Bioanbau: Ueberlegen auf ganzer Linie

DieterB
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Bioanbau: Ueberlegen auf ganzer Linie

#1

Beitrag von DieterB » Do 6. Okt 2011, 16:01

Das Rodale Institute in den Staaten (benannt nach dem gleichnamigen Pionier fuer Bioanbau) hat in einem kuerzlich veroeffentlichtem Bericht (in Englisch) die Ergebnisse eines wissenschatlichen Langzeitversuchs (30 Jahre) mit Bianbau zusammengefasst:

http://www.rodaleinstitute.org/files/FS ... tFINAL.pdf

In dem Versuch wurden verglichen: Bioanbau mit Stallmist, Bioanbau mit Leguminosen und konventioneller Anbau mit Kunstduenger.

Den Resultaten zufolge, sinkt der Ertrag in den ersten Jahren nach der Umstellung zuerst, steigt aber dann wieder an, um gleiche oder hoehere Ertraege als konventioneller Anbau zu erzielen. Besonders in trockenen Jahren sind die Ertraege bei Bioanbau deutlich hoeher.

Darueberhinaus ist Bioanbau nachhaltiger als konventioneller Anbau, weil Humus aufgebaut und nicht zerstoert wird, Bioanbau 45% weniger Energie benoetigt, weniger Treibhausgase erzeugt und gesuendere Nahrung, die nicht durch giftige Chemikalien belastet ist, erzeugt.

lg. Dieter

granit500
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Re: Bioanbau: Ueberlegen auf ganzer Linie

#2

Beitrag von granit500 » Do 6. Okt 2011, 23:20

Ohne den Bericht gelesen zu haben, bestätigt sich endlich mal mein Bauchgefühl, daß mir vor etwa 10 Jahren sagte, daß konventionelle Landwirtschaft nix für mich ist (und für den Rest der Welt auch nich).

Gruß
Dirk

Benutzer 72 gelöscht

Re: Bioanbau: Ueberlegen auf ganzer Linie

#3

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 7. Okt 2011, 10:27

granit500 hat geschrieben:Ohne den Bericht gelesen zu haben, bestätigt sich endlich mal mein Bauchgefühl, daß mir vor etwa 10 Jahren sagte, daß konventionelle Landwirtschaft nix für mich ist (und für den Rest der Welt auch nich).

Gruß
Dirk
ditto! :daumen:
(vor allem global gesehen und "auf lange Sicht")

liebe Grüße!

Knurrhuhn

Re: Bioanbau: Ueberlegen auf ganzer Linie

#4

Beitrag von Knurrhuhn » Fr 7. Okt 2011, 10:32

TJa, ich fürchte nur, die ewig gestrigen werden sich auch von solchen Studien wohl nicht beeindrucken lassen. :frust:

Diejenigen, die bisher an bessere Erträge durch Kunstdünger und Pestizide glaubten, werden es wohl auch weiterhin tun, und solche "Beweise " ignorieren.
Ich hoffe sehr, daß ich mich irre, und doch noch eine Wende in den Köpfen stattfindet ....

Manfred

Re: Bioanbau: Ueberlegen auf ganzer Linie

#5

Beitrag von Manfred » Fr 7. Okt 2011, 11:48

Gibt es dazu auch einen ausführlichen Versuchsbericht?
Das verlinkte pdf enthält ja kaum Daten. Nur ein paar Stichpunkte.

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Dagmar
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Re: Bioanbau: Ueberlegen auf ganzer Linie

#6

Beitrag von Dagmar » Fr 7. Okt 2011, 13:18

Hallo,

gerade in der heutigen Zeit mit Internet, etc. wird jeder Mensch für seine "Glaubens"richtungen genug "Beweise" zusammenbekommen. Und das für jeweils sehr konträre Meinungen und Ansichten.

Von daher finde ich solche Berichte ganz "nett", aber mehr ist es leider wohl nicht. Irgendwo auf der gleichen Linie wie die Diskussionen zwischen Vegetariern / Veganern und "Fleischfressern". :haha:

Ironie an:
Aber da ich ja sowieso immer Recht habe, brauche ich auch keine Beweise, Belege, Untersuchungen für meine Ansichten. Die sind doch sowieso sowas von eindeutig und richtig - ich kann überhaupt nicht verstehen, wie man diese meine Meinungen überhaupt in Frage stellen kann. Die die das machen, müssen alle ein bißchen verrückt sein. Und alles was dagegen spricht ist sowieso erstunken und erlogen oder von großen Konzernen manipuliert, etc.
Ironie aus


Dagmar

P.S. Trotzdem natürlch Danke für den Link und nicht daß man mich mißversteht, ich will in der Zukunft schon halbwegs sinnvoll ökologische Kleinstlandwirtschaft betreiben. :holy:
"Ich weiß, daß ich nichts weiß"

viellieb

Re: Bioanbau: Ueberlegen auf ganzer Linie

#7

Beitrag von viellieb » Fr 7. Okt 2011, 17:25

Ich bin ja Kleingärtner in einer Großstadt und nicht nur hir im Verein wird immer klarer das die Dünger und Chemie Gärtner alle grad so 70j. alt wurden die anderen sind alle noch fit.

