Kartoffelsetzlinge

outdoorfreak
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Kartoffelsetzlinge

#1

Beitrag von outdoorfreak » Mi 6. Mai 2015, 18:29

Hallo,

ich möchte mir Kartoffelsetzlinge kaufen. War im Bioladen, und da kostet der Kilo Kartoffelsetzlinge 2,80-Euro. Das ist mir allerdings zu teuer. Jetzt meine Frage: Kann ich mir auch normale Bio-Kartoffeln kaufen und die dann in den Boden pflanzen, oder sind die mit irgendwas behandelt, was die Keimkraft unterdrückt? Die normalen Bio-Kartoffeln kosten nämlich nur 1,60.

Und Kartoffeln aus dem Raiffeisen kann ich ja nicht für Bio-Anbau nehmen. Die sind ja warscheinlich abhängig von Spritzmitteln, oder? Ausserdem kann man von denen dann im nächsten Jahr nicht die kleinen Kartoffeln für Setzlinge nehmen, oder?

Ich glaub zum Pflanzen müssen die Kartoffeln ja auch Keimlinge haben, ohne Keimling wird es glaube ich nichts.



Und ich hatte die letzten Jahre immer Sorten, die schon im August geerntet werden konnten. Ich nehme an, das waren Frühkartoffeln. Könnt ihr mir mal eine Sorte empfehlen, die erst Ende Speptember oder Anfang Oktober geerntet werden kann? Das sind nämlich die Lagerkartoffeln. Die Frühkartoffeln kann man ja nicht über den Winter lagern, sonder sind nur für den Direktverzehr.

Ausserdem sind ja die späten Sorten ja viel Ertragreicher als die frühen Sorten.


Ich will auf 150-200qm Kartoffeln anbauen. Wieviel Kilo Kartoffelsetzlinge muss ich mir da kaufen? Reichen da 10 Kg Kartoffelsetzlinge oder müssen es schon 20 Kilo sein?

Mit welchem Ertrag rechnet man so pro qm? Ich hab mal gehört 2,5Kg pro qm. Stimmt das?


Liebe Grüsse

Outdoorfreak
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Benutzer 3370 gelöscht

Re: Kartoffelsetzlinge

#2

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Mi 6. Mai 2015, 18:53

Ich baue auf ca.60m² rund 20 kg Setzkartoffel, das ergibt im Schnitt eine Ernte von 200-250 kg.

Die Speisekartoffel wird mit einem Keimhemmer behandelt, ob das bei Biokartoffel auch so ist weis ich nicht, ist aber denkbar wegen der Lagerung.
Konventionelle Kartoffel (Laura, Bintje, usw.) kannst du anbauen auch wenn sie nicht Bio sind, werden nach einigen Nachsaaten dann halt erst Bio. ich bekomme immer welche vom Nachbarn, wenn er zu viele hat, der Nachbau und die Pflege ist da kein Problem (kein Spritzen oder KS Dünger).
Frühkartoffel sind die Kartoffel die du ab Juni aus der Erde holst, alles andere bildet eine dickere Schale aus und ist dann lagerfähig. Wir ernten ab Juni alle
"Frühkartoffel" zwischen Bohnen, Tomaten usw. die wir im Vorjahr übersehen haben ( Kartoffelfeld wandert, Fruchtfolge).

Adjua
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Re: Kartoffelsetzlinge

#3

Beitrag von Adjua » Mi 6. Mai 2015, 19:38

ich brauch mindestens 3x soviel Platz wie der Burgenlandler, was aber am Burgenland und nicht am Burgenlandler liegt :aeh:

Ausgekeimt ist bei mir noch jede Kartoffel, ob ich wollte oder nicht. Kaufe trotzdem Saatkartoffeln.

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65375
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Re: Kartoffelsetzlinge

#4

Beitrag von 65375 » Mi 6. Mai 2015, 20:33

Und Kartoffeln aus dem Raiffeisen kann ich ja nicht für Bio-Anbau nehmen. Die sind ja warscheinlich abhängig von Spritzmitteln, oder?
Inwiefern abhängig? Meine waren keine Junkies; die sind super gewachsen und haben gut Ertrag gebracht. Mengen Und Fläche weiß ich leider nicht mehr.

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poison ivy
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Re: Kartoffelsetzlinge

#5

Beitrag von poison ivy » Mi 6. Mai 2015, 20:46

meine Supermarkt-Kartoffeln sind inzwischen gut kniehoch
die hat wohl kein sagenumwobener Keimhemmer ausgebremst
und ob die Generation vorher Bio war oder nur Kartoffel :aeh:
bis der Nachwuchs aus'm Boden kommt sind Erbsuenden verjaehrt

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Re: Kartoffelsetzlinge

#6

Beitrag von elli » Do 7. Mai 2015, 07:51

Auf der Seite vom Hof Jeebel/Altmark Biogartenversand findest Du viele Informationen über Kartoffelsorten und auch Pflanzanleitungen,die ich ganz hilfreich finde.
In dem Katalog, den sie schicken, ist eine kurze Zusammenfassung über Sorten und Eigenschaften, die übersichtlicher ist als die große Liste.

