Glyphosat-Diskussion

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Re: Glyphosat-Diskussion

#1651

Beitrag von Buchkammer » So 26. Aug 2018, 13:34

hobbygaertnerin hat geschrieben:Nach meinen Dafürhalten ist es gar nicht erwünscht, dass sich die Bauern auf die Socken machen, die braucht man gerade so, wie es derzeit läuft. Denn die Ausbildung der Landwirtschaft fällt ja nicht vom Himmel, sondern nach einem Lehrplan und Richtlinien- ausserdem an der Landwirtschaft verdienen ganze Branchen- und das soll auch so bleiben.
Hatte ich auch schon an anderer Stelle angesprochen. Der Nachwuchs von heute wird ja durch die Agrarschulen und -studiengänge derart indoktriniert, dass sie gar keine andere Möglichkeit haben, den ganzen Furz der agrochemischen Industrie zu kaufen.

Wer sich selbst ein wenig autodidaktisch weiterbilden und mal gucken möchte, wie das andere Landwirte auch in anderen Ländern z. T. seit Jahrzehnten schon bewerkstelligen, dem empfehle ich mal einen Blick in das Forum für Regenerative Landwirtschaft. ;)

Wird ja von Manfred geleitet. Dort gibt es eine Menge neuen Input. Selbst ich als Kleingartenselbstversorger kann dort viel an Wissen mitnehmen und vielleicht ein wenig beitragen.
Gestern war ich klug und wollte die Welt verändern. Heute bin ich weise und möchte mich verändern. (Rūmī)
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Re: Glyphosat-Diskussion

#1652

Beitrag von Rohana » So 26. Aug 2018, 20:26

Zwischen "da gibt es Input", dem finden der geeigneten und funktionalen Methoden für die eigenen Probleme und der Integration ebendieser in bestehende organisatorische und wirtschaftliche Abläufe liegen halt noch Welten, insbesondere bei Leuten die mehr als 1ha zu überblicken haben. Das wäre schön wenn es mal respektiert würde :kaffee:
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Re: Glyphosat-Diskussion

#1653

Beitrag von der.Lhagpa » So 26. Aug 2018, 23:44

Giftregen in Argentinien: Studie weist Glyphosat in Atmosphäre nach :

https://deutsch.rt.com/amerika/75035-gi ... glyphosat/

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Re: Glyphosat-Diskussion

#1654

Beitrag von hobbygaertnerin » Mo 27. Aug 2018, 06:48

@Rohana,
mir gehts um was anderes- es wird viel zu oft Sympthombekämpfung propagiert, weil an der Behebung der Sympthome mehr Geld verdient wird, als nach der Ursache zu suchen.
Dieses Jahr leiden die Grünlandbestände unter der Trockenheit ganz besonders, aber insgesamt wird viel zu wenig dahingehend geschaut, wie man sein Grünland verbessern kann.
Das Beispiel mit der Grünlandnachsaat war dem geschuldet, dass Grünlandumbruch nicht möglich ist.
Was macht man mit so einem Bestand?
Hofdüngerbehandlung - da wird man vermutlich heute auch noch belächelt und nicht für voll genommen, aber wenn die Gülle dann in Streifen auf dem Grünland abgelegt werden muss- da lass mal wieder so trockne Zeiten kommen.

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Re: Glyphosat-Diskussion

#1655

Beitrag von Rohana » Mo 27. Aug 2018, 07:44

Sicher, da kann ich dir voll zustimmen dass zu oft an Symptomen rumgedoktort wird. Allerdings ist es nicht so dass Ursachensuche immer leicht und easy wäre oder dass man die Zeit und das Geld dafür "übrig" hat und nicht zuletzt hat man oft genug so viel Stress am Kopf dass einfache Lösungen, so sie denn gangbar sind, bevorzugt werden. Wenn wir mehr "Bauernwohl" hätten, wären für Ursachensuche deutlich bessere Voraussetzungen ;)
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Re: Glyphosat-Diskussion

#1656

Beitrag von hobbygaertnerin » Mo 27. Aug 2018, 08:52

@Rohana,
Bauernwohl, davon hab ich ja noch nie was gehört, es geht um Tierwohl, um ......., aber bestimmt nicht darum, dass es den Bauern wohl ist.Ironiemodus aus.
Wir hatten mal eine Vorführung bei uns am Betrieb, unser LU stellte eine neue Art des Umsilierens vor,
wurde das ganze Silo (Gras, Mais und was sonst noch in eine Ration gehört, mit grossem Mischwagen gemischt und dann wieder neu einsiliert.
LU stellt den Mischwagen und das Umsilogespann, Lagerhaus verkauft 2 mal Folie, bei solchen Temperaturen macht dann der Tierarzt auch noch ein Zusatzgeschäft mit solcher Silage
und dem Bauern bleibt die Arbeit und die Kosten mit dem Ab- und Zudecken der Silos.
Ist doch eine gute Verteilung. :)

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Re: Glyphosat-Diskussion

#1657

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 27. Aug 2018, 09:30

Hatte ich auch schon an anderer Stelle angesprochen. Der Nachwuchs von heute wird ja durch die Schulen und -studiengänge derart indoktriniert, dass sie gar keine andere Möglichkeit haben, den ganzen Furz der [...] Industrie zu kaufen.
Ich hab es gewagt in "Schweinchenrosa" deinen Text so zu korrigieren, dass er für mich stimmt... :rot:
tschuldigung!
hobbygaertnerin hat geschrieben:@Rohana,
Bauernwohl, davon hab ich ja noch nie was gehört, es geht um Tierwohl, um ......., aber bestimmt nicht darum, dass es den Bauern wohl ist.
Was mir als Nicht-Bäurin wiederum zu wenig ist.

