Einarbeiten von Saatgut

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busbeck
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Einarbeiten von Saatgut

#1

Beitrag von busbeck » Mi 17. Jan 2024, 14:12

Hallo da draußen!

Nicht alle Pflanzen sind Lichtkeimer. Ich muss das Saatgut meistens in die Erde reindrücken. Manche einen Zentimeter tief, manche drei. Wenn ich drei Bohnen ein paar Zentimeter tief in die Erde drücke, dann kommen da irgendwann drei Bohnenpflanzen raus. Das ist eine einfache Übung. Gibt es aber einen Trick beispielsweise bei Phacelia, wo ich ja nicht nur drei Samenkörner drei Zentimeter tief in die Erde bringen will, sondern auf einmal mehrere hundert?
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wörpedahler
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Re: Einarbeiten von Saatgut

#2

Beitrag von wörpedahler » Mi 17. Jan 2024, 14:36

Erstens: Bohnen müssen die Glocken läuten hören. Soll heißen: Nicht zu tief setzen.
Alte Gärtnerregel ist 2-fache Dicke des Saatguts in der Tiefe. (Bei Bohnen ca. 1cm)
Die meisten Probleme beim Keimen kommen daher, dass Samen zu tief vergraben werden.

Zweitens: Erst eine Rille ins Beet ziehen, dort die Samen rein verteilen, dann Rille wieder zuharken geht oft ganz gut.

Drittens: Phacelia Samen sind realtiv klein und billig. Da würde ich einfach breitwürfig ausstreuen und danach gründlich über das Beet harken. Dadurch wird eine gute Anzahl weit genug im Boden versenkt.

Wenn du wirklich große Flächen aussähen willst und Samen hast die wirklich unbedingt unter den Boden müssen, gibt es spezielle Geräte dafür. Sämaschinen gibt es von ganz groß bis ganz klein. Mit Pflug oder Mechanismus um die Samen in den Boden zu bekommen oder auch ohne für Streusaaten.

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emil17
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Re: Einarbeiten von Saatgut

#3

Beitrag von emil17 » Mi 17. Jan 2024, 15:01

Von Hand tut man sich leichter, wenn man die Saat mit feinem Sägemehl oder auch Asche verlängert. Dann sieht man wo man schon geworfen hat. Man kann auch die Hälfte längs und die andere Hälfte auf der gleichen Fläche quer ausbringen.
Man muss aber oft im Saatgefäss nachmischen, sonst sind die Samen unten und das leichtere Beigemengsel ist oben.
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Re: Einarbeiten von Saatgut

#4

Beitrag von si001 » Mi 17. Jan 2024, 15:05

emil17 hat geschrieben:
Mi 17. Jan 2024, 15:01
Von Hand tut man sich leichter, wenn man die Saat mit feinem Sägemehl oder auch Asche verlängert. Dann sieht man wo man schon geworfen hat. Man kann auch die Hälfte längs und die andere Hälfte auf der gleichen Fläche quer ausbringen.
Man muss aber oft im Saatgefäss nachmischen, sonst sind die Samen unten und das leichtere Beigemengsel ist oben.
Ich mache das mit Sand
Liebe Grüße, si001!
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Re: Einarbeiten von Saatgut

#5

Beitrag von Ferry » Mi 17. Jan 2024, 18:58

und ich habe den Sinn des vermengens noch nie verstanden. Dann weiß ich doch garnicht wie viel Samen ich ausbringe!
Ich harke auch ein oder Rillen zu.

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Re: Einarbeiten von Saatgut

#6

Beitrag von emil17 » Mi 17. Jan 2024, 19:44

Du nimmst so viel Saat wie für die Fläche nötig ist. Die Zugabe ist nur zum Sehen wo schon etwas liegt. Man muss also nur die ganze Mischung gleichmässig auf der Fläche verteilen.
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Re: Einarbeiten von Saatgut

#7

Beitrag von busbeck » Mi 17. Jan 2024, 23:23

Danke für Eure Antworten! Ich hab echt gezögert, mit so einem Basic-Popelthema zu kommen. Aber es ist wie mit Schulbüchern aus der Grundschule. Auch da stehen immer wieder Sachen drin, die ich noch nicht gewusst habe. Jetzt bin ich gewappnet!

Weil wir doch mittlerweile große Flächen haben und sich grad VIEL verändert haben wir uns vorhin für eine Saatgutmaschine von Jang entschieden. Bissle Mercedes, aber normalerweise bereuen wir solche Entscheidungen nicht. Und die händische Säweise wird auch weiterhin in unserem Repertoire vielleicht sogar die vorherrschende sein.
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Re: Einarbeiten von Saatgut

#8

Beitrag von emil17 » Do 18. Jan 2024, 09:17

Ich habe die Anschaffung "zu guter" Maschinen und Geräte noch nie bereut, auch wenn sie scheinbar mehr kosten. Und sei es nur, weil die Arbeit damit mehr Freude macht als mit so einem Neuschrott, bei dem man immer auch hoffen muss, dass während der Arbeit nichts abfällt oder sich zerlegt, was für die Funktion wesentlich ist.

Es gibt so viel, was wegen unterirdischer Qualität Ärger macht und wo es nur an mangelhafter Qualität liegt.

Kabelrollen, die man nicht arretieren kann, weil die Arretierung nach dem zweitern Mal nicht mehr funktioniert
Sämaschinen, die nicht zuverlässig fördern
Kettensägen, wo die Kettenspannung sich während dem Sägen verstellt
Handkreissägen, die sehr kreativ bei der Ausführung eines geraden Schnittes sind
Holzstecheisen, die die Schärfe nicht halten, weil der Stahl nichts taugt
Nachfüllbare Gasfeuerzeuge mit Schwanenhals, wo dieser bald welk und somit unbrauchbar wird, ausser zum Anzünden von Kerzen von oben
Mehrfachsteckleisten mit Schalter, der nur 5 Schaltvorgänge überlebt
LED-Lampen, die wegen einem Netzteil mit zu billigen Komponenten nach einigen zehn Stunden Betrieb zu blinken anfangen
Rosenscheren, wo der Griff abbricht, wenn man damit ernsthaft schneiden will

und so weiter und so fort. Es ist letztlich eine reine Geld-, Rohstoff- und Zeitverschwendung.
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Re: Einarbeiten von Saatgut

#9

Beitrag von Ferry » Do 18. Jan 2024, 12:24

ich hatte mir die Säemaschine angeschaut und dachte : boah bei dem Preis hätte ich mir gleich eine Sembdner Säemaschine gekauft.
Dann hab ich mir mal die Preise bei Sembdner angeschaut...
und mich wieder mal über meine gebraucht gekaufte gefreut. Damals für 200€.

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Re: Einarbeiten von Saatgut

#10

Beitrag von busbeck » Fr 19. Jan 2024, 20:36

emil17 hat geschrieben:
Do 18. Jan 2024, 09:17
Ich habe die Anschaffung "zu guter" Maschinen und Geräte noch nie bereut...
Deine Beispiele sind so was von aus der Praxis! Ich hab so gelacht beim Lesen!
In einem Laden hab ich mal den Spruch gelesen: "Der Ärger über einen höheren Preis verfliegt gleich; der Ärger über schlechte Qualität dauert, so lange man das Produkt hat."
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