Ich habe schon Kartoffeln aus dem Baumarkt ohne Probleme gepflanzt, aber weil ich bestimmte Sorten haben wollte, bestelle ich jetzt trotz der Preise bei Jeebel und bin bisher immer sehr zufrieden gewesen. Ich bestelle neue, wenn ich das Gefühl habe, dass die eigene Nachzucht nicht mehr so gut ist nach ein paar Jahren.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Bioladen-Kartoffeln behandelt sind. Es ist nur halt keine Extra-Pflanzkartoffelzucht.

Die Ergebnisse hängen denke ich stark von der Gegend, dem Boden und den Wetterverhältnissen (z.B.Trockenheit) ab.

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Kartoffelsetzlinge

#7

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Do 7. Mai 2015, 09:01

Wenn Speisekartoffel mit Keim Hemmer behandelt wurden muss das auf dem Etikett stehen, oder sonst wo ausgewiesen sein.

"nach der Ernte behandelt" dabei muss aber nicht die Chemikalie ( zB Chlorpropham (CIPC) ) genannt werden.

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Mika
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Re: Kartoffelsetzlinge

#8

Beitrag von Mika » Do 7. Mai 2015, 09:28

Bei mir keimt sogar das weggeschnittene Zeug im Kompost. Jetzt habe ich schon 5 Kartoffelpflanzen... :dreh:

@Qutdooefreak: wenn Du Kartoffeln nur mal ausprobieren möchtest, frag mal im Bekannten- und Freundeskreis umher, wer ausgetriebene Kartoffeln im Kühlschrank hat. :grinblum: Geht am schnellsten.

hias90

Re: Kartoffelsetzlinge

#9

Beitrag von hias90 » Do 7. Mai 2015, 10:31

Ich wäre mal so frech und behaupte, dass du jede Kartoffel nehmen kannst. Mag sein, dass manche vielleicht mit einem Keimhemmer behandelt sind, aber bei feuchtem Boden und warmen Temperaturen kann keine Kartoffel mehr widerstehen und treibt gnadenlos aus.
Du kannst prinzipiell jede Knolle in die Erde stecken. Egal ob groß oder klein, bio oder konventionell, Saat- oder Speisekartoffel.

Es gibt spezielle Biosorten, welche resistenter gegenüber bestimmten Krankheiten sein mögen. Auch muss man diese vielleicht nicht ganz so stark düngen. Dennoch wage ich zu behaupten, dass das in deinem Hobbybereich/Selbstversorgerbereich wenig Unterschied macht. Immerhin hast du ja nur ein paar 100m² und keine km².

Natürlich kannst du auch konventionelle Speisekartoffeln nachbauen, und zwar theoretisch unendlich lange. Das Problem bei Kartoffeln liegt eher bei den Viruserkrankungen. Über kurz oder lange verteilen beißende und saugende Insekten Kartoffelviren von einer Pflanze zur nächsten. Diese Viren schmälern den Ertrag und wandern in die Knolle hinein, von wo aus sie sich bei der nächsten Aussaat wieder weitervermehren können.
Saatkartoffel werden auf solche Viruserkrankungen kontrolliert, während bei Speisekartoffeln natürlich nicht kontrolliert wird. Der Virus ist ja nur für die Pflanze schädlich, nicht für den Menschen. Es kann also sein, dass deine Speisekartoffeln schon alle mit einem Virus infiziert sind, und deswegen eine reduzierte Wuchskraft haben.

Wie gesagt...kann, muss aber nicht.

outdoorfreak
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Re: Kartoffelsetzlinge

#10

Beitrag von outdoorfreak » Do 7. Mai 2015, 13:57

Hallo an alle und danke für die Antworten,


der Grund,warum ich nachfrage ist folgender: Die Bio-Setzkartoffeln vom Biobarn im Nachbarort kosten 2,80-Euro das Kilo. Das ist sehr teuer, finde ich. Und im Raiffeisen-Markt hier im Ort
kosten 25 Kg 22 Euro.

Das ist natürlich schon ein Preisunterschied.


Für mich ist es sehr wichtig, dass ich dann von den geernten Kartoffeln im Herbst die kleinen dann als Setzkartoffeln fürs nächste Jahr verwenden kann, damit ich mir nächstes Jahr nicht wieder neue kaufen muss.

Aber ihr seid der Meinung, es ist egal, ob es konventionelle oder Bio-Setzkartoffeln sind. Also ich kann Bio-Anbau ohne Spritzmittel auch mit konventionellen Setzkartoffeln machen?

Ist es bei den Kartoffeln nicht der Fall wie bei den Hybrid-Samen, deren Samen man nicht fürs nächste Jahr verwenden kann?

Liebe Grüsse

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