Glyphosat-Diskussion

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Rohana
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Re: Glyphosat-Diskussion

#1701

Beitrag von Rohana » Do 30. Aug 2018, 10:42

Tja, von Nachhaltigkeit per se kann man halt nicht leben, da zählt am Ende doch das Geld - wie bei jedem anderen auch. Oder arbeitet ihr alle für lau? :hmm:

Edit, grad erst Ratis Post gesehen:
Rati hat geschrieben:
Rohana hat geschrieben:Den Verlust dessen was auf dem Feld stand, bzw. die Differenz zum Durchschnitt der letzten 3 Jahre, kann man aber wesentlich einfacher und zuverlässiger feststellen als den Verlust am Gewinn, meinst du nicht? ...
kann schon sein, es geht aber nicht um Einfachheit sondern um Bedürftigkeit. Und wenn der Landwirt seinen Einkünfte außschließlich durch die von der Dürre betroffenen Flächen erzielt ist seine Bedürftigkeit nun mal größer als die eines Landwirtes der noch Einkünfte aus anderen Bereichen hat.
Ich meinte auch eher die Zuverlässigkeit, denn du kannst mir viel erzählen wie toll diese und jene Früchte erlöst hätten, blah.. verstehst? Da es ja über den tatsächlichen Verlust bei der Ernte geht, wird immer noch der mehr profitieren der tatsächlich mehr Verluste hat, unabhängig von seiner Gesamtgrösse. Ob und in welcher Höhe die Hilfen für die regulären Feldfrüchte kommen, ist auch noch gar nicht raus... und warum soll man die bestrafen (durch vergleichsmässig weniger Hilfen) die sich breit aufstellen und gut wirtschaften und sich selbst helfen dadurch? Das hör ich doch immer, dass mehr Vielfalt und tralala her muss - und die gucken in diesem Fall in die Röhre...
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#1702

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Do 30. Aug 2018, 11:04

Rohana hat geschrieben:Tja, von Nachhaltigkeit per se kann man halt nicht leben, da zählt am Ende doch das Geld - wie bei jedem anderen auch. Oder arbeitet ihr alle für lau? :hmm
In vielen Köpfen ist es nicht drinnen das es zwar Landwirtschaft heißt es aber doch eben Unterschiede zur normalen Wirtschaft gibt .
Landwirtschaft sorgt für Nahrung soll das tatsächlich nach China ausgelagert werden weil das kostengünstiger ist ? Da müssen andere Ansätze gefunden werden
dieses schauen auf kurzfristigen Profit ist bei weitem nicht zu Ende gedacht.
Wer Nachhaltig denkt und macht muss belohnt werden, sonst haben wir Eu weit bald nur noch einige wenige Monopolisten auf der Anbau und der Abnehmer Seite und dann tja was dann ? Ob das gut oder nicht gut für den Verbraucher ist , ich fürchte wir werden es erleben.

strega
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Re: Glyphosat-Diskussion

#1703

Beitrag von strega » Do 30. Aug 2018, 12:47

wer heute auf Nachhaltigkeit pfeift guckt morgen in die Röhre.... die Böden verzeihen nicht alles über Jahrzehnte, Jahrhunderte....

wenn das in der Landwirtschaft Privatvergnügen wär, dann könnts mir egal sein.
Aber Landwirtschaft ist nicht Privatvergnügen, das geht ne Menge Leute was an.

Der kurzfristige Maximalprofit ist genau das, womit die Menschen sich selbst zerstören und ihre Lebensgrundlage, anstatt ein ganz klein bischen weiter zu schauen als über das diesjährige Bilanzjahr...

...ich werd es vielleicht erleben, hoffe aber so langsam unabhängig zu sein vom Weltmarkt und in ein paar Jahren da vollends nix mehr kaufen zu müssen.

