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Re: Was ist Norm?

Verfasst: Sa 21. Sep 2019, 09:30
von Sonne
SunOdyssey hat geschrieben: Ich wühle gern in der Erde und im Kompost, der Geruch macht mich fast high!

:haha:
SunOdyssey hat geschrieben:Auch das Mulchen und Kalken der Weiden ist für mich keine Arbeit, sondern herrlichstes Abschalten und Rumschweifen der Gedanken, denn denken muss ich bei solchen Tätigkeiten nicht, ich bin einfach nur.
Ja....mein Mann sagt auch immer, der Garten ist sein Therapeut. :)

Und ich stehe auch manchmal einfach nur verklärt da und betrachte die Wunder. Es gibt allerdings auch Zeiten, wo er mich stresst.

Ich hoffe, meine Pflanzen können nicht lesen. Sie würden nicht grün, sondern gelb vor Neid, wenn sie wüssten, was andere so bekommen. Im Vergleich zu dir kriegen sie bei mir da nur den Tropfen auf den heißen Stein.

Ich habe schon mal gehört, daß Pferdemist gut ablagern sein soll. Mist von Kühen ist aber, ich denke, milder?

Re: Was ist Norm?

Verfasst: Sa 21. Sep 2019, 09:52
von SunOdyssey
Ja, das stimmt, man sagt, wenn der Pferdemist heiß verrottet, dann summt der Kuhmist nur. Ich mildere den Mist mit Kamille ab, die macht ihn sanfter. Aber nur den frischen, der Kompost braucht das nicht.

Hab gerade wieder eine Mahlzeit Bohnen gepflückt, hach, schön!

Re: Was ist Norm?

Verfasst: Sa 21. Sep 2019, 10:56
von hobbygaertnerin
@Sonne,
ich habe auch lange mit dem Mist herumgepäppelt, in alten Büchern gelesen. Früher hat man fürs Frühbeet, im Herbst die Erde rausgeworfen, Nusslaub in diese Grube und im Frühjahr frischen Pferdemist reinwerfen, festtreten als Wärmelieferant und darauf 20 cm Erde.Zudecken und ein paar Tage warten, dann die Pflanzen in die Erde . Verfrüht die Salat-Ernte um einige Wochen.Kartoffeln, Paprika, Paprika, Zuckermais, Auberginen bekommt ins Bankbeet auch eine dicke Mistschicht- habe aber nur Kuhmist- der wärmt nicht so toll, aber es muss reichen.
Ich wollte 2 bis 3 mal pro Beet ernten, da gehts nur mit Verfrühung und später Nutzung. Und Paprika wird bei mir nur mit warmen Fuss und sehr guter Futtergabe.
Mit der Zeit wachsen die Pflanzen wurzeln in diese Mistschicht- hatte da noch nie mit Problemen zu tun.
In der Zeit mit der reinen Kompostgabe ohne Mistzusatz wusste ich nicht, dass das für Starkzehrer niemals reicht. Nix gegen Biogemüse- aber meines war sehr mickrig. Dann hatte ich Hühner, Tauben und Kuhmist unter den Kompost gemischt und Brennessel oder Hühnerbrühe noch zusätzlich gegeben. Sicher kann man da sagen, die sind überdüngt-
aber seit ich mich mit Humus und Kompost intensiver befasst habe- sehe ich vieles anders.
Es macht schon einen Unterschied ein paar mickrige Paprikas zu ernten, oder eine reiche Ernte davon zu haben.
Was ich schon sehr lange nicht mehr mache, früher hatte ich im herbst den Mist untergegraben, so wie ich es gelernt habe-
das lass ich sein- entweder er kommt auf den Kompost und wird zu Terra Pretakompost, ein anderer wird Wurmkompost und im Frühjahr als Wärmepackung in die Beete.
Im Herbst bekomme ich immer eine Laderschaufel verrottenden Pferdemist von einem Bekannten,den bekommen die Rosen.
Von einem bekannten Biobauern hab ich mal gehört, er hatte seinen Betrieb 20 Jahre viehlos bewirtschaftet, dann merke er, dass es tierischen Dünger brauchte, er hat sich wieder Rinder angeschafft, weil der Boden ermüdete.
Vermute mal, dass diese Bodenbakterien und was da so alles herumkeucht diesen Impuls von tierischem Mist braucht.
Irgendwie muss es doch einen Sinn gehabt haben, dass in einer langen Kulturgeschichte des Menschen und der Nutzung des Ackers der Mist eine wichtige Rolle spielte.
Meine Eltern hatten früher immer einen Krautacker, dort wuchs das Gemüse viel besser als im Garten.

