Glyphosat-Diskussion

Benutzer 6122 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#1581

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » Do 23. Aug 2018, 07:51

In der Stadt wo ich arbeite, haben sie ein motorbetriebenes Gerät angeschafft, das Unkraut mit heißem Wasserdampf beseitigt. Funktioniert laut den Stadtgärtnern super.

Ich verwende einen Unkrautbrenner für meine Wegeritzen. Traue mich aber im Moment nicht wegen Brandgefahr. Und außerdem verdörrt bis auf die Disteln im Moment sowieso Alles.
Selbst der Giersch macht schlapp.

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Rohana
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Re: Glyphosat-Diskussion

#1582

Beitrag von Rohana » Do 23. Aug 2018, 08:01

emil17 hat geschrieben:[...]
Ein sorgfältiger Umgang mit der Umwelt würde fordern, dass chemische Substanzen, die es in der Natur nicht gibt, erst nach Beweis ihrer Unbedenklichkeit in grossen Mengen hergestellt und verkauft werden dürfen. Fallbeispiele dafür, warum, gibt es genug: Bleibenzin, Asbest, DDT, Kernenergie.
Nenn mir irgendwas was absolut "unbedenklich" ist. Es ist alles eine Frage der Menge.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Glyphosat-Diskussion

#1583

Beitrag von emil17 » Do 23. Aug 2018, 08:33

Rohana hat geschrieben: Nenn mir irgendwas was absolut "unbedenklich" ist. Es ist alles eine Frage der Menge.
Die Frage trifft den Kern des Problems nicht. Hier geht es um bekannt problematische Substanzen, die in grossen Mengen nur zur Renditemaximierung eingesetzt werden. Die Kollateralschäden werden verneint oder wie immer in solchen Fällen grosszügig der Umwelt oder der Allgemeinheit (was dasselbe ist) überlassen.
Ich habe in dieser Diskussion wiederholt gesagt, dass ich es vertretbar finde, z.B. hartnäckige Stockausschläge von Gehölzen durch gezielte Einzelpflanzenbehandlungen mit Herbiziden zu bekämpfen. Daraus kann man nicht mit dem "alles ist Gift" ableiten, dass man es folglich auch grossflächig ausbringen darf, bloss um Arbeit zu sparen.

Es dürfte Dir bekannt sein, dass, je problematischer eine Substanz ist, desto zurückhaltender sollte deren Einsatz erfolgen. Deshalb gelten bei der Verwendung von Wasser andere Grundsätze als bei der von Herbiziden, obwohl ziemlich sicher mehr Menschen durch Einwirkung von Wasser zu Tode kommen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#1584

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 23. Aug 2018, 09:32

emil17 hat geschrieben:Deshalb gelten bei der Verwendung von Wasser andere Grundsätze als bei der von Herbiziden,
ein Kriterium könnte auch sein, ob diese Substanz neben ihrer "Giftigkeit" auch noch Lebewesen als Nahrung dient (edit: oder als Heilmittel) - und sei es "nur" als Spurenelement. Das macht einen großen Unterschied, finde ich.

Ohne Wasser (oder Salz oder Kupfer) könnten wir nicht leben, ohne Glyphosat schon!

Ja, die Menge macht´s aus.
Aber :duckundweg: Glyphosat braucht niemand.... :flag:

Wasser brauchen wir alle

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Re: Glyphosat-Diskussion

#1585

Beitrag von Rohana » Do 23. Aug 2018, 09:34

Vielleicht ist dir entgangen dass mit Glyphosat nicht nur "Arbeit gespart" wird (Ernte"erleichterung" ist schon ziemlich lang nicht mehr legal bei uns). Details wurde hier schon des langen und breiten diskutiert.
Für einige Zwecke kann und sollte man Glyphosat mit anderen Werkzeugen ersetzen, sicherlich. Es deswegen ganz zu verbieten ist nach wie vor unsinnig und wenn man alle Stoffe verbieten möchte die möglicherweise irgendwie gefährlich werden könnten, dann hat man viel zu tun. Bitte gleich mit Zigaretten und Tabak anfangen, braucht kein Mensch ;)
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Glyphosat-Diskussion

#1586

Beitrag von Manuela » Do 23. Aug 2018, 11:03

Rohana hat geschrieben: Bitte gleich mit Zigaretten und Tabak anfangen, braucht kein Mensch ;)
.....Tabak, schöne Parallele zum Getreide. Das war auch mal eine der wichtigsten Heilpflanzen :holy: aber eben in "Reinform" und nicht der Cocktail der heute in den Zigaretten steckt.......endlos lange Listen mit Zusatzstoffen, wohlgemerkt zugelassen ;)