Denn wer nur auf die eigenen Bilanzen schaut dem ist der Rest eher ziemlich wurscht.....
nur will ich das mit meinem Geld nicht unterstützen.
Frauen, die sich gut benehmen, schreiben selten Geschichte. Eleanor Roosevelt

Benutzer 72 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#1704

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 30. Aug 2018, 13:12

Rohana hat geschrieben:Tja, von Nachhaltigkeit per se kann man halt nicht leben, da zählt am Ende doch das Geld - wie bei jedem anderen auch. Oder arbeitet ihr alle für lau?
Ich werde dafür plädieren, sofort alle landwirtschaftlichen Ausgleichszahlungen ersatzlos zu streichen!!

(die Auflagen werden natürlich nicht gestrichen) - weil

ich arbeite "nicht für lau" - hihi, ich schon für lau, denn ich bau nur Gemüse und Obst für meine 6-köpfige Familie an (damit wir ein bisschen ein bisschen wenigstens unabhängiger sind von dem Geld-System....) und mache alles, was in einem Haushalt so anfällt.
Bezahlt werde ich nicht, ist mein/unser "Privatvergnügen".

Mein Mann wird wohl bezahlt, er muss alle Auflagen einhalten und bekommt "nur" seinen Lohn, der nun wirklich nicht sehr hoch ist.
Er arbeitet und wenn er was vom Bauern haben will, muss er dafür Geld hergeben.

Früher war er Marktfahrer - musste er auch die gesetzlichen Auflagen einhalten, aber bekommen hat er nur das, was er selber erwirtschaftet hat - sprich: das, was die Leute ihm für seine Sachen bezahlt haben.

Keine Ausgleichszahlingen.

Bei Regenwetter konnte er kaum Geschäft machen, weil keine Leute kamen.

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Re: Glyphosat-Diskussion

#1705

Beitrag von Rati » Do 30. Aug 2018, 13:33

Rohana hat geschrieben:...Ich meinte auch eher die Zuverlässigkeit, denn du kannst mir viel erzählen wie toll diese und jene Früchte erlöst hätten, blah.. verstehst? Da es ja über den tatsächlichen Verlust bei der Ernte geht, wird immer noch der mehr profitieren der tatsächlich mehr Verluste hat, unabhängig von seiner Gesamtgrösse. Ob und in welcher Höhe die Hilfen für die regulären Feldfrüchte kommen, ist auch noch gar nicht raus...
klar entschieden ist es noch nicht, und is ja auch Ländersache, aber nach meinem Wissensstand hat Frau Klöckner vorgeschlagen nach Bedarf und Bedürftigkeit zu trennen.
Bedarf hat der welcher im Vergleich zum Vorjahr min. 30% Verluste hat, bedürftig ist wer ohne Nothilfe pleite wäre.
Also, ist es egal was der Acker ohne Dürre theoretisch erbracht hätten, Maßstab ist die letzte Ernte.... behaupte ich jetzt mal. :aeh:

Grüße Rati
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Re: Glyphosat-Diskussion

#1706

Beitrag von Rohana » Do 30. Aug 2018, 14:34

Dann kannst du in jedem normalen Jahr nach einem guten Jahr auch Bedarf haben ;) da muss schon ein Durchschnitt rangezogen werden von mindestens 3 Ernten...
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Re: Glyphosat-Diskussion

#1707

Beitrag von Rati » Do 30. Aug 2018, 15:08

Rohana hat geschrieben:Dann kannst du in jedem normalen Jahr nach einem guten Jahr auch Bedarf haben ;) ...
neeee, kannst'de nich, :)
weil das ein Nothilfeprogramm für die diesjährige Dürre sein soll und ne einmalige Leistung ist.