Es sollte doch um´s Wohl aller gehen - oder etwa nicht??


Was kann man denn tun, damit es den Bauern (oder noch besser: allen) gut geht?

Was du da beschrieben hast, klingt ja wie eine Werbeveranstaltung - oder ist das Pflicht für die Landwirte?
Bei einer Matratzenvorführung im Hause von Freunden war ich auch schon mal dabei - ja, soetwas ist haarsträubend.

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Re: Glyphosat-Diskussion

#1658

Beitrag von MeinNameistHASE » Mo 27. Aug 2018, 10:15

Buchkammer hat geschrieben:Der Nachwuchs von heute wird ja durch die Agrarschulen und -studiengänge derart indoktriniert, dass sie gar keine andere Möglichkeit haben, den ganzen Furz der agrochemischen Industrie zu kaufen.

Wie die Situation in Agrarschulen aussieht, weiß ich nicht. Aber eins kann ich dir 100%ig versichern: Ich habe in meinem bisherigen Agrarstudium an einer Universität noch nie (nicht mal von dem Dow-Agro Vertreter, der eine Vorlesung über Unkrautbekämpfung gehalten hat) eine Mittelempfehlung innerhalb einer Vorlesungsveranstaltung bekommen. Natürlich werden uns die Wirkstoffe und deren Wirkungsmechanismus eingetrichtert, aber völlig losgelöst von irgendwelchen Firmen/ Marken. Ich habe die Möglichkeit drüber nachzudenken, ob ich den Wirkstoff einsetzen möchte oder nicht. Persönlich bin ich kein Fan von übermäßigem Chemieeinsatz, wo auch über durchdachtes Management von Saat, Bodenbearbeitung und Fruchtfolge reguliert werden kann.

Wir bekommen im Studium eine enorme Bandbreite an Möglichkeiten aufgezeigt, was getan werden kann. Nur was davon auch wirklich umsetzbar ist... Naja. Was aus Sicht der Pflanzenernährung das Non plus ultra ist, lässt den Bodenkundler vielleicht nicht mehr schlafen.
Ich verlasse mich auf meine Sinne: Irrsinn, Wahnsinn und Blödsinn!

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Re: Glyphosat-Diskussion

#1659

Beitrag von Rohana » Mo 27. Aug 2018, 12:03

MeinNameistHASE hat geschrieben:Persönlich bin ich kein Fan von übermäßigem Chemieeinsatz, wo auch über durchdachtes Management von Saat, Bodenbearbeitung und Fruchtfolge reguliert werden kann.
:daumen:
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Re: Glyphosat-Diskussion

#1660

Beitrag von Buchkammer » Mo 27. Aug 2018, 14:51

MeinNameistHASE hat geschrieben:
Buchkammer hat geschrieben:Der Nachwuchs von heute wird ja durch die Agrarschulen und -studiengänge derart indoktriniert, dass sie gar keine andere Möglichkeit haben, den ganzen Furz der agrochemischen Industrie zu kaufen.
... aber völlig losgelöst von irgendwelchen Firmen/ Marken.
Es war auch nicht meine Intention, irgendwelche Firmen und/oder Namen, die mit der Herstellung von agrochemischen Produkten beschäftigt sind, an den Pranger zu stellen. Letzendlich ist es doch egal, wo man das Zeug ordert und was da drauf steht.
MeinNameistHASE hat geschrieben:Ich habe die Möglichkeit drüber nachzudenken, ob ich den Wirkstoff einsetzen möchte oder nicht.
Na ja, der Ertrag muss schon stimmen und die gesetzlichen Vorgaben sollten eingehalten werden. Und was man anbaut ist ja wohl auch nicht in der Entscheidungsfindung drin. Meist eh das, wo es die größten Ausgleichszahlungen gibt, oder?
MeinNameistHASE hat geschrieben:Wir bekommen im Studium eine enorme Bandbreite an Möglichkeiten aufgezeigt, was getan werden kann. Nur was davon auch wirklich umsetzbar ist... Naja.
Aber eben, nicht die neuesten Erkenntnisse und Erfahrungen anderer Landwirte, weil sich eure Dozenten und Professoren wahrscheinlich schon nicht weiterbilden. Daher der Hinweis auf das Forum von Manfred.

Im neuen Brennstoff-Magazin ist ein Spruch von Kalle Lasn drin. Auch wenn er wahrscheinlich eher Zorn auslöst, als mal darüber zu reflektieren, möchte ich ihn hier anführen:

"Habt ihr denn kein Gefühl dafür, was richtig und was falsch ist? Nur weil euch das Gesetz etwas erlaubt, heißt das doch nicht, dass ihr es tun solltet."
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