Woran das wohl liegen mag :engel:

lg derflip.


p.s. die langzeitfolgen der Industriellen Landwirtschaft zeigen sich halt erst wenn ein leben zu ende ist.....
p.p.s. Ich bekomm wahrschenlich keine Staatliche Rente mehr aber würde trozdem gerne älter als 70 werden :grinblum:
p.p.p.s :hmm: is die rente nu sicherer wenn alle vorher weg sterben, bekomm ich dann ev. doch noch was ab

:pfeif:

Benutzer 72 gelöscht

Re: Bioanbau: Ueberlegen auf ganzer Linie

#8

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 7. Okt 2011, 18:27

hallo!

@Manfred: mein Englisch ist leider recht bescheiden, aber trotzdem hab ich in dieser pdf sehr viele Informationen gefunden - oder war deine Anfrage ironisch gemeint??
Dagmar hat geschrieben:Hallo,

gerade in der heutigen Zeit mit Internet, etc. wird jeder Mensch für seine "Glaubens"richtungen genug "Beweise" zusammenbekommen. Und das für jeweils sehr konträre Meinungen und Ansichten.

Von daher finde ich solche Berichte ganz "nett", aber mehr ist es leider wohl nicht. Irgendwo auf der gleichen Linie wie die Diskussionen zwischen Vegetariern / Veganern und "Fleischfressern". :haha:
Jetzt aber nicht im Ernst?
Oder ?

:dreh:

liebe Grüße!

Manfred

Re: Bioanbau: Ueberlegen auf ganzer Linie

#9

Beitrag von Manfred » Fr 7. Okt 2011, 20:36

@ina: Nein. Das war ernst. Da ist keine Datengrundlage drin. Nur ein ganz großer Überriss, welche Versuche laufen und ein paar plakativ rausgepickte Daten.
Da ist dann z.B. zu sehen, wie Mais auf Boden mit hohem Humusgehalt bei Trockeheit scheinbar besser wächst. Aber wie der andere, scheinbar mickrige Mais mit seinem weiträumigen (da wasserhungrigen) Wurzelwerk beim ersten Regen aufholt, zeigen sie nicht.
Das ganze ist schon sehr auf pro Bio getrimmt.
Da andere Versuche und die Praxis aller mit bekannten Biobetriebe ein anderes Verhältnis zeigt, habe ich Zweifel an der Übertragbarkeit des Versuches. Und das lässt sich nur auf Grundlage der gesamten Versuchsdaten bewerten.
Von Gartenbaubetrieben mit Ihren Besonderheiten mal abgesehen, kenne ich keinen Biobetrieg, der die Flächenerträge gut geführter vergleichbarer konventioneller Betriebe erreicht. Evtl. mit Ausnahme der Güter der Stadt Wien, die von außen unerschöpfliche Mengen Kompost zur Düngung erhalten (Von den Kompostieranlagen und m.E. alles andere als bio. Ich würde nicht mit Kompost aus behandelten Bananen- und Orangenschalen und den Grünschnitt aus gespritzen Kleingärten düngen und meine Produkte dann als bio verkaufen wollen.).

DieterB
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Re: Bioanbau: Ueberlegen auf ganzer Linie

#10

Beitrag von DieterB » Fr 7. Okt 2011, 22:17

Manfred, es handelt sich bei dem Dokument ganz offensichtlich um eine Broschuere, die die wesentlichen Informationen fuer eine breitere Oeffentlichkeit zusammenfasst. Aber bereits am Ende des Textes findest du eine Bibliographie (References) mit einer Liste weiterer Dokumente. Wenn du dann noch auf die Homepage des Rodale Instituts gehst, wirst du eine grosse Anzahl von weiteren Informationen finden. Ich weiss jetzt nicht, ob die Rohdaten zu den Versuchen Online zur Verfuegung stehen. Aber dass es sich dabei um wissenschaftlich einwandfrei durchgefuehrte Versuche handelt, steht ausser Zweifel. Wenn mein Internetzugang etwas besser waere, wuerde ich dir gerne die relevanten Seiten raussuchen. Aber so kannst du das sicher viel schneller als ich.

Dies ist die Rodale Homepage:

http://www.rodaleinstitute.org/

Ein Grossteil der praktischen Infos zum Bioanbau findest du unter der Rubrik NewFarm:

http://www.rodaleinstitute.org/new_farm

Wenn du auf der oeffentlichen Website nicht fuendig wirst, kannst du dich ja als Mitglied anmelden. Es gibt auch irgendwo Diskussionsforen, die von Rodale-Mitarbeitern moderiert werden.


Dagmar, es handelt sich nicht um einen aus dem Internet zusammengestueckelten Bericht. Dies ist vielmehr des Ergebnis eines wissenschaftlich durchgefuehrten 30-Jaehrigen Grossversuchs. Ich glaube nicht, dass es woanders fundiertere Erkenntnisse gibt oder dass es irgendwo Versuche gibt, die fuer laengere Zeit durchgefuehrt wurden. In der Vegi vs. Fleisch-Diskussion gab es ja auch fundierte Argumente. Das Problem war dabei nur, dass sich die eine Seite auf Schlagworte beschraenkt hat ohne jemals auf Gegenargumente einzugehen. Ich warte noch immer.

lg. Dieter

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