Bienensterben

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Matz
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Re: Bienensterben

#31

Beitrag von Matz » So 14. Feb 2016, 09:32

Ich bin kein Imker und habe von Bienen nicht viel Ahnung.

Aber als wir dieses Jahr das erste Mal unsere Ackerparzelle in einem großen Gerstenschlag (abwechselnd WW, WG, WR) mit Kartoffeln und einer Blühmischung bestellt haben, war da in Sachen Bienen und Hummeln die Hölle los (vor allem Juni und Juli). Scheinbar gab es für sie sonst in der Umgebung wenig zu naschen.

Wenn es mehr solcher Blühstreifen gäbe, sähe es für die Bienen wohl schon anders aus. Dazu mehr Hecken mit Weißdorn, Schlehe und Kirsche für das Frühjahr.

Unsere Wildackermischung blühte übrigens ohne Unterlass von Anfang Juni bis Ende November. Es wechselten sich Phacelia, Senf, Lein, Sonnenblume, Malve und Ringelblume ab. Vor allem letztere blühten eine Ewigkeit.
Streifen zwischen Wintergerste
Streifen zwischen Wintergerste
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Der temporäre Weg führt zu unsereren Kartoffeln.
Der temporäre Weg führt zu unsereren Kartoffeln.
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Eine Hummel nascht am Phacelia.
Eine Hummel nascht am Phacelia.
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Wildmohn

Re: Bienensterben

#32

Beitrag von Wildmohn » Mo 15. Feb 2016, 21:23

@Matz
Ohne weitere Worte: :daumen:

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Bienensterben

#33

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Mo 15. Feb 2016, 21:31

Hast du das runtergemulcht bevor die Samen gebildet wurden?

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Matz
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Re: Bienensterben

#34

Beitrag von Matz » Mo 15. Feb 2016, 23:18

@Wildmohn
Danke sehr. :)

@ölkanne
Nein, wieso sollte ich? Die Saatgutmischung besteht aus früh- und spätblühenden Pflanzen. Zunächst blühten Erbsen, Phacelia, Senf und Lein, später Sonnenblumen, Ringelblumen und Futtermalven. Außerdem haben sich Senf und Phacelia wieder ausgesamt udn erneut geblüht. Wenn ich eine Samenbildung von Phacelia und Senf durch Mulchen verhindert häztte (wieso auch?), dann wären Sonnenblume, Ringelblume und Malve ja gar nicht zur Blühte gekommen. Das ganze steht auch immer noch als Deckung fürs Wild und wird erst im März gemulcht.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Bienensterben

#35

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Mo 15. Feb 2016, 23:30

Wenn da dieses Jahr wieder die Blühmischung angesät wird stört das ja nicht weiter.
Wobei da vieleicht ein flacher Grubberstrich reicht, und die Blumensamen laufen schon wieder auf.

Langfristig hast du dadurch aber das (Unkraut-)Samenpotential des Bodens vervielfacht.

Wenn da dieses Jahr Kartoffeln drauf sollen blüht dir noch was ;)

Man könnte auch allen "Scheiß" sauber (mit Düngereinleger, nach dem Mulchen) 30-35cm tief runterpflügen um das Samenpotential wieder etwas zu veringern, aber das ist nicht im Sinne einer Blühmischung/Zwischenfrucht.
Und wenn in der Vergangenheit nicht gepflügt wurde gräbt man sich nur (halb-) toten Boden hoch.
Zudem wird bei der Frühjahrsfurche idr ein Untergrundpacker benötigt.

Wildmohn

Re: Bienensterben

#36

Beitrag von Wildmohn » Di 16. Feb 2016, 11:35

Die EU subventioniert solche Grünstreifen sogar… oder wollte solche Schonstreifen finanziell fördern. Was daraus geworden ist, weiß ich leider nicht. In meiner Region habe ich sowas nicht beobachten können.

