Heuwiese

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kraut_ruebe
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Heuwiese

#1

Beitrag von kraut_ruebe » Mo 2. Mär 2015, 08:46

so ganz hat das bei mir mit dem heu nicht funktioniert. ich hätte die rechte gesamtmenge heu eingebracht, allerdings wird nicht jede heuqualität von den viechern genommen und so geht die rechnung nicht auf, ich werd wohl demnächst eines zukaufen müssen.

ein paar details sind mir selber im laufe des vorjahres aufgefallen, aber bevor ich mich in diese verzettle geh ich nochmal ganz zurück an den start.

- was macht denn generell eine gute heuwiese aus betreffend qualität und befriedigende erntemenge? dichter bewuchs? grassorten? vielfalt an allem was kein gras ist?
- kommt das kleine bisserl luzerne und die grösseren wickenbestände wieder, ich hab mich voriges jahr bemüht erst nach der samenbildung zu mähen?

fürs erste will ich mal drauf hinaus ob ich nochwas einsäen soll, meine heuwiese ist eher büscheliges gras, da wär bisserl was frei wo ich noch was zwischenquetschen könnt (oder ist es generell so dass man jedes jahr neues einsät?)
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Benutzer 3370 gelöscht

Re: Heuwiese

#2

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Mo 2. Mär 2015, 20:14

Mein Heu für die Ziegen ist von den Brachlandwiesen, die der Nachbar mäht. Da wird gar nix gemacht. Das schlechte Heu (Waldränder, Wasserüberlaufrinne) nehme ich zum Mulchen für den Garten, das Gute lassen wir binden zu Kleinstrohballen, davon brauch ich etwa 100 Stk für die Ziegen um über den Winter zu kommen. Dabei ist das gar nicht so super erst nach dem Aussamen zu mähen, wie es halt für geförderte Brachlandwiesen Vorschrift ist, da dadurch der Eiweisanteil im Heu fehlt. Früher mähte man 3 mal.

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Re: Heuwiese

#3

Beitrag von osterheidi » Mo 2. Mär 2015, 20:38

hallo rübe

es ist genau so dass manches heu verschmäht wird. wir haben eine magerwiese. ein paar jahre habe ich experimentiert mit einsaat oder bearbeitung oder kompostdüngung etc. es hat definitiv bei mir nix gebracht. mehr macht das wetter, der standort und die werbung des heus.
bei einsaat müßtest du ja die grasnarbe etwas anreissen und dann wieder walzen ....da gibts verschiedene techniken. da mußt du wirklich prioritäten setzen. ich habe mich zur handwerbung mit freunden als sozialem event entschlossen, nachdem all die mühe nix gebracht haben.
letztlich kaufen wir für die milchschafe zu, und jenach fütterung mit zusätzlich möhren o.ä. wird mit stroh oder eigenem zweitschnitt gemischt. das eigene hat superqualität, da von hand gemacht mit sehr vielen blumen und kräutern und unter dach getrocknet, aber es ist zu wenig und auch einen tick zu alt (siehe richard). wenn man sowieso zukaufen muß lässt es sich jetzt besser rechnen, das eisweishaltige muß ich kaufen.

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Re: Heuwiese

#4

Beitrag von kraut_ruebe » Mo 2. Mär 2015, 21:13

ich würd gern 4 mal mähen. oder dreimal und den letzten aufwuchs wegfressen lassen. mal sehen ob das klappt, das wetter wird da wohl entscheiden. wobei ich da auch noch nicht weiss ob sie einen vierten schnitt überhaupt fressen, das herbstheu vom vorjahr wollte keiner (ausgesamtes auch nicht, das versteh ich).

meine heufläche 2015 ist bissl klein, die hälfte vom bedarf hätt ich aber gern daraus hergestellt. vielleicht geht am acker nochwas, sonst muss ich um den rest schaun wo ich den herkrieg. nix bis auf die mähpflicht hab ich die letzten drei jahre gemacht, ist aber immer noch ne ziemliche gstättn. irgendwas muss ich damit wohl tun dass das besser wird, jetzt liegen zwischenräume zwischen den büscheln blank die ich zur einsaat nutzen könnte.

grundsätzlich will ich den jahresbedarf selber machen. 2016 hab ich dann wieder mehr fläche, da sollts dann kein problem sein. falls die viechers bis dahin nicht sehr viel mehr werden.
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Re: Heuwiese

#5

Beitrag von osterheidi » Di 3. Mär 2015, 09:27

du könntest sehr früh im jahr einen schröpfschnitt machen, das regt u.a. das wachstum an

Manfred

Re: Heuwiese

#6

Beitrag von Manfred » Di 3. Mär 2015, 10:13

Da spielen eine Menge Faktoren rein...
Den besten Futterwert hat das Heu, wenn es zum Zeitpunkt des Ähren- und Rispenschiebens der Pflanzen mit dem größten Anteil im Bestand geschnitten wird.
Und dann mögl. nicht am frühen Morgen, sondern erst nach einigen Stunden Sonnenschein (Zuckerbildung) gemäht.
Zu der Zeit haben die Pflanzen zwar nicht mehr den höchsten Nährstoffgehalt, aber noch einen sehr hohen und dazu ein ausgewogenes Verhältnis von Energiedichte zu Fasergehalt.
Das Problem ist: Beim ersten Schnitt nach dieser Regel ist meist noch kein Heuwetter, weshalb heute die meisten Landwirte Silage machen.
Wartet man länger, hat man weniger Energie und mehr Faser. Das ist dann mehr "Pferdeheu" für wenig beschäftigte Hobbyrösser als Futter für Tiere die Ertrag in Form von Fleisch oder Milch liefern sollen.
Und wenn man noch länger wartet, taugt das Zeug eigentlich nur noch als Einstreu oder als Strukturfutter in Kombination mit Futter mit viel Energie und wenig Struktur (Kraftfutter). Oder halt für Tiere, die nichts leisten müssen (keine Zunahme, keine Milchproduktion, keine Arbeit) und billig überwintert werden sollen.

