenüber dem Stielansatz, also da, wo früher die Blüte saß, so handelt es sich um die sogenannte „Blütenendfäule“. Dies ist kein Pilz. Vielmehr handelt es sich um einen Mangel an Kalzium in der Frucht.

Kalziummangel in den Früchten – Wie kommt es dazu?

Kalzium stabilisiert die Wände der Pflanzenzellen. Ist dieser Nährstoff nicht ausreichend verfügbar, so fällt gesundes Gewebe zusammen und stirbt ab. Kalzium liegt zwar häufig in ausreichender Menge im Boden vor, aber vielfältige Probleme können den Weg in die Pflanze behindern. Kalzium ist ein Nährstoff, der im Saftstrom der Pflanze hauptsächlich von unten nach oben transportiert wird. Angetrieben wird dieser Saftstrom durch die Verdunstung der Blätter. Der Strom stockt, wenn der Boden zu trocken ist, der allgemeine Nährstoffgehalt hoch liegt oder wenn die Pflanze wegen hoher Luftfeuchtigkeit kaum Wasser verdunsten kann. Dann wird Kalzium in der Pflanze zur Mangelware. Da über die Früchte wenig Wasser verdunstet, gelangt Kalzium zuerst in die Blätter. Die Früchte haben dann bei der Kalziumversorgung oft das Nachsehen.

Weitere Ursachen für die Blütenendfäule sind hohe Stickstoff-, Magnesium- und Kaligehalte im Boden. Zu viel Stickstoff lässt die Pflanzen so stark wachsen, dass die Zellen nicht mehr ausreichend mit Kalzium ausgestattet werden können. Kalium- und Magnesiumüberschuss hingegen wirkt sich bereits im Boden aus. Diese Nährsalze blockieren die Kalziumaufnahme der Pflanze. Doch Sie können vorbeugen! Eine ausgewogene Nährstoffversorgung und eine gleichmäßige Bodenfeuchte verhindern die Fruchtschäden durch die Blütenendfäule.

Momentan hat die LfL Bayern folgenden Text auf ihrer Seite:
Ursache:
Hohe Salzkonzentrationen (Kalium, Magnesium, Natrium, Ammonium) erschweren bei starken Schwankungen der Wasserversorgung die Aufnahme von Kalzium durch die Wurzeln.
Vorbeugung und Bekämpfung:
Im allgemeinen sind gartenbaulich genutzte Böden ausreichend mit Kalzium versorgt. Bei Bedarf kann mit kohlensaurem Kalk aufgekalkt werden. Wichtig ist eine ausgeglichene Wasser- und Nährstoffversorgung.
Am Ende wird alles gut, und wenn noch nicht alles gut ist, ist es noch nicht zu Ende.

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Re: Blütenendfäule

#8

Beitrag von hobbygaertnerin » So 19. Jul 2015, 08:37

Habe irgendwo gelesen, dass Holzasche im Giesswasser der Tomaten gegen die Blütenendfäule gut sein soll.
Zur Sicherheit kommt immer wieder ein wenig Asche in die Wassertonne- im Gewächshaus habe ich Holzasche und ein wenig Patentkali verteilt- bis jetzt- toi, toi, toi, noch keine befallenen Stellen gefunden.

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Re: Blütenendfäule

#9

Beitrag von unkrautaufesserin » Do 21. Jan 2016, 00:05

Letztes Jahr hatten sehr viele Tomaten BEF, was auch an der teilweise extremen Hitze lag. Durch auftretende Wasserschwankungen, besonders in Kübeln und Eimern, waren die Pflanzen nicht in der Lage, das Kalzium aus dem Boden aufzunehmen.

Als die Temperaturen wieder moderat wurden, gab es auch unbeschädigte Tomaten...

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Re: Blütenendfäule

#10

Beitrag von Big Joe » Do 21. Jan 2016, 01:02

Das Problem kenne ich auch, vorzugsweise bei in Kübeln gehaltenen Tomatenpflanzen.
Der letzte Sommer war schon extrem, da trockneten die Gefäße schon des öffteren aus.

Da hilft nur gleichmäßig mit Leitungswasser zu gießen und nicht zu stickstoffbetont zu düngen.

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