http://www.naturheilkraeuter.org/die-ge ... es-tabaks/

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Re: Glyphosat-Diskussion

#1587

Beitrag von emil17 » Do 23. Aug 2018, 12:03

Rohana hat geschrieben:Vielleicht ist dir entgangen dass ...
Vielleicht ist dir entgangen, was ich heute morgen um 07:33 geschrieben habe?
Immerhin ist totspritzen eines Ackers vor der Bestellung nicht bloss Bodenschonung und Treibstoffersparnis, sondern eben auch Arbeitserleichterung. Wenn man die Kartoffeln, die ebendieser Acker hervorgebracht hat, in Belgien oder Portugal biliger zu Fritten verarbeiten kann als da wo sie gewachsen sind, dann tut man genau das und kein Schwein fragt nach dem deswegen verbrauchten Treibstoff.
Rohana hat geschrieben:Es deswegen ganz zu verbieten ist nach wie vor unsinnig
Vielleicht ist dir entgangen dass ich genau das, auch um 07:33 heute, nicht will?
Aber vielleicht gibt es ein Mittelweg zwischen "einsetzen soviel man will, Hauptsache es rechnet sich" und "ganz verbieten"?
Falls ja, hat der Konsument der so erzeugten Lebensmittel auch was dazu zu sagen, und derjenige, der es unfreiwillig mitisst, weil es inzwischen wirklich überall ist, vielleicht auch?
Rohana hat geschrieben:wenn man alle Stoffe verbieten möchte die möglicherweise irgendwie gefährlich werden könnten, dann hat man viel zu tun.
Bitte beim Thema bleiben, sonst wird das alles noch unübersichtlicher.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Glyphosat-Diskussion

#1588

Beitrag von strega » Do 23. Aug 2018, 12:44

bei Zigaretten und Tabak hat die Bevölkerung die Wahl, ob sie das konsumieren will oder nicht. Zumindest so rein theoretisch, abgesehen vom Suchtfaktor.

Bei Lebensmitteln, die mit Glyph und Co. traktiert werden hat sie das eher nicht... denn die breite Bevölkerung hat keinen eigenen Garten und hängt ab von dem was ihr vorgesetzt wird zum Kauf. Steht ja nicht auf der Zutatenliste des Produkts, wann was gepritzt wurde.... wär aber vielleicht gar nicht schlecht wenn das aufgeführt würde? :pfeif:

Und zu was wird gespritzt, wenn nicht zur Arbeitserleichterung und Gewinnmaximierung um jeden Preis???
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Re: Glyphosat-Diskussion

#1589

Beitrag von Taraxacum » Do 23. Aug 2018, 13:28

Für die Gesunderhaltung der Kulturen? Gespritzt wird ja nicht stets und ständig Glyphosat auch wenn das der Bevölkerung so verkauft wird. Da werden u.a. Micronährstoffe nach Bedarf der Pflanze gespritzt, Blattdüngung mit NPK... und natürlich gegen diverse Krankheiten. Macht auch ein Biobauer und ein Kleingärtner so. Und nein, die landwirtschaftlichen Flächen sind wirtschaftlich nicht mit irgendwelchen Jauchen und Brühen behandelbar. Es mag auf klitzekleinen Parzellchen funktionieren, aber auf größeren Schlägen von mehreren ha ....? Ein landwirtschaftlicher Betrieb ist nun mal ein gewinnorientiertes Unternehmen auch wenn das hier einige Leute nicht wahrhaben wollen. Keiner arbeitet irgend etwas ohne dass in irgendeiner Form ein Gewinn für ihn daraus entsteht. Sei es der Lohn beim Arbeiter oder der Gewinn eines handwerklichen Unternehmens. Auch der Selbstversorger betreibt die Selbstversorgung nicht aus lauter Langeweile. Sein Lohn: hochwertige Lebensmittel für sich.
Was mich immer traurig macht: es sind immer die Bauern schuld, dabei sind es die Agrarkonzerne, die die besseren Lobbyisten haben, die die meisten Fördermittel einsacken, die rücksichtslos maximale Rendite erwirtschaften wollen/müssen. Ein Bauer, der von seinem Land/Tieren lebt, leben muss, wird es ganz anders behandeln als ein Konzern, der die Interessen der Anleger nach Maximalrendite befriedigen muss. Das wird hier leider kaum so thematisiert und ständig vermischt. Was passiert denn, wenn die kleinteilige Landwirtschaft ausstirbt, die Nahrungsmittelerzeugung ist dann in der Hand von weltweit tätigen Agrarkonzernen wie zum Beispiel Nestle. Unser Essen kommt dann entweder aus dem Ausland, wo sich die Erzeuger einen Dr..k scheren, was Umwelt- & Hygienestandarts angeht, wo die Arbeiter maximalst ausgebeutet werden oder aus dem Chemiebaukasten. Hauptsache das Zeug im Supermarkt ist schön billig...... :bang:

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#1590

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Do 23. Aug 2018, 13:43

strega hat geschrieben:bei Zigaretten und Tabak hat die Bevölkerung die Wahl, ob sie das konsumieren will oder nicht. Zumindest so rein theoretisch, abgesehen vom Suchtfaktor.

Bei Lebensmitteln, die mit Glyph und Co. traktiert werden hat sie das eher nicht... denn die breite Bevölkerung hat keinen eigenen Garten und hängt ab von dem was ihr vorgesetzt wird zum Kauf. Steht ja nicht auf der Zutatenliste des Produkts, wann was gepritzt wurde.... wär aber vielleicht gar nicht schlecht wenn das aufgeführt würde? :pfeif:

Und zu was wird gespritzt, wenn nicht zur Arbeitserleichterung und Gewinnmaximierung um jeden Preis???
Es muss keiner in Deutschland normal erzeugte Lebensmittel kaufen,
dazu braucht es keinen eigenen Garten,
man muss nur in das andere Supermarktregal greifen.
gaaaaanz einfach.

Wozu?
zur Qualitätssicherung.
Mycotixin belastetes Getreide ist Sondermüll.
Schorfige Äpfel und löchrigen Salat Kauft keiner,
bzw das stößt der Handel

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