Re: Was ist Norm?

Verfasst: Sa 21. Sep 2019, 22:28
von Oli
Sonne hat geschrieben:Ja...Forenkommunikation. Damit komme ich schon manchmal an meine Grenzen. Ich schreibe was und bei der Antwort eines Users denke ich schon ab und zu: 'Hä...was hat der jetzt in meine Worte reininterpretiert, was ich nie gesagt, gedacht, gemeint habe.'

Schon schwierig manchmal. Da denk ich schon mal drüber nach, den Forenkram einfach sein zu lassen.

Oli, du hast ja auch gemeint, ich könnte mit deinem Text nix anfangen. Ich habe ein Problem mit so einer Aussage, weil ich die Beiträge, die auf Fragen von mir kommen, sehr wertschätze.

Ist ja nicht selbstverständlich, dass jemand antwortet. Und aus fast jedem Beitrag ziehe ich einen Nutzen. Ich kann, ich denke mit allen 'was anfangen' und selbst wenn ich mal komplett anders denke, kann er mich doch zum weiterdenken anregen.

Aber...lassen wir es. Ordnen wir es einfach unter 'Missverständnis' ein. Schublade auf... Schublade zu... :mrgreen:
Na, das kennt wohl jeder. Ich erinnere mich noch gut an 'unser' erstes Missverständnis in meinem Knoblauch-Faden. Da war ich auch fassungslos, wie du mein 'bei dir' persönlich verstehen konntest anstatt räumlich, so wie es von mir gemeint war. :lol:
Sollten wir also weiterhin dieses Forum nutzen obwohl es Unzulänglichkeiten hat und Forenkommunikation schwierig sein kann und sollten insbesondere wir beide uns direkt austauschen, könnten wir im Hinterkopf behalten, dass nicht nur geschätzte 800km zwischen uns liegen, sondern auch X Regionen mit Mentalitätsunterschieden, Dialekten und weiss der Geier was.

Ich staune ja oft, wie sehr von oben herab manch eine sich hier äussert aber vermutlich denken die gleichen Damen auch, dass ich pampig bin oder kurz angebunden. Manchmal ist es dann einfach Pech, man schreibt mit denen dann eben nicht und manchmal kann man es klären. Sieht man dann.

Ich bin froh, dass du sagst, dass du die Antworten wertschätzt!
Denn in der Tat überlege ich mir mittlerweile gut, wo ich mir die Mühe mache zu schreiben. Ich kenne keine Langeweile, keinen Leerlauf und wenn ich etwas schreibe, dann soll es auch einen Nutzen haben. :)

Ursprünglich wollte ich zur Norm noch was interessantes schreiben, was mir später einfiel.

Meine Nachbarin, die 80-jährige Altbäuerin macht jedes Jahr die gleiche Anzahl Meter Zwiebeln, Karotten, Kartoffeln, Erdbeeren, Gurken ... und sie weiß genau, wieviele Gläser/Dosen wovon sie übers Jahr brauchen. (Sie kocht viel ein, was ich einfrieren würde und friert ein, was ich einkoche - das am Rande)
Sie hat also anscheinend über die Jahrzehnte ihre NORM gefunden, ein Mittelmaß, was immer erreicht wird, sodass sie ihren Bedarf decken kann. Was übrig ist, gibt sie ab.
Mir fiel das dieses Jahr erst richtig bewusst auf, als sie mit einem Eimer Bohnen rüberkam und fragte, ob ich die noch gebrauchen könnte, sie hätte ihre XX Gläser voll. (Klar konnte ich, meine Misthühner haben uns dieses Jahr komplett um Fisolen gebracht)
Sie brachte dann alle paar Tage weitere Eimer und gab auch genaue Statusmeldung, was noch zu erwarten sei.
Natürlich läuft auch immer irgendwas schlecht aber vom Prinzip her hat sie komplett den Bogen raus. Insbesondere den mit ihrer Norm.