Und ein früher Schnitt verhindert die Samenbildung. Macht man das jedes Jahr, werden Arten zurückgedrängt, die auf Vermehrung durch Samen angewiesen sind. Die muss man dann durch Nachsaat ergänzen, wenn man sie nicht verlieren will.

Eine Möglichkeit, den ersten Heuschnitt zu verschieben, ist eine Beweidung früh im Jahr, kurz nach Vegetationsbeginn. So kann man den Heuschnitt ohne Qualitätsverlust 2 bis 3 Wochen schieben und hat dann hoffentlich das passende Wetter.
Ein möglichst artenreicher Bestand ist ebenfalls hilfreich. Der macht den Nutzungszeitpunkt flexibler, da ja nicht alle Arten gleichzeitig die Blüten schieben. Hat man eine Reinkultur irgendeiner Grassorte und erwischt die zum optimalen Zeitpunkt, hat man einen hohen Futterwert. Verpasst man aber den optimalen Zeitpunkt, dann verliert man viel schneller an Futterwert als bei einer artenreichen Wiese.

Nutzt man die Fläche also nur als Heuwiese und will immer zum optimalen Futterwert-Zeitpunkt schneiden, dann muss man der Wiese auch regelmäßig durch Nachsaat und Düngung helfen. Sonst magert sie ab und verliert die ertragsstarken und samenvermehrten Arten.
Will man auf diese Hilfsmaßnahmen verzichten, dann sind wechselnden Schnittzeitpunkte und wechselnde Nutzungsarten besser.

Bei Beweidung gelten wieder ganz andere Regeln. Man ist viel flexibler im Nutzungszeitpunkt, wenn man die Tiere richtig einsetzt.
Im Neil-Dennis-Thread habe ich am 22.02. einen Vortrag von Gred Judy verlinkt, der die Möglichkeiten der Beweidung schön erklärt:
http://www.selbstvers.org/forum/viewtop ... dy#p235422
Die Herausforderung ist halt, das mit einem sehr kleinen Tierbestand umzusetzen.

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Re: Heuwiese

#7

Beitrag von kraut_ruebe » Di 3. Mär 2015, 10:47

danke euch :)

rechts aussen komm ich mit den schafen nicht ran, und wär auch zu nah am nachbarn. da werd ich mich am schröpfschnitt versuchen. übern rest schick ich dann mal eben die schafe drüber, das kommt mir grade sehr gelegen :)
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Re: Heuwiese

#8

Beitrag von emil17 » Sa 7. Mär 2015, 20:03

Wenn du sagst, was für Arten da wachsen, kann man einiges über die Standortsbedingungen und die Futterqualität sagen.
Wenn "büscheliges Gras" Schafschwingel oder sowas ist, werden die Tiere es nicht gerne wollen. Auch Rohrschwingelbestände (Festuca arundinacea) geben hartes und schlechtes Futter.
Dazu gibts Literatur, z.B. von Ernst Klapp, zur Bewertung der Grünlandarten. Das Bestimmen ist freilich nicht ganz einfach, vor allem wenns nicht blüht.
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Re: Heuwiese

#9

Beitrag von kraut_ruebe » Sa 7. Mär 2015, 23:12

die (un)kräuter auf der wiese kenn ich alle, nur mit dem bestimmen der grasarten hab ich so meine probleme. so einzelne mittendrin konnt ich rausfinden (deutsches weidelgras, Agrostis stolonifera, gewöhnliches rispengras, ...) nur das was meinen hauptbestand ausmacht kann ich noch nicht benennen. es ist aber schön weich, breit, wächst sobald es plusgrade hat und wird gern gefressen.

nicht gefressen wird nur das was ich falsch geschnitten hab (zu alt und zu spät), das wird komplett verweigert.

das richtig geschnittene, das war erster und zweiter schnitt bei mir, wird gern genommen, da schmeissen die schafe nur ein paar halme die sie nicht mögen zu boden und die cuys fressen die hälfte raus und bauen sich aus dem rest bettchen. sie können davon so viel haben wie sie wollen und dazu gibts extra portionsweise heu von separaten flächen von esparsette, luzerne, wicken und je nach tierart noch andres dazu.

wie hoch die futterqualität genau ist weiss ich nicht. ich schätze mal sie ist nicht besonders und ich muss da noch ne menge dafür tun. wär mir sehr recht wenn das besser würde, und das zusatzfutter etwas weniger werden könnte.

dürfte noch eine weile dauern bis das alles passt :hmm:
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Re: Heuwiese

#10

Beitrag von emil17 » So 8. Mär 2015, 11:56

kraut_ruebe hat geschrieben:nur das was meinen hauptbestand ausmacht kann ich noch nicht benennen. es ist aber schön weich, breit, wächst sobald es plusgrade hat und wird gern gefressen.
Kannst du ein scharfes Bild, möglichst nah aufgenommen einstellen? Kamera auf Makro stellen.
Man sollte z.B. erkennen können, ob die Blätter flach oder längs gefaltet, kahl oder behaart sind.
Vielleicht lässt sich das dann etwas eingrenzen.
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