Projekt Kartoffelacker

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Projekt Kartoffelacker

#31

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Fr 6. Nov 2015, 14:01

Matz, da hab ihr aber lange gewartet wenn das Kraut bei Roden schon vertrocknet war.

Mit was seit ihr gegen das Unkraut vorgegangen?

Eigentlich zerlabern wir hier gerade bushmanns Thema ... :hmm: :aeh:

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misfits
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Re: Projekt Kartoffelacker

#32

Beitrag von misfits » Fr 6. Nov 2015, 14:06

hallo matz,
vielen Dank für die ausführliche Darstellung der maschinellen Bearbeitung
von Agrarflächen. Als Laie hilft mir auch die Benennung und Darstellung
der Maschinen weiter im Verstehen der Arbeitsabläufe.

hallo ölkanne,
vielen Dank für die klärenden Worte und die Benennung der eingesetzten
Stoffe. Daß durch den Einsatz von "Für Menschen hochtoxisch"en bzw.
nach Gefahrenstoffverordnung "N = Umweltgefährlich"en Stoffen die
Qualität des Erzeugnisses gesteigert würde, war mir bisher noch nicht
bekannt.

Zusatz: ich danke euch beiden, daß zumindest ihr auch ohne diese
"qualitätssteigernden" Stoffe arbeitet.
Am Ende wird alles gut, und wenn noch nicht alles gut ist, ist es noch nicht zu Ende.

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Matz
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Re: Projekt Kartoffelacker

#33

Beitrag von Matz » Fr 6. Nov 2015, 14:38

@Ölkanne
Wir haben Ende September geerntet. Anfang September war uns das Kraut noch zu grün. Schließlich reift die Schale in dieser Zeit noch und trägt zur Lagerfähigkeit bei. Dann kam leider Mitte September eine Regenperiode. Das führte dazu, dass die Kartoffeln teils austrieben und so "zweiwüchsig" wurden. Diese zweiwüchsigen Kartoffeln wiederum sind nicht ausgereift und beim Lagern löst sich die Schale und sie schimmel oder werden weich. Deswegen mussten wir noch einmal alles durchsortieren.
Mit was seit ihr gegen das Unkraut vorgegangen?
Mit der Handhacke. :lol: Nächstes Jahr probiere ich mal die Dammhacker und die Netzegge vom Rau-Kombi aus. Ich fand die 8 a aber noch recht bequem zu hacken... Im Hochsommer wuchs auch kaum mehr was nach...

@misfits
Gerne. Musste ich mir auch alles aneignen. Viel geholfen hat mir der befreundete Landwirt. Sonst blickt man bei den Maschinen nicht so durch.

Wie Ölkanne sagt, stoppt das Entfernen des Krautes das Wachstum und leitet dann wohl die Reife besser ein. Wenn man nicht so große Kartoffeln mag, sollte man es wohl auch entfernen. Es sei denn die Wuchsbedingungen sind eh schon schlecht.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Projekt Kartoffelacker

#34

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Fr 6. Nov 2015, 14:42

misfits hat geschrieben:hallo matz,
vielen Dank für die ausführliche Darstellung der maschinellen Bearbeitung
von Agrarflächen. Als Laie hilft mir auch die Benennung und Darstellung
der Maschinen weiter im Verstehen der Arbeitsabläufe.

hallo ölkanne,
vielen Dank für die klärenden Worte und die Benennung der eingesetzten
Stoffe. Daß durch den Einsatz von "Für Menschen hochtoxisch"en bzw.
nach Gefahrenstoffverordnung "N = Umweltgefährlich"en Stoffen die
Qualität des Erzeugnisses gesteigert würde, war mir bisher noch nicht
bekannt.

Zusatz: ich danke euch beiden, daß zumindest ihr auch ohne diese
"qualitätssteigernden" Stoffe arbeitet.
Die Qualität des Ernteguts wird messbar gesteigert.
Die Giftigkeit der Mittel für den Mensch ist aber der große Haken an der Sache.
Deshalb setze ich es bei meinen 2a nicht ein.

Aber immer noch besser als das Sikkieren (Fachwort für Totspritzen ;) )von Getreide, dort wird das Korn direkt behandelt, mit dem allseits bekannten systemischen (wird munter in der Pflanze verteilt) Wirkstoff Glyphosat.

Die Wirkstoffe von Reglone und Shark sind nicht systemisch (wirken nur dort wo der Spritztropfen die Pflanze trifft) und die Kartoffeln sind zudem von mindestens 5cm Erde bedeckt.