Ich jedenfalls werde auch einen kleinen Beitrag leisten und z.B. das geplante Rundbeet nicht mit Gemüse bepflanzen, sondern eine „Bienenblumenweide“ wachsen lassen. An Samen schon vorhanden ist: Sonnenblume, Ringelblume, Kamille und natürlich Wildmohn. :)
Was die Bienen / Insekten sonst noch so mögen… weitere Vorschläge sind willkommen.
Wollen wir mal hoffen, dass die Bienen diese Leckerbissen auch finden werden, wenn sie eine ordentliche Giftdusche überlebt haben und orientierungslos umherschwirren…

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Re: Bienensterben

#37

Beitrag von strega » Di 16. Feb 2016, 13:52

sähe Phazelia :) :) :)
Tut dem Boden gut und wenn sie blüht, dann steppt da der Bär, äh die Insekten.
Bei mir finden sich dann die Hummeln der halben Insel ein... oder sogar die von Nordafrika auch :fypig:
Frauen, die sich gut benehmen, schreiben selten Geschichte. Eleanor Roosevelt

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Bienensterben

#38

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Di 16. Feb 2016, 15:29

wenn sie eine ordentliche Giftdusche überlebt haben und orientierungslos umherschwirren…
Wenn sie direkt mit der Spritzbrühe in Kontakt kommen dürfe die Biene ihr Lebensende erreicht haben ;)

B4-Insektizide wirken abstoßend auf Bienen so das sie reisaus nehmen können sobald sie den Wirkstoff "riechen" und der Repellenteffekt hindert die Biene zusätzlich daran gespritzte Flächen anzufliegen.
Oder sie haben solch spezifische Wirkmechanismen das der Angriffspunkt im Insekt ausschließlich im Schädling vorliegt und der Wirkstoff in anderen Insekten wirkungslos ist.
Z.b. wirkt DipelES (darf auch der Bio-Bauer spritzen) mit den BT-proToxinen nur gegen Larven (Bestimmte Schmetterlingslarven an Kohl,so wie die Maiszünslerlarven und Schnakenlarven) und Kartoffelkäfer.
Blattläuse, oder Getreideähnchen bleiben davon völlig unbeeindruckt, weil es so spezifisch wirkt.

Dann gibt es aber auch "Breitbandmittel" die alle möglichen Insekten umlegen (z.B. die Phyrethoide) meist sehr Preiswert gut wirksam aber relativ Resistenzgefährdet (z.B. die Phyrethiode bei Rapsglanz- und Kartoffelkäfern)
Die Bienensicherheit (bei B4 Phyrethioden) ist bei diesen Produkten durch den sehr starken Repellenteffekt gegeben.


Manche Wirkstoffe (z.B. Clotihandin oder Thiametoxam) wirken durchschlagend (= geringe Wirkstoffmenge pro ha) aber halten die Bienen nicht davon ab die Pflanzen anzufliegen, das mündet meist in der Klasse B1 und macht die Produkte für den Landwirt total unattraktiv,
da B1 mit zahlreichen hohen Auflagen verbunden ist.

Beim Mischen von verschieden Produkten kann manchmal der Bienenschutz sinken (meist von B4 auf B2) wodurch wieder strengere Auflagen greifen.

Wildmohn

Re: Bienensterben

#39

Beitrag von Wildmohn » Di 16. Feb 2016, 19:49

strega hat geschrieben:sähe Phazelia :) :) :)
Bei mir finden sich dann die Hummeln der halben Insel ein... oder sogar die von Nordafrika auch :fypig:

Wenn das mal keine "hexerei" ist... ;)
Danke für den Tipp, die Pflanze werde ich selbstverständlich ins Beet integrieren. Im Beitrag von @Matz ist sogar ein Bild von ihr zu sehen...
Liebe Grüße in den sonnigen Süden. :)

@Ölkanne: Vielen Dank für diesen informativen Beitrag. Wie wäre es, wenn Du, die Vehemenz ist ja ganz offensichtlich vorhanden, es als Vertreter für Staubsaugerbeutel versuchen würdest? Der Schaden, den Du hier anrichten könntest, wäre bestimmt überschaubarer... ;)

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Bienensterben

#40

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Di 16. Feb 2016, 22:59

es als Vertreter für Staubsaugerbeutel versuchen würdest?
Ich denke das das hier ein Staubsaugerbeutelvertreter nicht von nöten ist.

wobei ich eh einen Kärcher N/T-Sauger kaufen würde ;)
Sehr praktisch die Dinger, aber so laut....
Der Schaden, den Du hier anrichten könntest, wäre bestimmt überschaubarer... ;)
Seit wann richte ich schaden an??

Bloß weil ich nicht den "Einheitston" anschlage von wegen das die konv. Landwirtschaft grundsätzlich am Bienensterben schuld sei?
Nein, ich möchte darlegen das es bereits Umfangreiche Bemühungen seitens der Landwirtschaft gibt, das Bienensterben zu verhindern.

Und das nennst du schaden? :dreh:

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