Grüße Rati
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Re: Glyphosat-Diskussion

#1708

Beitrag von Manuela » Do 30. Aug 2018, 16:02

Oelkanne hat geschrieben:
Die Erstattung nicht genutzter Mittel der Krisenreserve:
In jedem Haushaltsjahr werden die Direktzahlungen aller landwirtschaftlichen Betriebe, die mehr als 2.000 Euro Direktzahlungen erhalten, um ca. 1,5% gekürzt. Diese Mittel stehen zur Finanzierung von gezielten Maßnahmen im Falle einer Krise im Agrarsektor zur Verfügung. Werden die Mittel nicht genutzt, weil keine Krise vorlag oder Krisenmaßnahmen über andere Quellen finanziert wurden, erhalten landwirtschaftliche Betriebe, die Direktzahlungen beantragen, im folgenden Haushaltsjahr eine Erstattung in Höhe des gekürzten Beitrags. Wird die Krisenreserve nur zum Teil genutzt, erfolgt die Erstattung anteilig.
Wird jetzt diese Krisenreserve genutzt, oder ist diese Notfallhilfe wieder "frisches" Geld?
oder Krisenmaßnahmen über andere Quellen finanziert wurden
warum muss man, wenn doch Geld für Krisen zurück gelegt wird, überhaupt über andere Quellen finanzieren :hmm:
das dürfte doch dann eigentlich nur "Kleinbetriebe" betreffen, die weniger als 2000€ erhalten und das werden wohl nicht mehr sooooo viele sein :hmm:

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Re: Glyphosat-Diskussion

#1709

Beitrag von Rohana » Do 30. Aug 2018, 16:22

Rati hat geschrieben:
Rohana hat geschrieben:Dann kannst du in jedem normalen Jahr nach einem guten Jahr auch Bedarf haben ;) ...
neeee, kannst'de nich, :)
weil das ein Nothilfeprogramm für die diesjährige Dürre sein soll und ne einmalige Leistung ist.

Grüße Rati
Auch in dem Fall werden die benachteiligt die im letzten Jahr eine schlechte Ernte hatten weil die Differenz niedriger ist. Durchschnittswerte zu nehmen macht schon Sinn. Ist die selbe Augenwischerei wie wenn die Medien behaupten der Milchpreis wäre durch die Decke gegangen weil er sich um drölfzig Prozent zum Vorjahresmonat gesteigert hat und dabei ist er nur knapp auf oder über dem Niveau eines langjährigen Mittels...
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Re: Glyphosat-Diskussion

#1710

Beitrag von Rati » Fr 31. Aug 2018, 07:58

Rohana hat geschrieben:Auch in dem Fall werden die benachteiligt die im letzten Jahr eine schlechte Ernte hatten weil die Differenz niedriger ist...
öhm, nö, :)
Also ja, wer letztes Jahr ne schlechte Ernte hatte, könnte einen Nachteil gegenüber dem haben der ne gute Ernte hatte.
Allerdings ist das von mir erwähnte Geld keine Ausgleichszahlung für schlechte Ernten, denn so etwas sollte ein guter Landwirt immer einkalkuliert haben und möglichst so wirtschaften* das er das selber abfedern kann.
Hier geht es um Nothilfen die durch Extremwetterlagen ausgelöste Stark- und Totalernteverluste abfedern sollen. An sonsten würde ja das eintreffen was du schon zu Recht als negativ angekreidet hattest:
Rohana hat geschrieben:dass nicht die Betriebe die schlecht kalkulieren bzw. schlecht wirtschaften am meisten "gewinnen". Der, der jetzt trotz Dürre und Mindererträgen kein Grundfutter zukaufen muss weil er schon im Voraus gekauft/gut auf Vorrat gewirtschaftet hat, hat jetzt die Arschkarte im Gegensatz zu dem, der sich einfach verzockt hat....
Aber auch diese Nothilfe sollte mMn nicht zur Regelmäßigkeit werden. Landwirte sollten noch eher als alle anderen begriffen haben das wir einen Klimawandel erleben und ihre Arbeitsweise darauf einstellen. siehe Sternchen.

Grüße Rati

*hier kommen dann die faktoren ins Spiel die in allen Diskussionsrunden so erwähnt werden.
zB:
-vielfältige Feldfrucht
-Viehbestände nach der eigenen Futtererzeugungskapazität ausrichten
- Erosionsschutz u.ä.
-Rücklagen bilden(eigene oder in Bäuerlichen Gemeinschaften
- anpassung der jahresabläufe an verschobenen jahreszeiten
- und, und, und
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