Interessant in dem Zusammenhang ist auch, dass sie total anders anbaut, düngt, Sorten und Vorgehen wählt als ich. Am Anfang hat sie interessiert aber doch kopfschüttelnd auf mein Treiben (und vor allem meine Unmengen an Unkraut) gesehen.
Jetzt natürlich nicht mehr so sehr, denn obwohl es bei uns so anders ist, geben die Erträge uns ja recht. (Wenn nicht gerade die Hühner, Schnecken, Kohlweißlinge, Wühlmäuse ... riesigen Flurschaden anrichten. Leider weiß sie nicht mehr, wie sie ihre Hühner früher aus dem Garten ferngehalten hat. Leider.)

Gut, ich hoffe, dass du damit auch etwas anfangen kannst. Ich finde es be-merkens-wert und denke da sicher über Winter noch drauf rum.

Re: Was ist Norm?

Verfasst: Mi 25. Sep 2019, 17:00
von Sonne
Oli hat geschrieben:könnten wir im Hinterkopf behalten, dass nicht nur geschätzte 800km zwischen uns liegen, sondern auch X Regionen mit Mentalitätsunterschieden, Dialekten und weiss der Geier was.
Klimazonen... :haha:

Ich hoffe, ich könnte auch mal eimerweise Bohnen an meine Nachbarin abgeben, aber vermutlich wird es dazu nie kommen. Wenn ich mit dem Garten so einigermaßen 'halb-wegs' (also so ca 50-75% an Gemüse)...Obst wird wohl immer zu wenig sein... unseren (meinen Mann und mich und ab und zu was an die Kinder) Bedarf irgendwann mal decken kann, wäre es schon ganz, ganz viel. Aber mal sehen.

Mal sehen, was der Mist bringt nächstes Jahr.

Wir haben ja leider nur einen alten Hasen. Aber Kleinvieh macht bekanntlich ja auch Mist, nur ein Hase leider sehr wenig.
Nun ja. Er ist im Status gestiegen. Ich werde ihn hegen und pflegen und hoffe, er lebt noch recht lang. Wir können uns momentan nicht durchringen, wieder mehr Tiere her zutun.

Die Haltung der Bäuerin ist sehr vernünftig. Ich höre manche Bekannte klagen, ihre Mutter oder Oma hätte Unmengen an Vorräten im Keller - eingemacht für XX Personen...als die
Familie noch groß war. Und jetzt will es mehr. Warum auch immer.

Re: Was ist Norm?

Verfasst: Mi 25. Sep 2019, 21:31
von Rohana
Ein alter Hase ist aber ganz schön gefordert damit genug Mist für einen ganzen Garten zu produzieren :eek: :lala:

Re: Was ist Norm?

Verfasst: Mi 25. Sep 2019, 21:51
von Sonne
Du sagst es, Rohana. Wahrscheinlich steht bald die Hasengewerkschaft vor der Tür.
Anzeige wegen Ausbeutung Schutzbefohlener. Nicht mal Mindestlohn, sondern nur Kost und Logis. :haha:

Re: Was ist Norm?

Verfasst: Mi 25. Sep 2019, 22:27
von Benutzer 6122 gelöscht
:lol: Womöglich noch in Käfighaltung? :eek:

Re: Was ist Norm?

Verfasst: Mi 25. Sep 2019, 22:39
von Sonne
Gehege...wir nennen das Gehege. :mrgreen:

Re: Was ist Norm?

Verfasst: Mi 25. Sep 2019, 23:35
von Benutzer 6122 gelöscht
Na, in Ge-hege kommt ja Hegen und Pflegen drin vor. Ich glaub, dann brauchst Du Dir keine Gedanken um die Hasengewerkschaft machen! :neee:

Nachdem Dir ja Zahlen nicht so wichtig sind ... Vielleicht sind die Vergleichswerte hier ja trotzdem für Dich interessant? ;)

https://www.gartenjournal.net/gemuesega ... pro-person

Ich finde die Tabelle recht informativ und hilfreich.

Hier habe ich noch eine Tabelle mit Durchschnittswerten gefunden:
http://www.heimbiotop.de/nutzgarten.html