Aber das Sikkieren ist dem Schlägeln in Kartoffeln schlicht überlegen:
Der Schlegler hat eine Arbeitsbreite von 3m und kommt mit 6km/h voran, dafür benötigt man etwa 100PS
Die Spritze hat 36m Arbeitsbreite und der Landwirt kann 10-15km/h schnell fahren, in de Ebene reichen dazu 80PS locker aus ;)

Bei uns heißt es in den Läden aber immer noch "Geiz ist Geil" also muss der Landwirt zusehen das er möglichst schnell arbeitet.... ;)

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Re: Projekt Kartoffelacker

#35

Beitrag von Haldir » Mo 9. Nov 2015, 22:22

Wir haben hier im Ort einen Bio-Kartoffelbauern, der das Kraut abflammt...damit nebelt er immer das ganze Dorf ein, das stinkt vielleicht...
Anscheinend bringt es auch nicht den gewünschten Erfolg, denn im Endeffekt ist er doch noch mit dem Schlegelmäher drüber... :bang:

@Matz
Netzegge und Dammhacker funktionieren super, wenn sie zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt werden...Wir häufeln auch relativ oft mit dem Kombigerät an, gibt schöne große Dämme und trägt auch zur Unkrautbekämpfung bei...
Haben es aber auch schon geschafft, dass wir mit den langen Zinken der Netzegge die Kartoffeln wieder rausgekratzt haben, da muss man etwas aufpassen :pft:

Aber wir hacken trotzdem noch 1-2 mal mit der Hand...

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Re: Projekt Kartoffelacker

#36

Beitrag von manne63 » Fr 11. Dez 2015, 08:46

Hallo
Ob der Pflug zugesetzt wird hängt auch viel von der aktuellen Bodenfeuchte und Zustand /Einstellung des Pfluges ab.
Auf den Fotos sehen die Streichbleche blank aus, das ist schon die halbe Miete.
Wieviel kostet den der Lavasand?
Wenn alle Menschen Idealisten wären ,wäre die Welt dann ideal?

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Re: Projekt Kartoffelacker

#37

Beitrag von bushman » Di 23. Feb 2016, 18:38

Ich war sehr lange nicht mehr im Forum (war ja auch auf meinem Acker nicht viel los :platt: )

@mann63: Der Lavasand kostet pro Tonne ca. 20 Euro

Frage an alle: Ich bzw. mein Nachbar wollten im Herbst / Winter pflügen, aber der Boden hat derart viel Wasser gespeichert, dass man den Bulldog versenkt hätte. Gefroren hats auch noch nicht richtig. Somit die Frage was ich im Frühjahr machen soll? Es befinden sich derzeit Stoppeln auf dem Feld und die halb verfaulten Schwaden des nochmals ausgetriebenen Hafers, welchen ich im Oktober abgemäht habe. Ich glaube mir bleibt einfach nichts anderes übrig, als zu pflügen und anschließend zu eggen, bzw. das Saatbeet vorzubereiten.

Gruß

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Re: Projekt Kartoffelacker

#38

Beitrag von Matz » Di 23. Feb 2016, 18:55

Welche Anbaugeräte stehen euch denn zur Verfügung?

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Thomas/V.
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Re: Projekt Kartoffelacker

#39

Beitrag von Thomas/V. » Di 23. Feb 2016, 18:58

Somit die Frage was ich im Frühjahr machen soll?
Na klar. Damit kannst Du warten, bis der Boden trockner ist.
Wenn die Kartoffeln Ende April gelegt werden, reicht das auch aus. Die freuen sich auch über frisch gepflügten Boden, der schön locker ist.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Projekt Kartoffelacker

#40

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Di 23. Feb 2016, 21:30

Nur bei wirklich trockenem Boden pflügen,sonst schmierst du dir eine Schicht (Pflugsohle) rein, und dann schadet das Pflügen mehr als es nutzt,
und schwer/mit hohem Aufwand wieder weg zu bekommen ist.

Wenn du nicht gerade auf Ton oder sehr schwerem Lehm arbeitest und tiefer als 15-17cm Pflügst sollte du einen Untergrundpacker verwenden um den Anschluss ans Bodenwasser wieder hin zu bekommen.
Der Packer zerschneidet dann auch gleich die Schollen, die zu u.U. sonst nur mit imensem Aufwand wieder kleingeklopft bekommst.

Die Stroh solltest du eh nicht einpflügen, das gibt eine Strohmatten, die dir das Wasser abschneidet und das Wachstum behindern kann.
Das Stroh gut einmischen (5-8cm Flacher als die Pflugtiefe) mittels Grubber (Flügelschare, die Mischen gut) oder Federzinkenegge und erst dann die Erde drehen, das verhindert die Mattenbildung und das Stroh verorten und vergammelt nicht in 25cm tiefe.

Wenn es nicht trocken genug zum Pflügen wird, kann man auch zweimal 25-30cm tief mit einem Meiselschaargrubber durchziehen.
Gänsefuß und Flügelschare können leicht schmieren, daher nur Meiselschare, die sind in Sachen Schmierschicht "idiontensicher".

Danach gut Kreiseln, oder tief mehrmals mit der Federzinkenegge durch, bis es 100%ig Klutenfrei ist.


etwas abtrocknen lassen, Dämme hoch, Kartoffeln rein und dann Ernten ;) :)

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